CF: Die Stadt // Außerhalb // zerstörter Stadtteil

Eine Welle der Erleichterung durchdrang seinen Körper, als Lera nicht wütend, sondern freundlich reagierte. Die radioaktiven Augen ruhten noch immer auf den Jungen der dort am Boden sass und sich schließlich aufrichtete. Er hatte nicht einmal auf die Worte des Weißhaarigen reagiert, die man auch leicht als Provokation verstehen konnte. Vielleicht Lerina ja recht. Es konnte Lu einfach keiner aus dieser Runde helfen und wahrscheinlich würde es auch keiner wollen. Nach alledem war dies hier noch ein Hochsicherheitstrakt in einem Gefängnis und man konnte keinem vertrauen. Nunja, bis auf Jaden. Der konnte allen vertrauen, denn anders als die anderen hatte er wenigstens von den Wissenschaftlern rein gar nichts zu befürchten. Aber Offenheit war gut. Offenheit half Freunde zu finden und auch wenn das nicht unbedingt das Hauptziel des Traumwanderers war, so war das doch ne tolle Sache. Während Lerina davon sprach, das sie nicht gelacht hätte, spürte er eine Welle der Unbehaglichkeit. Jeder hier hatte Verlust erlitten, dennoch er war nicht sensibel genug um die Gefühlswellen die das braunhaarige, hübsche Mädchen ausstrahlte wahrzunehmen … oder analysieren zu können. Für einige Momente betrachtete er sie einfach schweigend. Jaden hatte nicht einmal mitbekommen das Lu schon vorgegangen war. Während der Wind sachte durch die weißen Haare strich und die radioaktiven Augen sich ihren Weg zu dem entfernenden großen Körper suchten, blieb der Arm wie vergessen in der Luft hängen. Lu hatte ihn nicht einmal angesehen… er war einfach fort. Für wenige Sekunden stand er da wie erstarrt richtete mit großen, verwirrten Blick sein Augenlicht auf diesen fremden Jungen. Die Welle der Angst schlug ihm solcher Wucht entgegen, das ihm Moment übel wurde. Frust, Schmerz… Verlust. All das wirkte nun auf den Jungen ein, der für wenige Augenblicke die Augenlider mit einem seichten Zittern schloss, mit seinen Fingerkuppen fast schon kontrollbesessen versuchte, mit normalen Bewegungen über sein Bein zu streichen. Sobald Lu jedoch hinter den Gebäuden verschwand, entglitt auch dieses unwohlsame Gefühl dem nichts und Jaden war endlich in der Lage normal durchzuatmen.

Erneut drangen die Stimmen der beiden Mädchen an seine Ohren, ungewöhnlich hoch und fast schon schmerzend. Sie sprachen davon sich für die Lagune umzuziehen, wodurch Jaden kurz eine Augenbraue anhob und mit den Schultern zuckte. Er für seine Teil hatte dies eigentlich nicht vorgehabt. Immerhin war er auch ein Junge, was sollte er also in einem Bikini? Gut da gab es die fetten alten Perverslinge die sich soetwas sicherlich vorstellten, von Jugendlichen in Bikinis aber Jaden bezweifelte das sie gerade so einem Freak begegnen würden. Sachte wanderten seine Augen über seine Begleitungen, vorsichtig. Gerade Lerina schien der ganze Ort nicht so geheuer zu sein, sie betrachtete den Himmel, wo die Sonne langsam ihren Tiefgang erreichte und die schwarze Dunkelheit der Nacht bekündetete. War es wirklich so schnell schon dunkel geworden? Erschrocken riss er die Augen auf, als er Noroelles Stimme hörte, die ihrer Freundin nachrief das sie in die falsche Richtung ging. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Schon vorhin hatte er die feine Röte im Gesicht der hübschen Brünette gesehen, als er sie auf ihre Tagesmemoiren ansprach. Wirklich knuffig. Schließlich gab dann im Endeffekt doch Redhead den Weg an und sowohl Jaden, als auch Lerina konnten nichts weiter tun als gemächlich hinterdreinzustiefeln. Ein Grinsen bahnte sich erneut in den Zügen des Weißhaarigen an, während er anfing leise vor sich hinzusummen und immer wieder neue Schrittreihenfolgen ausprobierte. Manche wirkten wie unfertige Tanzschritte, andere wie einfache Stolperungen oder Hüpfer. Er war in Gedanken versunken. Tief zogen sie ihn in seine eigene kleine Welt, sorgen dafür das alles um Jaden herum verschwand und einer gähnenden schwarzen Leere wich. Seine Schritte echoten von den unsichtbaren Wänden wieder, schallten wie einem alten Horrorfilm. Ein Grinsen schlich sich auf seine Züge.

"Ich hoffe du hast einen starken Magen.“ Er wandte die Augen in die Richtung in der Noroelle vermutete, war im Moment jedoch eher blind als wirklich anwesend, so starrte er leicht in die Leere hinein. Dabei interessierte es ihn nicht sonderlich, das das Gespräch schon vor einigen Minuten verebbt war und jetzt nur noch die kläglichen Smalltalküberresste gefressen wurden. Wieso hatte er das nicht vorhin gesagt? Nun, zugegeben… Jaden war kein schlechter Koch, Bäcker oder so. Aber wie gesagt. Er liebte es einfach für sein Leben gern Leuten Angst einzujagen. Keine Todesangst, sondern einfach, Streiche? Langsam klärte sich die Sicht vor seinen Augen auch wieder. Die Umrisse seiner beiden hübschen Begleiterinnen wurden wieder klar erkennbar, doch auch noch etwas. Die zerstörten Häuser würden weniger, bis schließlich kaum noch eines einen Riss hatte. Neue Gebäude taten sich vor seinen Augen auf, darunter das riesige, kantige Schulgebäude, in dem er schon einmal unterrichtet worden war. Voller Begeisterung glühten seine Augen auf, während alles in ihm schrie einfach drauf loszuhetzen. Allerdings… wenn er jetzt rannte, mit seinem Rucksack, dem Geigenkoffer und dem abgetrennten Arm, würde er dann nicht auf die Schnauze fallen? Egal! Ein Adrenalinstoß durchzuckte seinen Körper, während sich vom Boden abdrückte und losrannte. „WER ZUERST DA IST BEKOMMT …“ Er ließ das letzte Wort einfach aus. Schließlich hatte er keine Ahnung was er den Mädchen geben sollte. Einen weiteren Lolli? Ja… das wäre wohl kläglicherweise das Beste was er ihnen bieten konnte. Atemlos hastete er über das Gelände, stolperte, rannte weiter, rannte fast in kreischende Personen hinein, rannte trotzdem weiter. Seine Lungen streikten und schmerzten, während sich sein Hals anfühlte als hätte man glühende Lava hineingekippt. Er hatte so gesehen auch nicht einmal eine Ahnung wohin er rannte. Bis es kam wie es kommen musste.

Nun ob die Situation besser beschreiben zu können: Jaden hat null Orientierungssinn. Da war ein Abhang und unter dem Abhang war eine Wand. Im letzten Moment drehte er sich auf seinen Fußballen und prallte so mit dem Rücken gegen die Wand. Für wenige Sekunden schloss er die Augen, biss sich leicht auf die Lippe bis der pulsierende Schmerz in seinen Knochen verschwand. Doch gleich darauf, war er wieder der Alte, grinsend und fröhlich wie und je. Ein verrückter, streichebesessener Vogel halt. Mit einem leichten Ächzen kämpfte er sich den Abhang wieder hoch und trat zu der massiven Holztür, die den Eingang der Unterkünfte der Mädchen säumte. Noch einmal blickte er auf Lerina und Noroelle, mit dem Gedanken wer wohl gewonnen hatte, nach seinem kleinen Unfall und zuckte mit den Schultern. „Nix passiert.“ Schwungvoll drückte er die Klinke hinunter und schwang die Flügeltüren auf. Wie selbstverständlich marschierte er in die Mädchenunterkunft, ungeachtet der Tatsache, das er eigentlich ein Junge war und diese dort nichts verloren hatten. Aber wer kümmerte sich schon um Regeln? Fishie nicht. Leise vor sich hinsummend trat er durch den dunklen Korridor, zielstrebig auf einen offen Türbogen zu, der in einen offenen großen und nett eingerichteten Raum deutete. Sofas standen herum, 2 an der Zahl, nette Bilder hingen an den Wänden, weiche Teppiche. Sogar einige Blumenvasen konnte erhaschen. Gelassen schleuderte er den Rucksack neben die Couch, legte den Geigenkoffer behutsam daneben, ehe er sich auf die Couch legte für einige Momente die Augen schloss. Aus dem Augenwinkel hatte er noch beobachten können wie Lerina nach oben ging, wohl sich umziehen für die Lagune. Von Nora hatte er jedoch keine Ahnung. Aber hey, sie war sein Bro… Ein Bro mit Brüsten, aber ein Bro.

// CF Steakhous //

Hatte er sich ernsthaft schon wieder verlaufen und war anscheinend in den Mädchenunterkünften gelandet. Meine güte. Nao du hast den schlimmsten Orientierungssinn überhaupt. zog Sho ihn auf. Nao ignorierte ihn und ging in den Raum rein wo Aufenhaltsraum stand. Nao bemerkte sofort zwei Mädchen und einen Jungen. Er lächelte der Junge hatte wie er weisse Haare. Die beiden Mädchen hatten beide braune Haare. Was Nao sofort auffiel waren die leuchtenden Augen des Jungen. Wahnsinn die leuchten ganz schön. Was wohl mit dem passiert ist. He Sho du wirst ganz schön schwer auf meinem Kopf setzt dich mal bitte auf meine Schulter. Nao lächelte und Sho tat worum Nao ihn bat. Wollen wir zu den dreien gehen? Ich mein du könntest nach dem Weg fragen oder so. sagte Sho. Nene wir können ruhig bei denen bleiben wenn sie nichts dagegen haben. Nao ging zu den dreien setzte ein smartes Lächeln auf und sagte: "Hey irgendwie hab ich mich verlaufen und bin nun hier gelandet. Ich bin Nao und dieser kleine Kerl hier ist..." Sho unterbrach Nao. "Mein Name ist Sho. Freut mich sehr." Nao sah Sho an. Spinner. Sho streckte ihm die Zunge raus und grinste. Nao streichelte ihn und dann sah er wieder zu den dreien. " und eure Namen?" Läuft ja ziemlich gut was? Schaffst es ja doch dich mit Leuten zu unterhalten.scherzte Sho. Scheint so. Was auch immer ich groß anstelle. meinte Nao nur dazu und lächelte immer noch.

