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 Waldweg

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BeitragThema: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySo 27 Apr 2014, 20:18

das Eingangsposting lautete :


Waldweg        - Seite 2 Tiefimwaldwub5f

Über diesen magisch wirkenden Weg kommt man zu einem kleinen, alten und vorallem mysteriösen Häuschen, tiefer in den Wald und wenn man den versteckten Pfad findet sogar
zu einer kleinen Lichtung.

Am Wegrand liegt ein verendetes Reh in einer Blutlache
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySo 07 Jun 2015, 21:15

Der Junge vor mir schien nett zu sein. Sehr kindlich aber auch sehr nett.
Das irritierte mich ein wenig. Immerhin musste er etwas getan haben um hierher zu kommen. Und das hier jeder wegen irgendeinens hinterhältigen Menschen war, bezweifelte ich stark. Also musste er wohl etwas angestellt haben.
Ob er Menschen umgebracht hatte? Oder einfach nur mit Drogen gedealt?
Wer wusste das schon... Von den Aufsehern und ihm selbst einmal abgesehen.
Der Junge sagte etwas und das lockte ein Lächeln auf mein Gesicht. Lächelnd antwortete ich ihm: "Das stimmt. Man findet immer irgendwen oder irgendwas. Auch wenn man es eigentlich gar nicht gesucht hat. Manche Menschen nennen das Schicksal. Andere Zufall. Einige auch Vorhersehung. Nun ich weiß nicht, wie ich das nennen soll."
Der Junge schien kurz zu überlegen auf meine Antwort hin. Und dann sagte er etwas von seiner Schwester. Als er über sie sprach begannen seine Augen zu leuchten und er wirkte glücklicher. Sie schien ihm viel zu bedeuten. Leise sagte ich: "Sie ist eine kluge Frau, deine Schwester." Den Satz hatte ich auch öfters zu spüren bekommen. Meine Magie funktionierte immer nur dann am Besten, wenn ich ausgeruht war. Und so war es egal mit welcher körperlichen Anstrengung.
Plötzlich flog der Rabe auf der Schulter des Jungen auf und lies sich auf einem Ast über unseren Köpfen nieder. Dem Jungen schien es nichts aus zu machen, er lachte seinem Raben hinterher. Die Beiden schienen sich gut zu verstehen.
Erneut fühlte ich eine Welle der Sehnsucht in mir aufbranden. Sehnsucht nach Bobby. Ich hatte mich auch blind mit meinem alten Hund verstanden. Kein Wunder nach der langen Zeit. Er fehlte mir. Der treue Hundeblick. Die kalte Hundeschnauze an meiner Hand oder Bein, wenn es mir nicht so gut ging oder ich jemanden zum kuscheln brauchte.
Da stellte sich der nicht all zu große Junge vor. Er hieß Yuri.
Ich antwortete: "Ein schöner Name. Yuri. Hört sich japanisch an. Mein Name ist Scar. Eigentlich Scarlett. Aber alle nennen mich nur Scar."
Yuri sah hoch zu seinem Raben als dieser Krächzte. Und stellte dann auch gleich diesen vor.
Ich blickte nach oben und sagte fröhlich: "Hallo Morrigan. Cooler Name. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen."
Irgendwie wäre ich auch gerne ein Vogel. Ich konnte zwar fliegen aber ich wollte unbeschwert sein. Wie eine Schwalbe. Den ganzen Tag fliegen und mir nur Sorgen um meine nächste Mahlzeit machen zu müssen. Den Nachwuchs und eventuell Feinden. Und dass ich den Schwarm nicht verlor.
Als Mensch, besser als Engel, musste ich mich um so viel mehr kümmern. Vor allem seit dem ich hier war. Ich konnte kaum anderen Leuten auf dieser Insel trauen. Und hier würde ich wohl noch einige Zeit verbringen dürfen.
Wenn nicht sogar mein ganzes Leben lang. Immerhin war dies hier eine Forschungseinrichtung. Für Jugendliche mit "besonderer Vergangenheit und besonderen Fähigkeiten".
Die Worte der Person die mich begrüßt hatte hallten immer noch in mir wider. Und das nach fast drei Wochen Aufenthalt hier.
Ich hasste diese Insel von Tag zu Tag mehr. Vor allem seit alles aus dem Ruder gelaufen war. Ich wollte, dass es wieder so wurde wie an dem Abend bevor alles passierte.
Ich sah Yuri an und fragte ihn leise: "Wie lange seit ihr schon hier? Ich bin hier seit fast drei Wochen." Und ich möchte wieder nach Hause, fügte ich in Gedanken hinzu.
Zurück um meine Rache ausführen zu können. Zurück zu Bobby und Jaro. Auch wenn mich Jaro wahrscheinlich nie wieder sehen wollte. Weil ich eine Mörderin war. Ein Unmensch der seinen eigenen Vater umgebracht hatte, auf dem Gewissen hatte. So zumindest hatte er es in seinem Brief geschrieben. Einen Brief, der mir das Herz zeriss. Und der mir vor Augen führte in was für einen Feigling ich mich verliebt hatte. Den ich wahrscheinlich immer noch liebte.
Denn mit Gefühlen war das so eine Sache... Man konnte sie nicht ausstellen. Am allerwenigsten ich selbst... Ich fühlte sämtliche Gefühle intensiver wie jeder andere.
Deshalb konnte sich wohl auch mein Herz von dem Verrat des Feiglings nicht so leicht erholen. Ein Feigling der es noch nicht einmal über sich gebracht hatte, mich nach jener Nacht noch einmal zu besuchen. Obwohl ich ihn darum bat. Aber aus seiner Sicht war ich ja schließlich auch ein Unmensch.
Schnell versuchte ich meine Gedanken ab zu wenden und konzentrierte mich wieder auf Yuri und Morrigan.
Abwechselnd blickte ich zu erst ihn und dann sie an.
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySo 07 Jun 2015, 23:18

