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 Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads' first encounter.

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Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads'  first encounter. Empty
BeitragThema: Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads' first encounter.   Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads'  first encounter. EmptyMi 05 Aug 2015, 03:15

Spoiler:


₸ DAILY NEWS TORONTO
Weather High 4 C ‖ Mostly Cloudy ‖ Map S10 ‌‌‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌SATURDAY, FEBRUARY, 02, 2019

ANOTHER FAMILY FOUND BRUTALLY SLAYED




Das braun-blonde Haar des Jungen spiegelte sich im beschlagenen Fenster, als er die Überschrift der Zeitung vor sich betrachtete. Draußen war es schon dunkel und schneite – typisch für diese Jahreszeit und typisch für diese Stadt. Mads mochte sie. Sie war groß, voller Menschen, er hatte eine seriöse Arbeit gefunden und konnte sich einen relativ guten Lebensstil finanzieren. Aber das Beste: es fiel in einer Millionenstadt nicht auf, wenn der ein oder andere mal verschwand. Zumindest nicht so schnell, wie in kleineren Städten oder Dörfern, auch wenn es von denen heutzutage nicht mehr allzu viele gab. Während er sie aufgeklappt auf seinem Esstisch liegen ließ, um bei seiner Rückkehr die Titelseite lesen zu können, ging er in die Küche seines stilvoll eingerichteten Apartments und schüttete sich ein Glas Wein ein. Le Pin, Jahrgang 1890 – ein Rotwein eines Weinguts in Pomerol, einem Gebiet im Südwesten Frankreichs. Eine dieser Flaschen war bis zu 15. 000 Dollar wert, und eigentlich hatte Mads sich vorgenommen, seine guten Weine für Gäste aufzuheben. Aber heute hatte er ein ganz besonderes Essen gekocht, und wenn auch keine Gäste da waren, so gehörte trotz allem ein edlerer Tropfen zu dem Zarten Stück Lende in einer Cumberlandsoße aus roten Früchten Zumindest bevorzugte er dies einem Billigen aus dem nächsten Supermarkt. Lächelnd nahm er sein Fleisch aus dem Ofen und schnitt es auf – perfekt rosa von innen, noch leicht blutig - richtete es mit der Soße und ein paar Buschbohnen auf seinem Teller an, und trug diesen zusammen mit seinem Glas an den Tisch zurück. Dort angekommen setzte er sich, befestigte sich wie immer eine Serviette an seinem Kragen, und begann dann, das Fleisch zu kosten.
Es war zart, und das „Tier“ hatte keine Angst gehabt, als es starb. Sonst hätte es dem Fleisch eine bittere Note verursacht. Aber nein – dafür war alles viel zu schnell gegangen.
Nachdem Mads fertig gegessen hatte, brachte er seinen Teller in die Küche, räumte auf, zog sich die Serviette vom Hals und erst, als alles wieder tip-top aussah, setzte er sich zurück an die Zeitung.
Essen war nun einmal wichtiger, als alles andere.

|| Toronto. Eine weitere Familie wurde, auf grausamste Art und Weise, getötet aufgefunden. Sie ist die Erste in den letzten zwei Monaten, aber schon die fünfte im letzten halben Jahr. Laut Aussagen der Polizei wurde sie auf die gleiche Weise getötet, wie die Familien zuvor; Zuerst wurden Alarmanlagen und Strom abgeschaltet, dann der Vater und die beiden Kinder getötet, zu guter Letzt dann die Mutter, bevor sie alle verstümmelt wurden. Anscheinend war der 37-Jährige H. Zachary, der Familienvater, genau wie die anderen vor ihm, in der Kochbranche tätig. Die Polizei verkündete in einer Pressekonferenz, dass Sie eventuell eine Verbindung sieht und allen erhaltenen Hinweisen vor allem in diesem Feld verstärkt nachgehen wolle. Zeugenaussagen konnten auch bei diesem schrecklichen Vorfall nicht aufgenommen wurden, da anscheinend niemand im Stande war, etwas zu sehen oder zu hören. Genaue Spuren oder Indizien, die auf die Identität des Täters hinweisen könnten, wurden anscheinend auch noch nicht gefunden. Sollten sie etwas gesehen oder gehört haben, das weiterhelfen könnte, …

