Wir sind neu gestartet & umgezogen: http://glassdome.forumieren.de/ 17.05.2019
Wir sind neu gestartet & umgezogen: http://glassdome.forumieren.de/ 17.05.2019
» WELCOME IN HELL3
Herzlich Willkommen in Glass Dome. (: Es freut uns, dass du hierher gefunden hast. Wenn du Lust hast sieh dich gerne einmal genauer um; doch einmal eingewiesen gibt es kein Entkommen mehr - sei dir darüber im klaren! Im Moment wird im Forum selbst alles ein wenig umgemodelt, aber keine Sorge, das RPG ist und bleibt aktiv. Übrigens haben wir Kekse. Liebe Grüße, das Admin Team; Limlim (Liam) & Lexipuh (Alex)
xx Das Forum ist für Nutzer ab 14 Jahren xx Die Mindest- länge der Posts Ingame beträgt 200 Wörter
» SHORT FACTS
xx Euer Avatar muss 200 x 380px groß sein xx Eure Sig- natur darf nicht breiter als 500 px sein
»Plot 3 - Die Endzeit
xx 3 Wochen nach der verhängnisvollen Nacht, ist wieder etwas Ruhe in Glassdome eingekehrt und das Institut will die Schüler an die Schule heranführen.
Uhrzeit: Später Nachmittag - Früher Abend (17-19 Uhr) Wetter: stark bewölkt, kaum sonnig (23-24°C)
» EVENTS
xx Momentan ist kein Event aktiv - Ideen sind gerne bei Liam/GM anzumelden.
Über diesen magisch wirkenden Weg kommt man zu einem kleinen, alten und vorallem mysteriösen Häuschen, tiefer in den Wald und wenn man den versteckten Pfad findet sogar zu einer kleinen Lichtung.
Am Wegrand liegt ein verendetes Reh in einer Blutlache
Autor
Nachricht
Gast
Gast
Thema: Re: Waldweg Do 31 Jul 2014, 11:03
Der Charakter und das Verhalten einer Person definiert sich durch die Erfahrungen, die er gemacht hat und die Situationen die ihm widerfahren sind, dass heißt eine Person ist eigentlich nur das Ergebnis seiner Erfahrungen. Haji konnte sich nicht erinnern, je mit der Wortgewandtheit angefangen zu haben. Eigentlich konnte er sich an relativ wenig erinnern. Nur einzelne Momente und Ausschnitte blieben ihm von seiner Vergangenheit, doch der große Teil blieb im Dunkeln. Wer ist bin ich, wenn ich mich nicht durch meine Erfahrungen definieren kann? Diese Frage stellte sich Haji oft, doch fand nie eine Antwort darauf. Ungeachtet dessen wollte er eine Antwort geben auf Sakuras's Frage geben: Ich bin gerne "Wortgewandt". Ein unüberlegtes Wort oder eine falsche Aussage führen nur zu Missverständnissen. Es kommen dadurch Probleme, die nicht hätten seien müssen. antwortete Haji nun aus seiner Sicht, ob es auch die gleiche Sichtweise war, die er damals hatte, konnte er nicht sagen. Haji musste schmunzeln als Sakura davon sprach, danach das Geschehen zu untersuchen. Er musste selbst über sich staunen, bei einer solchen Situation noch so fröhlich zu sein. Die Dame scheint sich ziemlich sicher zu sein, dass wir das hier schaffen. antwortete Haji. Aber wen ich meine Meinung hierzu mal äußern darf. Ich bezweifle das dies hier natürlichen Ursprungs ist. Entweder handelte es sich um ein Insassen oder wir sollten hier nicht sein und die Wächter wollen uns an die Gurgel. sagte Haji in einem ruhigen Ton, als ob ihn die Tatsache angegriffen zu werden, kaum stören würde. Aber er musste sich jetzt auf den Kampf konzentrieren. Seine Bandagen waren nun komplett ab und Haji musste enttäuscht feststellen das Sakura nun wusste, was er war. Er konnte nur hoffen im Hitze des Gefechts, nicht seine Kontrolle zu verlieren und seiner Dämonenform freie Bahn zu lassen. Wenn Sakura nun wusste was er war, so wollte er ihr wenigstens das ersparen und wenn er ehrlich ist wollte er es sich selbst das ersparen. Aber um eine Antwort kam er nicht herum. Ja... kam es nur leise aus ihm raus. ich bin ein Dämon. beendete er den Satz leise und sichtlich war zu erkennen, wie er es ihm missfiel. Doch zurück zum Kampf hatte Sakura eine Idee, wie wir gegen unseren unsichtbaren Freund bestehen könnten. Ok versuchen wir es wenigstens. Haji schloss seine Augen und ruhte innerlich. Er spürte den Wind und hörte das Gras, wie es mit dem Wind hin und her wippte. Ein Geräusch, welches nicht in diese Symphonie der Ruhe passte, erregte Haji's Aufmerksamkeit. Es kam immer näher und trotz geschlossener Augen, konnte er das Wesen beinah bildlich sehen. Es sprang auf Haji zu. Er wich zur Seite aus und grub sich mit seiner roten Hand in den metallischen Körper und rammte es dann auf den Boden. Langsam zeigte sich das metallische Ungetüm dem Licht der Welt, als Haji den Arm aus seinem Körper zog. Ein stechender Schmerz spürte in seinem Bauch und sah, wie eine Schwertspitze auf der Vorderseite zu sehen war. Haji spuckte Blut. Er wurde von hinten quer durch den Bauch gestochen. Er gibt nach vorne auf seine Knie, als das Schwert wieder raus gezogen wurde. Blut tropfte aus seiner Wunde und bedeckte den grünen Rasen. Er konnte sich halten auf seinen Knien, doch ob er einen zweiten Stich aushielt war fraglich.
(out: Ich fand zwar die erste Variante besser, die ich leider ausversehen gelöscht habe, doch denke dies ist auch ok ;D Hab es zum Schluss mal dramatischer gemacht :-) )
Gast
Gast
Thema: Re: Waldweg Do 31 Jul 2014, 12:49
This will be our connection forever (Dies wird auf ewig unsere Verbindung sein) Sakura || Haji || NPC GETÖTET(Kampf-Schwer) TBC: Krankenzimmer
Seiner Meinung war sie nicht ganz. Es konnte Interessant sein eben mal nicht alles richtig zu sprechen. Die Leute in die Irre führen und dafür sorgen, dass sie danach elendig zu Grunde gehen. Ein wunderschöner Gedanke der ihr Blut zum kochen brachte. Sakura hatte sich fest vorgenommen eben nichts unüberlegtes zu machen. Es war Gefährlich mit jemanden anderen zusammen. Die Blondine könnte ihn verletzten und das würde sie sich niemals verzeihen. Sein Cello Spiel wollte Sakura aus irgendeinem Grund immer wieder hören. Etwas was sich in ihren Kopf gebrannt hatte. Doch musste sie sich auf etwas anderes Konzentrieren und nickte seinen Satz nur leicht ab, zur Verdeutlichung das sie ihn vernommen hatte. In den Augen der langhaarigen musste es nicht weiter diskutiert werden. Insbesondere nicht in solch einer Situation. Sakura hielt ihr Schwert fest in der Hands und sah zu Haji herüber. Zwinkerte ihm grinsend zu. "Natürlich schaffen wir das. Und wenn schon... Wir werden sie besiegen und dann denen ordentlich unsere Meinung aufdrücken. So lassen wir uns nicht behandeln" ermutigte Sakura ihn und machte ein paar alberne Bewegungen und Grimassen dazu. Wollte ihn aufheitern. Leider hatte er Recht, es wäre auch nicht leicht hier aus der Situation herauszukommen. Vielleicht verletzt aber nicht Heile und doch wollte Sakura es schaffen. Ihr Überlebenswille hatte schon schlimmeres überstanden.
Sakura schaute zu seinem Arm und schaute in das Gesicht von Haji. War er unglücklich...? Die junge Frau sah ihn stumm an und fing wieder an zu lächeln. Wollte ihm zeigen, dass es ihr einfach nichts aus machte. Na und, dann hatte er eben einen Dämonen Arm. War aufjedenfall nicht langweilig und Sakura hätte fast ein >boah wie cool< gebracht, wenn die Situation nicht so bescheiden wäre. Es war ziemlich geil solch einen Arm zu haben. Doch bestimmt auch eine Last, kurz dachte sie daran wieder zu fliegen. Was ihr nicht möglich war und sah kurz über ihre Schultern. Ja... Da waren mal Flügel... hin ausgerissen... Doch ehe sie den Blick wieder auf dem Kampffeld hatte hörte Sakura ein Geräusch. Wie eine Klinge die durch etwas bohrte und einen Aufprall von etwas. Ihr Herz setzte für eine Sekunde aus und wie in Zeitlupe drehte sich ihr Kopf zur Situation. Es war, als würde sie gefrieren. Ihr Mund öffnete sich vor schrecken. "Nein Nein Neeiiinnn!" rief sie und lief auf Haji zu. Legte ihr Schwert an und durchbohrte die Gestalt mit diesem. Unbekümmert ob es nun Tod ist oder nicht hockte sie sich zu Haji. "Das wird schon wieder...." stotterte Sakura. Perplex von dem was geschehen war.
Ihr Herz schlug wild umher und ihr Kopf ratterte alles ab, was möglich war um ihn zu Heilen. In ihren Taschen war Medizin, schnell kramte sie es heraus und sah ihn an. "Bitte bleib hocken, ansonsten kommt dreck in die Wunde.. ich mache das schon... Bitte bleib ruhig..." meinte Sakura dann und zitterte am ganzen Leib. Dies war ein Grund warum sie immer aber auch immer alleine war. Ihr Herz brannte und die Wut kroch ihn ihr hoch. Legte Kompressen auf die Wunde um die Blutung zurück zu halten und nahm seine Hand. "Brav drücken bin gleich zurück..." sagte sie und legte ein Lächeln auf. Stand mit blutbeschmierten Händen auf und sah sich um. Sie konnte es spüren, ja, vorhin war kurz die Tarnung verschwunden und das war zu ihrem Vorteil! Sakura fing an wie ein wildes Tier zu grinsen und schloss die Augen. "Dann lass uns mal in dein Kopf schauen...!" zischte sie und hatte immer noch das Schwert gezückt. Durch den kurzen Blick konnte Sakura in ihren Kopf eindringen und pflanzte ihr einfach Erinnerungen ein. Es kam eine Gestalt zum Vorschein. "Hab ich dich und nun brav stehen bleiben..." zischte sie und ging langsam auf dieses Wesen zu. "Du gehörst mir..." knurrte sie und legte das Schwert an. Pflanze der Person mit ihrer Fähigkeit mehr Erinnerungen ein, insbesondere eine. Wo man ihr sagte sie sollte genau in diesem Moment die Rüstung entfernen. Es sei ein Befehl gewesen von weiter oben. Erinnerungen zu manipulieren war sehr praktisch. Sakura holte aus und schlug diesem Wesen erst den Kopf ab und dann durchtrennte sie den Körper. Es war anstregend so viele Erinnerungen zu manipulieren und Sakura taumelte zu Haji zurück. "Ich weiß.. Da ist noch etwas... Aber ... Es stirbt, weil es mit dieser Gestalt verbunden ist. Es wie ein Kabel, funktioniert das eine nicht, funktionieren beide nicht" erklärte Sakura. Woher sie das wusste? Die Blondine hatte in den Kopf gesehen, was ihr dies verriet. "Lass uns die Wunde versorgen... Kannst du laufen, zurück zur Station? Ich müsste es nähen..." sagte Sakura und legte einen Arm von Haji über die Schulter und versuchte ihn aufzuhelfen. Die Gefallene war erschöpft und doch trieb ihr Wille sie immer wieder an, wollte Haji verarzten und ihm helfen. "Jetzt... sehe ich... doch deine Innereien..." keuchte diese dann und grinste leicht.
