cf: :: Die Mädchenunterkunft :: 1. Stock :: Zimmer 1-08 // Jael & Frei


Jael war noch immer verwiirrt und ihr Kopf schmerzte, sie wusste nicht genau wo sie war und auch nicht mehr wie sie hierher geraten war. Sie wusste nur, dass sie zu Loki musste.... wollte, weil er ihr helfen konnte - das glaubte sie jedenfalls. Oder hoffte. Kain hüpfte hinter ihr her, und sah sich aufmerksam um. Er krächzte und kurz darauf stieß Jael mit irgendwem zusammen. "Uhhh... Tut.... tut mir leid..." Sie sah auf und in das Gesicht des Jungen. "Bist d-du ein Wächter? Es tut mir leid... mein Kopf... die Tür... ich..." Sie hielt sich wieder den Kopf und verzog das Gesicht. "Ich suche jemanden der mir helfen kann... ich... hnnng..." Ihre Hand blutete noch immer von Scherben, es steckten auch noch einige kleine darin. Sie war blass, ihre Augen trübe und ihre Haare zerzaust. Langsam richtete sie sich wieder auf und Kain hüpfte neben sie um den Jungen misstrauisch zu beäugen. Sie sah ihn wieder an. "D-du bist kein Wächter... oder?" Sie lachte matt. "Tut mir leid... mir ist grad was... Seltsames passiert..." >Ach jetzt bin ich schon seltsam?< "Halt deine fresse!" knurrte sie "Zu dir komm ich später!" Sie erinnerte sich an den Jungen vor ihr. "Uh... nicht du... also... seltsame dinge... wie gesagt... ich bin Jael... glaub ich... ja doch... grade... ehm..." Sie schüttelte den Kopf, der gleich wieder höllisch weh tat. "Ich... muss ganz dringend... zu Loki...", murmelte sie, sich wieder an der Wand abstützend.

"Ahahaaa..." Langsam fing sie sich wieder. "Kain, pass auf." ,murmelte sie und richtete sich auf, strich ihre Sachen glatt und grinste Aramis schräg an. "Wer weiß vielleicht bin ich ja auch nur selbst ein sehr gerissener Wächter?" Sie seufzte. "Spaß beiseite." Ihr Kopf pochte noch immer, aber sie sah zu Aramis an der Wand. Sie lehnte sich neben ihm an, und zog die Kapuze ihrer Jacke über ihren Kopf. "Keiner hat mich gehört okay, Wandjunge?" ,murmelte sie. "Ich bin hier weil ich Loki suche. Nur deshalb, und wen suchst du dass es dich aus deiner Kuschelzelle gerieben hat?" Irgendwie wiederstrebte es ihr Zimmer zu sagen. "Fakt ist aber, Allein ist es zu gefährlich hier herum zu laufen." Sie nickte um sich selbst zuzustimmen. "Kain ist bei mir und hilft mir. Wen hast du?" Sie grinste ihn breit an. "Wenn du mir hilfst Lokis Zelle zu finden, helf ich dir deinen Kumpel zu finden!" Sie kicherte. "Ich bin Gestaltwandlerin, und wenn hier ein Wächter vorbei kommt ist es doch besser von einem Wächter begleitet zu werden?" Sie sah auf ihre Fingernägel. Sie hatte die Wächter im Labor gesehen, viel anders würden die hier nicht aussehen! Sie sah wieder zu Aramis und grinste.
>Zum Glück hab ich mich wieder gefangen... < Innerlich seufzte sie erleichtert. Hilflosigkeit konnte sie hier wirklich nicht gebrauchen...

