| Thema: Re: Herz des Waldes Do 28 Mai 2015, 20:42 | |
| Lyrekam hatte wirklich so weit alles missverstanden. Diesen Geistern hier wollte er auch icht so ganz trauen, daher ging er nicht weiter auf diese ein. Obwohl sie ihn immer noch störten, aber so widmete sich der Blauhaarige wieder eher seiner Schwester und auch seine Mimik gab deutlich zu erkennen, dass er nun wirklich wieder ganz da war. "Tut mir leid, hatte nicht aufgepasst" entschuldigte er sich bei seiner Schwester, naja es klang eher so als wolle er sie ärgern und bischen aufziehen. Seine frechen gesichtszüge untermalten dies auch Beispielslos "Ach dein Pflüftel kommt nicht aus hier raus?" fragte er mit sakastischen Unterton und herausgestreckter Zunge "Ikaku hat damit kein Problem" ihm war auch klar, das dies zwar schön war, aber auch nicht wirklich was brachte.
Sie fragte auch was die Geister so sagten, doch genau diese waren ihm nicht so geheuer, daher wollte er eher sicher gehen und fragte sie "Was sagen den ihre Auren? Sind sie glaubwürdig?" da war klar zu merken, dass diese Geister ihn verunsicherten. Vermutlich auch wegen ihrer Art. Einige unterschieden sich stark denen die er bisher begegnete. Er wusste selber nicht so ganz ...
Es ging jetzt auch drum zu gehen, Yuriko wirkte auch etwas traurig, anders als ihr Bruder. Dieser Rannte an ihr vorbei und sprach "Wer zuerst da ist!"
TBC: Wasserweg
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| Thema: Re: Herz des Waldes Sa 20 Jun 2015, 00:20 | |
| cf: Der Strand – Lagune Einzelne Lichtstrahlen brachten das dunkle Haar des Jungen zum Schimmern, als er durch das verwachsene Gebüsch des Waldes schritt. Die Luft war frisch und es lag ausnahmslos ein Duft von Holz in der Luft. Die Bäume standen dicht aneinander, ließen kaum Platz zum durchschlüpfen, während ihre Kronen sich ineinander verankerten. Es hatte den Anschein, als wären sie alle über ein Netz aus mit Blättern bewachsenen Zweigen miteinander verbunden, mit dem Hintergedanke sich nie wieder zu trennen. Ebenso machte das dichte Blätterdach es nahezu unmöglich, dass der Mond seine nächtlichen Strahlen auf das Innere des schlafenden Waldes hinabwerfen konnte. Ein leichter Windzug sorgte dafür, dass sich die grünlich leuchtenden Blätter aneinander rieben, um somit eine gespenstige Melodie aus Rascheln und Pfeifen ertönen zu lassen. Das klare Wasser eines Baches spiegelte die wenigen Lichtstrahlen, die es bis zum Grund des Waldes schafften, wider, während es sich mit einem starken Strom in Richtung Südwest bewegte. Die Wellen, die sich auf seiner Oberfläche bildeten, schaukelten wild umher, wie die Wellen im Ozean. Einige davon schwappten gegen das nicht allzu hohe Ufer, sodass sich das Wasser auf die braune Erde warf, die daraufhin zu einer sumpfartigen Substanz mutierte. Die Tiere, die hier ihren Lebensraum fanden, schienen sich der Tageszeit entsprechend zu verhalten, denn es war weit und breit kein einziges zu sehen. Nur das gruselige Rufen einer Eule schallte ab und an zwischen den Bäumen umher, bis es an Kraft verlor und schließlich verstummte. Es existierte in diesem Teil des Waldes kein einziger Weg, denn alles, ausnahmslos alles, war von Gras, Moos oder Farn befallen, der teilweise höher wuchs, als Berry selbst. Möglichst leise schlich dieser durch das von Pilzen befallene Unterholz, sah sich dabei ein-, zweimal verstohlen um, als könnte hinter jedem dieser Bäume ein Jäger lauern, der die Absicht hätte, ihn zu erschießen. Immerhin war er sich sicher das ein oder andere Mal ein verdächtiges Knacksen gehört zu haben, doch das konnte nur er selbst gewesen sein, wenn er es sich nicht eingebildet hätte, was eigentlich zwangsläufig der Fall ist. Dabei konnte der Junge sich nicht einmal selbst erklären, warum er hier war. Denn als wäre dieser Tag nicht schon urkomisch genug gewesen, musste er um diese Zeit noch alleine in einem Waldstück rumgeistern, von dem jeder behauptete, dass es fast unmöglich wäre, dort wieder alleine raus zu finden. Der Gedanke daran, dass er hier womöglich nie wieder raus finden würde, juckte ihn nicht. Es würde ihn ja keiner vermissen, mal davon abgesehen, dass sein Leben hier so irrelevant war, dass er freiwillig darauf verzichten würde. Wie dem auch sei, ein Gedanke, der den Sechzehnjährigen vielmehr fesselte, waren die Erinnerungen an den heutigen Tag. Es kommt schließlich nicht alle Tage vor, dass man erst einer Person begegnet, die sich aufführt als wäre sie ein Kleinkind. Nicht zuletzt die Tatsache, dass sie ein Wettrennen vereinbart hatten, dessen Ziel der Junge zwar kannte, aber von dem er nicht wusste wo es lag. Außerdem ist er nur im Wasser ein Ass, an Land ist er so gut wie unbrauchbar, wenn es um ein Rennen geht. Glücklicherweise – oder auch nicht, je nachdem – hatte er dennoch den Ort gefunden, den man