Ich rannte die Treppe wieder herunter, schlitterte schwungvoll um die Kurve und kam vor der Tür des Aufenthaltsraumes keuchend zum Stehen. In Windeseile hatte ich mich umgezogen, sprich, meinen schwarz-grünen Bikini angezogen. Und dann hatte ich noch mein neues Handy angeworfen, vielleicht gab es hier ja irgendwo Internet. Ich hoffte es inständig.

Nachdem ich einmal kurz durchgeatmet hatte, platzte ich einfach in den Raum. Verdutzt hielt ich mitten in der Bewegung inne, als ich bemerkte, dass nicht nur Jaden im Raum stand - ein anderer Junge hatte sich dazu gesellt. Er hatte weiße Haare und auf seiner Schulter saß eine Art Echse. Obwohl...es sah mehr aus wie...
"Ist das ein Drache?", rief ich statt einer Begrüßung laut in den Raum. Wenn ja, wäre der Junge ja ein Drachenreiter - genau wie ich! Ich hatte nicht gewusst, dass es noch mehr Leute gab, die so ähnlich waren wie ich...ehrlich gesagt, schockte es mich sogar ein bisschen. Ich war nicht allein, wie ich immer geglaubt hatte!
Als ich merkte, dass sich die Jungs gerade unterhalten hatten, wurde ich - wie auf Knopfdruck - knallrot. Wie ich es hasste! ich versuchte, betont gleichmütig in Richtung einer der bequem aussehenden Couchen zu gehen. Der Raum war sowieso sehr gemütlich eingerichtet. Es gab sogar einen Computer (was mich in der Hoffnung bestärkte, dass es hier Internet gab) und eine große Leseeecke. Sofort schlug mein Herz höher, hoffentlich gab es hier auch ein paar gute Abenteuerbücher.

Vorsichtig setzte ich mich auf die Couch und betrachtete den Jungen mit dem kleinen Drachen weiter neugierig. Ich fragte mich, warum der Drache nicht so groß wie Fairy war - konnte meine Drachendame das auch?
Nicht, dass ich wüsste, Kleine, sagte Fay bedauernd. Wäre schon irgendwie schön, wenn du mich überall hin mitnehmen könntest, oder?
Ich musste ihr da nur Recht geben, aber man konnte ja nicht alles haben.
Hast du das gewusst?, fragte ich aufgeregt in Gedanken. Es gibt noch mehr! Noch mehr Drachenreiter, noch mehr Drachen!
Naja, ich hab es mir schon gedacht, wenn ich ehrlich bin. Schließlich bin ich auch nicht einfach vom Himmel gefallen - ich habe auch Eltern.
Stimmt, musste ich zugeben. Aber dieses Exemplar hier sieht nicht so aus, als wäre es mit dir verwandt.
Sscht jetzt, sagte Fay in diesem Moment. Warte erst mal ab, was der Junge sagt!

Ich grinste innerlich und schwieg. Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte des Jungen.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte ich aber trotzdem noch schnell. Ich konnte ihn ja nicht immer 'Junge' nennen.

Als wir endlich aus der zerstrrten Stadt draußen waren und man die Unterkünfte schon sehen konnte, rannte Fishie los und rief uns irgendetwas über die Schulter was nicht mehr zu verstehen war. Trotzdem sprintete ich hinter ihm her in Richtung der Tür zur Mädchenunterkunft und bremste ab. Fisheye rannte aber mit einem Affenzahn weiter. "Was macht er da wir sind doch schon da.", dachte ich. Aber er bremste nicht ab. Mit voller wucht lief er gegen die Wand. Geschockt sah ich ihn an, doch er rappelte sich wieder mit einem lächeln auf als wär das alles geplant gewesen. "Nichts passiert", sagte er und ich atmete hörbar aus. Ich hatte keine Lust gleich am Anreisetag einen Patienten zu haben.
Als wir in die Unterkünfte gingen, sah ich wie Lerina gleich die Treppen raufsprintete und Fishie sich Richtung Aufenthaltsraum bewegte. Ich schaute Lerina nach und seuzte: "Wie konnte sie nach dem Sprint noch so viel Kraft haben um mit so einen tempo die Treppe raufzukommen?" Ich wollte aber auch nicht das die anderen so lange auf mich warten müssen, deswegen nahm ich zwei Treppenstufen auf einmal, als ich ihr nachlief.
Als ich oben war, suchte ich in meiner Hosentasche den Schlüssel. Ich zog ihn heraus und sperrte das Zimmer auf. Doch das Zimmer war nicht so wie ich es verlassen hatte. Auf dem linken Bett lagen Sachen die mir nicht gehörten. Aufeinmal kamen mir die Erinnerungen an die zerstörte Stadt in den Kopf. "Meine Mitbewohnerin, ehemalige Mitbewohnerin, war anscheinend schon da bevor sie gestorben ist. Sie hat ihr Zimmer schon eingerichtet. Ich hab keine Ahnung was jetzt mit ihrem ganzen Zeug passiert wenn sie tot ist. Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und kehrte dem Bett den Rücken zu, während ich meinen Kleiderschrank öffnete. Ich holte meinen Bikini heraus - schwarz von der Form eines Bandautops und mit Schnüren zum zubinden - und zog ihn an. Naja es gab da gewisse Probleme, denn die Engelsflügel waren im Weg. Ich weiß nicht warum Gott sich ausgedacht hat, dass die Flügel ganz genau unterhalb der Schulterblätter herausragen. Das ist so unpraktisch, weil da entweder der Verschluss des BHs oder die Schnurr einen Bikinis dort normalerweise geschlossen wird. Seufzend machte ich mich daran den Bikini so zu binden, dass er sich nicht in meine Flügel schneidet. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich das geschafft und zog nun das Unterteil und die Hose an. Aus den Schrank fischte ich mir ein grünes Oberteil mit tiefen Rückenausschnitt. Lerina habe ich ja schon gesagt was für ein Wesen ich war und Fishie wirkte so verrückt und ist schon so lang auf der Insel das ihn das wahrscheinlich nicht umbringen würde. Trotzdem war es mir unwohl meine Flügel zu zeigen. Ich griff in den Schrank noch eine Strickjacke, falls der Abend recht frisch wird. Gedankenverloren strich ich über schwarzen Federn meiner Flügel, während ich nach unten ging.
Als ich die Tür des Aufenthaltsraum öffnete sah ich, das Lerina schon fertig war und sich mit Fishie unterhielt. Als ich weiter in den Raum ging viel mir dann plötzlich auf, das wir nicht zu dritt waren, sondern das noch eine vierte Person im Raum ist. Der Junge hatte weiße Haare und eine Echse auf der Schulter. Sofort spürte ich die Schüchternheit in mir aufsteigen: "Hey ich bin Noroelle oder kurz Nora." Ich stellte mich vor und verfluchte mich dafür das ich so schlecht mit fremden Leuten reden kann. Bei Fishie ging es überraschenderweise ziemlich leicht, was wohl daran lag das er so verrückt war, aber sonst war ich eine Niete in solchen Dingen. Mir fiel nichts weiter ein was ich sagen könnte, also schwieg ich und hoffe das einer von ihnen etwas sagt.

Blobbl. Links. Blobbl. Rechts. Links, rechts, links, rechts, links. Was zur Hölle was ein Blobbl?! Es musste ein lustiges Geräusch sein, denn es klang so. So… wie ein Fisch. Oder eine Blubberblase. Langsam neigte er den Kopf zur Seite, sah den beiden Mädchen nach, wie sie nach oben huschten wie aufgeschreckte Mäuse. Unwillkürlich schlich sich schon wieder so ein doofes, dumm aussehendes Grinsen in sein Gesicht. Mäuse… niedlich! Gleichzeitig trat jedoch etwas anderes in sein Blickfeld und dieses dünne, menschlich aussehende Etwas begann sogleich zu sprechen. Ohne wirklich wahrzunehmen was dieses Etwas denn war, verzog Jaden die Mundwinkel nach Außen, zog die schmalen Brauen zusammen und starrte mit radioaktiven, verklärten Blick direkt durch die Person durch. Während sein Gesicht ein einziges Fragezeichen formte.
Hä?! Ahh!…
Jetzt verstand auch er es. Das Etwas war Nao, jedenfalls hatte es sich so vorgestellt, und… die unsichtbare Person die sich mit dem Sho vorstellte, war auch da. Dummerweise sprach das etwas Nao erst, als die Mädchen auf die Treppenstufen sprangen, wie Mäuschen und so seine Worte wohl kaum vernahmen. Leise und grinsend räusperte der Fisch sich, strich sich durch die silberweißen Locken und verkniff sich das amüsierte Prusten über dieses Verhalten. Doch während die Augen krampfhaft sich einen Punkt auf der grauen Couch suchten um nicht loszulachen, obsiegte die Neugierde. Immerhin hatte er noch immer keinen Plan wie etwas Nao denn aussah. Tief durchatmend, schloss er für eine Sekunde kurz die Augenlider, setzte sich mit einer schwungvollen Bewegung auf und blickte Nao direkt in die Augen.