TBC: Schule - Krankenzimmer
Zuletzt von Sakura am Do 31 Jul 2014, 19:26 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Gast
Gast
Thema: Re: Waldweg Do 31 Jul 2014, 18:34
Haji konnte immer noch nicht aufstehen. Er sah zum Boden und erkannte wie die dunklen Flüssigkeit aus seiner Wunde tropfte und den Rasen anfing zu bedenken. Haji wusste zwar, dank seiner dämonischen Abstammung, dass er hier ran nicht sterben würde, doch zweifelte er immer mehr daran. Eine Stich quer durch seine Innereien, war auch mit der Regenerationskraft eines Dämons, eine schwere Wunde und Haji wusste dies ebenfalls. Er hörte wie eine weibliche Stimme zu ihm sprach und hoffte dabei auf Sakura. Sie war die einzige Person auf der er jetzt zählen konnte. Er wollte die Person ansehen oder mit ihr sprechen, doch konnte er einfach nicht aufsehen oder sich mitteilen. Es war als wäre er in Trance und konnte nur noch mitsehn, aber nichts mehr machen. Er zerriss Haji innerlich, wieder einer anderen Person zu Last zu fallen. Eine zarte Hand drückte eine Kompresse gegen seine Wunde. "Brav drücken bin gleich zurück..." waren die ersten Worte, die er verstand und er befolgte sie stumm. Sein Kopf dröhnte ihm und es war Haji unmöglich an etwas zu denken. Zu groß war die Kopfschmerz, die durch das Blut in seinem Kopf ausgelöst wurden. Er hörte etwas konnte es aber nicht zuordnen, doch vermochte jetzt wenigstens sein Kopf zu heben.
Haji sah den Angreifer durch Sakura's Hand sterben und musste feststellen, wie sie zurücktaumelte.
Sakura... kam es leise und stotternd aus Haji Mund, während er versuchte ein Lächeln zu formen. Haji, der Sakura beinah zwanghaft fokussierte, musste mit Schrecken feststellen, wie stark Sakura zitterte.
Es geschah erneut. All die Jahre hatte er es erfolgreich geschafft, Bindungen aus dem Weg zu gehen und ohne Freundschaften sein Leben zu leben, nur um hier einer wunderschönen Frau zur Last zu fallen.
Sakura half ihm auf und wollte ihn zum Krankenzimmer bringen. Laufen...sollte schon gehen. er versuchte aufzustehen. Er kam mit Sakura's Hilfe auf die Beine und wollte bereits losgehen, da sagte Haji: Mein Cello.... kam es wie ein Blitz in Haji's Bewusstsein.
Er drehte sich um und taumelte mehr, als er ging ,Richtung Cello. Sein Kopf dröhnte und alles tat ihm weh, doch konnte er nur noch an sein Cello denken. Er griff sein Cellokasten und zog ihn mit sich.
So ging er langsam zu Sakura zurück, um mit ihrer Hilfe Richtung Schule zu gehen, wo dort das Krankenzimmer vorzufinden war.
Leise sprach er, während er sich den Weg entlang quälte: Du sagtest es sei hart mit der Einsamkeit zu leben. Ich habe mich freiwillig der Einsamkeit hingegeben, um mich keiner Person mehr verbunden zu fühlen. Ich wollte verhindern das ich erneut in meinem Leben verletzt werde oder ich eine andere Person verletze. er wollte lachen über sich selbst, doch endete es im Husten von Blut.
Es tut mir leid, dir solche Umstände zu machen und solchen Schmerz zuzufügen. kam die letzten Wörter aus seinem Mund, nur um dann zu erstummen und langsam den Weg, von Sakura geführt, zu folgen.
Anzahl der Beiträge : 141 Anmeldedatum : 02.09.14 Alter : 26 Ort : Brücke in die Stadt
Thema: Re: Waldweg Di 16 Sep 2014, 22:15
First Post
Gedankenverloren schlenderte ich den kleinen Waldweg entlang. Mein Blick war zu Boden gerichtet. denn meine Umgebung interessierte mich reichlich wenig. Eigentlich war es mir ganz recht hier so alleine zu sein, wenigstens ging mir dann niemand auf die Nerven. Ich wollte aber auch meine Gefühle wieder etwas unter Kontrolle bringen, ich konnte es immer noch nicht fassen, dass meine Familie zugelassen hatte, dass ich hier landete, in diesem verdammten Drecksloch für irgendwelche Psychopathen. Allein bei dem Gedanken, dass meine Familie mich so einfach sitzen gelassen hatte, mich verraten hatte, mich irgendwelchen Fremden überlassen hatte, brachte mich dazu meine Hände zu Fäusten zu ballen. Diese Handlung reichte schon aus um den süßen Schmerz zu spüren nach dem es mich hin und wieder dürstete. Unter den weißen Verbänden, die um meine Hände gewickelt waren, lagen nämlich noch recht frische Wunden, die ich mir selbst vor nicht allzu langer Zeit zugefügt hatte. Nachdem ich den Weg nun ausreichend betrachtete hatte, blieb ich kurz stehen und legte meinen Kopf in den Nacken. Mein Blick glitt über den klaren aber dennoch leeren Himmel. Wo waren die Sterne aber vor allem wo war der Mond? Eigentlich müsste man sie doch schon sehen. Sehnsüchtig suchte ich noch einmal das Firmament ab. Ich gab es schließlich schulterzuckend auf und kramte stattdessen in meiner Hosentasche nach meinem iPod. Auch wenn ich meine In-Ears eigentlich immer ordentlich um meinen iPod wickelte waren sie am Ende doch verknotet. Während ich also das Kabel entknotete und weiter den Weg weiterschlenderte, meldete sich leise mein Hungergefühl. Wie lange war es her, dass ich schon etwas Richtiges gegessen hatte? Ich schüttelte meinen Kopf, dem Knurren meines Magens zu Urteilen wohl schon viel zu lange. Also gab ich das Entknoten auf und stopfte meine In-Ears einfach in meine Hosentasche. Im Wald würde ich bestimmt etwas finden womit ich meinen Hunger stillen konnte, im Grunde wimmelte es hier ja nur vor Lebewesen. Ich musste mich nur konzentrieren und auf meine Gabe vertrauen um eines von ihnen anzulocken. Kurz schloss ich die Augen und atmete tief durch. Einige Sekunden danach hallte auch schon meine Stimme durch den Wald.
„Comparisons are easily done Once you've had a taste of perfection Like an apple hanging from a tree I pick the ripest one I still got the seed You said move on, where do I go? I guess second best is all I will know“
Warum ich gerade dieses Lied ausgesucht hatte? Ich hatte keine Ahnung es war wohl das erste, dass mir spontan eingefallen war. Im Grunde war es egal was ich sang, so lange ich nur mit der richtigen Stimme sang.
„'Cause when I'm with him I am thinking of you, thinking of you What you would do if You were the one who was Spending the night Oh, I wish that I Was looking into your eyes”
Es dauerte tatsächlich nicht lange bis meine Stimme Wirkung zeigte. Ein zierliches Reh tauchte auf, es streckte seinen Kopf aus einem Gebüsch nahe am Wegrand wachsend. Ich konnte schon in seinen großen braunen Augen erkennen, dass es ,obwohl es sich unweigerlich in meine Nähe begeben wollte , Angst hatte. Seine Instinkte warnten es vor mir, mein Geruch war verräterisch, deckte einen Teil meiner wahren Natur auf. Aber das Reh hatte keine Chance. Zuerst mit stockenden Schritten dann immer fließender und schneller lief es auf mich zu. Während es sich mir näher, ging ich in die Hocke und streckte ihm eine Hand entgegen.
„You're like an Indian summer in the middle of winter Like a hard candy with a surprise center How do I get better once I've had the best? You said there's tons of fish in the waters So the waters I will test”
Vorsichtig schnupperte es daran und drückte sich schließlich daran. Ein paar wenige Schritte trennten uns noch voneinander. Als das Reh schließlich seinen letzten Zweifel überwunden hatte, ließ ich meine Hand langsam über sein hellbraunes Fell gleiten, von seinem Kopf über seinen Hals bis zu seiner Flanke und wieder zurück. Lächelnd kraulte ich seine Kehle, in freudiger Erwartung auf das, was gleich passieren würde.
„He kissed my lips, I taste your mouth He pulled me in, I was disgusted with myself”
Weiter konnte ich nicht singen, denn dann grub ich meine Zähne in die Kehle des unschuldigen Rehs. Mein Opfer begann zu zucken, ich hatte meinen eigenen Bann gewaltsam gebrochen und das war, abgesehen davon, dass ich gerade die Halsschlagader des Tieres durchtrennt hatte, recht schmerzhaft für den Betroffenen. Lange wehrte es sich nicht mehr. Denn als ich mich im nächsten Moment von ihm löste brach es zusammen. Jetzt konnte ich mich an seinem Körper laben.
Das Blut des Rehs erfüllte meinen Mund mit einem süßen metallischen Geschmack und auch wenn ich diesen genoss und er mich erregte weiterzumachen, war ich dennoch an dem Blut nicht weiter interessiert, ich war ja kein Vampir. Lächelnd sah ich zu wie der hohe Blutverlust mein Opfer dahinraffte. Allein der Gedanke, mich gleich über sein noch warmes Fleisch hermachen zu können ließ mir das Wasser im Munde zusammenlaufen und ich leckte mir freudig über die blutverschmierten Lippen. Als meine Beute nur schließlich ein letztes Mal gezuckt hatte, die braunen Augen des Rehs glasig geworden waren und es in einer scharlachroten Lage aus seinem eigenen Blut lag, machte ich mich daran es zu zerlegen.
Gast
Gast
Thema: Re: Waldweg Di 23 Sep 2014, 10:34
-First Post-
Gedanklich total daneben schlenderte ich durch den Wald. Mein Blick war nur nach vorne gerichtet. Die Umgebung war mir irgendwie jedes Mal aufs Neue egal. Mich interessierte es nur, ob ich hier irgendwann rauskam oder auf Elphias traf. Seufzend sah ich mich um. Wie immer war beides eine riesen Enttäuschung für mich. /Warum war ich nochmal hier?!/ diese Frage lief seit Stunden durch meinen Kopf. Leider war ich momenran sehr vergesslich und seelisch etwas instabil. Schulterzuckend ließ ich mich auf dem grünen Gras nieder. /Warum suchen, wenn man auch einfach warten kann?/ Ich musste grinsen. Eigentlich war ich ja ein sehr freundlicher und glücklicher Mensch, aber manche mussten es mit ihren Kommentaren übertreiben. Eins war schon etwas richtig. Ich mag ja hinterlistig, fies und gefährlich sein, aber eine kleine 'Tussi' war ich nicht. Wenn ich mir die Finger dreckig machen durfte, dann machte ich dies auch. Ein Kaninchen, paar Schritte von mir entfernt, sprang freudig vor mir umher. Dachte es ich wäre ein 'Freund'? Natürlich bin ich das...Nicht! Ich sprang auf und verwandelte mich in einen Fuchs. Nicht sehr überlegt, ich weiß. Das Kaninchen schlug einen Hacken und ab da begann die Verfolgungsjagt. Das Vieh war wirklich geschickt, aber ich war schlauer und etwas schneller. Mein Verlangen nach frischen Fleisch war um 10% gestiegen. Aber meine Ausdauer schien zu schwinden. Trotz diesem Zusammenhang rannte ich weiter und weiter, bis ich dem Kaninchen in den Rücken bis und mich mit ihm überschlug. Ein etwas leiseres Knacksen entwich aus dem Nacken meines Opfers. Warscheinlich zu viel für das kleine Ding. Genüsslich biss ich immerwieder zu, einfach um etwas Fleisch zu lockern. Dann verspaß ich das bisschen Fleisch und verwandelte mich zurück. Kurz sah ich mich um. Ich war ziemlich weit zurück gelaufen. Nach meiner Umgebung zu mute, war ich auch knapp neben dem Waldweg. /Hast du echt toll hingekriegt, Izona!/ ich schnaupte und stand langsam auf. "He kissed my lips, I taste your mouth He pulled me in, I was disgusted with myself", sang eine wohlige Stimme. Kurz suchte ich nach der Richtung woher der Gesang kam, aber leicht vergebens. Also machte ich mich einfach auf Weg um dem Weg zu finden. Ich lief durch einen etwa 1Meter hohen Busch mit Beeren, wobei ich mir ein paae Kratzer zufügen ließ. Das Erste was mir auffiel, war eine riesige Blutlache. Danach ein blutverschmierte Mädchen. Zum Schluss erst das Reh. Irgendwie brachte mich das zum schmunzeln. "Na du?", grinste ich die Kleine an und hockte mich etwas weiter von ihr weg hin. Sie könnte jetzt vieles tun. Ihr blieb alles offen, aber sie schien zu sehr mit dem Essen beschäftigt zu sein. Also wartete ich einfach auf eine Reaktion.
