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»Plot 3 - Die Endzeit xx 3 Wochen nach der verhängnisvollen Nacht, ist wieder etwas Ruhe in Glassdome eingekehrt und das Institut will die Schüler an die Schule heranführen.
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| Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer | |
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Anzahl der Beiträge : 622 Anmeldedatum : 02.09.13 Alter : 27 Ort : Aula
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mo 30 Sep 2013, 19:53 | |
| Chapter 2.13Nachdenklich zog Loki seine Augenbrauen zusammen. Wenn er ehrlich war, konnte er sich nicht mehr genau daran erinnern, warum er gelogen hatte. Er war in diesem Moment vollkommen neben der Spur gewesen, weil sich das Mash an bestimmten Nervensträngen gehäuft hatte. Genervt stieß er Luft aus, wodurch die schwarze Haarsträhne, die ihm immer ins Auge fiel, aufflog, was ihm kurzzeitig seine Sicht etwas erweiterte. „Weiß nicht“, sagte er schließlich und zuckte mit den Schultern, starrte wieder die Wand mit Nao an. Langsam begannen sich Krusten zu Bilden, Schorf fledderte an den Seiten ab. Wie lange saßen sie schon hier? „Warum fragst du mich eigentlich nicht über meine Narben aus?“, fragte er plötzlich. „Ihr alle habt so getan, als hättet ihr sie nicht gesehen“Frustriert fuhr er sich mit einer Hand durch sein rabenschwarzes Haar. „Du hast nicht einmal hingeschaut“ Er lachte plötzlich, ohne es beabsichtigt zu haben und drehte sich vollständig dem Ritter zu. Eine Frage hatte die ganze Zeit an seinem Hinterkopf genagt, ihm Kopfschmerzen bereitet. „Auf deinem Bild“, begann er, fauchte Nao fast hysterisch an. „Hast du mich dort ohne Narbe“, er schluckte, seine giftgrünen, seelenlosen und grundlos wütenden Augen bohrten sich in Naos. „Oder mit ihr gezeichnet?“
Zuletzt von Loki am Fr 25 Okt 2013, 22:27 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
| | | Anzahl der Beiträge : 162 Anmeldedatum : 19.05.13 Alter : 29 Ort : Musikraum 101
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mo 30 Sep 2013, 20:11 | |
| Erstaunt über Lokis Fragen und plötzlich aufsteigende Wut holte Nao seinen Zeichenblock raus und zeigte ihm das er ihn mit Narben gezeichnet hatte. "Ich dachte es wäre dir unangenehm wenn man dich dannach fragt, weil bestimmt schon viele nach deinen Narben gefragt haben." Er war verwundert über Lokis Wut und fragte sich warum ihn das so störte. "Ich finde es unangebracht jemanden den ich gerade kenngelernt habe zu fragen warum und woher er seine Narben hat.. Natürlich interessiert es mich.. Ich... Ich wollte...Ich wollte nur nicht das du mich irgendwie hassen könntest wenn ich frage."stammelte Nao nervös und leicht traurig. Manchmal war es so verletztlich so wie in diesem Moment. Er wollte Loki nicht verletzten oder kränken. Nur wusste er nicht wie er das Thema anschneiden sollte sie hatten sich doch so gut unterhalten zu anfang. "Es...es tut... Es tut mir wirklich leid ok?"stammelte er weiter vor sich hin. >Verdammt wieso muss ich nur so blöd sein.Bestimmt ist er jetzt sauer auf mich. Wieso hab ich nicht einfach gefragt er hätte die Frage auch ignorieren können.Ich bin so naiv..< Nao hörte auf sich Vorwürfe zu machen und versuchte Loki ein Lächeln zu schenken, was jedoch schief ging und sich in ein verlegenes Lächeln verwandelte.Er mochte Loki keine Frage, aber das er ihn gekränkt hat war niemals seine Absicht. "Also hmm warum hast du diese Narben..?" |
| | | Anzahl der Beiträge : 622 Anmeldedatum : 02.09.13 Alter : 27 Ort : Aula
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Di 01 Okt 2013, 14:01 | |
| Chapter 2.14Hitze stieg in seinen Kopf, vorsichtig setzte er sich auf und versuchte tief Luft zu holen, aber in seinem Brustkorb prickelte es mit stechender Pein und in seinem Kopf entfachte ein Schwindel, durch den ihm schlecht wurde. Er bemühte sich, Ruhe zu bewahren und versuchte mit schnappender Atmung zurechtzukommen. Er war von plötzlicher, unersättlicher Wut zerfressen, wusste nicht, was er mit ihr anstellen sollte. Mit zittrigen Fingern fuhr er sich über seine Male, über die Zeichnungen, die sein Leben lang seine Haut eingekerbt würden. Die Haut an den Stellen war rau, als würden viele kleine Nadeln der Schrammen übersähen. Fast rabiat riss er dem Weißblonden das Bild aus seinen Händen, seine eigene die Schulter des Ritters verlassend, und schaute sich den viel zu realistischen, vernarbten Jungen darauf an. „Was