Das Lächeln auf dem Gesicht des kleinen Clowns erfror. Regungslos starrte er diesen fremden Jungen an. Weißes, wirres Haar mit großen lilanen Augen, die jedoch nicht strahlten, wie Jaden es kannte. Seine Statur war schmal, zierlich, schmächtig schon fast wie die eigene. „Ähhh…“ Noch immer starrte Jaden den Jungen voller Verwirrung in die violett glänzenden Augen, während sein Kopf abrupt zur Seite kippte. Konnte es denn wahr sein? Wie in Zeitlupe bewegte er die Augen zu dem Echsenartigen Wesen das dort auf der Schulter des Fremden thronte, doch Flügel säumten den schmalen Körper. Es sah aus wie ein chinesischer Drache. Das jedoch, verwirrte Jaden nicht… Eher Nao. Nao war… gruselig. Genauso langsam wie die Augen sich zuerst entfernt hatten, richteten sie sich dann erneut auf Nao und schon wieder erklang Jadens Worte. „Ähhh….“ Wort. Ein paar Minuten saß er einfach da, starrte den Fremden an und machte gar nichts. Dann wie von einer Tarantel gestochen, sprang der weißhaarige Junge auf und auf Nao zu. Fast schon als würde er ihn angreifen wollen. Doch statt die Hände um den schmalen weißen Hals zu legen, schmiegte er sie um die Schultern von Nao und zog ihn dicht an seinen Körper, ehe er warm auflachte.

„Verdammt! Das ist so cool! Ich wollte schon immer einen Zwilling haben man! Ahahah das ist mega.“ Voller Energie drückte er den Jungen gleich noch fester, schwang ihn leicht hin und her, ungeachtet der Tatsache das Nao unmöglich sein Zwilling sein konnte, denn Jaden überragte ihn nicht nur, sein Gesicht war ihm nicht einmal ansatzweise ähnlich. Aber wenn Fishie einmal einen Entschluss fasste, sei es einem Fremden zu seinem Familienmitglied zu erklären oder einen Muffin zu backen, harrte er solang daran fest wie er wollte. Tief sog er den Duft des Jungen ein und atmete ihn wieder aus, lockerte langsam die Umarmung und trat schließlich zurück, grinste selbstgefällig. Die ungesund leuchtenden Augen verengten sich kurz, glühten auf, während Jadens Lächeln so strahlte als hätte ihm nie etwas Besseres passieren können. Sein Herz - Es schlug schnell ungezähmt und fröhlich in sein Brust. Er konnte es schlagen spüren, als wäre es kein Teil von ihm sondern nur eingesetzt. Doch langsam beruhigte er sich wieder und atmete erneut tief durch. Er spürte das Zittern seiner schmalen, langen Finger. Es war wie eine sanfte Vibration vor Aufregung.

Verdammt er mochte Nao! Natürlich, er war gruselig aber das war Nao halt. - Wer kannte ihn nicht? Ihr wisst schon den weißhaarigen Nao, den mit den Drachen namens Sho. Kommt ihr kennt ihn! Nao halt. Seine Gedanken schweiften kurz ab. „Nao, hm? Und du bist Sho? Man nennt mich Fisheye… oder auch Fishie. Und ihr habt euch verlaufen oder so? Weil das kommt gerade ziemlich rüber als wenn ihr Stalker wärt. Tatsächlich waren die blauen Augen total ernst, unterstrichen die Vorwurfsvolle Art seiner Worte. Doch gleich darauf setzte er erneut an, fast schon hastig. Ich… meine ich hab nichts gegen Stalker wirklich. Ich bin da voll tolerant! Aber nichts gegen euch und so aber ihr beiden seid verdammt auffällige Stalker.“ Ein verschwörerisches Grinsen bedeckte Jadens Züge, während er sich leicht vorbeugte und gegen Nao’s Ohr hauchte. „Wer ist es? Cupcake oder mein Bro Nora? Wenn es Jael ist, muss ich dir sagen, das die nicht mehr so ganz lebendig is....“ Gänzlich gelassen redete er darüber, als würde er gerade davon erzählen das er heute ein Eichhörnchen beim Nahrungssammeln beobachtet hatte. Es war ihm egal, das er die ganzen Leute von denen er redete, eigentlich gar nicht kannte. Wenn sein Zwilling also wirklich ein Stalker war, dann wäre es der erste Stalker, den Jaden real getroffen hatte und das wäre schon mega awesome. Leise kichernd ließ Jaden sich wieder auf die Couch zurücksinken und musterte Nao wieder interessiert, mit einem schelmischen Ausdruck in den leuchtend blauen Augen. „Keine Sorge, ich zieh dich nur auf. Pflanz dich irgendwo hin und leiste uns Gesellschaft wenn du Lust drauf hast, du auch Sho.“ Langsam ließ er seinen Blick auf die schmalen Hände in seinem Schoß gleiten, die er dort gefaltet hatte. Seine kalten Finger spielten gelangweilt ineinander. Er brauchte immer etwas zu tun. Aber die Hyperaktivität, die ihn vorhin noch befallen hatte, begann abzuflauen. So unmöglich es auch klingen mochte, auch jemand wie Jaden hatte nicht unendlich viel Energie.

Überraschenderweise schien Nao sich gar nicht wegen des Armes aufzuregen, ihn gar bemerken. Eine Tatsache die jemand wie Fishie natürlich ganz und gar nicht befürworten konnte. Sofort griff er neben sich und packte den Oberarm von Armir, ehe er mit einen blitzschnellen Beweung ihn auf Naos Kopf fallen ließ, mit der Handfläche. Die toten, klammen Finger wurschtelten kurz durch das weiße Haar, während Jaden seine Augen direkt in Nao’s legte, beängstigend grinsend. Es war einzige Herausforderung und sein Körper angespannt, darauf wartend einem Angriff auszuweichen, doch gerade als er dachte, das Nao drauf ansprang kamen die beiden hübschen Mädchen zurück und Jaden ließ den Arm wieder auf die alte Stelle neben der Couch sinken. Sein eben noch provokantes Grinsen, wurde erneut zu einem begeisterten Lächeln, während er sein Augenmerk auf die Mädchen richtete. „Cupcake! Bro!" Noch immer leicht lächelnd begrüßte er sie, ehe er leicht verwirrt über die Worte von Cupcake blinzelte. Anstatt Nao zu begrüßen wurde sie von überwältigenden Enthusiasmus erfasst und fragte sofort nach dem Drachen. Im Nachhinein hätte Jaden darüber verwirrt sein müssen, wie er feststellte… Naja Chance auf Verwirrung verpasst.

Gleichgültig zuckte er mit den Schultern. Cupcake errötete auf einmal ohne ersichtlichen Grund und schob sich an Nao vorbei, ehe sie sich neben Jaden auf die Couch setzte und Nao dann schließlich nach seinem Namen fragte, ohne sich jedoch selbst vorzustellen. Kurz musterte Jaden seine braunhaarige Cupcake, ehe er sie freundlich mit der Faust in die Seite knuffte und für einige Sekunden angrinste. Es war schon fast wie eine kleine Erinnerung das sie erneut etwas vergessen hatte. Aber wie voreilig sie gewesen war, wie vorhin im zerstörten Stadtteil, wo sie auch gleich losgeflitzt war. Noch immer schmunzelte er vergnügt, da erklang auf einmal die weiche Stimme von Nora, die sich vorstellte. Sie klang so zerbrechlich und leise… war sie etwa schüchtern? Seit wann das denn? Oh Gott, diese Gruppenmischung versprach mehr als nur verwirrend für Fishie zu werden. Langsam wandte er sich von Cupcake ab und ließ den Blick auf Nora gleiten. Beim ersten Blick wirkte es ganz normal, sie hatte ein T-shirt übergeworfen und ja... Nora halt. Allerdings fiel ihm beim zweiten Blick noch etwas anderes auf. Die schwarzen Flügel waren im Schatten kaum sichtbar gewesen, doch bei genauerer Betrachtung… Sie erinnerten an irgendetwas. Er konnte nicht deuten was… Etwas was er verloren hatte. Sophie, oder? So sehr er sich auch anstrengte, er hatte keine Ahnung was das bedeuten konnte. Wie gebannt starrte er auf die weichen, schwarzen Federn, ehe er leise hauchte. „Darf ich sie berühren?“ Keine abrupte Bewegung, kein Grinsen… Von den leuchtenden Augen abgesehen, wirkte Jaden fast schon normal. Nur für einen Moment riss er die Augen von den Anblick los und sah zu Nora. Direkt in die großen, rehbraunen Augen. „Ich meinte die Flügel… Perversling.“ Ok, vielleicht doch nicht so normal. Das Wort ‚Perversling‘ hatte er jedoch keineswegs böse ausgesprochen. Eher hatte es scherzhaft gemeint, fast schon liebevoll. Sein Grinsen blieb bestehen, während er sich dann kurz zu seinem Cupcake wandte und auch sie weiter angrinste. „Also Nao hat nen Drachen, Nora hat Flügel… was bist du Cupcake?“ Noch kurz flammte der Gedanke auf, erst einmal selbst zu sagen was er war… sodass die anderen nicht dachte er wollte sie nur ausspionieren, wie sein Stalker-Zwillingsbruder, aber was sollte er sagen? Er hatte nicht einmal den geringsten Schimmer welcher kranken Perversion seine Fähigkeiten entsprungen waren. Sie waren einfach da gewesen. Blob und schon konnte er es, ähnlich wie bei Musik. Wo man gerade vom Teufel sprach… Mit einer kurzen Handbewegung holte er eine Box aus seinen Rucksack hervor und stellte sie auf den Cafètisch. Der Player, der soeben noch an die Kopfhörer gekopselt war, wurde er hervorgezogen und an die Boxen geschlossen. Noch ein Knopf und die Musik wallte mit gemäßigter Lautstärke gleichmäßig durch den Raum. Entspannt lehnte sich Jaden wieder zurück, genoss die Nähe von Cupcake und sah Nora erwartungsvoll an. Seine Lippen formten leicht den Text nach. ‚We got a Winner here, Captain of the drunken ship.‘ Vielleicht kannten sie ja Fluch der Karibik? Der Film war alt, aber einer von Fishies Lieblingsfilmen, was auch an der Vorliebe für Piraten liegen konnte… "Ihr könnt euch auf dem Player durchklicken... ich hab so ziemlich alles bis 2014, von 2003 an." Ein weiteres freundliches Lächeln.