//Out: Elphias wollte noch dazu kommen, geht das für dich klar? Und mein Post ist nicht der beste, bin noch eine kleine Anfängerin wenn es um RPG's geht.//
Melody
inhaftiert {ADMIN}
Anzahl der Beiträge : 141 Anmeldedatum : 02.09.14 Alter : 26 Ort : Brücke in die Stadt
Thema: Re: Waldweg Mo 29 Sep 2014, 21:27
Eine Zeit lang hatte ich mich noch an dem braunen Fell des Rehs gestört und es penibel entfernt bevor ich mich über das darunter verborgene Fleisch hermacht hatte, daher stammte auch der kleine Haufen bestehend aus Fell –und Hautfetzen. Doch mittlerweile hatten meine Instinkte die Kontrolle über meinen Körper übernommen, daher war es mir jetzt herzlich egal ob an dem Fleisch noch Fell hing oder nicht. Die beiden Vorderbeine meines Opfers hatte ich schon gänzlich von Muskeln und Sehnen befreit, sodass lediglich nur noch die blanken Knochen zu sehen waren und selbst diesen hatte ich an manchen Stellen so weit zugesetzt, dass sie schlussendlich zerbrochen waren. Einige dieser Splitter zerkaute ich gerade, was ein Geräusch erzeugte, welches dafür sorgen konnte, dass einem ein kalter Schauer über den Rücken lief. Während ich kaute, summte ich leise die Melodie des Liedes vor mich hin, welches ich vor kurzem erst gesungen hatte. Ich mochte es, dass Knochen meinen Zähnen nicht so leicht nachgab wie viele andere natürliche Materialien ohne Schäden zu hinterlassen. So gesehen waren die kleinen Knochensplitter eine Art Zahnpflege für mich, kaute ich nur lange genug auf ihnen herum, natürlich nicht zu fest ansonsten zersplitterten sie nur noch mehr, entfernten sie recht gut zwischen meinen Zähnen hängengebliebene Fleischreste. Ich war gerade dabei mich für ein Körperteil zu entscheiden, welches ich als nächstes verspeisen würde, als ich bemerkte, dass sich mir jemand näherte und diesem jemand war es wohl relativ egal ob man ihn hörte oder nicht. Ganz schön waghalsig abgesehen davon, dass wir uns hier auf einer Gefängnisinsel befanden und rein theoretisch alles hinter diesem Busch hätte lauern können, der mich und meine Beute verbarg. Im Grunde war ich auch selbst daran schuld, dass sich mir jemand näherte. Ich hatte mich nicht versichert, ob ich wirklich alleine war, ich war einfach mal davon ausgegangen. Ich selbst handelte jedoch auch nicht immer sonderlich bedacht, hatte ich mich bisher immer noch mit meinen Begabungen retten können. Automatisch hatte ich meine Flügel ausgebreitete, was dank dem großzügigen Rückenausschnitts meines Oberteils möglich war. Ich achtete darauf, dass meine azurblauen Federn in keinster Weiße mit Blut in Berührungen kamen. Blut, wenn es erst einmal getrocknet war, war unglaublich schwer aus meinen Federn zu entfernen. Das Ausbreiten meiner Flügel war reines Imponiergehabe, welches ich in diesem Moment, gesteuert von meinen Instinkten, nicht unterdrücken konnte. Die Botschaft die sich dahinter versteckte war eigentlich ganz klar: Das hier ist meine Beute und ich werde sie ganz bestimmt nicht mit dir teilen. Als die Dame sich schließlich ihren Weg durch den Busch gebahnt hatte und zum Vorschein kam, sagte sie Na du zu mir. Ich stutzte im ersten Moment, legte meinen Kopf leicht schlief, zog eine fein säuberlich gezupfte Augenbraue nach oben und glaubte mich verhört zu haben, aber sie hatte tatsächlich Na du zu mir gesagt. War das, das erste was ihr einfiel, als sie ein blutverschmiertes Mädchen und ein teilweise zerlegtes Reh sah? Erstaunlich war es, dass ich mich tatsächlich noch darüber wunderte. Ich war in einem Gefängnis gelandete, das meiner Meinung nach eher eine Kuriositätensammlung war. Vielleicht gab es hier auch Personen für die es eben das normalste auf dieser Welt war ein blutverschmiertes Mädchen zu sehen. Ich fragte mich warum ich mir überhaupt Gedanken darüber machte, konnte mir das nicht vollkommen egal sein? Ganz sicher was ich auf das Na du antworten sollte war ich mich nicht. Ich entschied mich erst einmal meinen Mund zu leeren, allein wegen der Tatsache, dass es einfach nur unhöflich war mit vollem Mund zu sprechen. Man konnte mir wirklich alles vorwerfen nur nicht, dass ich eine unhöfliche Person war, höflich natürlich aus meiner Sicht interpretiert. Knackend zerbrachen die letzten Knochensplitter in meinem Mund, sodass ich sie ohne Probleme unterschlucken konnte. Schließlich entschied ich mich für eine Antwort, über die ich eigentlich nicht lange nachgedacht hatte, ich war mit anderen Dingen gedanklich beschäftigt gewesen. „Eine Zeit lang hatte ich mich noch an dem braunen Fell des Rehs gestört und es penibel entfernt bevor ich mich über das darunter verborgene Fleisch hermacht hatte, daher stammte auch der kleine Haufen bestehend aus Fell –und Hautfetzen. Doch mittlerweile hatten meine Instinkte die Kontrolle über meinen Körper übernommen, daher war es mir jetzt herzlich egal ob an dem Fleisch noch Fell hing oder nicht. Die beiden Vorderbeine meines Opfers hatte ich schon gänzlich von Muskeln und Sehnen befreit, sodass lediglich nur noch die blanken Knochen zu sehen waren und selbst diesen hatte ich an manchen Stellen so weit zugesetzt, dass sie schlussendlich zerbrochen waren. Einige dieser Splitter zerkaute ich gerade, was ein Geräusch erzeugte, welches dafür sorgen konnte, dass einem ein kalter Schauer über den Rücken lief. Während ich kaute, summte ich leise die Melodie des Liedes vor mich hin, welches ich vor kurzem erst gesungen hatte. Ich mochte es, dass Knochen meinen Zähnen nicht so leicht nachgab wie viele andere natürliche Materialien ohne Schäden zu hinterlassen. So gesehen waren die kleinen Knochensplitter eine Art Zahnpflege für mich, kaute ich nur lange genug auf ihnen herum, natürlich nicht zu fest ansonsten zersplitterten sie nur noch mehr, entfernten sie recht gut zwischen meinen Zähnen hängengebliebene Fleischreste. Ich war gerade dabei mich für ein Körperteil zu entscheiden, welches ich als nächstes verspeisen würde, als ich bemerkte, dass sich mir jemand näherte und diesem jemand war es wohl relativ egal ob man ihn hörte oder nicht. Ganz schön waghalsig abgesehen davon, dass wir uns hier auf einer Gefängnisinsel befanden und rein theoretisch alles hinter diesem Busch hätte lauern können, der mich und meine Beute verbarg. Im Grunde war ich auch selbst daran schuld, dass sich mir jemand näherte. Ich hatte mich nicht versichert, ob ich wirklich alleine war, ich war einfach mal davon ausgegangen. Ich selbst handelte jedoch auch nicht immer sonderlich bedacht, hatte ich mich bisher immer noch mit meinen Begabungen retten können. Automatisch hatte ich meine Flügel ausgebreitete, was dank dem großzügigen Rückenausschnitts meines Oberteils möglich war. Ich achtete darauf, dass meine azurblauen Federn in keinster Weiße mit Blut in Berührungen kamen. Blut, wenn es erst einmal getrocknet war, war unglaublich schwer aus meinen Federn zu entfernen. Das Ausbreiten meiner Flügel war reines Imponiergehabe, welches ich in diesem Moment, gesteuert von meinen Instinkten, nicht unterdrücken konnte. Die Botschaft die sich dahinter versteckte war eigentlich ganz klar: Das hier ist meine Beute und ich werde sie ganz bestimmt nicht mit dir teilen. Als die Dame sich schließlich ihren Weg durch den Busch gebahnt hatte und zum Vorschein kam, sagte sie Na du zu mir. Ich stutzte im ersten Moment, legte meinen Kopf leicht schlief, zog eine fein säuberlich gezupfte Augenbraue nach oben und glaubte mich verhört zu haben, aber sie hatte tatsächlich Na du zu mir gesagt. War das, das erste was ihr einfiel, als sie ein blutverschmiertes Mädchen und ein teilweise zerlegtes Reh sah? Erstaunlich war es, dass ich mich tatsächlich noch darüber wunderte. Ich war in einem Gefängnis gelandete, das meiner Meinung nach eher eine Kuriositätensammlung war. Vielleicht gab es hier auch Personen für die es eben das normalste auf dieser Welt war ein blutverschmiertes Mädchen zu sehen. Ich fragte mich warum ich mir überhaupt Gedanken darüber machte, konnte mir das nicht vollkommen egal sein? Ganz sicher was ich auf das Na du antworten sollte war ich mich nicht. Ich entschied mich erst einmal meinen Mund zu leeren, allein wegen der Tatsache, dass es einfach nur unhöflich war mit vollem Mund zu sprechen. Man konnte mir wirklich alles vorwerfen nur nicht, dass ich eine unhöfliche Person war, höflich natürlich aus meiner Sicht interpretiert. Knackend zerbrachen die letzten Knochensplitter in meinem Mund, sodass ich sie ohne Probleme unterschlucken konnte. Schließlich entschied ich mich für eine Antwort, über die ich eigentlich nicht lange nachgedacht hatte, ich war mit anderen Dingen gedanklich beschäftigt gewesen. „Na willst du auch einen Bissen ?“, dabei lächelte ich sie an und ermöglichte ihr somit einen guten Einblick auf meine blutverschmierten, rasiermesserscharfen Zähne. Natürlich war das Ganze nicht ernst gemeint.
tbc. Rebirth
>>Out: Die Farbe des Gesprochenen ist mit Absicht anders, da es ja jetzt ihre normale Stimme ist. Ich wollts dir nur sagen, nicht das du dich irgendwie wunderst oder so.<<
Zuletzt von Melody am So 07 Jun 2015, 00:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg Sa 06 Jun 2015, 15:49
[CF: Herz des Waldes]
Langsam humpelte ich durch den Wald. Der komische Kauz im Wald hatte nicht mehr geantwortet und so war ich aufgestanden und los gegangen. Hatte mich geschickt vor den neu kommenden Stimmen verborgen. Um Eleven machte ich mir immer noch Sorgen doch hatte ich es jetzt aufgegeben sie zu suchen. Ich blickte auf meinen Knöchel und murmelte leise vor mich hin: "Nicht mehr lange. Dann ist es wieder wie immer." Es war ein seltsames Gefühl wenn man fühlte, wie etwas in einem selbst heilte. In einem riesen Tempo. Jeder Normalsterbliche hätte wohl einige Wochen, wenn nicht sogar Monate gebraucht bis die Bänder wieder zusammengewachsen wären. Irgendwie mochte ich das Gefühl, da es einem das Gefühl von Unverletzbarkeit gab. Andererseits täuschte einen dieses Gefühl auch. Hatte ich ja ziemlich heftig feststellen müssen. Zwar konnte man mir körperlich nicht so viel antun, da mein Körper über große Regenarationskräfte verfügte. Jedoch war ich seelisch umso angreifbarer. Das war immerhin der wahre Grund meines Aufenthaltes hier. Wütend über meine eigene Unvernunft biss ich meine Zähne aufeinander und murmelte vor mich hin: "Wenn ich hier raus bin, bringe ich dich um. Und dann gnade dir Gott." Wut schäumte in mir auf. Ich versuchte sie zu unterdrücken, doch es half nichts. Der Dämon in mir, so hatte es Melinda genannt. Dann half meist nur noch eines. Papa. Doch er lebte nicht mehr. Noch mehr Wut und Ärger schäumten in mir auf. Voller Wut trat ich gegen einen Baum in nächster Nähe. Konnte mich kaum noch beherrschen. Ich trommelte auf die Rinde ein, riss mir meine weichen Hände auf.