hab ich getan, Emma“, flüsterte er, als er über sein Gesicht auf dem Blatt Papier strich und schaute dann wieder hoch zu dem Jungen, der neben ihm saß und irgendetwas vor sich hin stotterte. Seine vor Lokis Füße gerotzte Entschuldigung ohrenbetäubend kläglich. Und ehe er sich versah, stand er kopfschüttelnd auf, um die Pfütze an Blut verschwinden zu lassen. Nur Zentimeter vor der Wand blieb er stehen, wurde von Rot- und Brauntönen eingehüllt und fuhr mit seinen Fingern durch die dickflüssige Masse, während er lautlos Worte wisperte, die er schon längst hätte vergessen haben sollen. Nasci. Vitare. In morte occidere. Und schleppend langsam begann das Blut in sein eigen Fleisch zu fließen, macht sich dort wie ein kalter Fremdkörper in seinen Armen breit, bis es vollkommen on der Wand verschwunden war, nur metallischen Geruch zurückließ. Mit mechanischen Bewegungen drehte er sich dann wieder zu Nao, sein Gesicht eine Maske, seine sonst olivegrünen Augen nun grau und leblos. „Stell dir vor“, begann er seine Hände zu Fäusten geballt. „es ständen dir nur drei Dinge zu Auswahl. Tod, grausamste Folter oder ein Lächeln. Wofür würdest du dich entscheiden?“ |
| | | Anzahl der Beiträge : 162 Anmeldedatum : 19.05.13 Alter : 29 Ort : Musikraum 101
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Di 01 Okt 2013, 17:32 | |
| Nao war stark verwundert und auch ängstlich auf Grund von Lokis plötzlichem Verhalten. Er schien noch wütender zu sein. Ehe Loki seine letzten beiden Worte sprach war Nao schon aufgeprungen um sich im Notfall verteidigen zu können. Sho nahm auf Naos rechter Schulter platz und sah Loki wütend an. >Nao sei jetzt bloß vorsichtig.< sagte Sho gereizt. Nao nickte nur und sah Loki weiter an. "Was ist dein Problem Loki? Stört dich mein Bild? Du kannst es gerne vernichten, wenn ich dich damit wütend gemacht habe." Nao würde einfach ein neues zeichnen ohne Loki darauf nur mit Acelya und Mercer ambesten vor der Schule als sie sich das erst mal begegnet sind. Die Hände in den Hosentaschen fuhr Nao fort. "Was für eine Frage soll das sein?" Nao grinste, mittlerweile war es egal was er tat Loki war so oder so wütend. "Ich würde das Lächeln nehmen. Das würde jeder tun. Anderseits kommt es auch auf die Situation an." schmunzelte Nao und sah traurig dem verschwindend Blut hinter her. Er sah Loki nun wieder an und wartete auf seine Reaktion. |
| | | Anzahl der Beiträge : 622 Anmeldedatum : 02.09.13 Alter : 27 Ort : Aula
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mi 02 Okt 2013, 12:51 | |
| Chapter 2.15Loki hatte vieles in seinem Leben falsch gemacht, vielen Menschen großen Kummer bereitet, ob Tod oder Verlust, sie hatten alle unglaubliche Pein davongetragen. Er erinnerte sich an den Wachpolizisten, der wie sich später herausgestellt hatte, oberster Offizier der Abteilung für Kriminaldelikte in Berlin war – ein muskelbepackter Mann, den man daran erkannte, dass er nur von seiner Zeit in Afghanistan sprach, wenn man ihn über seine Vergangenheit ausfragte und nicht von seiner minderbemittelten Tochter, die sich von einem Psychopathen verführen lassen hat, um später eiskalt ermordet zu werden. Er musste jedes Mal schmunzeln, wenn er seinen schmerzenden Ausdruck zu Gesicht bekam, um danach wieder in Selbsthass zu versinken. Loki befand es für besser erst zu genießen und später Reue zu verspüren, als zu bereuen, was man nie genossen hat. Er hörte Naos Aufruhr stumm zu, sein plötzlicher, grundloser Ärger war schnell wieder verflogen, als er die Antwort erhielt, die er von Anfang an erwartet hatte. „Genau dasselbe habe ich entschieden, ich nahm das Lächeln.“ Er drückte die Zeichnung zurück in die Brust des Jungen und schaute zu ihm runter, so ruhig, dass ein weiterer Ausbruch näher schien, als ihm selbst bewusst war. Leicht neigte er seinen Kopf zur Seite, seine Mundwinkel zuckten hoch zu einem traurigeren Lächeln. Lange Jahre hatten sie ihn weggesperrt, nur um ihn aus dem einen Gefängnis zu entlassen und ihn in ein anderes zu stecken, wo – so kam es ihm zumindest vor – nur Verrückte versammelt waren. Jeder der Wärter war neidisch auf sein ewiges Leben gewesen, erinnerte er sich, Loki hatte sie nie verstanden, denn soweit er wusste, kam es in eines Menschen Existenz nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den endlosen Jahren mehr Leben. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mi 02 Okt 2013, 19:05 | |