Grinsend saß er nur da auf dem Boden und nickte eifrig mit dem Kopf. Aber etwas noch sagen? Nein, dass wollte er nicht mehr. Was sollte man da noch groß zu sagen? Seiner Meinung nach hatte sie es wirklich treffend auf den Punkt gebracht. Irgendjemand traf man immer. Ob dahinter nun eine übernatürliche Macht steckte oder nicht wagte er selbst zwar zu bezweifeln, aber diesen Gedanken behielt er lieber für sich. Immerhin war das Mädchen vor ihm ein Engel! Da sollte er besser wirklich nichts gegen den Himmel und gegen Gott sagen! Obwohl..ein Engel in einem Gefängnis? Irgendwie verwunderte das den jungen Magier doch sehr! Waren Engel nicht immer so brav und so gütig? Normalerweise machten die doch niemals etwas böses! Aber auch diese Gedanken schob er nach einiger Zeit einfach zur Seite. Genauso wie er seine Gedanken zur Seite schob, schob er auch sein Zauberbuch zur Seite. Jedenfalls im Übertragenen Sinne. Im Wortwörtlichen Sinne gesehen nahm er es nämlich einfach nur und legte es auf die Seite neben sich. Das musste er ja nicht permanent auf seinem Schoss liegen haben. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sah er weiter zu dem Mädchen ihm Gegenüber, selbst in dem Moment wo sie dann seine Schwester ansprach.. Aber etwas dazu sagen..nein. Das tat er wieder nicht, wieder nickte er nur mit dem Kopf. Sie hatte ja Recht, da gab es gar nicht mehr viel sonst noch zu sagen. Zenzi war zwar Tod..aber niemand wusste ja, ob das auch so bleiben würde! Immerhin tüftelte der kleine Kerl eifrig in seiner Freizeit an einem Ritual was ihm seine geliebte Schwester auf ewig zurück bringen würde. Mit ihrer Persönlichkeit und allem was dazu gehörte! Selbst wenn sein Erfolg bis jetzt eigentlich noch nicht vorhanden war, so glaubte er fest daran es irgendwann zu schaffen! Und wenn er es nicht schaffen würde und sterben würde..dann sah er sie trotzdem wieder! Von daher..hatte er sowieso nichts zu verlieren! Etwas, was wohl auch sein freundliches Lächeln erklärte.

Doch als dann sich das Mädchen ihm Gegenüber ebenfalls vorstellte..da musste er ein wenig lachen. "Japanisch? Thihi, eher Russisch. Obwohl das ist ja fast in der Nähe, nyhaha." Ja er lachte ein wenig. Nicht sehr viel und er lachte natürlich auch nicht das Mädchen aus! Nein, er lachte einfach nur darüber, dass sein Name als Japanisch gehalten wurde, mehr war da nicht. Lächelnd ergriff er die Hand von Scarlett und platzierte ganz höflich einen sanften Handkuss darauf. "Es freut Morrigan und mich sehr, dich kennen zu lernen Scar!", meinte er nur höflich zu dem Mädchen welches augenscheinlich sogar in seinem Alter war. Sein Schwesterchen könnte sie zwar niemals ersetzen..aber dennoch schien sie sehr Nett zu sein! Lächelnd sah er kurz hoch in die Äste des Waldes, sah zu seiner "Göttin" hoch und rief nur nach ihr. "Na ich seh doch das du Hunger hast! Komm her, thihi!" Und wie er befahl, so geschah es auch. Sofort sprang das Krähenweibchen von ihrem hohen Ast herunter, glitt in einem scharfen Sturzflug zurück zur Erde und landete Punktgenau erneut auf seiner Schulter. Ein Moment, wo Yuri nur wieder leicht Lachen musste. Sie war so Süß wenn er sie zum Essen rief! "Na das hast du dir verdient, thihi!", meinte er nur weiter schwach lachend als er aus seinem Umhang einen kleinen Beutel hervor holte und ein wenig Fleisch welches zu Würfeln klein geschnitten wurde heraus nahm und es ihr hin hielt. Zufrieden sah er nur dem Vogel wieder hinterher als sie mit dem kleinen Happen im Schnabel wieder zurück zu ihrem Ast flog und nur zufriedengestellt Krächzte. Ja, die Beziehung zwischen ihm und seinem "Haustier" war schon..außergewöhnlich.. Dann aber wandte er seine Aufmerksamkeit schnell wieder Scar zu, hatte sie ihn ja schon wieder etwas gefragt. "Pouuuh..das weiß ich gar nicht so genau, thihi. Vielleicht eine oder zwei Wochen? Vielleicht ist es auch länger her, mein Zeitgefühl ist mir hier leider flöten gegangen, nyhaha." Mit einem lockeren Lachen beantwortete der gut gelaunte Magier nur diese Frage während er weiter das Mädchen betrachtete. Irgendwie schien sie..nachdenklich zu sein! Aber warum? Hatte er etwas gesagt? Plagten doofe Gedanken ihren Verstand? Doch kurz bevor der aufmerksame Knabe etwas sagen konnte, da wandte auch Scar wieder ihren Blick zu ihm. Die Aufmerksamkeit und die Neugierde, aber zum Teil vielleicht auch die Sorge waren ihm wohl ins Gesicht geschrieben. "Alles okay in deinem Oberstübchen? Du siehst aus als würden dich böse Geister plagen! Und mit bösen Geistern kenne ich mich aus, thihi."
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptyMo 08 Jun 2015, 15:10