"Ah, ah!" Jael kicherte. "Nur ich, Wandjunge. Und man braucht weder Magie noch Waffen, wenn du des Faustkampfs mächtig bist." Sie grinste und sah ihn an. >Das ist doch etwas naiv oder jael?< murmelte luzifer. >Dich fragt keiner!< motzte sie zurueck. Sicher war es naiv, aber sie vertraute drauf das sie jeden täuschen konnte. Und so eine lausige Verwandlung konnte nicht so schwer zu bewältigen sein. Sie sah zu Kain, der sich umsah. "Was ist los kain, ist da wer?" Sie lauschte auf und zog die Kapuze tiefer ins Gesicht. "Wir sind hier alle zusammen eingesperrt, aber wenn wir nur ein bisschen zusammenhalten, könnten wir ihnen das Leben zur Hölle machen..." murmelte sie, eher zu sich selbst als zu Aramis. "Und Kain kann dir auch helfen. Er ist am Unauffälligsten hier. Es gibt massig Raben auf dieser Insel. Keiner würde Verdacht schöpfen." Sie nickte wieder um sich selbst zuzustimmen. "Also? Helfen wir uns? Ich hab nicht vor hier stehen zu bleiben bis jemand auftaucht." Langsam bewegte sie sich von der wand weg und stellte sich vor ihn. Erst jetzt fielen ihr die Scherben in ihrer Hand auf. Sie zog sie heraus und zeigte ihn den Metallarm. "Siehst du das? Das ist Waffe genug, glaub mir." Das pochen in ihrem Arm ignorierte sie und sie wusste auch nicht was das Ding noch konnte, außer ziemlich stark Zuzuschlagen. Aber das würde sie Niemandem auf die Nase binden.

Sie schnaubte. Das sie hier nicht einfach herumspazieren konnten war ihr auch bewusst. Obwohl in ihr gerade die Frage aufkam, wie sie es in ihrem vorherigen Zustand bis hier her geschafft hatte. Aalles deine schuld.< motzte sie Luzifer gedanklich an. >Pfmpf < Sie spürte förmlich wie Luzifer die Augen verdrehte, was ihre Kopfschmerzen wieder schlimmer werden ließ
"An genau sowas dachte ich!" Sie grinste und verwandelte sich prompt in einen großen braunhaarigen Mann mit Springerstiefeln, Militärhosen und kugelsicherer Weste. "Siehst du klappt perfekt." Meinte sie. "Also wen genau suchen wir, Wandjunge?" Sie poste etwas in ihrer Gestalt herum, einfach weil sie Spaß daran hatte. "Wenn es irgendein Helferlein ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie es in ein Labor gebracht haben. Oder in Isolationszellen... oder Isolationszellen in einem Labor od-" >Hör auf zu schwafeln Jael!< murrte Luzifer. >Das nennt man Konversation, du Dumpfbacke.< >Nein das nennt man Totschwafeln, und sei nicht so frech zu mir, ich bin tot!< Luzifers schmollende stimme brachte Jael zum kichern, eh sie sich wieder fing und Aramis ansah. Kain war mittlerweile vom Boden auf ihre Schulter umgesiedelt und starrte den Jungen an der Wand eindringlich an. [b]"Benimm dich Kain, man starrt keine Leute an." Tadelte Jael ihn.

"Dann fress ich dich, das kannst du mir glauben." Knurrte Jael und sah hinter sich. Dorthin starrte Kain nun nähmlich. Dann sah sie wieder zu Aramis. "Ich werde dich ins Labor bringen, für ein paar Untersuchungen." Sie griff in ihre Hosentasche und zog einen Lederumschlag hervor. Er sah etwas aus wie ein Ausweis. "Tolle Sache, das hier. Das Papier zeigt jedem das was ich will das er sieht. Funktioniert nur leider eine begrenzte Zeit und ich hab nur noch drei Blätter... " Sie kratzte sich am Kinn. "Damit muss ich also auskommen." >Ernsthaft, du bestielst deinen eigenen Bruder nach seinem Tod?< >Hey, es ist nützlich, also nenn es nicht Bestehlen... sondern Wiederverwerten.< Jael verdrehte die Augen. "Okay.... ich nenn dich weiter Wandjunge." Jael grinste triumphierend. "Wenn du mitspielst und wir trotzdem vorsichtig sind, werd ich keine Waffe brauchen, sonst muss ich mir spontan etwas einfallen lassen." Sie sah sich um. "Ich würd sagen als erstes raus hier... wir sind im Erdgeschoss. Wir können denn langen umständlichen Weg nehmen oder wir gehen durchs Fenster." Sie deutete auf das Fenster am Ende des Ganges. "Ich bin stark für Fenster. Wir müssen ja keine Konfrontation herausfordern..." >Was würde ich jetzt für mein Katana geben. Oder meine Eagle. Oder meine vollen Kräfte. Grmpf.<