| Nao steckte das Bild in seine Tasche und steckte dann seine Hände wieder zurück in seine Hosentaschen. "Wenn du die Antwort weißt warum fragst du dann?" unschlüssig zuckte Nao mit den Schultern und grinste Sho an. Dieser lächelte fröhlich zurück, dann mussterten die beiden wieder Loki. Nao war immer noch vorsichtig gegenüber Loki er war sich nicht sicher ob dieser sich beruhigt hatte. Nao fuhr sich durch seinen Pony. Er musste sich mal wieder die Haare einwenig kürzen und er braucht dringend ein Handy. Nao schleppt schon seid 3 Jahren seine alte SimKarte mit sich rum. Bestimmt hatte er keine Nachrichten oder sowas, aber er fühlte sich mit Handy wohler. Wieder sah er zur Wand nur um festzustellen das dass Blut weg war. Dann fiel Nao was ein er hatte seid 3 Monaten nicht mehr mit dem Schwert traniert und er musste auch mal wieder mit Sho fliegen. "Hast du ein Schwert?" fragte er Loki grinsend. Er selbst hatte zwei. Das was er gestohlen hatte und eins was er sogar ehrlich gekauft hatte. Falls Loki keins hatte würde er ihm eins abgeben und mit Loki tranieren falls er das mit macht. Natürlich würden beide ein paar Wunden davon tragen aber keine schlimmen da Sho mit seinem Feuer die Schwerter unschädlich machen kann so das sie niemanden schade könnten. |
| | | Anzahl der Beiträge : 622 Anmeldedatum : 02.09.13 Alter : 27 Ort : Aula
| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mi 02 Okt 2013, 21:50 | |
| Chapter 2.16Sein ganzer Körper war angespannt gewesen, eine Kraft in seinen Armen, die er nie für möglich gehalten hatte. Stundenlang hatte er in seiner Zelle trainiert, sich an der Eisenstange an der Decke hochgezogen, um bei Verstand zu bleiben. Seine Beine hingen in der Luft, wurden von der Erde wieder zurück zu Boden gezogen, aber statt festem Grund machte er einen weiteren Klimmzug, kniff seine Augen zusammen, spürte jeden einzelnen Muskel in seinem sehnigen Körper pochen. Schweiß lief seinen Rücken hinunter, nässte sein schwarz-weiß gestreiftes Sträflingshemd. Wieder zog er sich hoch, legte seine Füße über Kreuz, versuchte all seine Energiereserven anzuzapfen, um nicht loszulassen und zurück in die harte Realität zu fallen. 619. Er war so angestrengt, dass er begann zu zittern, als er einen weiteren Klimmzug machte, die kalte Eisenstange an seinem Kinn fühlte. 620. Er fiel. Loki war erstaunt, dass Nao ihn nicht anschrie, immerhin hatte er sein Bild ein wenig zerknüllt, während er es in seiner Hand gehalten hatte, sondern wieder völlig unschlüssig vor ihm stand. Lokis Hand schmerzte etwas, das fremde Blut, was er aufgesogen hatte, bekam seinem System nicht besonders, und wollte es abstoßen. Er ballte Fäuste, um seinem Gesicht keine Indikation auf sein Unbehagen zu geben. Allem Anschein schien die Methode zu wirken, denn Nao und der Drache auf seiner Schulter hatten es nicht bemerkt und grinsten sich stattdessen gegenseitig an. Irritiert zog er seine Augen zusammen, als er Naos Frage hörte. „Um meine Vermutung zu bestätigen“, sagte er schließlich, um der Stille, die plötzlich entstanden war zu entkommen. Auf die nächste Frage von dem Ritter war er nicht vorbereitet gewesen. Klar, er hatte in seiner Zelle viele Sportarten gemacht und besonders Klimmzüge hatten ihn bei Verstand bleiben lassen, aber Schwertkampf? Davon hatte er im Leben nicht geträumt, nur der Gedanke daran passte nicht zu seinem Charakter und trotzdem, irgendetwas machte ihn neugierig. „Nein und ja“, antwortete er also und versuchte seine aufgekommenen zweideutige Gedanken aus seinen Gedanken zu bannen, sobald er an das Wort Schwert dachte. Nein, Loki. Böse. Denk bloß nicht an – ach verdammt, was machte er sich vor – Wassermelonen und Schwerter. Gut, dass er seine stoische Maske so perfekt beibehielt, sonst wären seine plötzlichen dreckigen Gedanken mehr als peinlich. To be continued - Turnhalle |
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| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Di 22 Okt 2013, 18:28 | |