Irgendwie wurde mir der eigentlich noch sehr unbekannte Junge sympathisch. Er war gut drauf, schien sich keine Sorgen um irgendetwas zu machen. Er wirkte, so grotesk es in diesem Gefängnis auch wirken mochte, glücklich.
Ich beneidete ihn darum, wünschte mir doch ebenfalls dieses kindergleiche Glücksgefühl. Doch es würde sich so schnell nicht mehr einstellen werden. Dafür war zu viel vorgefallen.
Was dieser so unschuldig wirkende Junge wohl getan hatte?
Bei näherem Betrachten fiel mir auf, dass Yuri in meinem Alter war. Nun, das war doch schon mal etwas.
Als Yuri mir jedoch erklärte, dass sein Name nicht Japanisch sondern Russisch war errötete ich. Verlegen murmelte ich: "Entschuldige. Ich bin in Sprachen nicht sonderlich gut." Okay, er hatte Recht, Russland und Japan waren nicht all zu weit entfernt. Lediglich durch einen Teil des pazifischen Ozeans getrennt. Aber Russland war ziemlich groß. Von dem her gesehen war es doch eigentlich ziemlich peinlich, dass ich mich geirrt hatte.
Auf einmal ergriff der Junge vor mir meine Hand und küsste sie. Ich errötete noch mehr als ich es vorher tat und stammelte überrascht: "Äääh... Danke. Es freut mich auch." Der Junge musste wohl eine sehr gute und etwas altmodische Erziehung genossen haben. Oder aber er war älter wie er aussah. Vielleicht wie Mason ein Vampir.
Yuri wandte sich von mir ab und schrie etwas zu Morrigan, woraufhin diese gleich gehorsam angeflogen kam und sich ihr Essen abholte. Ich selbst mochte zwar kein Fleisch, aber Bobby hatte auch immer welches bekommen. Und nachdem er mein Hund war, musste ich ihn füttern. Deshalb machte mir der Umgang mit Fleisch nichts aus. Zumindest so lange nicht, bis ich nicht selbst etwas davon essen musste.
Yuri antwortete auf meine Frage und ich nickte zustimmend: "Ja. Ich vertraue meinem Zeitgefühl auch nicht mehr richtig. Deshalb hab ich eine Strichliste für jeden Sonnenuntergang geführt." Langsam streckte ich meinen linken Arm vor. Auf dem Unterarm befanden sich für jeden Tag den ich schon auf der Insel feststeckte ein blauer kugelschreiber Strich. Jedes Mal wenn es fünf Striche waren, hatte ich die vorherigen vier durchgestrichen.
Leise seufzte ich: "Ich wäre gerne wieder draußen aus diesem Gefängnis. Oder hätte zumindest wieder die Zeit vor dem großen Chaos zurück."
Erneut bewunderte ich den Russen um seine gute Laune, sein unerschütterlichen guten Willen. Ob das alles nur aufgesetzt war? Oder war er wirklich solch ein fröhlicher Mensch? Wenn ja, dann war er darum nur zu beneiden.
Ich zuckte etwas zusammen, als er mich fragte, was in mir vorginge. Eigentlich redete ich nicht so gerne über private Sachen. Andererseits konnte ich ihm jetzt auch schlecht ausweichen. Vor allem schien Yuri ja eigentlich sehr nett zu sein. Und vielleicht interessierte es ihn ja wirklich, was in mir vorging. Und wie es mir dabei ging.
Bei seiner Wortwahl musste ich jedoch grinsen.
Traurig erklärte ich ihm jedoch schließlich: "Ich hatte auch mal einen so guten Freund und mit ihm eine ganz besondere Verbindung. Nicht solch eine besondere Verbindung wie du mit Morrigan hast, Yuri. Aber mein Hund Bobby und ich hatten doch auch eine besondere Verbindung. Weißt du, wir haben uns blind verstanden." Langsam lief mir eine Träne über die Wange. Schnell und wütend über mich selbst wischte ich sie weg.
Zögerlich fuhr ich fort: "Aber sie haben mir nicht erlaubt ihn mit zu nehmen. Da ich kein Ritter bin und Bobby somit nicht essenziell für mein Leben notwendig ist. Also hast du eigentlich mehr Glück gehabt. Ich meine, weil du nicht von Morrigan, deiner Begleiterin und Partnerin getrennt wurdest."
Ich schüttelte kurz den Kopf um meine Fassung wieder zu erlangen. Damit ich aufhörte zu Weinen. Und vor allem um einem Heulkrampf, der bei mir auch ein paar Stunden dauern konnte vor zu beugen. Der Gedanke an Bobby machte mich traurig. Noch trauriger, seit dem ich die Wahrheit endlich in Worte gebracht hatte.
Ganz leise fügte ich hinzu: "Und so wie es aussieht und kein Wunder geschieht werde ich meinen kleinen besten Freund wohl nie wieder sehen." Nie wieder sein Fell zerwuscheln oder meine Nase an seine Stirn drücken können.

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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptyMo 08 Jun 2015, 16:17

Lächelnd saß Yuri nur da auf dem Boden und sah weiter zu dem Mädchen welches sich gerade so sehr für ihren winzig kleinen und gar nicht schlimmen Fehler total schämte! "Thihi, muss dir doch nicht Leid tun!", meinte er nur freundlich zu ihr nachdem er ihre Hand auch wieder losgelassen hatte. Doch als sie ihm dann etwas an ihrem Arm zeigen wollte, da rückte der junge Magier einfach nur ein wenig mehr zu ihr. Im Prinzip setzte er sich einfach nur neben sie unter den Baum um sich das ganze gut ansehen zu können. Natürlich achtete er immer noch darauf, ihr nicht zu sehr auf den Pelz zu rücken, dabei war er immer seeehr vorsichtig! Mit einem wirklich sehr interessierten Blick sah er sich ihren Arm an, streifte sogar ganz vorsichtig mit einem Finger über die ganzen Striche. Sein Blick, seine ganze Mimik..waren für einen Moment auf einmal viel ernster als sonst. Ganz genau so, als ob er sich..konzentrieren würde. Doch dann wenig später kam auch schon wieder das Grinsen und das Lachen zu ihm zurück. "Hahaha, die Idee ist so einfach und trotzdem so effektiv! Warum bin ich da nicht drauf gekommen, haha?", meinte er bloß mit einem breiten Grinsen. Er hatte ernsthaft nicht daran gedacht, einfach eine Strichliste zu machen. Das war so einfach, dass er da einfach nicht dran gedacht hatte! Aber nun...wars wohl zu spät damit anzufangen. Immerhin fehlte ihm ja schon was! Doch die Überlegungen von ihm über eine Strichliste von den Tagen die er hier war hielten nicht lange an, murmelte die kleine Scar da etwas was ihn hellhörig machte. Sie wollte hier heraus? Mhmm...interessant! "Was hindert dich daran, dass Chaos zu beseitigen? Alles kann gut werden solange man es sich gut macht, thihi." Lächelnd legte er nur den Kopf schief während er sie nur ansah nachdem er das auch gesagt hatte. Also er war zum Beispiel damit zufrieden, hier zu sein. Bis auf sein Schwesterchen fehlte ihm hier nichts! Aber die würde erstens auch überall sonst fehlen und zweitens würde sie gar nicht mehr fehlen wenn er Erfolg mit seinen Ritualen hätte. Von daher...fand er es hier eigentlich super. Es gab Essen, es gab viel Spaß, man konnte Leute vierteilen, war doch ganz gut! So fand er es jedenfalls, aber mit dieser Einstellung war er womöglich alleine im ganzen Gefängnis. Wer wusste das schon?