Mads hörte auf zu lesen und überflog die Nummer der Hilfehotline, die in großen roten Ziffern unter dem Bild prangerte. Dieses Bild zeigte ein Einfamilienhaus, welches mit einem Polizeiband abgesperrt worden war. Direkt dahinter standen Männer und Frauen in den typischen Uniformen um neugierige Reporter und lästige Psychopathen, wie sie sich oft an einem Mordschauplatz versammelten, fernzuhalten oder abzuschrecken. Vor allem, nachdem es schon vier Massaker auf die gleiche Art gegeben hatte, und einen zu Unrecht beschuldigten jungen Mann das Leben gekostet hatte, war die Polizei vorsichtiger geworden. Sie gaben weniger Informationen heraus und achteten darauf, wer sich an das Absperrband stellte, um einen Blick in die Gebäude zu erhaschen. Desinteressiert blätterte Mads weiter durch die Zeitung, aber fand nichts, was sonst erwähnenswert war.
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BeitragThema: Re: Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads' first encounter.   Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads'  first encounter. EmptyMi 05 Aug 2015, 03:19


NATIONAL TATTLER
Weather High 4 C ‖ Mostly Cloudy ‖ Map S10 ‌‌‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌THURSDAY, FEBRUARY, 07, 2019

 IT TAKES A PSYCHOPATH TO CATCH ONE



By Freddie Lounds
|| Anscheinend steht das FBI auf dem Schlauch, was den neuesten Mordfall in Markham nahe Toronto angeht. Während der Vorfall über die brutal ermorderte Familie schon überall in den Schlagzeilen zu finden ist, sieht es für den mysteriösen Mörder nicht so aus, als gäbe es schlagfeste Beweise. Was er allerdings hinterließ ist einen zweiten oder auch dritten Blick wert, solange man einen harten Magen und keine Angst vor Blut hat. Wie ironisch, dass das FBI sich in diesem Fall dennoch an den ehemaligen FBI Ermittler Michael Grahm wendet, welcher aus gesundheitlichen Gründen von seiner Arbeit zurücktreten musste. Doch nun scheint er wieder im Spiel zu sein und trägt den würdigen Titel "Special Agent", um beim FBI seinen dringend benötigten Dienst zu leisten. Trotz seines jungen Alters von lediglich 30 Jahren besitzt dieser Mann eine von Ermittlern sehr begehrte Gabe, die es ihm angeblich erlaubt, sich in die Köpfe von Mördern einzufühlen. Es stellt sich natürlich die Frage, was genau hinter Grahms Genie steckt. Vermutlich ein weiterer Psychopath, der sich insgeheim von genau solchen, außergewöhnlichen Mordfällen inspirieren und faszinieren, wenn nicht gar 'aufgeilen', lässt? Wie sonst lässt sich erklären, dass ihm seine Marke und seine Schusswaffe vor wenigen Jahren abgenommen wurden, nachdem psychologische Umstände ihn untauglich machten? Es bleibt zu hoffen, dass Grahm trotz seiner Vergangenheit eine vertrauliche Person bleibt, solange der extrem gefährliche Mörder noch auf freiem Fuße ist.