Völlig überfordert mit der ganzen Situation sah Nao zwischen den dreien hin und her. Doch plötzlich sprang der weishaarige ihn an. "Was zum? Zwilling? Äääh.." Nao war froh darüber das der Junge ihn wieder los gelassen hatte. Dann hörte er das über Jael. Was fasselt der ? Jael tod? Wir haben sie doch gerade noch gesehen. Und wie kommt der an ihren Arm. Nao sah Sho an, der nur klächelnd den Kopf schüttelte. "Ähm ich muss dich enttäsuchen was Jael angeht. Ich war vor kurzen mit ihr und Loki im Steakhous und sie lebt.Also ich mein sie ist nicht in der besten Verfassung.. Hat gerade ihren...ach egal vergiss es. Du bist also mein Twin? Schön das wir uns endlich wieder haben. Ich habe dich schon so lange gesucht." grinste Nao. Langsam war er amüsiert über den Jungen und sein Verhalten. "Verdammt Sho unsere Tarnung ist aufgefolgen ich dachte echt es fällt nicht auf das wir meinen Zwilling und seine Begleitung stalken." Nao verschränkte gespielt die Arme und tat enttäuscht. "Ich hab dir ja gesagt das mit dem verlaufen zieht nicht."lachte Sho. Dann widmete sich Nao dem Mädchen was sichtlich erstaunt über Sho war. "Klar ist Sho ein Drache sieht man doch. Ich mein ja er ist nicht der größte, aber das ist ja auch seine Normalform. Wenn es ernst wird dann kann er sich verwandeln. " erzählte Nao begeistert. Er liebte Sho. "Äääh ja da hat er recht. Also damit ist klar das er ein Ritter ist. und zu deiner Frage über unsere Namen. Er heißt Nao und ich bin Sho."grinste der kleine Drache sehr vergnügt. Wasn mit dir los Sho?fragte Nao. Keine Ahnung irgendwie find ich das alles gerade total witzig. Vorallem deinen Zwilling.grinste Sho. Was meinst du was sie für Wese sind?Nao wurde neugierig. Weiß nicht ich glaube weil die eine ich glaub Nora Flügel hat ist sie ein Engel??! Nao lächelte. oder ein gefallener Engel.Sho nickte. Nao ging zu Couch und setze sich. "Freut mich übrigens euch alle kennzulernen. Wie heißt du eigentlich?"richtete er seine Frage an das braunhaarige Mädchen, was ihn gefragt hatte ob Sho ein Drache war. Die beiden sind hübsch was Nao?neckte Sho ihn. Jael war auch hübsch und?Sho grinste

Ich fragte mich kurz, ob ich es ihnen sagen konnte…was ich war. Es war wohl kein Problem, oder? Nao und Nora zeigten es schließlich auch öffentlich.
„Ich bin ein Drachenreiter, genau wie Nao. Deswegen musste ich auch gleich nach Sho fragen, als ich ihn gesehen hab. Ich habe nämlich noch nie jemand wie mich getroffen.“, gab ich zu und warf Nao einen entschuldigenden Blick zu, falls er mich irgendwie zu aufdringlich fand. Aber so war ich nunmal: neugierig, stürmisch, erst dann nachdenkend, wenn es schon zu spät war. „Allerdings ist Fairy, mein Drache, nicht in der Lage, sich größer und kleiner zu machen. Zumindest hat sie das noch nie gemacht“ Bedauernd seufzte ich, ich fände es schon schön, Fay hier alles zu zeigen. Aber wenigstens konnte sie ja mit mir in Gedanken kommunizieren und ich konnte ihr alles so zeigen.
Interessiert sah ich Fishie dabei zu, wie er mit seinem kleinen Musik-Player ein Lied anmachte und keuchte unwillkürlich. Es war, als würde ich in meine Kindheit zurückgeworfen werden…

Chris‘ Zimmer vibrierte nur so von dem Beat. Ich saß an seinem Schreibtisch und erledigte meine Hausaufgaben. Ich machte sie ungern alleine, denn Mum und Dad waren nicht zuhause und meine Schwester war bei einer Freudin. „Chris, wie heißt das Lied?“, fragte ich, neugierig wie immer, und sah von meinen Matheaufgaben auf. Mein großer Bruder lag auf seinem Bett und sah von seinem Handy hoch, als er meine Stimme hörte. „Jack Sparrow“
Der Name sagte mir was. „Das ist doch der komische Pirat, oder? Aus dem Film, den du mir gezeigt hast!“, sagte ich triumphierend, glücklich darüber, dass ich mich erinnern konnte. Seine grünen Augen blitzten, als er mir zuzwinkerte. „Genau, das Lied handelt von ihm. Gefällt es dir?“
Ich konnte nicht genau sagen, ob es mir gefiel oder nicht, deshalb zuckte ich die Schultern.
Aber in den nächsten Wochen würde ich es noch so oft zu hören bekommen, dass ich es irgendwann unweigerlich mit meinem Bruder verband.

„Ich mag den Song“, sagte ich abwesend und versuchte, mir meinen Schock nicht allzu sehr anmerken zu lassen. „Und den Typen, von dem er handelt, mag ich auch irgendwie. Jack Sparrow ist schon genial…total verrückt und so, aber trotzdem…“ Ich versuchte, meine Faszination zu beschreiben, aber das war irgendwie schwer. „Ich mag auf jeden Fall alle Filme mit dem Schauspieler, aber die Rolle passt einfach am besten zu ihm“
Ich wippte leicht mit dem Beat, als mir auffiel, dass ich mich ja noch gar nicht vorgestellt hatte. Danke, Nao, für die Erinnerung, dachte ich und schlug mir mental gegen den Kopf. Was war nur los mit mir heute?!
„Ach, übrigens, ich heiße Lerina, aber ihr könnt mich ruhig Lera nennen. Ich bin erst seit heute hier und kenne bisher nur euch drei“, grinste ich und winkte kurz. „Gibt’s hier eigentlich WLAN oder sowas, weiß das einer von euch? Ich würde mir nämlich wahnsinnig gerne Musik runterladen, sonst gehe ich noch ein“
Ehrlich gesagt hatte ich so lange wie heute noch nie ohne Musik gelebt. In unserem Unterschlupf auf der Straße war immer Musik aus einem alten Ghettoblaster gekommen und ich hatte schließlich meinen MP3-Player gehabt. Naja, bis ich ihn verloren hatte…
Ich haftete meinen Blick wieder auf Nao und Sho. Irgendwas an den beiden faszinierte mich. Da waren zuerst einmal die lila Augen von Nao, die mich in den Bann zogen. Ich meine, wer hatte denn schon lila Augen? Und natürlich Sho – ich hatte ja noch nie einen anderen Drachen als Fay kennengelernt.
„Wie habt ihr euch kennengelernt, wenn ich fragen darf? Eher zufällig oder kanntet ihr euch schon immer?“ Ich fragte mich, ob es auch Leute gab, die mit ihrem Drachen aufwuchsen und es nicht anders kannten. Wie das wohl war?

Nao scheint ziemlich witzig zu sein, denn bevor ich in der Raum gegangen bin klangen Gelächter auf den Gang. Und die Echse -die eigentlich ein Drache sein sollte - ist irgendwie...süß. Das ist der zweite Drache in meinem Leben, den ich je gesehen hab und das an einen Tag! Der Tag war der beste ever.

Nach einer weile schaute Fishie gebannt in meine Richtung, besser gesagt starrte er auf meine Flügel und war davon mehr als fasziniert. Schließlich fragte er, ob er sie anfassen könne. Ich war darauf nicht vorbereitet gewesen und merkte wie kurz mein Körper sich anspannte bevor er sich entspannt. Normalerweise lass ich nur selten Leute meine Flügel berühren und nur wenn ich sie besser kenne, aber Fisheye ist ja mein Bro was sollte da denn schon passieren. Als ich mich entspannte merkte ich wie meine Flügel sich entspannten und weiter auffächern. "Ja... klar kannst machen", sagte ich und trat auf ihn zu. Als ich noch vor ihm stehen blieb und mich langsam umdrehte war noch so viel platz zwischen uns, das er einen Schritt vorgehen müsste um sie zu berühren.

Als Fishie fragte was Lera ist fragte ich automatisch: "Was bist du eigentlich?" Ich ging auf eine Couch zu und lies mich darauf fallen. Langsam streckte ich mich ein bisschen, bevor ich mich in das Polster vergrub.
Fisheye kramte aus seiner Tasche einen Player erstaund blickte ich auf ihn und war fasziniert von der Musik. Am Anfang kam mir das Lied bekannt vor. Ich habe in meinen ehemaligen Leben als Ärztin natürlich alle Teile von Fluch der Karibik angeschaut, doch plötzlich ändert sich die Musik. Normalerweise höre ich eher Balladen oder Klassik, aber dieses Lied hatte irgendetwas an sich was mir gefiel. Ich wippte zum Takt mit und liebte dieses Gefühl das hochkommt, wenn man Musik hört - berauschend und die pure Freude. Lerina erzählte gleich, das sie das Lied kannte. Währenddessen schüttelte ich den Kopf: "Ich hab nur die Filme angeschaut, aber das Lied kenn ich nicht."
Ich verzog mich ein bisschen in meine Gedanken zurück, als Lerina, nach dem sie es gecheckt hatte, ihren Namen sagte. Ich dachte an alles mögliche was mir zu der Musik einfiel und seltsamerweise dachte ich besonders ans Fliegen, obwohl das mit dem Text nichts zu tun hat.