| CF: Die Schule // Außerhalb // Weg A Noch immer etwas schleppend öffnete er mit einem schwungvollen Ruck die Tür der Unterkunft, sodass sie knallend gegen die Wand schlug und zurückfederte. Das Knirschen im Holz der Dielen kreischte schon fast in seinen Ohren, doch es ließ nach, sobald die schützenden Schatten der Dunkelheit des Flurs seinen Körper einhüllten. So recht konnte er nicht schlau werden aus den Ereignissen dieses Tages, aus den Wesen denen er begegnete. Vielleicht war das Zittern seiner Glieder, der pulsierende Schmerz in seine Schläfe der sich rythmisch wie Hammerschläge gegen seinen Kopf drückte. Generell fühlte sich der Inhalt in seinem Kopf an, wie in Watte gepackt. Als hätte er gerade eine Flasche Wodka nach der nächsten geext. Es war wahrscheinlich nichts weiter als ein harmloser Kreislaufzusammenbruch, eine Überreaktion seines Genes auf die zu schnell aufkommenden Informationen und Umgebungseinflüsse. Mit einem entnervten Seufzen richtete er sich auf, strich sich die dunklen Strähnen aus dem Gesicht während er wieder mit etwas mehr Haltung durch den Gang schritt, vorbei an den dunklen Türen den beiden Jungen die noch immer im Speisesaal zusammen saßen. An den geschmacklosen, dunklen Bildern die die kalten Wände der Unterkunft zierten. Kurz huschte ein seichtes Lächeln über seine Züge. Es zwar den Wunsch das man den Raum umgestalten konnte aber im Endeffekt würde Alex sich niemals an solchen sinnlosen Aktivitäten beteiligen. Er war hier vielleicht noch… ein Jahr. Vielleicht zwei oder noch weniger. Schon einmal war er diesem gläsernen Käfig entronnen und er war der festen Überzeugung es auch ein Zweites Mal zu schaffen. Vielleicht würde er wieder jemanden mit sich nehmen. Jael oder jemand anderen den er noch gar nicht kennen gelernt hatte. Eventuell würde er auch andere Prots finden und endlich die Parasiten von Wissenschaftlern und all ihren Maden von Anhängern auslöschen. Die Zukunft war so ungewiss wie die schwarze Leere die der Tod mit sich bringt. Ein Fakt war… er hatte bisher noch niemanden getroffen mit dem vor wenigen Jahren als Kind noch zusammen zur Schule gegangen war. Und er war hier schon 2 Jahre erneut in GlassDome. War das ein Gutes oder Schlechtes Zeichen? Immerhin hatte er vor Nao und Acelya behauptet heute erst angekommen zu sein. Vielleicht waren die anderen aber auch einfach verlegt worden. Oder… Eine grausame Vorstellung begann in seinem Hirn zu reifen. Was wenn es mehre GlassDomes gab? Eines für die Wissenschaftler und ihre Kinder wo sie ungestört forschten. Und weitere für Insassen und Überwachte. Wenn die GlassDomes alle identisch waren und sich nur durch kleine Feinheiten wie das zerstörte Theater unterschieden? Erneut durchzuckte ihn ein Schmerz. Er sollte aufhören alles weiter auszubauen als es war. Zwar mochte er einer der Wenigen sein, die wirklich wussten was hier in Etwa vorging, aber er musste vorsichtig sein. Parasiten lauerten überall. Mit einem leisen Seufzen sprang er die letzten Stufen der Treppe ins erste Geschoss hoch und schlenderte die restlichen Schritte bis zum 7. Zimmer. Merkwürdigerweise drang kein einziges Geräusch hinter der Eichtür hervor. Leicht zögernd ließ er seinen Schlüssel ins Schloss gleiten und öffnete mit einem Klicken die Sicherung. Mit einem tiefen Ächzen schwang die Tür auf, doch … wie erwartet war niemand anzutreffen. Nao und Athos mussten woanders hingegangen sein. Tiefe Erleichterung durchströmte Alex Körper während er eintrat und die Tür achtlos hinter sich ins Schloss fallen ließ. Es hätte nur unnötige Fragen gebracht, wenn sie ihn mit blutdurchtränkter Kleidung, anderem Aussehen, neuer Brille UND ohne Jacke aufkreuzen sahen. Leise entrann ein Knurren seiner Kehle. Was hatte er sich dabei gedacht Jael zu sagen sie dürfte sie behalten?! Sie war maßgeschneidert verdammt! Aber es war nicht das erste Mal… Mädchen hatten einen außergewöhnlichen Jackenfetish was Jungsjacken betraf. Sein Blick glitt zuerst zu dem unberührten Käfig in dem der Skorpion fast schon hyperaktiv auf und absprintete. Alex lächelte. Indirekt war Tyson wie ein weiteres Erzeugnis von ihm, da er seine Gene in sich trug. Natürlich spürte er da auch wenn Alex verletzt wurde oder in Gefahr schwebte. Als die tiefschwarzen Augen des Tieres auf seinen Besitzer trafen, beruhigte er Skorpion sich sichtlich und tippelte nur noch ein wenig über den heißen Sand unter der roten Wärmelampe. Sachte trat er auf das Glas zu, ließ eine Fingerkuppen kurz über die erwärmte Oberfläche streichen, ehe er sich mit einem warmen Lächeln abwandte und zu dem kleinen Tisch neben seinem Bett ging. Andächtig ließ er die Bauteile für sein Handy aufs Holz sinken, ehe er den Stoff seines T-Shirts ergriff und sich begann zu entkleiden. Angst das jemand hereinkam, oder er beobachtet wurde, hatte er nicht sonderlich. Was würde es schon bringen, sein Körper war eh ein anderer? Nachdem der letzte Stoff zu Boden sank trat er vor den Spiegel in Bad und betrachtete das gänzlich fremde Gesicht, das