Schließlich fiel ich in mich zusammen, schlang meine Flügel um mich und lehnte mich völlig erschöpft gegen den Baum. Ich wollte nur noch schlafen. Doch hier war es nicht sicher. Hier waren zu viele Fremde. Zu viele andere Geschöpfe. Etwas in mir sehnte sich nach Alex. Er mochte zwar auf viele Menschen böse wirken. Doch hatte er mir nie etwas böses getan. Er war mein Beschützer. Etwas, dass ich nicht kannte. Bis vor Glass war Bobby mein Beschützer gewesen. Und ein Vierbeiner war nicht so gut im Beschützen wie ein Mensch. Beziehungsweise ein menschenähnliches Wesen. Unsicher schreckte ich hoch, mein Blick fuhr unruhig durch den Wald. Ich glaube das ich etwas gehört hatte. Doch war ich mir nicht sicher. Da fingen meine Augen einen Raben auf. Einen schwarzen recht großen Raben, der durch den Wald glitt. Ob dieser Vogel wohl meinen Ausraster beobachtet hatte? Im Prinzip war es mir egal. Ich war hier auf einer Insel. Und ich würde auch nicht immer brav sein können. Sie sollten sehen was es bedeuten konnte, wenn man sich mit mir anlegte. Langsam verrauchte mein Ärger und meine Wut und eine tiefe Erschöpfung machte sich in mir breit. Ich wollte nur noch schlafen. Alles zumindest für einige Augenblicke vergessen. Das trostlose Leben hier, das jetzt stattfand und noch auf mich warten würde. Den Luxus, den ich nie wieder haben würde. Denn selbst falls ich hier jemals hinaus kommen würde. Ich würde hierher wieder zurück kehren. Dessen war ich mir sicher. Denn den Mord an meiner Tante würde ich nicht unter den Teppich kehren. Ich war für einen brutalen, gewaltsamen Tod. Mit ihrem Tod würde ich die Qualen, die sie Papa zufügte und die Qualen die sie mir zugefügt hatte und immer noch zufügte rächen. Ich blickte auf den Boden. In den Sandboden hatten meine Finger unbemerkt den Umriss eines Hundes gezeichnet. Bobby. Ich würde meinen Kleinen wohl auch nie wieder sehen. Dafür war der Hund schon zu alt und er würde sehr wahrscheinlich bald sterben. Ein Gedanke der sowohl Wut als auch Trauer in mir weckte. Schnell lenkte ich meine Gedanken in eine andere Richtung. Was würde ich als nächstes Essen? Mein Magen meldete sich mittlerweile und es sah nicht so aus, wie als ob es in nächster Nähe etwas essbares gab. Vielleicht fand ich ja noch einen alten Apfel oder Brombeeren oder so etwas. Aber wahrscheinlich standen auch hierfür meine Chancen schlecht. Ganz abgesehen davon wusste ich nicht, ob ich hier überhaupt etwas essen konnte, was wild im Wald wuchs. Wer wusste schließlich, ob nicht die Genetiker irgendetwas an den Pflanzen verändert hatten. So dass sie eventuell giftig wären. Leise seufzte ich, fühlte mich absolut hilflos und sehnte mir Gesellschaft herbei. Ich hatte Lust auf Yuna oder Alex. Oder Loki. Auch wenn er ziemlich traurig und depressiv durch die Gegend lief und nicht sehr gesprächig war. Dennoch gab mir seine Nähe Sicherheit. In einer grotesken und kaum glaubwürdigen Weise. Vielleicht lag es daran, dass wir beide Menschen voller Unsicherheit und Hass waren. Falls Loki überhaupt ein Mensch war. Ich wusste so wenig über meine Mitmenschen hier. Nur über einen wusste ich genau, was er war... Und dem wollte ich gerade nicht begegen, denn Mason würde ich gerade nicht schaffen. Vor allem mit dem Angebot, dass ich dem Vampir unterbreiten wollte. Einem nicht ganz uneigennützigen Angebot. Natürlich wusste ich auch wer Yuna war. Zumindest was für eine Rasse. Aber sie war wohl wirklich keine Gefahr für mich. Sie war eher so etwas wie eine große Schwester. Größer wie ich war sie auf jeden Fall. Egal in welcher Gestalt ich sie antraf. Erneut hatte ich das Gefühl das ich nicht ganz alleine war. Aber ich war mir nicht sicher, ob es nicht nur auf Wunschgedanken beruhte. Trotzdem blickte ich mich aufmerksam um, versuchte kampfbereit zu sein und die Muskeln meiner Flügel fluchtbereit zu halten und mich dennoch zu wärmen. Obwohl alles in meinem Körper dagegen protestierte und nach einem Ausruhschläfchen schrie.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg Sa 06 Jun 2015, 16:44
FIRST POST
Aufgeregt lief Yuri durch den Wald. Schnellen Fußes hüpfte die für einen Jungen wirklich sehr kleine Gestalt über Äste und Zweige, sprang über Gräben und Baumstümpfe, den Blick die ganze Zeit in den Himmel gerichtet. Ein riesiger Rabe war eben an ihm und Morrigan vorbei geflogen! Und eben dem wollten sie nun Hallo sagen! Grinsend beeilte er sich immer weiter während er durch das Geäst rannte, seine Rabendame flog dicht hinter ihm her. "Na komm Mega-Rabe! Wir wollen doch nichts, thihi!", meinte er bloß lachend zu dem großen Vogel welchen sie verfolgten..
Wie lange der junge Magier mit seiner Morrigan hinter dem anderen Raben hinterher gerannt war, wusste er nicht. Er war auf jeden Fall ganz schön erschöpft, wurde er immer langsamer und langsamer, baute der große Rabe welchen sie einholen wollten immer mehr Vorsprung auf. Irgendwann hatte dann auch er eingesehen, dass die Verfolgungsjagd sinnlos war.. Leider. Ja, Yuri stoppte fürs erste und ließ seine Rabendame, seine Partnerin auf seinem Arm landen. "Tut mir Leid meine Göttin! Mega-Rabe wollte leider nicht mit uns spielen..", sprach er nur mit einer ehrlich traurigen Stimme zu seinem "Haustier". Morrigan nickte bloß einmal mit dem gefiederten Kopf, krächzte einmal leise und lief seinen Arm hoch zu seiner Schulter. Zufrieden sah der Magier nur zu seinem Vogel und musste ein wenig Lachen. Er lachte allgemein sehr gerne! Vorsichtig bahnte er sich wieder seinen Weg durch den Wald, duckte sich unter Ästen hindurch. Doch irgendwann..stoppte er. Obwohl..nein so wirklich stoppte er gar nicht! Er hielt nur kurz inne bevor er einfach weiter ging! Da vorne saß doch jemand! Er hatte durch die Bäume ein großes paar Flügel gesehen gehabt! Ein Engel? Oder ein Tier? Langsam bahnte sich der Magier immer weiter einen Weg durch den Wald, näherte er sich immer mehr dem Haufen Federn.. "Hallooo duuu! Sag mal, hast du einen sehr großen schwarzen Raben gesehen? Sieht fast so aus wie der auf meiner Stirn nur vieeeel größer, thihi!", meinte er dann plötzlich nur zu dem jungen Mädchen da vor ihm als er nah genug war um festzustellen was sie war. Ein kleines, süßes Mädchen! Das sah er! Lächelnd winkte er ihr nur, blieb er zwar noch in ein wenig Abstand zu ihr stehen aber ging dennoch ein wenig in die Hocke um mit ihr Blickkontakt haben zu können. "Warum sitzt du denn so alleine hier auf dem Boden?", fragte er dann auch einfach ganz freundlich. So wie er immer war. Ein nettes Lächeln auf den Lippen..
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg So 07 Jun 2015, 10:06
Meine Sinne hatten mich wohl doch nicht getäuscht. Außer ich halluzinierte jetzt. Aber das war völlig außer Frage, also musste der Junge vor mir tatsächlich echt sein. Und bis jezt hatten mich meine Sinne auch noch nicht im Stich gelassen. Eigentlich wollte ich auffahren, mich hinstellen um nicht noch kleiner zu wirken als ich war. Doch der Junge war schneller. Er stellte eine Frage und befand sich auch schon in der Hocke. Der Junge vor mir mit den außergewöhnlich silbernen Haaren hörte sich fast wie ein kleines Kind an. Was die Wissenschaftler wohl aus ihm gemacht hatten? War er schon immer so? Oder erst durch das Gefängnis so geworden? Ich nickte auf die erste Frage des Jungen. Den Raben hatte ich gesehen. Immerhin hatte er mich aufgeschreckt. Und größer wie der Rabe auf der Schulter war der fliegende Rabe allemal gewesen. Vielleicht war der erste Rabe ein Partner. Oder aber nur ein Experiment der Wissenschaftler. Egal was man hier sah. Das meiste war anders wie es auf den ersten Blick schien. Da stellte mir mein Gegenüber noch eine Frage. Überlegend legte ich den Kopf schief. War mir nicht ganz sicher was ich antworten sollte. Zögerlich fing ich dann jedoch zum Reden an: "Gute Frage... Zu erst habe ich jemanden gesucht, aber nicht gefunden. Wahrscheinlich wurde sie schon von jemand anderem gefunden. Und ich sitze, weil ich erschöpft bin." Im nächsten Moment hätte ich mir am liebsten auf die Zunge beißen können. Eigentlich sollte ich keine Schwächen von mir preisgeben. Vor allem nicht vor Fremden. Aber wie als ob mein Körper meine Worte auch noch untermalen wollte, riss sich mein Mund zu einem großen Gähnen auf. Schnell hielt ich meine Hand davor. Meine gute Erziehung kam doch nach und nach wieder zum Vorschein. Man merkte kaum noch etwas von meinen Ausrastern in meiner Einzelzelle im Staatsgefängnis. Oder der Psychatrie. So genau wusste ich nicht wo ich vor Glass war. Was wohl der Junge vor mir für eine Rasse war? Er schien auf jeden Fall freundlich zu sein. Zumindest als er mir seine Frage gestellt hatte. Ob er wohl trotz allem gefährlich war? Plötzlich erfasste mich eine Sehnsucht nach Sicherheit und Gesellschaft. Gesellschaft von Leuten die ich kannte. Ich vermisste Jaro und Bobby. Auch wenn ich bei Jaro nie so sein konnte, wie ich es hier war. Ganz ich selbst. Ganz ein Engel. Bei Alex, Yuna und Loki konnte ich das sein. Aber ich vertraute den dreien bei weitem nicht so, wie ich es Jaro tat. Gut, das war auch kein Wunder gewesen. Immerhin war er mein fester Freund. Aber mein wohl größtes und essenziellstes Geheimnis hatte ich ihm nicht verraten können. Das Geheimnis das hier jeder auf den ersten Blick sehen konnte, da ich mich nicht verstellen musste. Mein Blick fiel wieder zu meinem Gegenüber und nun war ich an der Reihe eine Frage zu stellen. Ich überlegte kurz und fragte schließlich: "Was machst du hier? Und wer bist du?" Mit meiner zweiten Frage überließ ich meinem Gegenüber selbst, ob er mir nur seinen Namen verraten würde, oder ob mir auch sagte, was für eine Rasse er war. Was er also war. Mein Blick fiel kurz auf meinen Knöchel und mit Befriedigung stellte ich fest, dass er wieder heil war. Das kaum wahrnehmbare blaue Licht, dass bis vor wenigen Augenblicken noch um den Knöchel pulsiert war, war nun erloschen und mein Knöchel sah nun wieder so aus wie vorher. Das war immer so. Deshalb blieben eigentlich keine Narben an meinem Körper zurück. Nur eine hatte ich. Die unterhalb meines linken Schulterblattes, gut verborgen durch meinen Flügel. Und die Narbe wusste keiner woher ich sie hatte. Ich hatte sie kurz vor meiner Geburt bekommen. Ich hatte einen Verdacht wo sie her kam. Von Melissa. Denn die Narbe kribbelte immer seltsam, wenn sie in meiner Nähe war. Ob mich die Narbe wohl überhaupt vor Dämonen warnte? Denn wenn Oma in meiner Nähe gewesen war, dann hatte sie auch immer gekribbelt. Ich hob meinen Blick wieder und sah dem Jungen vor mir in die Augen.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg So 07 Jun 2015, 15:22
Ein leichtes Lächeln zierte die Lippen des jungen Magiers während er das Mädchen weiterhin ansah. Sein Gesicht, seine ganze Ausstrahlung, einfach alles an ihm sah so freundlich, so unschuldig aus während er da in der Hocke stand und mit ihr sprach. Und während er ihr nur Aufmerksam zuhörte, sie nur anlächelte und ein wenig das Rabenweibchen auf seiner Schulter streichelte, legte er den Kopf kurz ein wenig schief. Eine direkte Reaktion auf das, was er da gerade gehört hatte. Jedoch in keinster Weise eine Reaktion welche seltsam oder gar bedrohlich wirkte, eher nur neugierig und interessiert. Und um ehrlich zu sein...das war er auch! "Man findet immer jemanden wenn man sucht, bloß ob es die gesuchte Person ist, ist eine andere Sache, thihi.", meinte der für einen Jungen wirklich sehr kleine Knabe nur mit aufmunternder Stimme zu der kleinen Engelsdame. Und irgendwie hatte er ja auch Recht gehabt! Selbst wenn sie nicht die Person gefunden hatte, welche sie eigentlich gesucht hatte, dadurch das sie keinen Erfolg beim Suchen hatte und nun hier saß, hatte sie ihn gefunden beziehungsweise getroffen! Oder eher er hatte dadurch sie gefunden! Zwar hatte er eigentlich den großen Mega-Raben gesucht gehabt um einen Spielkameraden für seine Morrigan zu finden, aber das war ja nun doch egal. Immerhin hatte er nun jemand anderen gefunden! Freundlich wie er war, setzte sich Yuri einfach auf den Boden vor dem Mädchen und sah sie nur lächelnd an während er ihr gegenüber saß. "Wie sagte meine große Schwester immer? Lieber ausruhen als ausrasten! Und erst der, der sich ausruhen kann, der kann arbeiten." Mit einem leichten Lachen saß der kleine Mann nur da in seiner Magierrobe auf dem Boden und haute seltsame Weisheiten heraus welche irgendwie keinen Sinn ergaben. Aber ergaben solche Weisheiten überhaupt jemals wirklich Sinn? Er kannte so auf anhieb keine Weisheit welche er erzählt bekommen hatte, welche auch sofort auf den ersten Blick zutraf. Also so zutraf, ohne das man den Sinn und die Aussage verformen musste! Sanft hob er seinen Vogel von der Schulter herunter und setzte ihn auf den Boden. Morrigan jedoch..schien andere Pläne zu haben. Sofort erhob sich die Rabendame und flog ein wenig durch die Luft, entfernte sich langsam ein wenig von den beiden Menschen unter dem Baum. "Huiii, na flieg ruhig ein wenig, haha!", rief er nur zufrieden hinter dem Vogel her welcher sich durch die Luft vorbewegte. Zufrieden lächelnd saß er nur weiterhin gegenüber dem Mädchen und wirkte nur ganz nett während er sie dann wieder ansah. Sie wollte Wissen, wer er war? Oder was er hier machte? Aber mhm..das war eigentlich sogar eine gute Frage! Er war..er war hier im Wald nur wegen dem großen Mega-Raben von eben! Und eh..hier auf dieser Insel? Hier war er wohl..weil er ein paar Menschen umgebracht hatte. Aber sie hatten auch seiner großen Schwester weh getan! Dafür mussten sie ja bezahlen! Mit einem freundlichen Lächeln saß er nur da, hielt dem jungen Mädchen die Hand hin. "Ich heiße Yuri! Und wer bist duuu?", kam es nur aus seinem Munde. Und er war wirklich gespannt, was dieses menschliche Federvieh nun antworten würde! Vielleicht hatte er ja auf der Suche nach einem Freund für Morrigan einem Freund für sich selbst gefunden? Möglich wäre es ja doch! Bisher kam ihm das Mädchen wirklich sehr freundlich vor. Er mochte freundliche Menschen immer sehr. Aber da musste man immer genau hinsehen, waren freundliche Menschen meist immer sehr hinterhältig! Genauso wie lustige Menschen immer total verrückt und krank waren! Aber bisher schien die Dame da vor ihm..nicht hinterhältig oder schlecht-verrückt zu sein. Nein, sie war nur Nett! Und das gefiel ihm. Als auf einmal das Krächzen seiner Rabendame durch die Luft hallte, sah er nur grinsend zu einem Ast nach oben. Genau dorthin, wo die schwarz gefiederte Schönheit saß und zu ihnen herunter sah. "Thihi und das ist Morrigan, die sagt auch Hallo." Grinsend saß er nur da als er zwischen seiner Partnerin und dem unbekannten Mädchen "übersetzte". Hoffentlich hielt sie ihn aber nun nicht für verrückt! Immerhin war er das ganz bestimmt nicht!