„Mr. Fell, der Chef will sie kurz sprechen, wenn das in Ordnung ist.“, holte eine weibliche Stimme Mads aus seinen Gedanken und als Antwort nickte er lächelnd.
„Natürlich“, antwortete er der Managerin höflich und sah sie an. Ein leichter Duft von Aprikose und Nikotin, gepaart mit einem Spritzer Moschus-haltigen Parfüms wehte ihm entgegen. Er hatte gerade seine Pause von der Küche gehabt, in der er arbeitete, und einen Kaffee getrunken während er die Tageszeitung überflogen hatte. Kühl hatte er das Titelblatt gemustert, auf dem, wie fast immer in den letzten Monaten, über das gleiche Thema berichtet wurde. Langsam wurde er dem ganzen Theater müde, vor allem, da die Polizei so oder so keine neuen Hinweise fand... oder finden würde. Der jugendliche erhob sich also von seinem Stuhl, strich seine Kleidung glatt und folgte dann schnellen Schrittes Suzi, da er sie nicht warten lassen wollte. Es wäre nicht nur unhöflich, zudem hatte sie auch noch anderes zu tun, als ihn herumzuführen. Eigentlich kannte er sich in dem Gebäude inzwischen ja schon aus, aber er hatte nichts gegen ein bisschen Gesellschaft, auch wenn diese ihn nur gering Interessierte. Sie war nicht dumm, sonst wäre sie keine Managerin geworden, aber sie war auch nicht die intelligenteste. Sie war eben eine typische Managerin und verhielt sich dementsprechend abgehetzt und überarbeitete sich. Trotzdem versuchte sie immer zu lächeln, was Mads an sich nicht störte, aber dieses ganze gekünstelte.. Nun ja, was wollte man machen. (Ein paar Ideen hatte er ja, aber die wollte er nicht in seinem Näheren Umfeld umsetzen.)
Er fragte sich nicht wirklich, was sein Chef von ihm wollte, wunderte eigentlich kaum darüber. Er war aber auch nicht wirklich neugierig, denn meistens waren es banale Dinge, die von ihm als Sue-Chef, zu dem er sich in kürzester Zeit hochgearbeitet hatte, verlangt wurden. Natürlich hatte auch das Schicksal des armen Henry dazu beigetragen, von dem ein Abschiedsbrief gefunden worden war, bevor er sich anscheinend selbst verbrannte, aber das war ja eine kaum erwähnenswerte Nebensächlichkeit.
Als Sue ihn an der Türe zum Büro des Chefs abgesetzt hatte, klopfte er drei Mal und wartete höflichst, bis er ein dumpfes „herein“ vernahm.
Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, das gerade breit genug war, um nicht gekünstelt zu wirken, öffnete Mads schwungvoll die Türe und trat in das kleine, stickige Büro von Mr. Walter ein, welches im hinteren Teil des Restaurants lag. Schon von außen hatte er gehört, wie ein Stugl über das neu verlegte Parkett gezogen wurde, der nicht seinem Chef gehört, und so wunderte er sich, wer noch in dem Raum war. Das letzte Mal, als er den kleinen Kabuff hatte betreten müssen, war er befördert worden, und so hatte er über die Unordnung und die ungewaschenen Kochschürzen, die Über den Akten gehangen hatten, hinwegsehen können. Diesmal hatte er zwar gehofft, dass es aufgeräumt war, doch irgendwo hatte er auch auf das Gegenteil gehofft – so hätte er einen weiteren Jagdgrund gehabt. Doch die Akten waren heute relativ ordentlich verstaut worden, der Schreibtisch war leer – ja, selbst die verdreckten Schürzen waren in der Wäsche. Für einen Augenblick abgelenkt davon, dass das Büro sauber sogar recht ansehnlich eingerichtet war, vergaß Mads für einen Augenblick die Menschen im Raum, wandte sich ihnen aber bald mit einem schmalen Lächeln zu.
„Guten Tag, Mads Fell.“, stellte er sich vor und wollte dem Mann mit den dunkeln Locken, die ihm ins Gesicht fielen, und der offensichtlich der andere Gast von Mr Walter war, die Hand reichen, überlegte es sich dann jedoch anders, nachdem er bemerkte, wie er den Blick abwandte. Er musterte ihn und kam zu dem Schluss, dass er seinem gesenkten Blick und leichtem stottern an einen unter Asperger-Syndrom Leidenden erinnerte. Irgendwie erweckte er Mads Interesse. Nachdem sein Blick eine Sekunde auf dem Fremdling verweilt hatte, wandte er sich Mr. Walter zu.
„Sie wollten mich sprechen?“, fragte er diesen also.
„Ja, naja, eigentlich wollte nicht ich das tun. Sondern er hier, Agent Michael Grahm. FBI.“
Mads Blick wanderte wieder zu besagtem Mann. Michael Grahm also. Er roch nach einem billigen Aftershave, nassem Hund und Wasser mit einem Hauch von Fisch. Interessante Kombination.
„Nicht wirklich Agent, eher ein Berater.“, erwiderte dieser abweisend und senkte den Kopf noch ein Stück.
Verstehend nickte Mads, weiterhin keine großen Emotionen zeigend.
„Es geht sicher um den Mord an Mr. Zachary?“, fragte er schlicht und direkt. Warum sollte er auch um irgendetwas herum reden?
Sein Gegenüber hatte den Blick immer noch gesenkt, als er nickte.
„Ich würde gerne mit ihnen darüber sprechen, immerhin sind sie hier der Sue-Chef und verkehrten wohl meisten mit ihm. Haben sie irgendwo einen ruhigen Raum, in dem Mann ungestört reden kann?“, fragte er, langsam sprechend und Mads Chef antwortete ihm.
„Wir haben einen Pausenraum den Gang runter, dort können sie auf der Terrasse ungestört reden. Einen Kaffee und Kleinigkeiten zu Essen können sie dort auch finden.“, bat er freundlich an und Mr. Grahm nickte als Antwort nur.
„Das sollte gehen.“
Mit den Worten signalisierte er Mads, ihm zu folgen und verließ den kleinen, verglasten Raum. Ein bisschen unhöflich war er ja schon.