ihm entgegenstarrte. Travis. Bescheuerte Name. Seine Finger glitten durch das blutrote Haar und betrachte die ebenso strahlenden roten Augen wie Rubine. Vampir also… Das sollte für 1-2 Wochen ausreichen. Mit etwas Glück sogar länger. Ohne weitere Umschweife riss er sich von dem Anblick los und trat unter die Dusche. Eiskaltes Wasser begrüßte seine kochende Haut, half die wirren Gedanken wieder in Klarheit zu verwandeln. Blutreste und Schmutz rannen an seinem Körper herunter nur um dann letztendlich im Abfluss zu verschwinden. Einige Sekunde stand er einfach da, starrte in die Luft und ließ das kalte Wasser auf seinen Körper niederregnen. Was sollte er jetzt machen? Athos und Nao waren vom Erdboden verschluckt. Acelya hockte wahrscheinlich wie ein einsames Moff in ihrem Zimmer zusammen mit ihrer Zimmergenossin und machte Mädchenkrams. Jael? Sie schlief höchstwahrscheinlich. Nachdenklich strich er über sein Kinn und trat aus der Dusche heraus, wickelte ein Handtuch um seine Hüfte. Seine Hand strich kurz über das beschlagene Glas der Spiegels, wischte die Wasserablagerungen fort. Fast schon zuckte er vor dem Anblick zurück. Kalte graue, fast schon eisige Augen starrten ihm entgegen, während das markante Gesicht von glatten schwarzen Haar eingerahmt wurde. Hatte die Dusche sein Gen beruhigt? Die Wassertropfen vertrockneten schnell auf seiner warmen Haut, während er mit dem Handtuch seine Haare trocken rubbelte und zurück ins Zimmer lief, seine Sachen zusammensammelte. Mit einer einfachen Handbewegung schleuderte er sie in den Wäschekorb. Athos würde schon kein Kerl sein der die Wäsche von anderen durchwühlte. Doch ein Geruch stieg Alex in die Nase, der ihn stutzen ließ. Als er vorhin hereingekommen war, dachte er das diese feine Duft vielleicht von ihm ausgegangen war. Aber das war nicht der Fall, wie sich jetzt herausstellte. In diesem Zimmer roch es eindeutig nach Blut. Er wusste der Geruch kam oder…was hier passiert war. Ehrlich gesagt wollte er es gar nicht wissen. Entnervt trat zum Kleiderschrank und holte sich neue Sachen hervor, wobei sein Blick auf den leeren Bügel fiel, wo sonst immer seine Lieblingsjacke gehangen hatte. Hatte er Liebeskummer wegen einer Jacke? Gott dieser Ort machte echt verrückt. Erneut fertig angezogen, waren die schwarzen Haare auch schon gänzlich getrocknet und hingen seidig wie eh und je an den Seiten seines Gesichts herunter. Mit schnellen Schritten war er bei den Einzelteilen des Handy angekommen, bewaffnet mit einigen Werkzeugen um es zusammenzubasteln. Es waren viel mehr Teile als Alex eigentlich brauchte. Geschickt bastelte er an den Metallstücken, setzte sie neu zusammen und baute auseinander. Das Endergebnis war ein kleines Meisterstück, seinerseits. Das Handy war grausilbern stählern und hatte eine wirklich ungewöhnliche Form aus der Nähe betrachtet. Aber am Besten waren die kleine Dazugehörnisse. Ein kleines unauffälliges Headset und einige wenige Wanzen die er sich dazu gebastalt hatte sowie Minikameras aus den übrig geblieben auseinander gebauten Handyteilen. Eigentlich nicht sonderlich nötig…. Aber schaden konnte es auch nicht. Langsam öffnete er die Schublade seiner Kommode und ließ die kleine Teile darin verschwinden, ehe er die einzig beiden ihm bisher Nummern eintippte. Einmal die Nummer seines Doktors Daniel Rochefort und dann noch Jael. Einige Sekunden überlegte er wie er sie wohl nennen sollte, entschied sich dann jedoch für ihren Kosenamen: Püppchen. Endlich wieder wohl duftend und ganz der Alte verließ das Gebäude wieder, mit dem Ziel sich auf die Suche nach dem verhassten Bruder zu machen. Und was läge bei JJ näher als das Musikzimmer? - Handy:
TBC: Die Schule // Ergeschoss // Musik Raum E-101 |
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| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Mo 09 Dez 2013, 20:45 | |