als Lagune bezeichnete, nur dass Jaden bereits verschwunden war. Stattdessen traf er auf drei unbekannte Silhouetten am Rande der Lagune, die ihn zunächst nicht bemerkten. Irgendwie war er dann mit ihnen in ein Gespräch gekommen – mehr oder weniger unfreiwillig – und kurz darauf weggeschwommen. Und jetzt? Jetzt war er hier im Zentrum des Waldes, ein Ort, den die meisten mieden, weil sie ihn fürchteten, weil sie Angst davor hatten sich zu verirren. Denn in diesem finsteren Loch aus Natur gab es kaum ein Baum, der nicht aussah wie all die anderen, kaum eine Lichtung, die mehr Mond auffing als jede andere, und kaum ein Bach, der nicht denselben Verlauf hatte, wie alle anderen. Im Grunde genommen bildeten alle diese Teile des Waldes zusammen ein riesiges Labyrinth. Ein Labyrinth, in dem nicht einmal die Wege vorgegeben sind. Schwer atmend ließ sich Berry an einer dicken Buche nieder. Immer wieder sog er die „gesunde“ Luft des Waldes ein und ließ sie anschließend wieder aus seinen Lungen entweichen. Allerdings verursachte der nach feuchtem Holz riechende Duft einen leichten Brechreiz in ihm, den er gekonnt unterdrückte. Das dunkelbraun gefärbte Holz jenes Baumes war – wie die Luft schon verriet – feucht und an einigen Stellen weiter oben in der Krone klebte getrocknetes goldbraunes Harz, das zusammen mit der Farbe der Rinde zu einem leuchtenden Braun verschmolz, das ebenso im Mondlicht glitzerte und dem Wald ein Stück des Lichtes sicherte. Er hatte seine Beine vom Rest seines menschlichen Körpers weg gestreckt, sodass vereinzelte Grashalme an seiner Haut zu kitzeln begannen, schließlich hatte er nur ein kurze Hose an, die in etwa bis zu seinen Knien ging und – welch Überraschung – hellblau war. Das T-Shirt, das seinen Oberkörper bedeckte war ebenfalls blau, allerdings hatte es eine hellgrüne Aufschrift. Seine Haare fielen ihm, zum Teil unter Beeinflussung des Windes, in sein Gesicht und verdeckten seine meerblauen Augen, was zur Folge hatte, dass seine Sicht wieder getrübt wurde. Immer wieder war er gezwungen sich die Strähnen aus dem Gesicht zu schieben oder sie weg zu pusten, sodass ein richtiger Kampf zwischen dem Wind, seinem Haar und ihm selbst entfachte. Minutenlang muss der Junge dort gesessen haben und dieselbe Prozedur immer wieder Revue passieren lassen haben, bis er es endgültig aufgegeben hatte. Wahrscheinlich war er einfach nur genervt, vielleicht auch etwas müde und angespannt. Und das womöglich beste Rezept dagegen wäre Schlaf. Jedoch mied der Sechzehnjährige es, an einem Ort zu schlafen, der nicht im geringsten einem Schlafzimmer oder dem Meer entsprach. Mühsam versuchte er seine Augen offen zu halten, aber es wollte ihm nicht so recht gelingen. Kein Wunder! Jeder, der ihn jetzt sehen könnte, würde ihn für einen Zombie oder gar schlimmeres halten, denn er sah aus wie eine übermüdete Leiche. Das einzige Mittel, das die minimale Chance hätte, seine Müdigkeit und Erschöpfung zu verbergen, wäre genau die eine Substanz, von der er so unglaublich besessen war. Das wohl bekannteste Lösungsmittel und wichtigstes Nahrungsmittel für den Menschen: Wasser! Zum Glück saß er nahezu direkt neben einem der strömenden Bäche, die sich durch die Landschaft schlängelten. Zwar lag dieser Bach nicht seinem Blickfeld, aber konnte deutlich das Rauschen des Wassers vernehmen. Es hätte sich hierbei zwar auch um einen See handeln können, aber diese haben für gewöhnlich keine Strömung, weshalb es sich nur um einen Fluss oder einen Bach handeln könnte, so wie es hier der Fall war. Seufzend richtete sich der Dunkelhaarige wieder auf und begab sich in die Richtung, aus der das aufdringliche Geräusch kam. Es dauerte vielleicht eine halbe Minute – wenn nicht weniger – bis er besagten Bach entdeckte, wie er munter vor sich hinplätscherte. Den Matsch, der sich am Uferholz angesammelt hatte ignorierend, kniete er sich direkt vor die kalten Fluten. Vorsichtig, so als hätte er Angst dem Wasser wehzutun, ließ er seine Hände in die kalten Fluten gleiten und wartete, bis sie vollkommen gesäubert waren. In diesem einen Moment setzte er alles daran, um eine Verwandlung zu verhindern. Zwar war der Junge hier alleine, aber in diesem sumpfigen Schlamm wollte er auch nicht rumliegen. Zum ersten Mal seit langer Zeit gelang es ihm wieder dem Ruf des Meeres zu entfliehen und ein Mensch zu bleiben. Nachdem ihm dies gelungen war, wusch er sich sein Gesicht gründlich, und zwar solange, bis er nicht wieder von seinem eigenen Spiegelbild blind zu werden drohte, welches sich in den reißenden Wellen des Baches wiederfand. Seine Müdigkeit halbwegs gemindert, ließ er sich wieder zurück gegen den Stamm eines Baumes fallen und genoss einfach die Natur, während ihm immer wieder seine Haare ins Gesicht fielen. |
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