„Sie wissen also schon über den Mord an der Familie Zachary Bescheid?“, fragte Grahm, während er krampfhaft auf den Kaffee starrte, den er wie einen Ankermit der Hand umklammert hielt.
„Natürlich. Ich lese nicht nur Zeitung, aber jemand hat ein Foto der Leichen mit dem Handy gemacht und mit seinen Freunden geteilt. Eine Reporterin hat es dann auf ihrer Seite gepostet.“, erklärte Mads sich, während er vor dem Kaffeeautomaten stand und sich entschied, ob Cappuccino oder Espresso.
„Geschmacklos.“
Er entschied sich für einen Espresso.
„Haben sie ein Problem mit ihrem Geschmack, Mr. Grahm? Meine Gedanken sind trotz meines Berufs öfters nicht allzu geschmackvoll.“, antwortete er bestimmend während er zusah, wie seine Tasse gefüllt wurde.
„Genau wie meine.“
„Sie sind nur als Berater Tätig? Keine allzu effektiven Barrieren aufgebaut, wie es scheint?“
„Ich habe eine Festung aufgebaut.“
„Gesellschaft kommt schnell.“
„Genau wie Festungen.“
Eine Weile lang war es Still, während Mads sich gegenüber Michael fallen ließ, welcher weiterhin Augenkontakt vermied.
„Sie sind Kein Freund von Augenkontakt, oder?“
„Die lenken ab. Du siehst zu viel, du siehst zu wenig, und... sie lenken ab wenn du nachdenken möchtest. Wie - „Oh, dieses Weiß ist wirklich sehr weiß!“, oder „Oh, der muss Hepatitis haben“, oder „Oh, ist das eine geplatzte Ader?“... also ja, ich versuche Augen zu vermeiden, wann immer es mir möglich ist.“, erklärte er in einem leicht genervten Ton, Mads kurz ansehend, dann direkt aber wieder seine Hand fixierend.
„Sie scheinen als Berater einiges gesehen zu haben. Keine Festungen für den Bereich der Dinge, die sie lieben?“
„Ich dachte, sie sind Koch. Aber es kommt mir vor, als würden sie ein Profil von mir erstellen.“
„Sie sind der Profiler, denke ich. Ich hingegen beobachte nur. Ich kann meine Beobachtungen so wenig abstellen, wie sie ihre Gabe abstellen können.“
„Sie sollten damit aufhören. Es ist, als würden sie mich Analysieren - und sie würden mich nicht mögen, wenn sie meine Psyche analysiert haben.“
Wieder eine kurze Stille, die Mads nutzte, um an seinem Kaffeegebräu zu trinken.
„Meine Gabe? Sie haben den Artikel gelesen.“
„Das hat wohl halb Toronto, wenn ich das anmerken darf.“
Ein sarkastisches Lächeln huschte über Michael Grahms Gesicht, bevor er zögernd antwortete.
„Das... dürfen sie. Trotzdem bin ich hier, um ihnen einige Fragen zu stellen. Könnten wir das kurz erledigen, damit ich wieder hier weg kann? Ich mag... diese ganzen... Menschen hier nicht sonderlich.“
„Natürlich.“ Ein schmales Lächeln huschte über Mads Gesicht.
„Wie kann ich ihnen weiterhelfen?“
„Naja. Wissen sie irgendetwas über... einen neuen Freund von Mr. Zachary, einen neuen Bekannten oder vielleicht eine Affäre oder etwas in die Richtung?“
„... nein.“, erwiderte er wahrheitsgemäß auf die Frage.
„Fällt ihnen irgendetwas ein, was ihn zum Ziel eines... Psychopathen hätte machen können?“
Mads schüttelte den Kopf und nippte noch einmal an seinem Espresso.
„Nunja, direkt fällt mir da nichts ein. Ich meine... er hatte ein paar in der Küche, die ihn nicht mochten. Er war ihrer Meinung zu streng und auch ein wenig zu... nun. Rechthaberisch und rüde. Aber ich glaube kaum, dass einer der Lehrlinge ihn gleich umbringen würde... und noch vier andere Familien. Ich persönlich schätze keinen von ihnen ein, besagter Psychopath zu sein.“
Ein verstehendes Nicken.
„Also gar keine Ideen?“
„Hm... er war nicht der beste Koch... aber wer würde ihn für ein verpfuschtes Essen direkt abschlachten?“, lächelte Mads und kippte den letzten kleinen Schluck seines Espressos runter.
„Okay... dann danke.“ Kann ich mir vielleicht ihre Nummer notieren, falls ich noch andere Fragen hätte?“
Mads nickte und zückte den Kugelschreiber, den er immer mit sich führte, aus seiner Brusttasche. Er wirbelte ihn einmal um seinen Zeigefinger, bevor er ihn auf dem Notizbüchlein aufsetzte, dass Mr. Grahm ihm schon aufgeschlagen herübergeschoben hatte. Er setzte seine Nummer hinein, darunter seinen Namen und schob es zurück. Grahm, weiterhin bedacht möglichst jeden Sicht- und Hautkontakt zu vermeiden, lächelte ihn kurz an. Wahrscheinlich sollte es freundlich wirken, kam aber eher gezwungen und verunsichert herüber. Dabei steckte er das Buch in seine Jacke und erhob sich, bevor er fluchtartig das Gebäude verließ. Mads Blick in seinem Rücken, den noch dampfenden Kaffee auf dem Tisch stehend.
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BeitragThema: Re: Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads' first encounter.   Mads' Diary - 2019 - Michaels and Mads'  first encounter. EmptyMi 05 Aug 2015, 03:36