Der Magier musste nur noch breiter Lächeln als er das Engelchen zum Grinsen gebracht hatte. Und das hatte er geschafft, indem er eigentlich was trauriges angesprochen hatte! Das schaffte auch nicht jeder. Aber dann..dann verschwand ihr Grinsen auch schon wieder und sie fing an zu erzählen. Und mit jedem Wort spürte Yuri ganz genau..wie sehr die Fröhlichkeit aus Scar verschwand, konnte er sogar sehen wie ihr ein paar Tränchen über die Wange liefen. Sie erzählte ihm von ihrem Hund, ihrem Freund welchen sie nicht mitnehmen konnte, welchen sie womöglich niemals wieder sehen würde. Und er saß da, hörte ihr zu..und fragte sich im Prinzip eigentlich nur, ob die Tränen eines Engels auch bei einem seiner Rituale Verwendung finden könnten. Das man das natürlich nicht merkte sondern ihn für einen interessierten Zuhörer hielt..war da nur umso besser. Aber nachdem sie dann fertig gesprochen hatte und total traurig aussah..da wusste er was er zu tun hatte. Lächelnd legte er nur wieder den Kopf schief während er sie ansah und dann einfach in den Arm nahm. "Man sieht jeden irgendwann wieder. Du musst nicht traurig sein. Früher oder später ist jeder wieder vereint." Leise flüsterte der junge Mann nur zu ihr, dass Lächeln, die Überzeugung, die positive Einstellung deutlich zu hören. Zwar ließ er weg, dass man für ein Wiedersehen sterben musste..aber das änderte ja nichts an der eigentlichen Aussage! Das dehnte zwar den Begriff "Irgendwann" ganz schön weit aus..aber das war ja egal. Lächelnd sah der kleine Magier nur das Mädchen an als er die Umarmung wieder gelöst hatte aber immer noch so nah an ihr saß, streichelte er auch ganz schwach ihre Wange. "Süße Engelchen dürfen doch nicht weinen oder traurig sein.", meinte er nur mit einem leichten Lächeln. Aber nicht einmal wenige Sekunden danach..landete Morrigan schon wieder auf seiner Schulter, krächzte einmal zu dem Mädchen und flog wieder weiter. "Hast du es gehört? Morrigan ist der selben Meinung, nyhaha! Also muss Engelchen wieder Lächeln, ja?"
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptyFr 12 Jun 2015, 17:58

Es amüsierte mich ein Wenig, dass Yuri alles so locker nahm. Auch meine Idee für die Striche. Auf der einen Seite begeisterte sie ihn. Wobei ich bezweifelte, dass er trotz der Genialität dieser Idee, sie umsetzen würde. Wahrscheinlich lohnte es sich für ihn nicht einmal mehr.
Und ich wusste auch nicht, wie lange ich das noch machen würde. Es war so mühselig die Striche ständig nach zu ziehen. Ich würde mir einen anderen Ort suchen, wo ich die Striche hinmalen oder einritzen konnte. Das musste natürlich etwas sein, dass ich mit mir mitbewegen konnte.
Und das nicht so leicht kaputt ging. Und dabei waren wir bei den wohl größten Problemen. Denn unkaputtbar und beweglich war ziemlich schwierig auf einmal zu haben.
Yuri sagte etwas, zu meiner achtlos gesagten Bemerkung, dass ich hier raus wollte. Langsam schüttelte ich den Kopf zu seiner Bemerkung und klärte den Jungen auf: "Wenn es so einfach wäre, dass nur ein Einzelner nötig wäre um das Chaos zu beseitigen. Aber es sind mehr Leute nötig. Vor allem ist das schwierig mit den Wächtern. Ich glaube, die meisten greifen zu erst an, bevor sie sich einen Überblick über die Sache verschaffen. Und ich schaffe es sowieso nicht, das Chaos alleine zu beseitigen. So stark ist meine Magie dann doch nicht."
Ernst blickte ich in die Augen Yuris. Und erneut wurde mir klar, wie wohl er sich hier fühlte. Wahrscheinlich war er glücklich, da er sich nicht mehr verstecken und verstellen musste. An sich gefiel es mir hier schon. Wenn nur nicht diese schreckliche Kuppel um uns herum wäre. Wenn ich frei wäre und so hoch und weit fliegen könnte wie ich wollte. Aber das war hier leider nicht möglich. Und würde es auch nie sein. Außer ich kam hier irgendwann wieder mal heraus. Aber wer wusste schon, wann irgendwann war?
Vielleicht hatte Yuri auch noch nicht den ganzen Schrecken mitbekommen den Glassdome wirklich bereit hielt. Und dabei hatte auch ich nur einen Teil davon mit bekommen. Noch nicht einmal alles.
Es gab genügend hier, die bestimmt besser bescheid wussten. Die mehr Gefängnis geschnuppert hatten als ich. Die Forschungsobjekte zum Beispiel.
Ich war ganz froh, dass ich nicht dazu zählte. Denn diese führten kein Menschenähnliches Dasein mehr. Sie waren nur Kreaturen die irgendwie überlebten.