| CF: Die Insel // am Strand // Lagune „This is Survival of the fittest.“ Seine Worte verließen die sinnlichen Lippen hauchend, trafen auf einen unsichtbaren Gesprächspartner, dessen Präsenz alleine vom Wind bestätigt wurde. Kaltes Grau traf auf seinesgleichen, als Alex den Blick hob und die Kälte dieses aufragenden Gebäudes mit starrem Blick erwiderte. Ein Gefängnis wie jedes andere, einzig unterscheidend doch die seichte Briese des künstlichen Windes, erzeugt aus Generatoren, die dir ein Gefühl der Freiheit übermitteln, nur um zu vertuschen wie arm dran du in Wirklichkeit bist. Die Zeit vergeht anders an solchen Orten. Um dich zu quälen kriecht sie wie ein armseliges Insekt – ein Wurm – daher, so langsam das der Wahnsinn dich innerhalb kürzester Momente vollkommen einhüllen kann. Es hat keinen Sinn sich dagegen wehren zu wollen, aufzubegehren. Jeder, der GlassDome betreten hat, war des Todes. Früher oder später… holte er sie alle. Sei es durch einen Wissenschaftler, einem eskalierten Protest oder einem übermächtigen Wesen, dessen Kontrollübernahme, die Wissenschaftler nicht imstande gewesen waren. Bitterniss zermürbte das markante Gesicht, formte die Züge härter, als sie sowieso schon waren, doch was sollte er sagen? Er hasste diesen Ort, ebenso wie er ihn lieben gelernt hatte. Nirgendwo auf der Welt waren so viele außergewöhnliche Individuen vorhanden wie hier. Es war ein Fest der Sinne, eine Spielwiese für jeden der sich für Genetik und Verhaltungsforschung interessierte. Alleine das einsame Hallen seiner Schritte auf dem kalten Boden des Unterkunft Ganges vermochte die Stille zu zerreißen, die der von Gott geächtete Ort erschaffen hatte. Der Blick war trüb, die Hände angespannt als schließlich die Zimmertür aufriss, hineinstarrte und fast erwartete in Gegenwart von jemanden zu sein. Doch nicht einmal die vorherigen Stimmen, die aus dem Speisesaal drangen, vermochte jetzt noch da zu sein. Fast schon wirkte es, als hätte die einkehrende Nacht alle Personen die sich jetzt noch aus den düsteren Zimmern wagten, in die Schweigepflicht verdammt. Ihm sollte es recht sein. Der Prototyp war nicht gerade besonders scharf darauf jetzt jemanden zu begegnen. Doch gerade, als er seinen Körper gänzlich in den Raum schieben wollte, fiel ihm etwas auf. Eigentlich war es total unaufällig, es existierte ja nicht einmal. Dennoch hätte es ihm schon viel früher auffallen müssen. Die Präsenz zweier, sehr wichtiger Personen…. War einfach nicht da. Liam und Acelya hatte schon vor etlichen Minuten dieses Gebäude betreten haben müssen. Die simple Tatsache war jedoch, auch wenn es anderen nicht auffallen würde, das sie anscheinend noch nicht einmal in die Nähe der Unterkunft getreten waren. Es fehlte einfach dieser unterbewusste, süßliche Duft feinen Xiriliums, sowie die Hitze die das schlafenden Gen in seinem Körper sonst schon längst erfasst hätte. Wäre Acelya hier gewesen… wären sofort alle Alarmglocken in seinem Körper losgeschlagen und hätten die Gier nach neuen Zellen sofort wieder entfacht, auch wenn er sich erst vor wenigen Stunden genährt hatte. Dieser seltene Gendefekt, den vielleicht jeder 100. Auf der ganzen Welt in seinem Erbmaterial trug… war eine Speise, Göttern würdig. Sie hatte nicht einmal einen wirklichen Geschmack, es war einfach… die Art wie deine Zellen diesen Defekt in sich aufnahmen und durch ihn an Stärke gewannen, wuchsen und mutierten. So einfach, wie die Evolutionstheorie selbst. Von 1000 Arten mutierte eine und schaffte es zu überleben, während alle anderen um sie herum ausstarben. Das war der Wille Gottes. Prototypen würden irgendwann die neuen Menschen sein – so war Alex sich sicher – und die Welt neu bevölkern. Irgendwann, ausgelöst durch einen Atomkrieg oder eine einfache Katastrophe… würde die Zeit reif sein. Und er könne mit Stolz behaupten, einer der Ersten dieser Art gewesen zu sein. Ein Flackern im Licht der Zimmerdecke, vermischt mit dem rasselnden Zischen als der Skorpion sich regte und auf die kaum wahrnehmbare Glasscheibe zutorkelte, verlangend mit den Scheren dagegenklopfte. Schwarze Augen blickten wartend und fordernd durch das Glas, schnitten in die kalten Gesichtszüge des jungen Mannes, der sich aufs Bett setzte und sich durch die rabenschwarzen Haare fuhr, deren sanfter, brauner Schimmer in dem kalten Licht so wahrnehmbar war wie ein Geist – fast gar nicht. Mit müdem Blick stützte er sein Kinn auf seinen kalten Händen ab, betrachtete sein Haustier mit einer Mischung aus Interesse, wie auch verträumten Dasein. Wenn ehrlich war, hatte er jetzt keine besondere Lust noch einmal runterzugehen, zu den Mädchen denen er versprochen hatte, ihnen kein Leid zuzufügen. Es war einfach ein Versprechen das nicht dazu geschaffen war, gehalten zu werden. Er wusste es und zu seinem Glück, wussten die Mädchen es nicht. Ein weiteres, forderndes Klopfen gegen das hohle Glas brauchte es um ihn schließlich wieder ins Gedächtnis zu rufen, das er hier nicht ewig einfach herumsitzen konnte. Liam hatte ihm noch keine Nachricht gesendet… doch das war Alex eigentlich egal. Das