Jeder mochte es doch umarmt zu werden oder? Das war einfach eine Art Naturgesetz. Schon von Geburt an, umarmt dich deine Mutter und dein Vater, deine Geschwister. Alle schlangen sie ihren Arme um deinen Körper, zogen dich dicht an sich und wärmten deine bebenden Glieder. Umarmen war einfach etwas Wundervolles und Leute die so tickten wie Jaden, und das waren bei Weitem nicht viele, liebten das einfach. Andere, wie Nao hingegen schienen so etwas gar nicht zu mögen. Was jedoch Jaden nicht davon abhielt seine Arme nur umso fester um den zierlichen Jungenkörper zu schmiegen, ja ihn beinahe schon zu erdrücken! Auch das verwunderte Gerede von Nao interessierte Fishie kein bisschen. Langsam durchströmten Wogen der Wärme seinen Körper, während er fast schon seufzend aufatmete und die Augenlider zitternd geschlossen hielt. Erst nach einer kurzen Weile vermochte er, die schlanken Arme von dem Weißhaar zu lösen und sich zurück aufs Sofa fallen zu lassen, während die strahlenden grün-blauen Augen belustigt seinen neuen Spielkameraden musterten, dann den kleinen Drachen, der auf dessen Schulter thronte wie ein Papagei bei einem Piraten. Verdammt, JJ liebte Piraten. Er wollte auch so ein geniales kleines Teil, das immer auf seiner Schulter sass! Aber Moment mal… Er hatte ja immer noch Dope, nicht wahr? Wie auf Kommando, wanderten die schmalen, weißen Hände in seine Jackentaschen, darauf erpicht flauschiges, kurzes zu erspüren gepaart mit dem empörten Quietschen seiner Ratte, die eher schlafen wollte als sich so begrabschen zu lassen. Im Gegensatz zu dem Herrchen war das kleine Mistding nämlich verdammt faul. Wo wir gerade beim Thema sind: ehrlich gesagt hatte Jaden nicht einmal eine Ahnung ob es ein Weibchen war oder ein kleiner Minimann. Mit einem doch etwas irritierten Ausdruck in den leuchtenden Augen, wandte er sich wieder zu Nao, der auch die sanfte noch etwas jugendliche Stimme erhob und sofort bedeckte Jadens Züge purer Unglaube.

Bitte, bitte was?! Er hatte doch nur Spaß gemacht von wegen mit dem Zwillingsbruder und so! Völlig verständnislos blickte er ihn fast schon flehend in die lilanen Augen, während die sinnlichen Lippen sich leicht öffneten, doch sprachlos blieben. Kein einziges Wort vermochte die Piercinggeschmückte Zunge auszusprechen. Stattdessen senkte er fast schon lieblos die Lider, starrte auf seine bloßen Handflächen, während er fast schon schmollend seine Unterlippe vorschob und in Gedanken Nao nachäffte. Du bist also mein Twin? Ich habe dich schon sooo lange gesucht. Hmpf, als ob. Wenn Nao wirklich sein Zwillingsbruder war, dann hätte er ihn schon viel früher gefunden als das jetzt. Oder etwa nicht? Fishie vermochte zwar oft Sarkasmus indirekt zu verwenden, jedoch war er kein Genie dabei, ihn bei anderen Personen zu erkennen. So dauerte es doch ein ganzes Weilchen, bis es KLICK in dem Gehirn machte und er seinen Kopf hob und Nao förmlich anstrahlte. „Ahhh!“ Mittlerweile hatte es dann der kleine Fisch auch kapiert. Das breite, strahlende Lächeln schäumte fast über vor Freude darüber, während die blauen Augen wieder radioaktiv aufglühten, als hätte man einen Schalter betätigt. Doch da sprach Nao etwas vollkommen Unerwartetes. Jael lebte? Und sie war mit dem wikingischen Gott zusammen im Steakhouse gewesen? Langsam fragte Jaden sich ernsthaft, wer hier gezwungen wurde Halluzinationspillen zu schlucken. "Sie lebt? Da wird sich Lu aber freuen! Aber wenn sie Armir zurückhaben will... hat sie sich aber geschnitten." Fast schon trotzig grinste er und strich kurz über die noch warme Haut des Armes. Genau im gleichen Moment kamen auch die beiden hübschen Mädchen zurück, was die Laune natürlich keinesfalls minderte, wie man auch schon an seinem begeisterten Ruf vorhin gehört hatte. Nao beantwortete Lerina’s Frage fast schon mit leichter Belustigung in der Stimme und ja die ganze Atmosphäre schien vor Freude nur zu pulsieren. Es fühlte sich an wie in einer dieser übertrieben freudigen Fernsehshows, wo alles nur von Liebe und Freundschaft handelte. Wie my little Pony zum Beispiel. Gott, hatte er das als Kleinkind geliebt! Natürlich würde das heutzutage und in dem Alter auch schon etwas peinlich wirken, aber Jaden war das egal. Sein großer Bruder hatte ihn damals schon damit aufgezogen, da war das in dem Sinne auch egal.

Interessiert wandte Jaden die noch immer glühenden Augen, in die dunkelgrünen von seinem Cupcake, als sich von ihrem Drachen zu berichten begann. Sie seie genau wie Nao von dem Wesen her. Einige Momente betrachtete Jaden sie schweigend, überdachte das gehörte, während er sich durch die Haare strich. „Und die sind sowas wie eure Haustiere? Oder musstest ihr sie fangen oder so? Ich meine wie habt ihr zu ihnen gefunden oder habt ihr euch sie einfach gewünscht in euren Träumen?“ Seine Worte mochten vielleicht beinahe schon unhöflich wirken, aber sie waren keinesfalls böse gemeint. Es war nun einmal seine Art ehrlich zu sein und mit jedem Thema offen und fast schon naiv umzugehen, als könnte ihm niemals jemand wirklich schaden. Zudem waren Träume etwas ganz Besonderes für den schlanken Jungen mit dem silbernen Haar. Schon seit seiner Geburt war es immerhin für ihn das Normalste der Welt gewesen, kleine Gegenstände aus seinen Träumen mitzubringen oder sich in die Traumwelt anderer zu schleichen. Ein freches Kerlchen war er ja schon immer gewesen. Auch in der Zeit, wo er noch nicht ganz so… kaputt gewesen war. „Ich würde Fairy gerne mal sehen. Träumen Drachen? Ich weiß das andere Tiere träumen. Jeder kennt doch das Video wo der Hund im Schlaf eine Wand springt.“ Seine Stimme wurde etwas leiser, als er die nächsten Worte hauchte. „Ich würde zu gerne mal sehen, was ein Drache träumt.“ Doch bevor er näher darüber nachdenken konnte, hob er etwas den Kopf und lächelte sofort begeistert, als seine kleine Bro ihm erlaubte die zart gefiederten schwarzen Flügel zu berühren. Gleich darauf, jedoch fragte sie ihn ebenfalls was er war, während sie auf ihn zukam und ihm den Rücken zudrehte.

Ihre Schwingen fächerten sich etwas auf, streckten sich wundervoll in beide Richtungen, während Fisheye wie paralysiert darauf zusteuerte, nicht einmal kontrollieren konnte ob er aufstehen wollte oder nicht. Sachte streckte er die langen weißen aus, wollte die Federn berühren. „Das ist eine durchaus berechtigte Frage… denk ich mal. Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Aber ich kann dir einen kleinen Tipp geben um fair zu bleiben. Ich kann euch alle des Nachts in euren Träumen stalken. Vielleicht mach ich das ja sogar. Wo wolltet ihr schon immer mal hin? Wenn ihr wollt, kann ich euch an jeden Ort entführen den ihr wollt… selbst die Vergangenheit.“ Seine Worte klangen abwesend und fremdartig. Gänzlich anders, wie als wenn er sonst sprach. Jegliche Belustigung war aus ihnen gewichen, nur leere Faszination war in dem Raunen zu hören. Wie in Trance wanderten seine kalten Finger durch die warmen Federn, während ein wohliges Schaudern zusammen mit einem eiskalten Rückenschauer seinen Körper durchlief. Sehnsucht wuchs in seinem Gehirn, zeichnete sich auf dem jungen, kindlichen Gesicht ab, während er sich kurz auf die Lippe biss die Augenlider schloss. Der Schmerz der sich augenblicklich in seinem Körper ausbreitete, erschien unerträglich. Ohne es wirklich zu merken, strich er über den Stiel einer einzelnen, weichen Feder, umschloss sie, ehe er sie mit einer schnell sachten Bewegung herrauszupfte. Es dürfte kein allzu großer Schmerz für Noroelle sein, ähnlich als wenn man ein Haar herauszieht, dennoch zuckte Jaden erschrocken zurück und wich von ihr weg. „Ich! Es…Sorry. Ich wollte das nicht.“ Betroffen starrte er auf die schwarze Feder in seinen Finger, strich sachte darüber. Dort wo sie seine Haut berührte, verursachte sie den süßlich heißen Schmerz der weggerissenen Vergangenheit. Es dauerte noch einige Augenblicke bis der Junge sich wieder fasste und ein etwas schiefes Lächeln aufsetzte. Denn wie gesagt: lange ließ Jaden von nichts herunterziehen. Absolut nichts. „Ich schulde euch allen Zeugen ein Eis ok? Twinnie, Cupcake und vor allem Bro. Immerhin muss ich euch ja irgendwie zum Schweigen bringen.“ Mit diesen Worten verbreiterte sich das Lächeln, wuchs zu einem verschwörerischen Grinsen heran, während die Augen fast schon düster und dunkel leuchteten. Doch auch nur für eine Sekunde, da brach auch schon wieder das warme, herzige Lachen aus seiner Kehle hervor und er ließ sich erneut auf die Couch plumpsen.

Mit Freude stellte er dort auch fest, dass das Lied anscheinend gut bei seinen Freunden, für ihn waren es schon Freunde, anzukommen schien. Da Sensibilität auch bekanntlich nicht zu den Stärken Jadens gehörte, merkte auch gar nicht, wie sehr es seine geliebte Cupcake herunterzuziehen schien. Doch als sie meinte, das das Lied von Jack Sparrow handeln sollte, lachte er erneut und dieses Mal… Nicht einmal wirklich kurz. Laut brach aus ihm heraus, wandelte sich kurz in ein Giggeln, während er zur Seite kippte und auf die Lehne fiel noch immer lachend. Zwar konnte keiner den Grund verstehen, warum er auf einmal so geflashed war, aber das war ihm so egal. Noch einige lag er dort so, rang nach Luft und versuchte wieder etwas ruhigeren Atem zu bekommen, ehe er sich aufrichtete und Lerina angrinste, den Kopf schief liegte und mit leicht beklärter Stimme anfing wieder zu sprechen. „Du bist wirklich süß weißt du das?“ Natürlich kannte auch er den selbstverliebten Piraten, der immer einen lockeren Spruch auf den frechen Lippen trug und dabei eine Frau nach der anderen verführte, nur um dann eine geschellt zu bekommen. Doch all das, hatte eigentlich nichts mit dem Lied zu tun. Aber es war wirklich knuffig, das sie alle das meinten. Noch immer lächelte Jaden Lerina breit an, ehe er sich zurücklehnte und für einige Augenblicke die Augen schloss.