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg So 07 Jun 2015, 21:15
Der Junge vor mir schien nett zu sein. Sehr kindlich aber auch sehr nett. Das irritierte mich ein wenig. Immerhin musste er etwas getan haben um hierher zu kommen. Und das hier jeder wegen irgendeinens hinterhältigen Menschen war, bezweifelte ich stark. Also musste er wohl etwas angestellt haben. Ob er Menschen umgebracht hatte? Oder einfach nur mit Drogen gedealt? Wer wusste das schon... Von den Aufsehern und ihm selbst einmal abgesehen. Der Junge sagte etwas und das lockte ein Lächeln auf mein Gesicht. Lächelnd antwortete ich ihm: "Das stimmt. Man findet immer irgendwen oder irgendwas. Auch wenn man es eigentlich gar nicht gesucht hat. Manche Menschen nennen das Schicksal. Andere Zufall. Einige auch Vorhersehung. Nun ich weiß nicht, wie ich das nennen soll." Der Junge schien kurz zu überlegen auf meine Antwort hin. Und dann sagte er etwas von seiner Schwester. Als er über sie sprach begannen seine Augen zu leuchten und er wirkte glücklicher. Sie schien ihm viel zu bedeuten. Leise sagte ich: "Sie ist eine kluge Frau, deine Schwester." Den Satz hatte ich auch öfters zu spüren bekommen. Meine Magie funktionierte immer nur dann am Besten, wenn ich ausgeruht war. Und so war es egal mit welcher körperlichen Anstrengung. Plötzlich flog der Rabe auf der Schulter des Jungen auf und lies sich auf einem Ast über unseren Köpfen nieder. Dem Jungen schien es nichts aus zu machen, er lachte seinem Raben hinterher. Die Beiden schienen sich gut zu verstehen. Erneut fühlte ich eine Welle der Sehnsucht in mir aufbranden. Sehnsucht nach Bobby. Ich hatte mich auch blind mit meinem alten Hund verstanden. Kein Wunder nach der langen Zeit. Er fehlte mir. Der treue Hundeblick. Die kalte Hundeschnauze an meiner Hand oder Bein, wenn es mir nicht so gut ging oder ich jemanden zum kuscheln brauchte. Da stellte sich der nicht all zu große Junge vor. Er hieß Yuri. Ich antwortete: "Ein schöner Name. Yuri. Hört sich japanisch an. Mein Name ist Scar. Eigentlich Scarlett. Aber alle nennen mich nur Scar." Yuri sah hoch zu seinem Raben als dieser Krächzte. Und stellte dann auch gleich diesen vor. Ich blickte nach oben und sagte fröhlich: "Hallo Morrigan. Cooler Name. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen." Irgendwie wäre ich auch gerne ein Vogel. Ich konnte zwar fliegen aber ich wollte unbeschwert sein. Wie eine Schwalbe. Den ganzen Tag fliegen und mir nur Sorgen um meine nächste Mahlzeit machen zu müssen. Den Nachwuchs und eventuell Feinden. Und dass ich den Schwarm nicht verlor. Als Mensch, besser als Engel, musste ich mich um so viel mehr kümmern. Vor allem seit dem ich hier war. Ich konnte kaum anderen Leuten auf dieser Insel trauen. Und hier würde ich wohl noch einige Zeit verbringen dürfen. Wenn nicht sogar mein ganzes Leben lang. Immerhin war dies hier eine Forschungseinrichtung. Für Jugendliche mit "besonderer Vergangenheit und besonderen Fähigkeiten". Die Worte der Person die mich begrüßt hatte hallten immer noch in mir wider. Und das nach fast drei Wochen Aufenthalt hier. Ich hasste diese Insel von Tag zu Tag mehr. Vor allem seit alles aus dem Ruder gelaufen war. Ich wollte, dass es wieder so wurde wie an dem Abend bevor alles passierte. Ich sah Yuri an und fragte ihn leise: "Wie lange seit ihr schon hier? Ich bin hier seit fast drei Wochen." Und ich möchte wieder nach Hause, fügte ich in Gedanken hinzu. Zurück um meine Rache ausführen zu können. Zurück zu Bobby und Jaro. Auch wenn mich Jaro wahrscheinlich nie wieder sehen wollte. Weil ich eine Mörderin war. Ein Unmensch der seinen eigenen Vater umgebracht hatte, auf dem Gewissen hatte. So zumindest hatte er es in seinem Brief geschrieben. Einen Brief, der mir das Herz zeriss. Und der mir vor Augen führte in was für einen Feigling ich mich verliebt hatte. Den ich wahrscheinlich immer noch liebte. Denn mit Gefühlen war das so eine Sache... Man konnte sie nicht ausstellen. Am allerwenigsten ich selbst... Ich fühlte sämtliche Gefühle intensiver wie jeder andere. Deshalb konnte sich wohl auch mein Herz von dem Verrat des Feiglings nicht so leicht erholen. Ein Feigling der es noch nicht einmal über sich gebracht hatte, mich nach jener Nacht noch einmal zu besuchen. Obwohl ich ihn darum bat. Aber aus seiner Sicht war ich ja schließlich auch ein Unmensch. Schnell versuchte ich meine Gedanken ab zu wenden und konzentrierte mich wieder auf Yuri und Morrigan. Abwechselnd blickte ich zu erst ihn und dann sie an.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg So 07 Jun 2015, 23:18
Grinsend saß er nur da auf dem Boden und nickte eifrig mit dem Kopf. Aber etwas noch sagen? Nein, dass wollte er nicht mehr. Was sollte man da noch groß zu sagen? Seiner Meinung nach hatte sie es wirklich treffend auf den Punkt gebracht. Irgendjemand traf man immer. Ob dahinter nun eine übernatürliche Macht steckte oder nicht wagte er selbst zwar zu bezweifeln, aber diesen Gedanken behielt er lieber für sich. Immerhin war das Mädchen vor ihm ein Engel! Da sollte er besser wirklich nichts gegen den Himmel und gegen Gott sagen! Obwohl..ein Engel in einem Gefängnis? Irgendwie verwunderte das den jungen Magier doch sehr! Waren Engel nicht immer so brav und so gütig? Normalerweise machten die doch niemals etwas böses! Aber auch diese Gedanken schob er nach einiger Zeit einfach zur Seite. Genauso wie er seine Gedanken zur Seite schob, schob er auch sein Zauberbuch zur Seite. Jedenfalls im Übertragenen Sinne. Im Wortwörtlichen Sinne gesehen nahm er es nämlich einfach nur und legte es auf die Seite neben sich. Das musste er ja nicht permanent auf seinem Schoss liegen haben. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen sah er weiter zu dem Mädchen ihm Gegenüber, selbst in dem Moment wo sie dann seine Schwester ansprach.. Aber etwas dazu sagen..nein. Das tat er wieder nicht, wieder nickte er nur mit dem Kopf. Sie hatte ja Recht, da gab es gar nicht mehr viel sonst noch zu sagen. Zenzi war zwar Tod..aber niemand wusste ja, ob das auch so bleiben würde! Immerhin tüftelte der kleine Kerl eifrig in seiner Freizeit an einem Ritual was ihm seine geliebte Schwester auf ewig zurück bringen würde. Mit ihrer Persönlichkeit und allem was dazu gehörte! Selbst wenn sein Erfolg bis jetzt eigentlich noch nicht vorhanden war, so glaubte er fest daran es irgendwann zu schaffen! Und wenn er es nicht schaffen würde und sterben würde..dann sah er sie trotzdem wieder! Von daher..hatte er sowieso nichts zu verlieren! Etwas, was wohl auch sein freundliches Lächeln erklärte.
Doch als dann sich das Mädchen ihm Gegenüber ebenfalls vorstellte..da musste er ein wenig lachen. "Japanisch? Thihi, eher Russisch. Obwohl das ist ja fast in der Nähe, nyhaha." Ja er lachte ein wenig. Nicht sehr viel und er lachte natürlich auch nicht das Mädchen aus! Nein, er lachte einfach nur darüber, dass sein Name als Japanisch gehalten wurde, mehr war da nicht. Lächelnd ergriff er die Hand von Scarlett und platzierte ganz höflich einen sanften Handkuss darauf. "Es freut Morrigan und mich sehr, dich kennen zu lernen Scar!", meinte er nur höflich zu dem Mädchen welches augenscheinlich sogar in seinem Alter war. Sein Schwesterchen könnte sie zwar niemals ersetzen..aber dennoch schien sie sehr Nett zu sein! Lächelnd sah er kurz hoch in die Äste des Waldes, sah zu seiner "Göttin" hoch und rief nur nach ihr. "Na ich seh doch das du Hunger hast! Komm her, thihi!" Und wie er befahl, so geschah es auch. Sofort sprang das Krähenweibchen von ihrem hohen Ast herunter, glitt in einem scharfen Sturzflug zurück zur Erde und landete Punktgenau erneut auf seiner Schulter. Ein Moment, wo Yuri nur wieder leicht Lachen musste. Sie war so Süß wenn er sie zum Essen rief! "Na das hast du dir verdient, thihi!", meinte er nur weiter schwach lachend als er aus seinem Umhang einen kleinen Beutel hervor holte und ein wenig Fleisch welches zu Würfeln klein geschnitten wurde heraus nahm und es ihr hin hielt. Zufrieden sah er nur dem Vogel wieder hinterher als sie mit dem kleinen Happen im Schnabel wieder zurück zu ihrem Ast flog und nur zufriedengestellt Krächzte. Ja, die Beziehung zwischen ihm und seinem "Haustier" war schon..außergewöhnlich.. Dann aber wandte er seine Aufmerksamkeit schnell wieder Scar zu, hatte sie ihn ja schon wieder etwas gefragt. "Pouuuh..das weiß ich gar nicht so genau, thihi. Vielleicht eine oder zwei Wochen? Vielleicht ist es auch länger her, mein Zeitgefühl ist mir hier leider flöten gegangen, nyhaha." Mit einem lockeren Lachen beantwortete der gut gelaunte Magier nur diese Frage während er weiter das Mädchen betrachtete. Irgendwie schien sie..nachdenklich zu sein! Aber warum? Hatte er etwas gesagt? Plagten doofe Gedanken ihren Verstand? Doch kurz bevor der aufmerksame Knabe etwas sagen konnte, da wandte auch Scar wieder ihren Blick zu ihm. Die Aufmerksamkeit und die Neugierde, aber zum Teil vielleicht auch die Sorge waren ihm wohl ins Gesicht geschrieben. "Alles okay in deinem Oberstübchen? Du siehst aus als würden dich böse Geister plagen! Und mit bösen Geistern kenne ich mich aus, thihi."