Rothaar würde die Gruppe schon finden und mit ihm… die kleine sture Acelya. Mit einer schnellen Bewegung raffte er sich auf, ging zu seinem Nachttischen und holte eine kleine Pillenpackung heraus, betrachtete sie nachdenklich. Es waren einfache Kautabletten, wie du sie in jeder Apotheke rezeptfrei bekommst, mit Tee-geschmack. Im Grunde genommen könnte er sie dem Engelchen auch einfach schenken – er brauchte sie nicht mehr. Das Mädchen, für das er sie aufbewahrt hatte, war eh vor Monaten der eisigen Umarmung des Todes erliegen. Zugegeben, eine Schande bei ihrer Schönheit, doch nichts was Alex lange nachtrauerte. Sachte berührte die Kuppe seines Daumens das herausstechende Etikett, einen letzten Blick zu Tyson werfend, welcher fast schon flehentlich im Käfig auf und ab lief. Die Sucht nach Xirilium wohnte auch in dem Skorpion wieder. Es brachte fast schon ein Lächeln auf die sinnlichen Lippen des jungen Mannes, als er den glänzend schwarzen mutierten Körper betrachtete, der mit seiner außergewöhnlichen Größe schon ein beeindruckendes Bild abgab, welches sicher hohe Preise bei den Skorpions kämpfen in Saudi Arabien abgeben würde. Tyson war schon ein kleines Wunder. Allein durch die Tatsache das er lebte, obwohl er eigentlich nicht einmal existieren dürfte. Und dieser enorme Fortschritt erfüllte Alex mit Stolz. Mit einem etwas heiteren Grinsen, indem sich leichte Vorfreude widerspiegelte verließ er das Zimmer wieder, seinen treuen Freund zurücklassend. Und mit Neugierde erfasst, was sich in seiner Abwesenheit wohl am Strand in der Zwischenzeit passiert war. TBC: Die Insel // am Strand // Lagune |
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| Thema: Re: Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer Fr 04 Apr 2014, 21:57 | |
| Chapter 7Comes from: LaguneEinige wenige, letzte Wassertropfen perlten von seinem Rücken, während er mit demselben weißen Handtuch, das er am Morgen benutzt hatte, durch seine zerzausten schwarzen Haare rubbelte, bis sie nur noch etwas klamm waren und vereinzelte Strähnen über seine Augen fielen. Nur mit Mühe hatte er sich schweren Schrittes aus der heißen Dusche bewegt, wollte die Wärme, die sie ihm geborten hatte, den Schutz nicht so bald wieder hergeben. Lange hatte er sich von nasser Hitze berieseln lassen, hatte die Ruhe, die ihn in dem Moment umgeben hatte, ausgekostet und hatte sie um keinen Preis mehr loslassen wollen. Und trotzdem stand er wieder hier, seine Spiegelung so schauderlich auf ihn herabgrinsend, die Narben in Lokis Gesicht rot, als wären sie entzündet. Erschrocken reichte er hoch, berührte das Stück grässliche Haut vorsichtig mit seinen Fingern, strich über die ziependen Wunden und zog stille Grimassen, wenn er fest zudrückte. „Was geschieht nur mit mir?“, fragte er sein Gegenüber panisch, sein Gegenstück, das mit feurigen Augen seine eigenen verbrennen wollte, giftiges Grün nur für Momente verblassend, bräunliche Untertöne hineinlassend, die schreckliche Erinnerungen weckten. Sein Kopf begann zu pochen, als er plötzlich Bilder sah, die er nicht zuordnen konnte, Schnipsel eines Films, der nie gedreht wurde, wo er gegen eine Tür hämmerte, verzweifelt nach seiner Mutter rief. Loki schien dort jünger, hatte Pausbäckchen und rote, von Tränen befeuchtete Wangen. Betrunken von Angst griff er nach seinem Schopf, zog an seinen Haaren, damit es endlich verschwand, er verdrängen konnte, auch wenn er sich die Wahrheit noch so sehr wünschte. „Das ist nicht echt“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu dem leeren Raum, blickte zu seinem Abbild, brauchte unterstützende Worte, einfache Hilfe. Und hätte er es nicht getan, hätte er es ertragen, wäre vielleicht alles anders gekommen, wäre er nicht das, was er später würde. Er hätte seinen Wünschen Freiheit schenken sollen und Erfüllung, sollte sie nie einsperren, aus Angst, sie könnten sich erfüllen. Denn sein Gegenüber legte seine Hand an die Glasscheibe, an die Wand, die ihrer beiden Dimensionen voneinander trennte, tippte lächelnd in Abständen daran, nickte Loki versichernd zu, als dieser meinte verstanden zu haben, was es von ihm wollte. Auch er langte hoch, stieß mit seinen Fingern gegen den Spiegel, bis er die Haut seinesgleichen unter seiner spürte. Funken sprossen zwischen den Körpern, ließen Lokis Herz furchtsame Schläge machen. Drei. Vier. Es pochte. Die Narben seines Gegenübers heilten vor dem verwunderten Gesicht des Geistmagiers bis allein ein makelloses Gesicht