„Das Lied handelt nicht wirklich von Jackie. Der Rapper, Leftboy, rappt eigentlich über sich selbst, wie seine Texte wie Drogen sind und das er sich wie Jack Sparrow fühlt wenn er high ist. Es sind viele Paralellen zu Jackie, das stimmt.“ Er giggelte noch einmal kurz, ehe er sich erhob und dabei noch durch Lerina’s Haare wuschelte. Noroelle hatte sich derweil auch neben ihrer Freundin platziert und wippte nebenbei zur Musik. Ein Schmunzeln über seine Lippen, ehe er auf Nao zutrat und sich neben ihn stellte, und bevor der Junge es auch nur realisieren konnte, hatte Fishie sein Handy gezückt und der Blitz glimmte kurz auf. Zufrieden starrte er das Foto an, ehe zu Nao grinste, völlig desinteressiert das er ihn vielleicht damit etwas überrumpelt hatte. „Es ist nie schlecht ein Foto von seinem Twin zu haben.“ Dabei richtete er grinsend das Handy auf die Mädchen und zack, war das zweite geschossen. Schmunzelnd richtete er seinen Blick auf das Bild, ehe er leicht kicherte und es zu Nao hielt. „Hehe, niedlich.“ Als dieses kleine Ritual dann vollzogen war, glitt das Handy dann wieder in seine Tasche, wohlwissend das viele Mädchen es hassten ein Bild von sich nicht gezeigt zu bekommen. Aber die kleine Provokation war ja immer bei Jaden vorhanden und das lag wohl auch in der Familie. Da jedoch keiner, sich durch den Player klicken wollte, zuckte Jaden kurz mit den Schultern, trat zur Couch zurück und drehte das kleine Rädchen sorgsam.

Jetzt nachdem er mal was Rap-artiges angemacht hatte, entschloss er sich für etwas ruhigeres, etwas zum chillen. Zufrieden mit der Wahl lächelte er kurz, ehe er sich erneut auf die Couch, neben Lerina pflanzte und kurz über ihre Frage grübelte. „Also mein Kumpel, Travis ist ein echter Freak. Soweit ich weiß können wir uns nur über das Hauptnetz mit dem Internet verknüpfen und da musst dich erst einmal hineinhacken. Aber einmal drinnen liegt dir die ganze Welt offen.“ Sein Lächeln jetzt war etwas schwacher. Die Außenwelt kannte er eigentlich nur virtuell. Diese Welt hier drinnen, war nicht wirklich das, was man sich als seine Realität gerne vorstellte. „Wenn ihr wollt, könnt ihr sie irgendwann mal kennenlernen. Eigentlich ganz coole Leute…“ Nunja, wobei. So sicher ob sie seine Freunde kennen lernen wollten, war er sich nicht. Sie verbrachten ihre Zeit mit tanzen, saufen, Drogen und illegalem Dreck und nunja.. Cupcake, Twin und Bro schienen andere Hobbys zu haben. Auch wenn sie im gleichen Gefängnis verweilten, so lebten sie doch in unterschiedlichen Welten. Als er sich von diesen Gedanken losriss, weitete er kurz die Augen, denn ihm fiel eine gänzlich wichtige Sache erneut ein. „Hat jemand mein Dope gesehen?!“ Erst einige Augenblicke später, fiel ihm ein wie sich das wohl anhören musste. Als wäre er der größte Junkie. Doch gerade, als er sich rechtfertigen wollte, spürte er eine unmerkliche Bewegung in seiner Kapuze und streckte seine Hand hinein. Hervor zog er eine hellbraun-weiß gefleckte Ratte mit schwarzen Knopfaugen, die mehr als nur verpennt in die Runde glubschte und dann kurz empört quiekte. Ein rotes Bändchen war um ihren Schwanz gebunden.„Da bist du ja. Freches Ding.“ Wie auf Befehl hin entwand sich das kleine Ding der zarten Hand und entschlüpfte in den Ärmel des Jungen, nur um in den Tiefen seiner Jacke abzutauchen. Schmollend schob Jaden die Unterlippe vor. „Dann eben nicht.“ Mit leisen Seufzen lauschte er den ruhigen Klängen der Musik und schloss für einen Moment die Augen, sich davon abhaltend nicht mitzusingen, während seine weichen Finger zärtlich über die Feder in seinem Schoss streichelte und die kleinen Schmerzimpulse genoss.

Ein kurzer Schauer von Traurigkeit überkam Nao als Fishie Luzifer erwähnte. "Lu ist Tod." sagte Nao bitter und sah Fishie direkt an. Warum hast du ihm das gesagt Nao? Nao antwortete Sho nicht und richtete sich nun an Lerina. Er setzte ein sanftes Lächeln auf."Ich hab ihn vor 10 Jahren auf einen Schrottplatz gefunden. Er war damals zwei Wochen alt und hatte seine Eltern gesucht. Die aber Tod waren. Sho hat mir dann erzählt das manche Drachen erst schlüpfen wenn sie einen Partner gefunden haben. Ich habe damals nicht verstanden was Sho damit meinte. Naja ich war erst fünf. Auf jedenfall habe ich Sho mit nachhause genommen und wollte mich um ihn kümmern." Shos lächelte ebenfalls. "Ihr hätten seine Mutter erleben sollen. Als sie mich gesehen hat ist sie umgefallen. Nao musste ihr Wasser ins Gesicht schütten um sie wach zu kriegen. Dann haben wir ihr die Situation erklärt und so konnte ich da bleiben. Nao hat sich um mich gekümmert und irgendwann haben wir dann gemerkt das ich nicht sonderlich schnell wachse. Wir haben viele Bücher durchforsten bis wir gelesen haben das manche Drachen sich verwandeln können." beendete Sho Naos Worte. "und wie hast du deinen Drachen kenngelernt?"fragte Nao sie. Bei dem Blitzlicht erschrak Nao kurz fing sich aber schnell wieder. Er fragte sich warum Fishie umbedingt ein Foto von ihnen wollte, aber stellte das in den Hintergrund. "Das beantwortet auch ein Teil deiner Fragen Fishie. Drachen sind keine Haustiere und man kann sie auch nicht fangen. Ein Drache sucht sich seinen Partner aus. Ja auch Drachen träumen. Sie können ihre Träume an ihre Partner übertragen und sie mit ihnen Teil. Also Sho kann das ich weiß nicht ob Fairy das auch kann. Aber ich denke schon." richtete sich Nao an Fishie. Dann sah er zu Nora. "Hattest du die Flügeln von klein auf oder sind die erst später gekommen?"

Ich ziehe erschrocken die Luft ein, als Nao erzählt, dass Luzifer gestorben ist, beschließe aber, lieber nicht nachzufragen. Er sieht nämlich aus, als würde ihm die Erinnerung daran sehr schmerzen.
Stattdessen erzähle ich auch, wie ich Fairy gefunden habe.

"Ich habe Fairy auch durch Zufall gefunden, wie Du, Nao." Ich lächele, als ich mich daran erinnere. "Ich wollte eigenlich nur einen Unterschlupf finden, aber in der Höhle, die ich mir ausgesucht habe, hat schon jemand gelebt. Fairy. Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, dass ich mich ziemlich erschreckt habe, sie war damals schon ziemlich groß. Und außerdem: wer denkt denn schon, dass es Drachen wirklich gibt? Sie wollte mich damals eigentlich nur schnell wieder loswerden, aber ich hab gemerkt, dass ich ihre Gedanken lesen kann...und sie meine. Das hat uns schon zu denken gegeben und irgendwann haben wir begriffen, dass wir zusammengehören und uns gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Bis auf die Spezies eben..." Ich verziehe traurig den Mund. Fairys Eltern sind auch tot, genau wie meine.
Ich nicke, als Nao erklärt, dass Drachen keine Haustiere sein. "Nein, das kann man wirklich nicht sagen. Fairy würde nichtmal in eine Wohnung passen!", meine ich und schüttele amüsiert den Kopf bei der Vorstellung. "Und das mit dem Partner ist wohl unterschiedlich. Ich kann ja nicht gerade sagen, dass Fairy sich mich ausgesucht hat."

Ich lausche gespannt, als Nao das mit dem Träumen erzählt. Er hat da anscheinend andere Erfahrungen gemacht, als ich. "Also, wenn ich will, kann ich Fairys Träume sehen und sie kann es nicht verhindern. Ich kann ja auch jederzeit ihre Gedanken lesen. Muss ich aber nicht, was auch gut ist, es wäre ganz schön gruselig, dauernd eine Stimme im Kopf zu haben...Interessant aber ist, wenn einer von uns einen besonders starken Traum hat. Dann träumt ihn der andere automatisch mit." Ich zucke die Achseln, um zu symbolisieren, dass ich keine Ahnung habe, warum das so ist. "Weiß aber nicht, warum, echt."
In dem Moment macht Fishie ein Bild von uns. Ich blinzele kurz, als das Licht etwas verspätet bei mir ankommt und frage mich unwillkürlich, für was er die Bilder braucht. Zum ausdrucken und an die Wand hängen? Vorstellen kann ich mir das durchaus, er ist ja wirklich alles, nur kein normaler Junge...Was irgendwie auch wieder ganz schön cool ist. Und verwirrend. Und seltsam gruselig. Und das alles ergibt eine Mischung, die auf ihre ganz eigene Weise aufregend ist.
Ich seufze innerlich auf. Das mit dem Internet wird doch komplizierter, als gedacht. Anscheinend kannten die hier die Jugend von heute nicht richtig. "Nee, lass mal...Ich komm schon irgendwie zu meinen Songs...", sage ich Fishie. Ich habe wirklich keine Lust, mich irgendwo einzuhacken. Vielleicht kann ich ja ein paar Lieder auf den Computer spielen und dann auf mein Handy ziehen, das müsste eigentlich gehen.
Schließlich stehe ich auf und frage beschwingt: "Was ist jetzt eigentlich mit dem Strand? Gehen wir da noch hin? Ich will mich ja nicht umsonst umgezogen haben" Fragend sehe ich in die Runde.