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg Mo 08 Jun 2015, 15:10
Irgendwie wurde mir der eigentlich noch sehr unbekannte Junge sympathisch. Er war gut drauf, schien sich keine Sorgen um irgendetwas zu machen. Er wirkte, so grotesk es in diesem Gefängnis auch wirken mochte, glücklich. Ich beneidete ihn darum, wünschte mir doch ebenfalls dieses kindergleiche Glücksgefühl. Doch es würde sich so schnell nicht mehr einstellen werden. Dafür war zu viel vorgefallen. Was dieser so unschuldig wirkende Junge wohl getan hatte? Bei näherem Betrachten fiel mir auf, dass Yuri in meinem Alter war. Nun, das war doch schon mal etwas. Als Yuri mir jedoch erklärte, dass sein Name nicht Japanisch sondern Russisch war errötete ich. Verlegen murmelte ich: "Entschuldige. Ich bin in Sprachen nicht sonderlich gut." Okay, er hatte Recht, Russland und Japan waren nicht all zu weit entfernt. Lediglich durch einen Teil des pazifischen Ozeans getrennt. Aber Russland war ziemlich groß. Von dem her gesehen war es doch eigentlich ziemlich peinlich, dass ich mich geirrt hatte. Auf einmal ergriff der Junge vor mir meine Hand und küsste sie. Ich errötete noch mehr als ich es vorher tat und stammelte überrascht: "Äääh... Danke. Es freut mich auch." Der Junge musste wohl eine sehr gute und etwas altmodische Erziehung genossen haben. Oder aber er war älter wie er aussah. Vielleicht wie Mason ein Vampir. Yuri wandte sich von mir ab und schrie etwas zu Morrigan, woraufhin diese gleich gehorsam angeflogen kam und sich ihr Essen abholte. Ich selbst mochte zwar kein Fleisch, aber Bobby hatte auch immer welches bekommen. Und nachdem er mein Hund war, musste ich ihn füttern. Deshalb machte mir der Umgang mit Fleisch nichts aus. Zumindest so lange nicht, bis ich nicht selbst etwas davon essen musste. Yuri antwortete auf meine Frage und ich nickte zustimmend: "Ja. Ich vertraue meinem Zeitgefühl auch nicht mehr richtig. Deshalb hab ich eine Strichliste für jeden Sonnenuntergang geführt." Langsam streckte ich meinen linken Arm vor. Auf dem Unterarm befanden sich für jeden Tag den ich schon auf der Insel feststeckte ein blauer kugelschreiber Strich. Jedes Mal wenn es fünf Striche waren, hatte ich die vorherigen vier durchgestrichen. Leise seufzte ich: "Ich wäre gerne wieder draußen aus diesem Gefängnis. Oder hätte zumindest wieder die Zeit vor dem großen Chaos zurück." Erneut bewunderte ich den Russen um seine gute Laune, sein unerschütterlichen guten Willen. Ob das alles nur aufgesetzt war? Oder war er wirklich solch ein fröhlicher Mensch? Wenn ja, dann war er darum nur zu beneiden. Ich zuckte etwas zusammen, als er mich fragte, was in mir vorginge. Eigentlich redete ich nicht so gerne über private Sachen. Andererseits konnte ich ihm jetzt auch schlecht ausweichen. Vor allem schien Yuri ja eigentlich sehr nett zu sein. Und vielleicht interessierte es ihn ja wirklich, was in mir vorging. Und wie es mir dabei ging. Bei seiner Wortwahl musste ich jedoch grinsen. Traurig erklärte ich ihm jedoch schließlich: "Ich hatte auch mal einen so guten Freund und mit ihm eine ganz besondere Verbindung. Nicht solch eine besondere Verbindung wie du mit Morrigan hast, Yuri. Aber mein Hund Bobby und ich hatten doch auch eine besondere Verbindung. Weißt du, wir haben uns blind verstanden." Langsam lief mir eine Träne über die Wange. Schnell und wütend über mich selbst wischte ich sie weg. Zögerlich fuhr ich fort: "Aber sie haben mir nicht erlaubt ihn mit zu nehmen. Da ich kein Ritter bin und Bobby somit nicht essenziell für mein Leben notwendig ist. Also hast du eigentlich mehr Glück gehabt. Ich meine, weil du nicht von Morrigan, deiner Begleiterin und Partnerin getrennt wurdest." Ich schüttelte kurz den Kopf um meine Fassung wieder zu erlangen. Damit ich aufhörte zu Weinen. Und vor allem um einem Heulkrampf, der bei mir auch ein paar Stunden dauern konnte vor zu beugen. Der Gedanke an Bobby machte mich traurig. Noch trauriger, seit dem ich die Wahrheit endlich in Worte gebracht hatte. Ganz leise fügte ich hinzu: "Und so wie es aussieht und kein Wunder geschieht werde ich meinen kleinen besten Freund wohl nie wieder sehen." Nie wieder sein Fell zerwuscheln oder meine Nase an seine Stirn drücken können.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg Mo 08 Jun 2015, 16:17
Lächelnd saß Yuri nur da auf dem Boden und sah weiter zu dem Mädchen welches sich gerade so sehr für ihren winzig kleinen und gar nicht schlimmen Fehler total schämte! "Thihi, muss dir doch nicht Leid tun!", meinte er nur freundlich zu ihr nachdem er ihre Hand auch wieder losgelassen hatte. Doch als sie ihm dann etwas an ihrem Arm zeigen wollte, da rückte der junge Magier einfach nur ein wenig mehr zu ihr. Im Prinzip setzte er sich einfach nur neben sie unter den Baum um sich das ganze gut ansehen zu können. Natürlich achtete er immer noch darauf, ihr nicht zu sehr auf den Pelz zu rücken, dabei war er immer seeehr vorsichtig! Mit einem wirklich sehr interessierten Blick sah er sich ihren Arm an, streifte sogar ganz vorsichtig mit einem Finger über die ganzen Striche. Sein Blick, seine ganze Mimik..waren für einen Moment auf einmal viel ernster als sonst. Ganz genau so, als ob er sich..konzentrieren würde. Doch dann wenig später kam auch schon wieder das Grinsen und das Lachen zu ihm zurück. "Hahaha, die Idee ist so einfach und trotzdem so effektiv! Warum bin ich da nicht drauf gekommen, haha?", meinte er bloß mit einem breiten Grinsen. Er hatte ernsthaft nicht daran gedacht, einfach eine Strichliste zu machen. Das war so einfach, dass er da einfach nicht dran gedacht hatte! Aber nun...wars wohl zu spät damit anzufangen. Immerhin fehlte ihm ja schon was! Doch die Überlegungen von ihm über eine Strichliste von den Tagen die er hier war hielten nicht lange an, murmelte die kleine Scar da etwas was ihn hellhörig machte. Sie wollte hier heraus? Mhmm...interessant! "Was hindert dich daran, dass Chaos zu beseitigen? Alles kann gut werden solange man es sich gut macht, thihi." Lächelnd legte er nur den Kopf schief während er sie nur ansah nachdem er das auch gesagt hatte. Also er war zum Beispiel damit zufrieden, hier zu sein. Bis auf sein Schwesterchen fehlte ihm hier nichts! Aber die würde erstens auch überall sonst fehlen und zweitens würde sie gar nicht mehr fehlen wenn er Erfolg mit seinen Ritualen hätte. Von daher...fand er es hier eigentlich super. Es gab Essen, es gab viel Spaß, man konnte Leute vierteilen, war doch ganz gut! So fand er es jedenfalls, aber mit dieser Einstellung war er womöglich alleine im ganzen Gefängnis. Wer wusste das schon?
Der Magier musste nur noch breiter Lächeln als er das Engelchen zum Grinsen gebracht hatte. Und das hatte er geschafft, indem er eigentlich was trauriges angesprochen hatte! Das schaffte auch nicht jeder. Aber dann..dann verschwand ihr Grinsen auch schon wieder und sie fing an zu erzählen. Und mit jedem Wort spürte Yuri ganz genau..wie sehr die Fröhlichkeit aus Scar verschwand, konnte er sogar sehen wie ihr ein paar Tränchen über die Wange liefen. Sie erzählte ihm von ihrem Hund, ihrem Freund welchen sie nicht mitnehmen konnte, welchen sie womöglich niemals wieder sehen würde. Und er saß da, hörte ihr zu..und fragte sich im Prinzip eigentlich nur, ob die Tränen eines Engels auch bei einem seiner Rituale Verwendung finden könnten. Das man das natürlich nicht merkte sondern ihn für einen interessierten Zuhörer hielt..war da nur umso besser. Aber nachdem sie dann fertig gesprochen hatte und total traurig aussah..da wusste er was er zu tun hatte. Lächelnd legte er nur wieder den Kopf schief während er sie ansah und dann einfach in den Arm nahm. "Man sieht jeden irgendwann wieder. Du musst nicht traurig sein. Früher oder später ist jeder wieder vereint." Leise flüsterte der junge Mann nur zu ihr, dass Lächeln, die Überzeugung, die positive Einstellung deutlich zu hören. Zwar ließ er weg, dass man für ein Wiedersehen sterben musste..aber das änderte ja nichts an der eigentlichen Aussage! Das dehnte zwar den Begriff "Irgendwann" ganz schön weit aus..aber das war ja egal. Lächelnd sah der kleine Magier nur das Mädchen an als er die Umarmung wieder gelöst hatte aber immer noch so nah an ihr saß, streichelte er auch ganz schwach ihre Wange. "Süße Engelchen dürfen doch nicht weinen oder traurig sein.", meinte er nur mit einem leichten Lächeln. Aber nicht einmal wenige Sekunden danach..landete Morrigan schon wieder auf seiner Schulter, krächzte einmal zu dem Mädchen und flog wieder weiter. "Hast du es gehört? Morrigan ist der selben Meinung, nyhaha! Also muss Engelchen wieder Lächeln, ja?"
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg Fr 12 Jun 2015, 17:58
Es amüsierte mich ein Wenig, dass Yuri alles so locker nahm. Auch meine Idee für die Striche. Auf der einen Seite begeisterte sie ihn. Wobei ich bezweifelte, dass er trotz der Genialität dieser Idee, sie umsetzen würde. Wahrscheinlich lohnte es sich für ihn nicht einmal mehr. Und ich wusste auch nicht, wie lange ich das noch machen würde. Es war so mühselig die Striche ständig nach zu ziehen. Ich würde mir einen anderen Ort suchen, wo ich die Striche hinmalen oder einritzen konnte. Das musste natürlich etwas sein, dass ich mit mir mitbewegen konnte. Und das nicht so leicht kaputt ging. Und dabei waren wir bei den wohl größten Problemen. Denn unkaputtbar und beweglich war ziemlich schwierig auf einmal zu haben. Yuri sagte etwas, zu meiner achtlos gesagten Bemerkung, dass ich hier raus wollte. Langsam schüttelte ich den Kopf zu seiner Bemerkung und klärte den Jungen auf: "Wenn es so einfach wäre, dass nur ein Einzelner nötig wäre um das Chaos zu beseitigen. Aber es sind mehr Leute nötig. Vor allem ist das schwierig mit den Wächtern. Ich glaube, die meisten greifen zu erst an, bevor sie sich einen Überblick über die Sache verschaffen. Und ich schaffe es sowieso nicht, das Chaos alleine zu beseitigen. So stark ist meine Magie dann doch nicht." Ernst blickte ich in die Augen Yuris. Und erneut wurde mir klar, wie wohl er sich hier fühlte. Wahrscheinlich war er glücklich, da er sich nicht mehr verstecken und verstellen musste. An sich gefiel es mir hier schon. Wenn nur nicht diese schreckliche Kuppel um uns herum wäre. Wenn ich frei wäre und so hoch und weit fliegen könnte wie ich wollte. Aber das war hier leider nicht möglich. Und würde es auch nie sein. Außer ich kam hier irgendwann wieder mal heraus. Aber wer wusste schon, wann irgendwann war? Vielleicht hatte Yuri auch noch nicht den ganzen Schrecken mitbekommen den Glassdome wirklich bereit hielt. Und dabei hatte auch ich nur einen Teil davon mit bekommen. Noch nicht einmal alles. Es gab genügend hier, die bestimmt besser bescheid wussten. Die mehr Gefängnis geschnuppert hatten als ich. Die Forschungsobjekte zum Beispiel. Ich war ganz froh, dass ich nicht dazu zählte. Denn diese führten kein Menschenähnliches Dasein mehr. Sie waren nur Kreaturen die irgendwie überlebten.