₸ DAILY NEWS TORONTO
Weather High 4 C ‖ Mostly Cloudy ‖ Map S10 ‌‌‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌SATURDAY, FEBRUARY, 9, 2019

STILL NO NEW EVIDENCE IN FIVE FAMILY-SLAYS




|| Toronto. Die laufenden Ermittlungen betreffs des Familienmordes vom vergangenen Monat zeigen noch keine weiteren Ergebnisse. Polizisten suchen noch immer nach dem Täter, doch es wird stark vermutet, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Die vierköpfige Familie wurde schwer verstümmelt in ihrem Haus in Markham aufgefunden. Eine aufbleibende Frage ist, ob dies als eine Anspielung auf die Profession des Familienvaters zu verstehen ist, welcher als Koch in der Restaurantkette 'The Apperetive' tätig war. Der Mörder hatte die Wohnung in das reinste Schlachthaus verwandelt und auf brutalste Weise Körperteile und Innereien in der Küche verstreut. Leider wurden keine neuen Hinweise bezüglich des Täters gefunden, doch es ließ sich eine Verbindung zu vorangehenden Mordfällen erstellen. Anscheinend war die berufliche Tätigkeit als Koch ein entscheidender Faktor für die Wahl der Opfer. Erneut bitten wir Sie, sich bei jeglichen Hinweisen unter folgender Nummer zu melden:


Ein glockenartiges Klingeln erfüllte das Apartment und ließ den jungen Koch in seiner Bewegung innehalten. Er war gerade dabei, das Essen zuzubereiten, doch Besuch hatte er nicht erwartet. Verwundert wusch er sich die Hände an einem Handtuch ab und ging zur Türe, um diese zu öffnen. Noch etwas mehr verwundert sah er dann, wer sein uneingeladener Gast war; Special Agent Michael Grahm.
„Guten Abend, Mr Grahm“, öffnete er und beudetete ihm nach kurzem überlegen, in sein Reich einzutreten. Er hatte wie immer alles ordentlich und sauber gehalten, nichts lag herum.
„Ich hoffe ich komme nicht ungebeten.“, erwiderte dieser mit Gesenktem Blick und leise murmelnd.
„Nein, gar nicht. Ich Koche gerade – wollen Sie etwas essen? Ich freue mich immer über ein wenig Gesellschaft.“, lächelte Mads und schloss die Haustüre hinter seinem Gast, bevor er sich wieder die Schürze Anzog, die er an einen Haken gehängt hatte. Michael besah sich derzeit seine Bilder, die er im Hausflur hängen hatte, sowie die Einrichtung.
„Eine schöne Wohnung haben sie hier... und... naja. Wenn es nicht zu viel Stress macht, gerne.“
„Danke. Die Bilder sind Erbstücke meiner Eltern, sie waren Kunstfanatiker und liebten ihre Stücke. Ich würde mich freuen, sie zum Essen dazubehalten.“, lächelte er noch ein weiteres Lächeln, dass Michael aber nicht sehen konnte. Immerhin steckte Mads Kopf gerade in der Schürze, die er sich nun festgebunden hatte und zügigen Schrittes wieder in die Küche ging, seinem Gast signalisierend, ihm zu folgen.
„Sie geben sich auch zu Hause so viel Mühe mit den Gerichten?“, fragte dieser, nachdem er den Raum in Augenschein genommen hatte und sein Blick auf dem Fleisch lag, das Mads gerade in den Ofen schob.
„Nun, sagen wir es so: Frühstück und Abendessen sind für mich die wichtigsten Mahlzeiten, und ich könnte es dem guten Fleisch nicht antun, es nur halbherzig zuzubereiten.“
Nachdem Mads seinen Gast an den Esstisch geführt und ihm einen Platz angeboten hatte, redeten sie über en paar belanglose Dinge bis das Essen fertig war. Als der Ofen piepte huschte Fell zurück in die Küche, richtete zwei Teller an und kam dann mit Rotwein und dem Essen zurück.
„Ich hoffe, sie sind kein Vegetarier?“
Ein leichtes Lächeln.
„Nein. Aber das ist wirklich lecker. Was ist das?“, fragte Michael höflich und anscheinend weiterhin unsicher, ob es nicht dreist war, einfach hier aufzukreuzen und auch noch von dem Tisch des jungen Kochs zu speisen. Aber wenn er sich so eine Wohnung leisten könnte, dann würde ihn auch eine Portion Essen nicht um den letzten Groschen bringen.
„Leber in einer Sauce aus selbst geernteten Brombeeren und Feigen.. . Danke.“
„Ich mein's Ernst.“, lächelte er nochmal ganz kurz und halbherzig, bevor er aufaß. Mads beobachtete ihn, bevor er weitersprach.
„Übrigens... ich würde mich für mein... überfallartiges Analysieren Donnerstag Entschuldigen, aber wenn ich sie noch öfters sehe würde ich mich noch öfters Entschuldigen müssen, und das würden Sie wohl nicht mehr Ernst nehmen. Also hab ich mir überlegt, meine Entschuldigungen schonend einzusetzen.“
„Halten wir das ganze Professionell – ich soll sie ja nur Befragen.“
„Und doch sitzen sie an meinem Esstisch... also könnten wir uns auch sozialisieren – wie Erwachsene.“
„Gott bewahre, dass wir uns anfreunden. Ich pflege Freundschaften nicht wirklich... außerdem, ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber so interessant finde ich sie dann doch nicht.“
Ein verschmitztes Lächeln trat auf Mads Gesicht, bevor er sich erhob und die beiden nun leeren Teller abräumte.
„Das werden sie noch.“, murmelte er, als er sie in die Küche brachte und in die Spüle stellte. Dann setzte er sich zurück, gegenüber Michaels, an den Tisch.
„Nun gut... und warum sind sie hier? Ich glaube wohl kaum, dass sie auf einen kurzen Plausch vorbeischauen wollten, Agent Grahm.“
„Bitte... lassen Sie doch das Agent weg. Wir wissen doch alle, dass ich nur ein labiler Berater bin, eingestellt, weil das FBI nicht weiterkommt.“
Mads nickte verständnisvoll.
„Also?“