Geschockt zog ich die luft ein: "Lu ist tot?! A-aber wir haben ihn doch vor nicht alzulanger langerzeit in der zerstörrten Stadt getroffen und da ging es ihm gut... also er lebte... mentan ging es ihm nicht so gut. Aber wie ist er gestorben? "Vor meinen inneren Auge spiegelte sich nochmal die Szene ab, wie Lu zu uns gekommen ist und nach Jael gefragt hat. Das wir dachten das seine Schwester tot ist hat ihn stark mitgenommen aber ich bezweifel das er deswegen gleich tot ist. Was ist also passiert als er sich von uns abgewandt hat.
" Und Jaell lebt? Was für eine ironie des Schicksals. Aber wie hat sie überlebt Fishie hat doch etwas von diesen Kötern erzählt, die sie wenn sie sie wirklich getroffen haben höchstwarscheinlich getötet haben?" Langsam erschien mir der Ort wo ich schon seit zwei Jahren lebe so verändert (mir fiel das wort nicht ein das man sagt wenn einem der ort nicht mehr vertraut vorkommt), das es mir so vorkam als wär ich in einer paralelen Welt die genauso ausschaut aber ganz anders ist.

Als Fisheye streicht ganz leicht und vorsichtig über meine Flügel und trotzdem spührte ich jede Berührung. Flügel nehmen allgemein Berührungen viel stärker war und so spührte ich auch jedes kleinste Detail als er an den federn entlang fährt - jedes zögern und jedes Konturen nachmalen. Währenddessen erzählte er von seinen Fähigkeiten und anscheinend weis er nicht genau was für ein Wesen er ist, aber das was er erzählte lies mir einen Schauer über den Rücken laufen. Er kann in der Nacht unsere Gedanken lesen? Er kann an jeden Ort der Welt sogar in die Vergangenheit? "Warum gehst du dann nicht aus diese Kuppel hinaus wenn du überall hinkannst in der Vergangenheit kann dich keiner finden", dachte ich laut. Erst später merkte ich das ich es laut gedacht hatte und drehte meinen Kopf erwartungsvol zu ihm um.
"Aua", auf einmal kam ein kurzer Schmerz der sogleich wieder vorbei war. Instinktiv schloss ich meine Flügel um den Körper und berrührte die Stelle die weh getan hat.
„Ich! Es…Sorry. Ich wollte das nicht.“, spotterte Fishie. Ich drehte meinen Kopf ihn wieder zu und sah wie er eine Feder in der Hand hielt. "Hättest du nicht einfach fragen können?", schnautzte ich ihn an, aber nicht bösartig nur ein kleines bisschen vorwurfsvoll, "ich hätte dir vielleicht eine freiwillig gegeben." Als er uns dann allen verspricht ein Eis zu spendieren musste ich lächeln: "Das muss schon ein verdammt großes Eis sein." Ich musste lachen:" Und den Muffin darfst auch nicht vergessen." Ich setzte mich neben Lerina und vertiefte mich in meine Gedanken.

Auf einmal schreckte ich hoch als ein heller Blitz ausgelöst wurde. Und dann noch einer. Ich musste blinzeln um wieder die flimmer vor meinen Auge los zu werden. Als ich die Augen wieder aufschlug sah ich Fishie mit einen Objekt in der Hand. Da viel mir ein das das ein Fotoblitz war. Ganz instinktiv sagte ich: "Zeig mal her." Und streckte die Finger aus. Aber staddessen drehte er sich Nao um und zeigte ihm das Bild. "Ach komm schon zeig das Foto", meine Stimme wurde quelengter. Eigentlich ging es ja nur um ein bescheuertes Bild von zehntausend, aber trotzdem wollte ich dieses sehen. Als er sich stattdessen dem Player zuwandte. Lies ich mich wieder in mein Polster sinken und sties ein leises: "Ach menno", aus das warscheinlich nicht mal Lerina richtig gehört hat. Diesesmal wählte er ein ruhigeres Lied, das mehr zu den Liedern passte die ich hörte. Fisheye erzählte von einem Freund von ihm und wie er sich in das System geheckt hat um Internet zu bekommen. Ich merkte wie Lerina es bei den Gedanken daran das selbe zu machen unwohl sich fühlte und warscheinlich sich ne andere Möglichkeit überlegte um an ihre Lieder zu kommen. Plötzlich wechselte Fishie das Thema und fragte dannach ob jemand sein Dope gesehen hat. Wollte er wirklich jetzt das nehmen? War er wirklich so abhängig davon? Die Fragen schossen nur so in den Kopf. Auf einmal zog er aus seiner Kapuze ein kleines Ding. Ala er die Hand öffnete erkannte ich eine Ratte darin. "Da bist du ja. Freches Ding.", flötete er zur Ratte.
"Dope ist eine Ratte?", perplex blieb mir der Mund offen stehen, "a..aber warte warte warte. Hast du Lu nicht Dope angeboten und warum nennst du eine Ratte Dope?" Und heißt das das du gar keine Drogen nimmst, schloss ich in Gedanken noch an. Ich wusste nichtmehr was ich denken sollte. Gespannt schaute ich ihn an und warte auf eine Antwort.

"Was ist jetzt eigentlich mit dem Strand? Gehen wir da noch hin? Ich will mich ja nicht umsonst umgezogen haben", fragte Lerina schließlich. Stimmt den Strand hab ich vollkommen vergessen. Mit schwung richtete ich mich auf und bot Lerina eine Hand an zum hochkommen. "Ja gehen wir sonst wird es noch zu kalt.", fügte ich hinzu. Mit einer Leichtigkeit ging ich zur Tür und zog sie auf. "Kommt schon! Qué tortugas!", rief ich ihnen auf spanisch über die Schulter zu.

TBC// Die Insel // Am Strand // Die Lagune

Alle schienen geschockt. Nao, der weißhaarige Junge, der vor wenigen Minuten erst zu der Gruppe hinzugestoßen war, verbreitete sogleich eine Todesbekündung. Die dunklen, lilanen Augen ruhten tief in den leuchtend glühenden des Jungen, der daraufhin nur den Kopf schief legte. „Lu ist tot?“ Sachte wiederholte er diese Worte, während Cupcake und Bro sofort bestürzt ihre Gesichter verzogenen. Bro wurde auch noch fassungslos und stammelte etwas von wegen, dass sie ihn erst kürzlich gesehen hatte, er könnte doch nicht tot sein… Im krassen Gegensatz dazu stand mal wieder Fishies Gesicht. Vollkommen unbeeindruckt, fast schon mit kaltherziger Gleichgültigkeit zuckte er mit den Schultern. „Aha.“ Mit einer schnellen Bewegung angelte er sich einen Lollipop aus der Tasche, öffnete ihn mit ein paar geschickten Fingerkniffen, ehe er sich bewusst wurde, das dies eben wahrscheinlich nicht die angemessene Reaktion war. Immerhin schien es allen Beteiligten ziemlich nahe zu gehen…Glaubte er. „Hm… ist schon scheiße.“ Desinteressiert ließ er seinen Blick durch den Raum wandern. Verzweifelt versuchte er das aufkeimende Gefühl der Hilfslosigkeit in seinem Bauch zu unterdrücken, das sich ohne Frage dort gerade ausbreitete. Er hatte Lu wirklich sympathisch gefunden, aber wie sollte man in solch einer Situation nur reagieren? Gab es überhaupt eine Reaktion richtig zu reagieren. Um diese aufkommenden Fragen in seinem Kopf zu verbannen, lehnte er sich leicht zurück, schloss die bebenden Augenlider und beschloss erst einmal seine Freunde und die Umgebung für einige Sekunden auszuschalten. Die Zeit hatte alles an Mitgefühl und Sensibilität aus seinem Gehirn gelöscht. Platz geschaffen für die vielen Welten, die er sich ausdachte und formte. Seine Welten… Noch immer mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, selbst nach solchen Neuigkeiten, öffnete er die Augenlider wieder und betrachtete Bro, die dieses Thema gleich weiterführte und auf Jael lenkte. „Ich habe gesagt getötet oder verschleppt. Wenn es verschleppt war besteht die Möglichkeit das sie jetzt schon wieder frei ist…also ja.“ Eigentlich behagte es den Jungen absolut nicht über dieses Thema zu sprechen. Tod war verdammt deprimierend und wer wollte das schon? Deprimiert sein. Wieso redeten sie überhaupt darüber, sie kannten den Blondschopf doch kaum! Aber wie immer musste er sich ins Gedächtnis rufen, das nicht sie es waren, die sich absonderlich verhielten, laut der Gesellschaft. Leicht murrend wandte er sich ab, verschluckte die wütenden Worte die ihm im Hals steckten. Er hatte gerade erst Leute kennen gelernt. Er wollte sie nicht gleich wütend auf sich machen… noch.

Es war ihm also nur allzu Recht das Nao und Lerina das Thema dann auf ihre Drachen lenkten. Immerhin war das wenigstens wirklich interessant! Mit einem Mal wirkte er wieder wie ausgewechselt, beugte sich leicht vor, während seine Augen erneut kindlich aufleuchteten und sowohl die beiden Jugendlichen, als auch den kleinen Drachen, auf der Schulter Nao’s, ab und an begutachtete. Jedoch, je mehr sie sprachen, umso verwirrter wurde der verrückte Junge. Sein Kopf neigte sich mit jeder Minute mehr in die Schräglage, während sein Gesicht ein einziges Fragezeichen formte. Doch dann, als Nao zu sprechen begann, wandte sein Blick auf eine kleine, herauslugende Ecke einer Schachtel in Nao’s Jacke. Waren das etwa…??? Zeit für einen kleinen Streich. Immerhin hatte Jaden heute kaum Leute verarscht, darauf musste eingegangen werden! Schließlich war das absolut inakzeptabel. Jedoch lenkte Nao die Aufmerksamkeit wieder auf sich, mit den Worten, das Drachen träumen können. Begeistert schienen die blauen Augen aufzufunken, während sich ein kindliches Lächeln auf Jadens Zügen ausbreitete. Selbst Lerina bestätigte das, sprach sogar davon das sie die Träume ihres Drachen sehen konnte, während Jaden nur anerkennend nickte. „Nice. Nice.“ Währenddessen hatte er sich ja langsam erhoben gehabt und war zu Noroelle getreten, seinem kleinen Bro, welche ihm erlaubt hatte ihre Federn zu berühren. Doch als er ihr, mehr oder weniger beabsichtigt, eine herausrupfte, reagierte sie anders als erwartet. Das rothaarige Mädchen fuhr ihn förmlich an, nicht verstehend, das er die Feder eigentlich gar nicht gewollt hatte. Einige Momente starrte Jaden sie völlig verblüfft und unverständnisvoll an, ehe er den Blick senkte und kurz den Kopf zur Seite richtete. Sichtlich getroffen. Doch das hielt vielleicht für zwei Sekunden an. Blitzartig wirbelte sein Gesicht wieder zu ihr herum, während er sein Gesicht zur Fratze verzog und er ihr die Zunge heraustreckte. Der kleine blau-silberne Stecker auf ihr glühte kurz in dem Licht der Lampe auf, während alles was noch fehlen konnte, der Mittelfinger war, der nur allzu passend zu dem Gesicht gewesen wäre. Doch diesen ließ Fishie überraschenderweise dieses Mal weg. Aber was sollte man sagen? Der Junge war einfach frech und das durch und durch. Er ließ sich von niemanden etwas sagen, nicht einmal von Leuten die er mochte.