Während ich Yuri von Bobby erzählte, legte er seinen Arm um mich. Eine tröstende Geste, die aber in mir fast das Gegenteil auslöste. Auf einmal begann meine Narbe unterhalb meines Schulterblattes zu kribbeln und ich musste mich beherrschen, dass ich ihn nicht von mir stieß. Das Kribbeln machte mir Angst, vor allem da ich wusste was es bedeutete. Der Junge neben mir war ein Dämon. Besser gesagt nur zu einem Teil. Wäre er einer gewesen, dann hätte meine Narbe viel frührer schon gekribbelt. Nachdem er mich bis jetzt auch am Arm anfassen konnte, konnte er auch kein Halbdämon sein. Somit musste sein dämonisches Blut ziemlich vermischt sein. Aber er war zumindest zum Teil ein Dämon. Und das löste die widersprüchlichsten Gefühle in mir aus. Doch bevor ich diese genauer analysieren konnte sprach Yuri erneut zu mir. Ich lauschte ihn und nickte, leicht und nach wie vor traurig. Leise stimmte ich ihm zu: "Das ist wohl war. Aber wer weiß wann irgendwann ist. Und ich habe keine Ahnung wie lange ich leben werde... Bei uns Außergewöhnlichen kann das niemand so recht sagen. Auch die Wissenschaftler nicht." Denn selbst kurzlebige Rassen konnten sehr alt werden. Ich lächelte leicht als Yuri versuchte mich aufzumuntern, genauso wie seine Rabendame. Ich sah ihm in die Augen: "Danke das du mir zugehört hast. Und gerade jetzt für mich da bist. Das ist nicht selbstverständlich." Schon gar nicht hier, wo es nur so vor seltsamen Wesen wimmelte. Kurz schloss ich die Augen, atmete einmal tief durch. Dann öffnete ich sie wieder und sah Yuri ernst an. Ich zögerte noch kurz, doch dann stellte ich die Frage die mir auf der Seele brannte: "Sag mal, wie sehr bist du eigentlich mit einem Dämon verwandt?" Hoffentlich würde er jetzt nicht ausrasten. Hoffentlich war er ein ähnlich guter Dämon wie Oma einer gewesen war. Aber hoffen alleine brachte jetzt nicht. Meine Flügel spannten sich an, jederzeit bereit einen Fluchtversuch zu wagen, falls mich der Dämonenabstammende angreifen würde.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg Sa 13 Jun 2015, 17:38
Irgendwann war es dann soweit, dass sich Yuri auch schon wieder aus den Armen von dem Engelchen mehr oder weniger löste. Jedenfalls ein wenig. Seine kleinen, sanften Händchen lagen noch auf ihren Schultern während er sie nur so unschuldig anlächelte. "Thihi, nichts zu danken!", meinte der kleine Junge bloß mit einem freundlichen Lächeln und einem Lachen auf den Lippen. Er hatte doch gar nichts gemacht! Doch dann auf einmal fragte ihn das Mädchen etwas durchaus seltsames. Sie wollte wissen, wie sehr er mit einem Dämon verwand war. Irgendwie eine komische Frage! Verwirrt legte er kurz den Kopf ein wenig schief. "Nicht viel, nicht viel. Jedenfalls nicht sehr viel mehr als alle anderen auch, thehe." Es dauerte etwas, bis der junge Magier dann eine Antwort parat hatte. Immerhin hatte er auch nicht so ganz verstanden gehabt, was genau sie eigentlich mit ihrer Frage gemeint hatte. Aber wie es schien, konnte sie in seinem Blut etwas über seine Abstammung erspüren! Und das war..interessant! Was sie da wohl noch so alles wusste? Immerhin war der Dämonische Teil in ihm ja wirklich nur sehr klein, während da andere Rassen und Wesen deutlich dominantere Teile seines Blutes stellten. Blut war schon immer etwas sehr interessantes! Sanft streichelte er kurz erneut die Wange von Scarlett, hatte er irgendwie das Gefühl das sie vor irgend etwas Angst hatte. Und das wollte er doch nicht! Zwar fand er es gut, dass Engelchen nicht mehr weinte, aber Angst zu haben war dann auch wieder nicht das aller beste was sie machen konnte! Ganz bestimmt nicht! Und da musste man doch bestimmt etwas dran ändern können oder nicht? Lächelnd sah er sie nur wieder an. "Was hast du genau mit großem Chaos denn gemeint? Gibt bestimmt einen Weg wie man das wieder schön machen kann, thehe!" Ja, er war wohl wirklich sehr optimistisch in dem was er da von sich gab. Aber er hatte ja auch Recht, oder nicht? Er selbst fand auf jeden Fall, dass er Recht hatte!
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg So 14 Jun 2015, 11:34
Yuri war so fröhlich und irgendwie tat mir das gut. Er mochte zwar geistig etwas zurückgeblieben wirken, aber er war fröhlich. Und diese Fröhlichkeit war irgendwie ansteckend. Deshalb lächelte ich noch etwas breiter wie zuvor. Die dunklen Gedanken an meine Vergangenheit waren wie weggeblasen. Aber der Umstand, dass neben mir ein Dämon hockte, bzw. ein Wesen welches Dämonenblut in sich hatte, setzte mir ziemlich zu. Wobei dieser Teil des Blutes tatsächlich nicht all zu dominant war, da der Ritterteil wohl oder übel überwiegen musste. Immerhin hatte die Frohnatur neben mir ziemlich deutliche Anzeichen für einen Ritter. Gut es lag an Morrigan das ich überhaupt darauf gekommen war. Aber immerhin. Ich kannte mich sonst so gut wie kaum mit anderen Rassen aus, die es hier auf Glass gab. Ich würde später einmal in die Bibliothek gehen müssen und dort mal nachschauen, was es hier eigentlich für Rassen gäbe. Yuri wimmelte auch schon mein Dankeschön ab und ich zog nur lächelnd eine Augenbraue hoch. Interessiert wartete ich auf seine Antwort und spürte nur all zu deutlich die dünnen aber weichen Hände auf meinen Schultern. Interessiert wartete ich auf die Antwort des Jungen und zu wie viel er mit einem Dämon verwandt war. Ich beobachtete ihn als ich ihm die Frage gestellt hatte. Seine Miene hatte sich kaum verändert, er wirkte nur etwas verwirrt. Dieser Gesichtsausdruck wandelte sich aber ziemlich schnell in Konzentriertheit um, als er über die Frage nachdachte. Trotz allem konnte auch diese ernste Frage die Fröhlichkeit nicht gänzlich aus dem Gesicht des Jungen treiben. Erneut spürte ich kurz wie Neid in mir aufkam. Schnell vertrieb ich das Gefühl wieder und blickte Yuri an. Endlich antwortete er mir auf meine Frage. Ich nickte wissend und klärte Yuri auf: "Du bist weniger ein Dämon wie andere Dämonen die ich kennen gelernt habe. Aber ja, du kannst nur zu einem kleinen Teil mit einem verwandt sein, da ich es sonst noch eher gespürt hätte." Die Frage die mich jetzt interessierte, von welchen Rassen er sonst noch abstammte ersparte ich mir. Ich wollte nicht zu neugierig wirken. Vor allem da mir der Junge auf eine ziemlich verquere Weise guttat. Ich genoss die Zeit mit ihm und die Fröhlichkeit die von ihm auf mich überschwappte. Ich entspannte mich zusehends, vor allem deshalb, da Yuri meiner Tante nicht sonderlich glich. Nun vielleicht wirkten die anderen Rassen von denen er abstammte seinem Dämonenblut entgegen. Ich sah Yuri noch einmal kurz in die Augen bevor ich meinen Kopf einfach an seine Schulter legte. Yuri fragte mich noch einmal nach dem großen Chaos. Ich schloss meine Augen und holte tief Luft, dann begann ich ihm zu berichten: "Als ich hier ankam war ich eine Zeit lang mit Yuna unterwegs. Wir haben uns ziemlich schnell sehr gut verstanden. Nach einiger Zeit lernten wir Mason kennen. Der war dann jedoch wieder weg und Yuna und ich trafen Alex. Alex erwies sich als ziemlich hilfsbereit und lud uns auch gleich noch auf eine Strandparty ein. Der Einladung kamen Yuna und ich nach. Naja kurz bevor die Situation dort eskalierte kam auf einmal eine Durchsage das alle auf ihre Zimmer gehen sollten, da alle die nicht dort hinkamen angegriffen werden würden. Ich war ziemlich schnell in meinem Zimmer. Und Alex brachte meine ziemlich betrunkene Zimmerkameradin Acelya auch dort hin. Es dauerte nicht lange bis auf einmal Wächter in unser Zimmer einbrachen und mich und Acelya dort rausschleiften. Mich brachten sie zu Yuna und seit dem teilen sich Yuna und ich ein Zimmer. Und Acelya ist fort. Ich hab sie nicht mehr gesehen seit dem. Naja und plötzlich nach zwei Wochen voller Angst, bei denen man immer wieder seltsame Gestalten und Wesen von unsere Zimmerfenster beobachten konnte gingen die Türen wieder auf. Yuna und ich sind rausgelaufen. Leider habe ich Yuna verloren." Ich schlug meine Augen wieder auf und sah Yuri ernst an. Leise fügte ich hinzu: "Und seit dem habe ich Angst, dass irgendwann einmal ein Wächter vor mir steht und mich tötet." Tief holte ich Luft, als mir nach meinen Worten die ich mich jetzt erst getraut hatte laut aus zu sprechen ein Blitz der Erkenntnis traf. Ich hob meinen Kopf von Yuris Schulter und blickte ihn erstaunt an: "Eigentlich eher bis jetzt. Aus irgendeinem völlig irrwitzgen Gefühl heraus schaffst du es mich mit deiner Fröhlichkeit an zu stecken. Deswegen habe ich dir zuvor gedankt." Ich lächelte fröhlich bei dem Gedanken daran, dass ich Yuri endlich den wahren Grund für mein Danke nennen konnte. Ich hatte schon viel Gefühlt hier in Glass. Vor allem Angst. Aber wirkliche Fröhlichkeit war bis jetzt noch nicht dabei gewesen. Dafür hatte ich hier auch schon Dinge gespürt, die ich niemals für möglich gehalten hätte, dass man spüren konnte. Und daran war vor allem Mason schuld.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg Sa 20 Jun 2015, 20:40
Mit seinem üblichen Grinsen saß der junge Magier nur da auf dem Boden, die kleine Engelsdame immer noch vor ihm in seinen Armen während er ihr zuhörte. Und zuhörte. Und weiter zuhörte. Erst wie sie ihm erklärte, was es mit ihrer Frage auf sich hatte bezüglich dem Dämon und dann beantwortete sie seine eigene Frage. Aber auf ihre Erklärung, dass er doch wirklich Dämonenblut in sich hatte, sagte er nichts mehr. Yuri grinste einfach nur ein wenig zu ihr, streichelte sanft weiter ihre Wange und hörte ihr zu. Es verwunderte ihn nicht das er irgendwie noch etwas von einem Dämonen an sich hatte. Blut blieb halt immer in ihrer Familie. Oder sowas. Doch nachdem sie genug von Dämonen gesprochen hatte, legte Scar ihren Kopf an seine Schulter. Vorsichtig legte der kleine Magier seine Hand an ihren Hinterkopf und streichelte diesen während sie ihm ihr Herz ausschüttete. Und während er ihr aufmerksam zuhörte, ihr Trost spendete und sich um sie kümmerte..musste er nur an die Unterhaltung denken damals als er hier hin kam. Du wirst kein Spion, dazu bist du nicht geeignet. Du schaffst es nicht das dir die Leute vertrauen, dass wird nichts. Du plapperst zu viel, da kannst du nichts geheim halten. Du wirst Attentäter, zum Spion hast du kein Talent. Er erinnerte sich genau an das, was sie gesagt hatten. Was sie über seinen Kopf hinweg entschieden hatten. Er fand es zwar nicht schlimm, hatte er sich ja sogar darüber gefreut gehabt als es hieß er dürfe Insassen umbringen, aber trotzdem musste er gerade daran denken. Scar erzählte ihm so viel.. Wäre er ein Spion, hätte er nun viel zum erzählen gehabt! Aber da es seine Aufgabe war, die Leute einfach nur abzumurksen statt sie auszuspähen, konnte er ihr ja nun einfach weiter zuhören. Mit einem freundlichen Lächeln sah er sie nur an als sie plötzlich wieder den Kopf erhoben hatte und nun ausführlich erklärt hatte, wieso sie ihm dankte. Für einen Moment konnte man vielleicht sogar ein Fragezeichen in dem Gesicht des Jungen sehen, fing er dann aber wieder nur an zu lachen. "Thihi, und dennoch nichts zu danken.", meinte er bloß freundlich. Fast so, als wäre es das selbstverständlichste für ihn auf der Welt. Er hatte ihr die Angst vor dem Tod genommen? Oh, wenn sie doch nur wüsste wie Makaber das ganze gerade war.. Plötzlich machte dann aber der kleine Magier etwas, mit dem das Mädchen wahrscheinlich nicht gerechnet hatte. Sanft hatte er sie weiter zu sich gezogen und schlussendlich sogar auf seinen Schoss platziert, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt während er ihr nur (weiterhin mit seinem ganz typischen Grinsen im Gesicht) fröhlich zu ihr sah. "Dann hab ich es ja irgendwie geschafft, dass große Chaos zu vertreiben, was? Thihihi~ Mit einem breiten Grinsen sah der so fröhliche Dunkelmagier nur zu ihr während er ihr definitiv viel zu nah kam als es eigentlich üblich war.. Aber woher sollte Yuri das schon wissen? Den Großteil seines Lebens hatte er alleine mit seinem Vater, seinem Bruder und seiner Schwester verbracht. Die einzige Person mit der er da solche Nähe genossen hatte, war seine große Schwester gewesen. Das es für den Rest der Welt eher ungewöhnlich war 'Fremden' gleich so sehr auf die Pelle zu rücken wusste er nicht. Vielleicht würde Scarlett ja was sagen? Oder vielleicht hatte sie doch kein Problem damit? Er wusste es nicht, war er sich nicht mal dessen bewusst, was er gerade falsch machte!