Während ich Yuri von Bobby erzählte, legte er seinen Arm um mich. Eine tröstende Geste, die aber in mir fast das Gegenteil auslöste.
Auf einmal begann meine Narbe unterhalb meines Schulterblattes zu kribbeln und ich musste mich beherrschen, dass ich ihn nicht von mir stieß.
Das Kribbeln machte mir Angst, vor allem da ich wusste was es bedeutete.
Der Junge neben mir war ein Dämon. Besser gesagt nur zu einem Teil. Wäre er einer gewesen, dann hätte meine Narbe viel frührer schon gekribbelt. Nachdem er mich bis jetzt auch am Arm anfassen konnte, konnte er auch kein Halbdämon sein.
Somit musste sein dämonisches Blut ziemlich vermischt sein. Aber er war zumindest zum Teil ein Dämon. Und das löste die widersprüchlichsten Gefühle in mir aus.
Doch bevor ich diese genauer analysieren konnte sprach Yuri erneut zu mir.
Ich lauschte ihn und nickte, leicht und nach wie vor traurig. Leise stimmte ich ihm zu: "Das ist wohl war. Aber wer weiß wann irgendwann ist. Und ich habe keine Ahnung wie lange ich leben werde... Bei uns Außergewöhnlichen kann das niemand so recht sagen. Auch die Wissenschaftler nicht." Denn selbst kurzlebige Rassen konnten sehr alt werden.
Ich lächelte leicht als Yuri versuchte mich aufzumuntern, genauso wie seine Rabendame. Ich sah ihm in die Augen: "Danke das du mir zugehört hast. Und gerade jetzt für mich da bist. Das ist nicht selbstverständlich." Schon gar nicht hier, wo es nur so vor seltsamen Wesen wimmelte.
Kurz schloss ich die Augen, atmete einmal tief durch.
Dann öffnete ich sie wieder und sah Yuri ernst an. Ich zögerte noch kurz, doch dann stellte ich die Frage die mir auf der Seele brannte: "Sag mal, wie sehr bist du eigentlich mit einem Dämon verwandt?" Hoffentlich würde er jetzt nicht ausrasten. Hoffentlich war er ein ähnlich guter Dämon wie Oma einer gewesen war.
Aber hoffen alleine brachte jetzt nicht. Meine Flügel spannten sich an, jederzeit bereit einen Fluchtversuch zu wagen, falls mich der Dämonenabstammende angreifen würde.
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySa 13 Jun 2015, 17:38

Irgendwann war es dann soweit, dass sich Yuri auch schon wieder aus den Armen von dem Engelchen mehr oder weniger löste. Jedenfalls ein wenig. Seine kleinen, sanften Händchen lagen noch auf ihren Schultern während er sie nur so unschuldig anlächelte. "Thihi, nichts zu danken!", meinte der kleine Junge bloß mit einem freundlichen Lächeln und einem Lachen auf den Lippen. Er hatte doch gar nichts gemacht! Doch dann auf einmal fragte ihn das Mädchen etwas durchaus seltsames. Sie wollte wissen, wie sehr er mit einem Dämon verwand war. Irgendwie eine komische Frage! Verwirrt legte er kurz den Kopf ein wenig schief. "Nicht viel, nicht viel. Jedenfalls nicht sehr viel mehr als alle anderen auch, thehe." Es dauerte etwas, bis der junge Magier dann eine Antwort parat hatte. Immerhin hatte er auch nicht so ganz verstanden gehabt, was genau sie eigentlich mit ihrer Frage gemeint hatte. Aber wie es schien, konnte sie in seinem Blut etwas über seine Abstammung erspüren! Und das war..interessant! Was sie da wohl noch so alles wusste? Immerhin war der Dämonische Teil in ihm ja wirklich nur sehr klein, während da andere Rassen und Wesen deutlich dominantere Teile seines Blutes stellten. Blut war schon immer etwas sehr interessantes! Sanft streichelte er kurz erneut die Wange von Scarlett, hatte er irgendwie das Gefühl das sie vor irgend etwas Angst hatte. Und das wollte er doch nicht! Zwar fand er es gut, dass Engelchen nicht mehr weinte, aber Angst zu haben war dann auch wieder nicht das aller beste was sie machen konnte! Ganz bestimmt nicht! Und da musste man doch bestimmt etwas dran ändern können oder nicht? Lächelnd sah er sie nur wieder an. "Was hast du genau mit großem Chaos denn gemeint? Gibt bestimmt einen Weg wie man das wieder schön machen kann, thehe!" Ja, er war wohl wirklich sehr optimistisch in dem was er da von sich gab. Aber er hatte ja auch Recht, oder nicht? Er selbst fand auf jeden Fall, dass er Recht hatte!
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySo 14 Jun 2015, 11:34