bestehen blieb, eine Hülle aus Porzellan. Neue Tränen schossen in seine Augen, betäubten seine Sicht nur kurz. Er wollte seine Reinheit spüren, seine Wundlosigkeit selbst betasten, doch bevor er die Gelegenheit dazu hatte, griff der Andere nach seinen Armen, ließ ihn regungslos dastehen. Fünf. Sechs. Das Spiegelbild sah erzürnt zu ihm herab, erdrückte die Ellen und Speichen des Mannes, während sein perfektes, unbeflecktes Gesicht ihm immer näher kam, Wut Zentimeter um Zentimeter zu Liebe umwandelnd. Und schließlich trafen sich ihre Lippen, die Zungen derselben Personen kämpften um Macht, stießen wie Säbel feurig hervor und wurden ähnlich wie von einem Schild wieder zurückgedrängt. Es war dämonisch, grauenvoll und Lokis Hände versuchten das Gesicht des Anderen panisch wegzudrängen, bis seine Nägel dessen Unterkiefer versuchten zu zerkratzen. Doch es floss kein Blut. Kein Rot machte ihm klar, dass er sein Abbild verwunden könnte. Und endlich gab der wirre Magier auf, ließ den Fremdkörper seinen Mundraum erkunden und in seinen Rachen vorstoßen, indessen ein Brechreiz seinen Hals verätzte und Galle aus seinem Magen hochkochte. Und nach einer Ewigkeit bekam er wieder Luft, hörte in der Ferne ein leises Wispern, ein Säuseln, das der monotonen Stimme aus den Lautsprechern sehr ähnelte, wenn nicht sogar völlig glich. Die Frau, diesmal wohlklingend, fast schon einladend, wurde immer lauter, je mehr er sich ihr hingab, sich von dem Spiegel, seinem perfekten Antlitz losriss, sich den widerlichen, kranken Liebkosungen, die ihn invadierten, widersetzte. „Nimm es, Rorschach“, hörte er weiche Töne an seinem Ohr kitzeln. Loki wusste, was sie meinte, was er nehmen musste, um 'gesund' zu werden. Sie hatten es ihm eingeredet, jahrelang sein Hirn verpestet, ihn mit Maschinen, die nicht lieben konnten in einem kahlen Raum verbarrikadiert, seine Gedärme und milliarden von Nervenzellen gestohlen. Ja, sie hatten ihn zerbrochen, hatten ihn zu ihrer eigenen verdammten Marrionette gemacht, einem verfickten Püppchen, das nicht einmal den geringsten Scheiß mehr auf die Reihe bekam und sich mit Mash vollstopfen musste, um nicht völlig durchzudrehen, dass die immer näher kommenden Wände ihn im Keim erstickten. Bald verschwand die Zunge ganz aus seinem Körper, ließ ihn schwer atmend und allein zurück. Auch die Stimme war durch den Türspalt zu seinem Zimmer entwichen. Allein ein Haufen von kleinen Spritzen war am Waschbeckenrand war Indiz dafür, dass sie hier gewesen waren. Und kurz schloss er seine Augen, wollte denken, den Geschmack von Fäule runterschlucken und erkennen, dass sie ihn kontrollierten, diese Droge, was immer sie auch war, nicht helfen würde, alles immer mehr verschlimmerte. Aber ehe er sich versah, umschlossen seine Finger wie von Geisterhand geführt das Pharmakon, führten die spitze Nadel zu seinem von Gänsehaut überzogenen Fleisch und stachen es hinein. Er drückte mit seinem Daumen auf den Kolben und presste den Inhalt durch die scharfkantige Düse, injizierte das Mash und ließ es durch seinen blutleeren Körper fließen. Er vergaß die Bilder einer Mutter, eines Bruders, vergaß Wien, seine Kindheit. Und er fand Ruhe, fand sein Ziel, seinen Wunsch zur Erinnerung, zum richtigen 'Ticken' wieder, der nie in Erfüllung gehen sollte. Seine Pupillen weiteten sich so sehr, dass seine grasgrünen Iriden hinter ihnen verschwanden. Seine Haut wurde ganz blass, fast bläulich und er begann wie verrückt zu schwitzen. Seine Stirn bekam die Temperatur der Hölle, fühlte sich an als würde sie seine Schädeldecke durchbrennen und er ließ alles hinter sich, schritt wankend in den Schlafraum, setzte sich auf sein Bett und begann eines der aussortierten Bücher von Steven King zu lesen, das nur noch Bilder aus Tinte – einen einzigen Rorschachtest – beinhaltete. Er blätterte gedankenverloren darin herum, sah sich jeden der Tintenkleckse genau an, bevor er weiterblätterte. Es war voll mit Tinte, doch geistlos, platt, frei von Buchstaben. Die Zeilen waren gelöscht, zurück geblieben waren schwarze Kleckse, die ihn zu sehr an sich selbst erinnerten, an die Hülle, in der wahrscheinlich mal ein Mensch gehaust hatte und heute nur noch eine Puppe war, ein Kokon einer Raupe, die ihn längst verlassen hatte. „Loki Rorschach“, flüsterte er in die Leere. „Ich bin Loki Rorschach“ |
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| | | | Zimmer 1-05// Alex' & Lokis Zimmer | |
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