Scar
inhaftiert
Anzahl der Beiträge : 506 Anmeldedatum : 09.09.13 Alter : 28 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Waldweg Mi 24 Jun 2015, 10:27
Ich hatte erzählt und erzählt. Und dabei ganz vergessen wann ich das letzte Mal so lange am Stück alleine geredet hatte. Als ich mit Alex in der Höhle gesessen hatte? Nun ja, da hatte ich philosophiert. Über Gott und die Welt. Jetzt hatte ich etwas erzählt. Es handelte von mir. Und das war wirklich besonders. Bis jetzt hatte ich es immer weitestgehend vermieden über mich selbst zu sprechen. Zumindest über meine Vergangenheit. Die anderen mussten nicht wissen das ich die Tochter eines ziemlich reichen Geschäftsmannes war. Und einmal die Erbin der Firma. Denn jetzt war ich nichts mehr. Ich war ein Engel. Eine Gefangene auf dieser Insel. Das hatten sie mir erklärt. Als sie mich hierher gebracht hatten, befragt hatten. Und mich zu nichts nütze befunden hatten. Nur dazu da um anderen zu helfen und die Insassen zu heilen. Dafür war ich nütze. Sonst zu nichts. Sie hatten mich mit zwei Worten beschrieben. Keine Gefahr. Diese beiden Worten standen auf einem Klebezettel. Dieser Klebezettel hatte auf meiner Akte gestanden. Denn auf dem Papierumschlag hatte 'Scarlett Behringer' gestanden. Nun ich war 'keine Gefahr'. Engel waren wohl nicht gefährlich. Normale Engel. Engel die ihre Emotionen kontrollieren konnten. Und nicht Engel die sich fühlten als wäre in ihrem Innersten manchmal ein Dämon gefangen. Es war ein seltsames Gefühl und dieses Gefühl tauchte nur auf wenn die Wut in mir tobte. Oder der Wut ähnliche Gefühle.
Yuri hatte mir die ganze Zeit über geduldig zugehört. Dafür bewunderte ich ihn. Er hatte mir zugehört und mich nicht verurteilt, keinen Kommentar zur Situation abgegeben. Ich wusste nicht ob ich so lange still sein konnte wenn mir jemand etwas erzählte. Das mich gar nicht interessierte. Ich konnte nicht glauben, dass das was ich erzählte wichtig oder in irgendeiner Weise interessant sein konnte. Aber Yuri musste es wohl interessant finden. Sonst wäre er nicht so lange still gewesen. Denn geschlafen hatte er nicht. Ich lächelte ihn bloß an als er meinen Dank erneut zurück wies. Wenn er ihn nicht wollte, nun dann hatte er Pech gehabt. Denn es war aufrichtig gemeint. Und ich wusste das er mich nicht töten würde. Wenn er mich hätte töten sollen, dann hätte er mich schon längst zur Strecke gebracht. Also war ich bei ihm in Sicherheit. Hmmm, Sicherheit was für ein schönes Wort. In Deutschland hatte ich noch gewusst was es bedeutete. Hier... Nun ja hier gab es Worte die ihre Bedeutung verloren, da sie nicht exisiterten. Sicherheit war so ein Wort. Denn Sicherheit existierte hier nicht. Hinter jedem Schatten konnte sich eine Gefahr verbergen. Ein potenzieller Attentäter oder Spion. Man konnte sich noch nicht einmal mehr selbst vertrauen... Yuri sagte etwas zu mir, über das große Chaos. Kurz dachte ich darüber nach, dann fing ich an zu strahlen und sagte lächelnd: "Wenn man es so sieht, dann ja. Das hast du. Zumindest für einige Augenblicke bis wieder etwas passiert." Ob das nächste das uns passieren würde gut oder schlecht war lies ich mal außen vor. Denn das konnte man jetzt noch nicht sagen. Plötzlich zog mich Yuri von neben ihm auf seinen Schoß. Ich zuckte zusammen, war ich solch eine Nähe bis jetzt nur mit meiner Familie eingegangen. Oder mit Jaro. Aber der zählte nicht. Sanft schob ich mich wieder von dem Schoß des Jungen. Ich sah ihm in die Augen und erklärte ihm ruhig und gar nicht böse: "Sei mir nicht böse, aber ich bin kein Freund von zu engem Körperkontakt. Und das war für mich zu viel Körperkontakt. Definitiv. Und ich weiß nicht wie das andere sehen. Denn Berührungen sind eine starke Waffe. Und viele können damit nicht umgehen, mich eingeschlossen." Hoffentlich verstand Yuri das und war mir nicht böse. Ich fand ihn bis jetzt sympathisch und er munterte mich auf. Aber das hieß noch nicht, dass ich es toll fand auf seinem Schoß zu sitzen und zu viel Körperkontakt mit ihm zu haben. Das war ich nicht gewohnt und ich war auch nicht der Typ dafür. Engel mochten zwar normalerweise sanft und liebevoll waren. Aber ich war auch wütend und zerstörerisch. Eben irgendwie ein Engel mit einem Dämon im Bauch.
Yuri
Attentäter
Anzahl der Beiträge : 38 Anmeldedatum : 03.06.15 Ort : Steile Klippen
Thema: Re: Waldweg Do 25 Jun 2015, 17:44
Wie es schien, gefiel es Scarlett nicht. Es gefiel ihr nicht, so sehr mit ihm zu kuscheln. Zwar konnte er nicht verstehen wieso, aber er fand das nicht weiter schlimm. Leben und leben lassen oder so ähnlich. Irgendwie..unpassend das er gerade sowas dachte. Aber das war ebenso egal. Der Junge lächelte bloß weiterhin. "Thehe, ist doch kein Problem!", meinte er bloß mit einem leichten Lachen zu ihr während er nochmal kurz über ihren Kopf streichelte. Er hatte sie sowieso nur auf seinen Schoss gezogen gehabt, um sich zu vergewissern das sie ihm nicht davon lief bevor er eine Antwort erhalten hatte. Oder das sie ihn nicht dabei ansehen würde. Doch das Engelchen? Das Engelchen hatte fast schon vor Freude gestrahlt! Ein Gesichtsausdruck, welcher sich ebenfalls dadurch auch auf seinem Gesicht widerspiegelte. Er war glücklich wenn sie glücklich war! War das komisch für ihn? Vielleicht war es das! Schon oft hatte man ihm gesagt, er wäre komisch! So viel hatte man ihm gesagt seitdem er hier war! Das er komisch wäre, dass sein Verstand unterentwickelt wäre, dass er ein sadistischer Psychopath wäre, dass er immer glücklich wäre, dass sein Geist verzerrt zu sein scheint und noch so viel mehr. Er erinnerte sich gar nicht an all das, was die Leute in weißen Kitteln alles meinten. Die sprachen ja fast so viel wie eine Horde hungriger Zombies in der Großstadt! Ganz kurz strich er das Haar des Mädchens an einer Stelle glatt bevor er dann die Finger von ihr ließ. "Dann solltest du wohl immer zu mir kommen nachdem was passiert ist, thihihi." Mit einem breiten, ehrlichem Lächeln saß er da auf dem Boden als er das gesagt hatte. Doch lange sah er nicht mehr zu dem Mädchen, richtete sich sein Blick sofort hoch in die Kronen der Bäume als plötzlich die Rabendame erneut krächzte. "Kräääächz? Nööööö, du hast schon was zum essen, nyhaha! Wenn du noch was isst, hast du heute Abend keinen Hunger mehr, thehe." Lachend saß Yuri nur da, den Kopf in den Nacken gelegt und den Blick zu den Baumkronen hinauf. Aber da stellte sich eine ganz bestimmte Frage .. Wann und was sollte es zum Abendessen geben? Wann sollte er schlafen gehen? Wie viel Uhr war es überhaupt? Oder...wo genau war er eigentlich? Fragen über Fragen, welche allesamt den kleinen Magier quälten..
Out: Aufgrund des Attentäter-Auftrages und des nahenden Timeskips nun eine Fortsetzung des Posts ;)
Mit zufriedenem Blick sah der kleine Junge nur weiter in den Himmel. Irgendwann war er dann aber doch aufgestanden und sogar ein wenig freudig hinter seiner Rabendame hinterher gelaufen. Während sie zwischen den Bäumen in der Luft ihre Kreise drehte, drehte er die Kreise am Boden. Aber irgendwann..wurde selbst Yuri das zu langweilig. Mit einem freundlichen Lächeln sah er zu dem Engelchen, lächelte sie nur freudig an als er zu ihr sprach. "Morrigan und ich werden wieder zurück gehen, was Essen. Thehehe, immerhin ist es nun Essenszeit! Und wenn der Sensenmann dir Angst macht, komm zu mir, thihihi! Tschööööö!" Sanft drückte der junge Magier dem ebenso kleinen Engelchen nur ganz vorsichtig einen leichten Kuss auf die Stirn, als Zeichen das sie keine Angst vor dem Sensenmann haben müsste und dann doch zu ihm kommen könnte. Mit eifrigen Schritten, einem Raben auf der Schulter und einem unbeschwerten Lachen verschwand der seltsame Magier dann auch schon wieder im Wald während er ihr noch zu winkte.
Er lief gerade immer weiter durch den Wald, war schon das Ende des Waldes endlich auszumachen..als etwas piepste. Verwirrt sah Yuri nur zu Morrigan. Was war denn das für ein Piepen? "Huuuh?", meinte er bloß total verwirrt. Er hatte es ernsthaft nicht auf dem Schirm, dass es sein Handy hätte sein können was da gepiepst hatte! "Was? Krääächz? Krääähz? Kräh? Mein Kräähandy? Ahh! HANDY! THEHEHE!" Lachend holte er sein Handy hervor und versuchte die SMS zu lesen die er erhalten hatte. Und was er nach einiger Zeit dann las...das erfreute ihn! Er hatte einen Auftrag! Er durfte..eine Dämonin töten! Freudig strahlend steckte der kleine Junge nur das Handy wieder weg und streichelte über das Federkleid seiner Rabendame.. "Yeahiii, Blut! Nyhahaha!", waren bloß noch seine freudigen Worte während er auch schon schnellen Schrittes auf die Stadt zulief.