Yuri war so fröhlich und irgendwie tat mir das gut. Er mochte zwar geistig etwas zurückgeblieben wirken, aber er war fröhlich. Und diese Fröhlichkeit war irgendwie ansteckend. Deshalb lächelte ich noch etwas breiter wie zuvor. Die dunklen Gedanken an meine Vergangenheit waren wie weggeblasen. Aber der Umstand, dass neben mir ein Dämon hockte, bzw. ein Wesen welches Dämonenblut in sich hatte, setzte mir ziemlich zu. Wobei dieser Teil des Blutes tatsächlich nicht all zu dominant war, da der Ritterteil wohl oder übel überwiegen musste. Immerhin hatte die Frohnatur neben mir ziemlich deutliche Anzeichen für einen Ritter. Gut es lag an Morrigan das ich überhaupt darauf gekommen war. Aber immerhin. Ich kannte mich sonst so gut wie kaum mit anderen Rassen aus, die es hier auf Glass gab.
Ich würde später einmal in die Bibliothek gehen müssen und dort mal nachschauen, was es hier eigentlich für Rassen gäbe.
Yuri wimmelte auch schon mein Dankeschön ab und ich zog nur lächelnd eine Augenbraue hoch.
Interessiert wartete ich auf seine Antwort und spürte nur all zu deutlich die dünnen aber weichen Hände auf meinen Schultern.
Interessiert wartete ich auf die Antwort des Jungen und zu wie viel er mit einem Dämon verwandt war.
Ich beobachtete ihn als ich ihm die Frage gestellt hatte. Seine Miene hatte sich kaum verändert, er wirkte nur etwas verwirrt. Dieser Gesichtsausdruck wandelte sich aber ziemlich schnell in Konzentriertheit um, als er über die Frage nachdachte.
Trotz allem konnte auch diese ernste Frage die Fröhlichkeit nicht gänzlich aus dem Gesicht des Jungen treiben. Erneut spürte ich kurz wie Neid in mir aufkam. Schnell vertrieb ich das Gefühl wieder und blickte Yuri an.
Endlich antwortete er mir auf meine Frage. Ich nickte wissend und klärte Yuri auf: "Du bist weniger ein Dämon wie andere Dämonen die ich kennen gelernt habe. Aber ja, du kannst nur zu einem kleinen Teil mit einem verwandt sein, da ich es sonst noch eher gespürt hätte." Die Frage die mich jetzt interessierte, von welchen Rassen er sonst noch abstammte ersparte ich mir. Ich wollte nicht zu neugierig wirken. Vor allem da mir der Junge auf eine ziemlich verquere Weise guttat. Ich genoss die Zeit mit ihm und die Fröhlichkeit die von ihm auf mich überschwappte.
Ich entspannte mich zusehends, vor allem deshalb, da Yuri meiner Tante nicht sonderlich glich. Nun vielleicht wirkten die anderen Rassen von denen er abstammte seinem Dämonenblut entgegen. Ich sah Yuri noch einmal kurz in die Augen bevor ich meinen Kopf einfach an seine Schulter legte.
Yuri fragte mich noch einmal nach dem großen Chaos.
Ich schloss meine Augen und holte tief Luft, dann begann ich ihm zu berichten: "Als ich hier ankam war ich eine Zeit lang mit Yuna unterwegs. Wir haben uns ziemlich schnell sehr gut verstanden. Nach einiger Zeit lernten wir Mason kennen. Der war dann jedoch wieder weg und Yuna und ich trafen Alex. Alex erwies sich als ziemlich hilfsbereit und lud uns auch gleich noch auf eine Strandparty ein. Der Einladung kamen Yuna und ich nach.
Naja kurz bevor die Situation dort eskalierte kam auf einmal eine Durchsage das alle auf ihre Zimmer gehen sollten, da alle die nicht dort hinkamen angegriffen werden würden. Ich war ziemlich schnell in meinem Zimmer. Und Alex brachte meine ziemlich betrunkene Zimmerkameradin Acelya auch dort hin. Es dauerte nicht lange bis auf einmal Wächter in unser Zimmer einbrachen und mich und Acelya dort rausschleiften. Mich brachten sie zu Yuna und seit dem teilen sich Yuna und ich ein Zimmer. Und Acelya ist fort. Ich hab sie nicht mehr gesehen seit dem.
Naja und plötzlich nach zwei Wochen voller Angst, bei denen man immer wieder seltsame Gestalten und Wesen von unsere Zimmerfenster beobachten konnte gingen die Türen wieder auf. Yuna und ich sind rausgelaufen. Leider habe ich Yuna verloren."

Ich schlug meine Augen wieder auf und sah Yuri ernst an. Leise fügte ich hinzu: "Und seit dem habe ich Angst, dass irgendwann einmal ein Wächter vor mir steht und mich tötet."
Tief holte ich Luft, als mir nach meinen Worten die ich mich jetzt erst getraut hatte laut aus zu sprechen ein Blitz der Erkenntnis traf. Ich hob meinen Kopf von Yuris Schulter und blickte ihn erstaunt an: "Eigentlich eher bis jetzt. Aus irgendeinem völlig irrwitzgen Gefühl heraus schaffst du es mich mit deiner Fröhlichkeit an zu stecken. Deswegen habe ich dir zuvor gedankt." Ich lächelte fröhlich bei dem Gedanken daran, dass ich Yuri endlich den wahren Grund für mein Danke nennen konnte.
Ich hatte schon viel Gefühlt hier in Glass. Vor allem Angst. Aber wirkliche Fröhlichkeit war bis jetzt noch nicht dabei gewesen.
Dafür hatte ich hier auch schon Dinge gespürt, die ich niemals für möglich gehalten hätte, dass man spüren konnte. Und daran war vor allem Mason schuld.
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptySa 20 Jun 2015, 20:40