Tbc: wald :: weg zum Institut

cf :: Die Unterkunft :: Die Jungenunterkunft :: 1. Stock :: Zimmer 1-09 // Fynn & Dust

Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen das Zimmer zu verlassen. Dusts Blick auf die Welt wurde in unregelmäßigen Abständen immer verschwommener. Er stützte sich nun mit einer Hand von der Wand ab. Was war nur geschehen? Er atmete tief durch, konzentrierte sich und riss sich zusammen. Jetzt gab es kein zurück mehr, denn das Zimmer, dass er die letzte Zeit über bewohnt hatte lag irgendwo hinter ihm. Er hatte nicht die leiseste Ahnung welche der vielen Türen nun wirklich die richtige gewesen wäre. Selbst wenn er wollte, er würde nicht mehr so schnell dorthin kommen. Er versuchte sich also zusammenzureißen. Atmete noch einmal tief durch und richtete sich wieder auf. Ein Pochen in seinen Schläfen war noch geblieben, Müdigkeit und eine gewisse Träge doch ansonsten war er wieder gefasst. Er hatte keine Ahnung wie lange er halbtot in dem Zimmer gelegen hatte aber das musste jetzt eindeutig aufhören. Er musste herausfinden was mit ihm geschehen war. Wo er sich befand und warum. Er hatte seine Erinnerungen völlig verloren doch dieser Ort schien ihm so fremd und eigenartig.

Hier und da machte Dust einige Geräusche aus. Schritte oder leise Stimmen doch es war keine Menschenseele zu sehen. Er wartete kurz, dann ging er weiter durch den Gang, schaute hier und da durch offene Türen. Er musste jemanden finden, der ihm das alles erklären konnte. Das Unwissen nagte an ihm.