„Nun... ich hatte das Gefühl, sie könnten mir bei diesem Fall weiterhelfen. Naja.. eigentlich hatte mein Chef das Gefühl. Er hat sich ihr Akte angeguckt – natürlich, und meint, dass sie sich in der Branche von Köchen und allem wohl am besten auskennen und uns weiterbringen können. Immerhin sind sie gerade erst 17 Jahre halt, leben seit einem Jahr hier und haben sich schon zu einem Sue-Chef hochgearbeitet... wobei, jetzt könnten sie sogar der Küchenchef werden, was mich eigentlich skeptisch werden ließ.“, erläuterte Michael und Mads war amüsiert, dass er so viel sprach und dabei herumstotterte und verlegen durch den Raum sah. Wieder einmal Blickkontakt vermeidend.
„Aber?“
„Bitter, Mr. Fell?“
„Es hörte sich an, als gäbe es ein Aber.“
Kurz blickte sein Gegenüber Mads an, senkte aber schnell den Blick auf den Wein in seinen Händen.
„Vorzüglicher Wein übrigens... und ja, es gibt ein Aber.“
Erwartungsvoll lehnte Mads sich ein Stück vor.
„Sie können es nicht gewesen sein. Bei drei der fünf … Schlachtereien, waren sie nicht einmal in der Stadt, und außerdem... nicht falsch verstehen, glauben wir kaum, dass sie körperlich dazu Fähig sind, sich gegen eine gesamte, in Panik versetzte, Familie durchsetzen können und dann ohne Kratzer am nächsten Tag bei der Arbeit erscheinen können. Es wäre doch aufgefallen... „
„Ist es anscheinend so oder so nicht. Ich meine, noch hab sie den Täter ja nicht geschnappt, und niemand scheint jemanden gesehen zu haben.“
„Richtig.“, lächelte Michael gezwungen und seufzte dann.
„Darf ich sie etwas fragen, Mr. Grahm?“
„Kommt drauf an.“
„Was geben ihnen diese Tatorte für Hinweise? Sie sollen ja angeblich Dinge sehen – was haben sie am letzten gesehen?“
Michael lehnte sich zurück, bevor er nachdenklich und leicht verstört wirkend antwortete.
„Sie zeigen mir... was der Mörder getan hat. Was er dachte, als er seine Tat beging. Was er fühlte.....“, hauchte er die letzten Worten.
„Aber manchmal auch nicht. Manchmal... ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass... ich weiß nicht. Wahrscheinlich hat der Killer Kinder... steht vor einer Scheidung oder sie ist gerade durch...“
„Das zeigt ihnen der Tatort?“
„Das zeigt mir die Aggressivität, mit der er tötet. Immer erst den Vater. Entweder, weil er als Vater selbst versagte, oder weil seine Frau ihn betrogen hat. Oder beides. Jemand ersetzt ihn... Dann die Kinder... Er ist dabei, seine zu verlieren... und dann, zuletzt die Mutter, welche... wohl seine Frau symbolisiert. Diesen ganzen, aufgestauten Hass, den er in sich trägt lädt er auf sie ab. Er hasst Sie nimmt ihm sein Leben weg, und er bestraft sie. Wahrscheinlich kam er in der Ehe immer etwas zu kurz, aber er wehrte sich nicht. Seine Frau empfand ihn dann als langweilig und suchte sich eine Affäre oder trennte sich, wie gesagt. Deswegen erleidet sie einen Teil der Verstümmlung vor ihrem Tod, und er zerfetzt sie am schlimmsten...“
„Glauben Sie, er hat seine eigene Familie schon getötet?“
Michael lachte kurz herzlos auf.
„Sie fangen an, wie mein Chef. Aber nein... ich glaube, er bereitet sich noch vor. Oder er kann es aus bestimmten Gründen nicht – nicht, dass er es nicht will. Irgendetwas scheint ihn daran zu hindern.“
„Was genau... macht er mit ihnen, Mr Grahm?“, fragte Mads nach einiger Stille.
„Sie wollen das wirklich wissen? Es lässt mich schon kaum schlafen...“
„Bis jetzt ist mein Schlaf immer gut gewesen. Und sie wollten doch meine Hilfe...? Ich hab ihn der Zeitung gelesen, dass er seine Leichen verstümmelt in der Küche der Häuser verteilt.“
Michael seufzte.
„Er entnimmt ihnen Innereien, die er anscheinend mitnimmt – Trophäen. Und dann zerschneidet er sie, manchmal zieht er ihnen die Haut ab, ein anderes Mal... 'drapiert'“ - er spuckte das Wort förmlich aus - „er sie. Er verteilt sie nicht nur, er richtet sie ästhetisch her, so wie ein Koch einen Teller zum servieren herichtet. Vor allem; immer in der Küche.“
„In der Küche? Wieso?“
„Dort scheint irgendetwas vorgefallen sein. Ein Auslöser, vielleicht sagte seine Exfrau dort, dass sie sich scheiden lassen und die Kinder mitnehmen würde. Oder aber, wie gesagt.... wie ein Koch.“
Auch Mads lehnte sich zurück, während er nachdachte.
„Und deswegen, Mr. Grahm, wollen sie meine Hilfe?“
„Und deswegen, Mr. Fell, will mein Chef ihre Hilfe.“
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