Mit seinem üblichen Grinsen saß der junge Magier nur da auf dem Boden, die kleine Engelsdame immer noch vor ihm in seinen Armen während er ihr zuhörte. Und zuhörte. Und weiter zuhörte. Erst wie sie ihm erklärte, was es mit ihrer Frage auf sich hatte bezüglich dem Dämon und dann beantwortete sie seine eigene Frage. Aber auf ihre Erklärung, dass er doch wirklich Dämonenblut in sich hatte, sagte er nichts mehr. Yuri grinste einfach nur ein wenig zu ihr, streichelte sanft weiter ihre Wange und hörte ihr zu. Es verwunderte ihn nicht das er irgendwie noch etwas von einem Dämonen an sich hatte. Blut blieb halt immer in ihrer Familie. Oder sowas. Doch nachdem sie genug von Dämonen gesprochen hatte, legte Scar ihren Kopf an seine Schulter. Vorsichtig legte der kleine Magier seine Hand an ihren Hinterkopf und streichelte diesen während sie ihm ihr Herz ausschüttete. Und während er ihr aufmerksam zuhörte, ihr Trost spendete und sich um sie kümmerte..musste er nur an die Unterhaltung denken damals als er hier hin kam. Du wirst kein Spion, dazu bist du nicht geeignet. Du schaffst es nicht das dir die Leute vertrauen, dass wird nichts. Du plapperst zu viel, da kannst du nichts geheim halten. Du wirst Attentäter, zum Spion hast du kein Talent. Er erinnerte sich genau an das, was sie gesagt hatten. Was sie über seinen Kopf hinweg entschieden hatten. Er fand es zwar nicht schlimm, hatte er sich ja sogar darüber gefreut gehabt als es hieß er dürfe Insassen umbringen, aber trotzdem musste er gerade daran denken. Scar erzählte ihm so viel.. Wäre er ein Spion, hätte er nun viel zum erzählen gehabt! Aber da es seine Aufgabe war, die Leute einfach nur abzumurksen statt sie auszuspähen, konnte er ihr ja nun einfach weiter zuhören. Mit einem freundlichen Lächeln sah er sie nur an als sie plötzlich wieder den Kopf erhoben hatte und nun ausführlich erklärt hatte, wieso sie ihm dankte. Für einen Moment konnte man vielleicht sogar ein Fragezeichen in dem Gesicht des Jungen sehen, fing er dann aber wieder nur an zu lachen. "Thihi, und dennoch nichts zu danken.", meinte er bloß freundlich. Fast so, als wäre es das selbstverständlichste für ihn auf der Welt. Er hatte ihr die Angst vor dem Tod genommen? Oh, wenn sie doch nur wüsste wie Makaber das ganze gerade war.. Plötzlich machte dann aber der kleine Magier etwas, mit dem das Mädchen wahrscheinlich nicht gerechnet hatte. Sanft hatte er sie weiter zu sich gezogen und schlussendlich sogar auf seinen Schoss platziert, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt während er ihr nur (weiterhin mit seinem ganz typischen Grinsen im Gesicht) fröhlich zu ihr sah. "Dann hab ich es ja irgendwie geschafft, dass große Chaos zu vertreiben, was? Thihihi~ Mit einem breiten Grinsen sah der so fröhliche Dunkelmagier nur zu ihr während er ihr definitiv viel zu nah kam als es eigentlich üblich war.. Aber woher sollte Yuri das schon wissen? Den Großteil seines Lebens hatte er alleine mit seinem Vater, seinem Bruder und seiner Schwester verbracht. Die einzige Person mit der er da solche Nähe genossen hatte, war seine große Schwester gewesen. Das es für den Rest der Welt eher ungewöhnlich war 'Fremden' gleich so sehr auf die Pelle zu rücken wusste er nicht. Vielleicht würde Scarlett ja was sagen? Oder vielleicht hatte sie doch kein Problem damit? Er wusste es nicht, war er sich nicht mal dessen bewusst, was er gerade falsch machte!
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptyMi 24 Jun 2015, 10:27

Ich hatte erzählt und erzählt. Und dabei ganz vergessen wann ich das letzte Mal so lange am Stück alleine geredet hatte. Als ich mit Alex in der Höhle gesessen hatte? Nun ja, da hatte ich philosophiert. Über Gott und die Welt. Jetzt hatte ich etwas erzählt. Es handelte von mir. Und das war wirklich besonders. Bis jetzt hatte ich es immer weitestgehend vermieden über mich selbst zu sprechen. Zumindest über meine Vergangenheit. Die anderen mussten nicht wissen das ich die Tochter eines ziemlich reichen Geschäftsmannes war. Und einmal die Erbin der Firma.
Denn jetzt war ich nichts mehr. Ich war ein Engel. Eine Gefangene auf dieser Insel. Das hatten sie mir erklärt. Als sie mich hierher gebracht hatten, befragt hatten.
Und mich zu nichts nütze befunden hatten. Nur dazu da um anderen zu helfen und die Insassen zu heilen. Dafür war ich nütze. Sonst zu nichts.
Sie hatten mich mit zwei Worten beschrieben. Keine Gefahr. Diese beiden Worten standen auf einem Klebezettel. Dieser Klebezettel hatte auf meiner Akte gestanden. Denn auf dem Papierumschlag hatte 'Scarlett Behringer' gestanden. Nun ich war 'keine Gefahr'. Engel waren wohl nicht gefährlich. Normale Engel. Engel die ihre Emotionen kontrollieren konnten. Und nicht Engel die sich fühlten als wäre in ihrem Innersten manchmal ein Dämon gefangen. Es war ein seltsames Gefühl und dieses Gefühl tauchte nur auf wenn die Wut in mir tobte. Oder der Wut ähnliche Gefühle.

Yuri hatte mir die ganze Zeit über geduldig zugehört. Dafür bewunderte ich ihn. Er hatte mir zugehört und mich nicht verurteilt, keinen Kommentar zur Situation abgegeben. Ich wusste nicht ob ich so lange still sein konnte wenn mir jemand etwas erzählte. Das mich gar nicht interessierte. Ich konnte nicht glauben, dass das was ich erzählte wichtig oder in irgendeiner Weise interessant sein konnte. Aber Yuri musste es wohl interessant finden. Sonst wäre er nicht so lange still gewesen. Denn geschlafen hatte er nicht.
Ich lächelte ihn bloß an als er meinen Dank erneut zurück wies. Wenn er ihn nicht wollte, nun dann hatte er Pech gehabt. Denn es war aufrichtig gemeint. Und ich wusste das er mich nicht töten würde. Wenn er mich hätte töten sollen, dann hätte er mich schon längst zur Strecke gebracht. Also war ich bei ihm in Sicherheit. Hmmm, Sicherheit was für ein schönes Wort. In Deutschland hatte ich noch gewusst was es bedeutete. Hier... Nun ja hier gab es Worte die ihre Bedeutung verloren, da sie nicht exisiterten. Sicherheit war so ein Wort. Denn Sicherheit existierte hier nicht. Hinter jedem Schatten konnte sich eine Gefahr verbergen. Ein potenzieller Attentäter oder Spion.
Man konnte sich noch nicht einmal mehr selbst vertrauen...
Yuri sagte etwas zu mir, über das große Chaos. Kurz dachte ich darüber nach, dann fing ich an zu strahlen und sagte lächelnd: "Wenn man es so sieht, dann ja. Das hast du. Zumindest für einige Augenblicke bis wieder etwas passiert." Ob das nächste das uns passieren würde gut oder schlecht war lies ich mal außen vor. Denn das konnte man jetzt noch nicht sagen.
Plötzlich zog mich Yuri von neben ihm auf seinen Schoß. Ich zuckte zusammen, war ich solch eine Nähe bis jetzt nur mit meiner Familie eingegangen. Oder mit Jaro. Aber der zählte nicht.
Sanft schob ich mich wieder von dem Schoß des Jungen. Ich sah ihm in die Augen und erklärte ihm ruhig und gar nicht böse: "Sei mir nicht böse, aber ich bin kein Freund von zu engem Körperkontakt. Und das war für mich zu viel Körperkontakt. Definitiv. Und ich weiß nicht wie das andere sehen. Denn Berührungen sind eine starke Waffe. Und viele können damit nicht umgehen, mich eingeschlossen." Hoffentlich verstand Yuri das und war mir nicht böse. Ich fand ihn bis jetzt sympathisch und er munterte mich auf. Aber das hieß noch nicht, dass ich es toll fand auf seinem Schoß zu sitzen und zu viel Körperkontakt mit ihm zu haben. Das war ich nicht gewohnt und ich war auch nicht der Typ dafür. Engel mochten zwar normalerweise sanft und liebevoll waren. Aber ich war auch wütend und zerstörerisch.
Eben irgendwie ein Engel mit einem Dämon im Bauch.
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BeitragThema: Re: Waldweg    Waldweg        - Seite 2 EmptyDo 25 Jun 2015, 17:44