Nach einer kurzen Pause schleppte er sich zum Ausgang. Er musste jemanden finden.
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Chapter 2
Comes from - Zimmer 1-02
Still stehendes Blut kochte in seinen verdorrten Adern, als er sich mit der Stirn an seine Zimmertür lehnend wiederfand, die Zimmerschlüssel außen im Türschloss steckend. Vorsichtig versuchte er sich mit seinen Händen abzustützen, während das Piepen mal lauter und mal leiser in verschiedenen Teilen seines Kopfes ertönte, mit seinen Gedanken durch Teile seines Verstands wanderte. Sich an den Anfang erinnernd, an dem er genau wie heute vor dem Spiegel gestanden hatte, Gesichter ihn verfolgt hatten, die er nie wieder sehen durfte, gerannt war, um ihnen zu entkommen, krochen ihm Schauer seinen Rücken hinab. Es hatte sich nichts geändert. Er war immer noch derselbe Mann, kein Stückchen besser. Eine leere Schale, die meinte sie könnte Gott spielen. Ein kleiner Junge, der sich in so viel Reue ertränkt hatte, dass er weggerannt war, sich entschied zu vergessen, um seine Fehler ein weiteres Mal im höheren Ausmaß zu begehen. Ein neuer Blitz befeuerte sein Hirn mit lautem Gejaule und Maschinengeschrei, das kalte Piepen seine Knochen zum Klappern bringend. Er sank zu Boden, verzog schmerzhaft das von Narben beschmutzte Gesicht. So einfach war ein König in die Knie zu zwingen, durch mickrige Laute, einfache Töne, die jeder Herzschrittmacher von sich geben könnte. Was brachten ihm also seine so unglaublich sakrosankten Fähigkeiten, wenn er durch einen einfachen Blick in den Spiegel fast am Boden lag? Fast schon bedächtig ließ er eine Faust gegen das Metall, hinter dem sein neues Zuhause lag, prallen, testete, ob seine Wut dadurch zumindest zu Teilen schwand. Er schlug wieder, seine Knochen binnen Sekunden zersplitternd, nach einem Zusammenprall seiner zweiten Hand mit der Tür wieder verheilt. Blut klebte an dem Eisen, war schwarz geworden. Tot. Und seine Hände waren momentelang so hässlich wie das kranke Funkeln in seinen Augen, das hässliche Grinsen, das Menschen daran erinnern sollte wie bestialisch sein Verstand geworden war. Lautes Schallen dröhnte in seinen Ohren, als seine Knöchel das glänzende Stück Barriere durchbrachen, die Illusion der Freiheit dahinter ein für alle Mal erlischten. „Nasci. Vitare. In morte occidere“, flüsterte er, während seine Fäuste zornig vorpreschten. Das Blut floss zurück zu seinem Herr, zu er Kreatur, die er, so glaubte er, selbst erschaffen hatte. Seine Haare fielen ihm übers Gesicht, als er sich wieder aufrichtete, ein bräunlich grünes Aufglimmen von Gift fast vollständig verdrängt, aber ein Mädchen blieb. Ihre Locken ähnelten den sagenumwobenen Meerjungfrauen, waren oft zerzaust, wenn sie zu faul war, um sie zu kämmen. Und er sah einen Schatten, eine längst verstorbene, in den Tiefen seiner Psyche, herumirrenden Seele, die sie ihr, obgleich sie sich lachend wehrte, kämmen wollte, hell lachte. Ein letzter, lauter Knall sendete eine tiefe Delle in die Tür und das Blut darin wollte er nicht zurücknehmen, sondern als Geschenk dalassen, eine Erinnerung, die schlicht und einfach 'Fickt euch. Ich rebelliere' bedeutete. Mit einem letzten schalkhaften Grinsen lief er an den restlichen Zimmern vorbei. Er sah auf die Uhr um sein linkes Handgelenk. Sie tickte nicht. Seit Jahren schon hatte sich kein Zeiger von der Stelle bewegt, das Uhrwerk so lange schon zerstört gewesen. Sein Ziel sich zu bessern hatte er schon viel zu oft aus den Augen verloren. Er musste etwas ändern, sich selbst neu konfigurieren, bevor sie versuchten, ihm alles wieder zu entwenden. Durch ihre Unvorsicht sind tiefe Schlieren in ihren Schutzwällen entstanden, Menschlichkeit durchflutete ihre alles berechnenden Computer. Nami. So hieß sie. Er erinnerte sich an ihren Namen, konnte ihre Identität nicht entziffern und wusste nur, dass sie mit dem Meer zu tun hatte, eine allegorische Bezeichnung für die Freiheit, die er sich mehr denn je ergattern wollte. Vielleicht hielt genau sie ihn davon ab. Möglicherweise war sie der Grund, warum er nicht mehr atmen, nicht mehr leben konnte. Ein grässlicher Gedanke mit noch grässlicheren Folgen. Er wollte sie töten. Er wollte sie bluten sehen, Bilder mit ihrem Pulsschlag zeichnen. Wenn sie ihm seinen genommen hat, fraß sich der Gedanke fest in sein Hirn, dann würde er sich ihn ganz einfach zurückholen. Es schien fast schon poetisch, ein Gedicht – von ihm geschrieben. Der Geruch des Dramas erfrischte seine Nase, ließ ihn seine Augen schließen, um die Süße seiner eigeninszinierten Bühnendichtung zu schmecken, den Gestank von Paradoxie kopfschüttelnd vertreibend. 'Spielen wir ein Spiel, Nami. Spielen wir meine Geschichte.', säuselte er still, für niemanden hörbar. 'Spielen wir...' Er öffnete seine giftgrünen Augen wieder, als er die Treppen zum Erdgeschoss erreichte, warf nur einen kurzen Blick zum Kerker zurück, bevor er schmunzelte. '...mein Happy End.'