Wie es schien, gefiel es Scarlett nicht. Es gefiel ihr nicht, so sehr mit ihm zu kuscheln. Zwar konnte er nicht verstehen wieso, aber er fand das nicht weiter schlimm. Leben und leben lassen oder so ähnlich. Irgendwie..unpassend das er gerade sowas dachte. Aber das war ebenso egal. Der Junge lächelte bloß weiterhin. "Thehe, ist doch kein Problem!", meinte er bloß mit einem leichten Lachen zu ihr während er nochmal kurz über ihren Kopf streichelte. Er hatte sie sowieso nur auf seinen Schoss gezogen gehabt, um sich zu vergewissern das sie ihm nicht davon lief bevor er eine Antwort erhalten hatte. Oder das sie ihn nicht dabei ansehen würde. Doch das Engelchen? Das Engelchen hatte fast schon vor Freude gestrahlt! Ein Gesichtsausdruck, welcher sich ebenfalls dadurch auch auf seinem Gesicht widerspiegelte. Er war glücklich wenn sie glücklich war! War das komisch für ihn? Vielleicht war es das! Schon oft hatte man ihm gesagt, er wäre komisch! So viel hatte man ihm gesagt seitdem er hier war! Das er komisch wäre, dass sein Verstand unterentwickelt wäre, dass er ein sadistischer Psychopath wäre, dass er immer glücklich wäre, dass sein Geist verzerrt zu sein scheint und noch so viel mehr. Er erinnerte sich gar nicht an all das, was die Leute in weißen Kitteln alles meinten. Die sprachen ja fast so viel wie eine Horde hungriger Zombies in der Großstadt! Ganz kurz strich er das Haar des Mädchens an einer Stelle glatt bevor er dann die Finger von ihr ließ. "Dann solltest du wohl immer zu mir kommen nachdem was passiert ist, thihihi." Mit einem breiten, ehrlichem Lächeln saß er da auf dem Boden als er das gesagt hatte. Doch lange sah er nicht mehr zu dem Mädchen, richtete sich sein Blick sofort hoch in die Kronen der Bäume als plötzlich die Rabendame erneut krächzte. "Kräääächz? Nööööö, du hast schon was zum essen, nyhaha! Wenn du noch was isst, hast du heute Abend keinen Hunger mehr, thehe." Lachend saß Yuri nur da, den Kopf in den Nacken gelegt und den Blick zu den Baumkronen hinauf. Aber da stellte sich eine ganz bestimmte Frage .. Wann und was sollte es zum Abendessen geben? Wann sollte er schlafen gehen? Wie viel Uhr war es überhaupt? Oder...wo genau war er eigentlich? Fragen über Fragen, welche allesamt den kleinen Magier quälten..

Out: Aufgrund des Attentäter-Auftrages und des nahenden Timeskips nun eine Fortsetzung des Posts ;)

Mit zufriedenem Blick sah der kleine Junge nur weiter in den Himmel. Irgendwann war er dann aber doch aufgestanden und sogar ein wenig freudig hinter seiner Rabendame hinterher gelaufen. Während sie zwischen den Bäumen in der Luft ihre Kreise drehte, drehte er die Kreise am Boden. Aber irgendwann..wurde selbst Yuri das zu langweilig. Mit einem freundlichen Lächeln sah er zu dem Engelchen, lächelte sie nur freudig an als er zu ihr sprach. "Morrigan und ich werden wieder zurück gehen, was Essen. Thehehe, immerhin ist es nun Essenszeit! Und wenn der Sensenmann dir Angst macht, komm zu mir, thihihi! Tschööööö!" Sanft drückte der junge Magier dem ebenso kleinen Engelchen nur ganz vorsichtig einen leichten Kuss auf die Stirn, als Zeichen das sie keine Angst vor dem Sensenmann haben müsste und dann doch zu ihm kommen könnte. Mit eifrigen Schritten, einem Raben auf der Schulter und einem unbeschwerten Lachen verschwand der seltsame Magier dann auch schon wieder im Wald während er ihr noch zu winkte.

Er lief gerade immer weiter durch den Wald, war schon das Ende des Waldes endlich auszumachen..als etwas piepste. Verwirrt sah Yuri nur zu Morrigan. Was war denn das für ein Piepen? "Huuuh?", meinte er bloß total verwirrt. Er hatte es ernsthaft nicht auf dem Schirm, dass es sein Handy hätte sein können was da gepiepst hatte! "Was? Krääächz? Krääähz? Kräh? Mein Kräähandy? Ahh! HANDY! THEHEHE!" Lachend holte er sein Handy hervor und versuchte die SMS zu lesen die er erhalten hatte. Und was er nach einiger Zeit dann las...das erfreute ihn! Er hatte einen Auftrag! Er durfte..eine Dämonin töten! Freudig strahlend steckte der kleine Junge nur das Handy wieder weg und streichelte über das Federkleid seiner Rabendame.. "Yeahiii, Blut! Nyhahaha!", waren bloß noch seine freudigen Worte während er auch schon schnellen Schrittes auf die Stadt zulief.


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