Schließlich zog normalisierte sich sein Gesicht wieder und er grinste Redhead fast schon spöttisch zu, als er das mit dem Eis erwähnte. Er war immernoch ein klein wenig eingeschnappt wegen dieser Anfuhr, obwohl es eigentlich Noroelle war, die eingeschnappt sein dürfte. Allerdings beruhigte sich auch diese kurze Gefühswelle von Fishie wieder und er lächelte sie wieder mit dem wie zuvor freundlichen, etwas kindlichen Lächeln an. Noch während Lerina auf die Frage des weißhaarigen Neuankömmlings einging, hatte sich Jaden schon wieder erhoben und war auf Nao zugetreten, schoss das Foto mit ihm und gleich anschließend von den Mädchen. So sah es jedenfalls für die anderen aus. Was sie nicht bemerkten, war wie Jadens Fingerkuppe kurz über die Schachtel strich und sie dann mit einer kleinen Handbewegung von Naos Tasche, in seine gleiten ließ. Alles in Allem geschah dies nicht nur schnell, sondern auch so, das Naos Körper etwas vor dem von Jaden stand, wodurch dieser Akt ungesehen war von den beiden Mädchen. Fishie ging zur Couch zurück, setzte sich wieder neben seine Cupcake, wobei er Nora kurz herausfordernd angrinste, in der Hoffnung sie würde versuchen ihm das Handy zu entreißen, was zugegeben… nicht gerade schlau gewesen wäre, da Jaden alles andere als klein war. Auch wenn es nicht wirklich zu ihm passen zu schien. Doch da nichts Derweiteren passierte, blickte er unverhohlen zu Nao. Ein Grinsen breitete sich in Fishies Gesicht aus, brannte sich förmlich in die Haut, während er den Jungen die ganze Zeit musterte. Erst nach wenigen Minuten des Anstarrens und Angrinsens,  erhob Jaden langsam das Wort. „Nao… Bist du mit 15 nicht eigentlich zu jung zum Rauchen?“ Gelassen ließ er seine schmalen, weiße Hände in die viel zu großen Taschen seiner Jacke gleiten und legte die soeben geklaute Zigarettenschachtel auf den Tisch. Jedoch nicht ohne noch einen gespielt tadelnden Blick zu dem Jungen zu werfen. „Tz Tz Tz…. Au weia, Twinnie.“ Er kicherte kurz auf, strich sich durchs weiße Haar und schob die Packung über den Tisch zurück zu Nao. Jedoch hatte er noch eine kleine Überraschung in dem Päckchen dagelassen. Es war ein kleiner: Jackinthebox. Ein Clown an einer Sprungfeder, der sobald die Schachtel geöffnet wurde, nach oben sprang und dem Öffner schon einen gehörigen Schreck einjagen konnte. Zudem dieser Jack hier auch nicht grade… nett aussah, sondern eher der Definition eines ausgewachsenen Horrorclowns entsprach. Jaden tat dies auch nicht unbedingt, weil es so schlimm fand, das Nao rauchte. Im Gegenteil, ihm war es ziemlich egal. Schließlich hat er bereits mit 10 Jahren damit angefangen… Aber es juckte ihn förmlich in den Fingern mal wieder etwas Unruhe in dem Gefängnis zu stiften. So musste er sich aber vorerst nur mit kleinen Streichen glücklich geben. Jedoch erhob Lerina wieder das Wort und Jaden wandte sich ihr zu, voller Enttäuschung in den grün-blau leuchtenden Augen. Etwas schmollend schob er die Unterlippe vor.

„Wenn du möchtest, kann ich dir ein paar Lieder herübersenden….“ Murmelte er stattdessen. So war hier auch das Geschäft auf GlassDome. Entweder du kaufst dir die Musik im Laden und musst 10 Jahre warten, um den neuesten Hit von Heute zu bekommen, oder du holst dir die Musik von den Hackern, so wie Jaden. GlassDome war schon ein umständliches Örtchen. Genau wie sich Jadens Ratte auch immer solche Orte suchte. Merkwürdigerweise erschien sein Bro jedoch völlig verwundert über den Namen den sie trug. Für einige Sekunden blickte Jaden sehnsüchtig dem kleinen Tier nach das in den Weiten des Oberteils verschwand ehe er leicht seufzte. Das weiße Haar fiel ihm leicht ins Gesicht, bedeckte kurz die glühenden Augen, während seine Finger nervös im Schoss an der Feder spielten. Schließlich richtete er sich auf die Frage von Nora auf, grinste. „These children learn from cigarette burns, fast cars, fast woman and cheap drinks. All the asphyxiated self medicated take the white pills, you feel alright.“ Mit einem Lächeln auf den Lippen sang er diesen kleinen Liedausschnitt, als wenn dies ihre Frage wirklich beantworten würde. Fast gleichzeitig zog er eine kleine Pillenpackung aus der Jackentasche hervor, auf deren Etikett groß: Cypiriumkarbonat, prangte. Interessiert betrachtete er die weißen Pillen da drinnen kurz, versuchte sich daran zu erinnern wie viele er heute geschluckt hatte. Zu viele, das wusste er auf jeden Fall. Mit einem Schulterzucken ließ er sie jedoch zurück in seine Tasche gleiten.

„Nein… also das war so.“ Schmunzelnd richtete er seinen Blick wieder auf Norelle. „Ich bin vor 4 Wochen ja wieder aus der Anstalt raus und sofort zurück zu meinen Freunden. Also hab ich ne neue Lieferung Dope bekommen, die ich ticken sollte. Dann vor zwei Wochen, ich stand da so in der Gasse. Kommt ein Kerl, will Dope alles klar… Ich greife in meine Tasche, geb es ihm so. Aber im nächsten Moment schlägt er mir voll ins Gesicht.“ Bei der Erinnerung weitete der Junge kurz die Augen, strich sich über die Wange, grinste etwas verlegen. Die Wunde war längst verheilt. Ein Engelchen aus der Gruppe hatte sich seiner angenommen. „Also bin ich zurückgefallen und sehe so, das ich ihm kein Gras gegeben hab, sondern eine Ratte, welche sich prompt in seiner Nase verbissen hat. Ich hab keine Ahnung wie die Kleine.. oder der? In meine Tasche gekommen ist. Doch eine hab ich. Die Tierchen hungern heutzutage hier drinnen, fressen sich sogar gegenseitig und ich hatte Erdnüsse in der Tasche. Also ist sie wahrscheinlich hereingeklettert.“ Jaden machte sich nicht einmal die Mühe zu erklären versuchen, warum er ausgerechnet Erdnüsse in der Tasche hatte, oder er tickte. Beispielsweise das getan hatte, er plauderte einfach fröhlich weiter. „Also er packt so die Ratte, wirft sie zu Boden und versucht sie zu treten. Also hab ich ihn… na außer Gefecht setzen klingt falsch. Sagen wir einfach ich hab ihn leiden lassen. Weil eine Ratte totzutreten ist schon… mies.“ Bei Menschen und menschlichen Wesen war das jedoch anders, für ihn jedenfalls. Es war schon komisch, das er nur bei Tieren und Kindern noch Mitgefühl zeigen konnte. „Also hab ich die Ratte wieder zu mir gelockt und seitdem ist sie bei mir. Aber sie kann mich nicht leiden und ich glaub auch sie ist bekifft… Aber ich bin mir nicht sicher. Ich kannte sie ja nicht, bevor sie zu mir kam. Vielleicht hat sie auch einfach, eine besondere Persönlichkeit? Und wegen Lu. Dope hab ich auch dabei. Es ist aber nur ein kleiner Johnny, ein Abschiedsgeschenk von Travis. Was lustig ist, da ich eigentlich nicht kiffe. Aber Lu wollte ja nicht… Und nunja, darum habe ich euch vorhin auch gefragt ob Drachen Haustiere sind. Weil wenn wäre ich ja jetzt ein Ritter! Ein ...Rattenritter. Klingt doch gar nicht mal sooo übel...oder?“ Fishie wurde sich gerade selbst bewusst, wie bescheuert das eigentlich klingen musste. Gleichgültig zuckte er kurz mit den Schultern, strich weiter mit den langen Fingern über die weiche Feder und schloss für einige Sekunden die Augen. Nur um sie jedoch gleich wieder aufzureißen, als die Mädchen schon zum Aufbruch drängten. Er überlegte einige Sekunden, lauschte Noroelles Worten und fragte sich ob er denn Spanisch konnte. Irgendwie wollte er sie beeindrucken… Wieso auch nicht? „Qué Tacos!“ Begeistert rief er diese Worte auf, sprang voller Motivation auf und hatte im nächsten Moment schon seine Sachen ergriffen. Rucksack, Geigenkoffer und natürlich den abgetrennten Arm von Jael. Obwohl er vorhin gerannt war und fast durchgängig redete, hatte er immernoch volle Energie und war wohl als nerviges Bündel davon zu bezeichnen. Er spürte die murrende Bewegung von Dope in seiner Jackentasche und grinste kurz glücklich. Der Abend versprach noch lustig zu werden!
Doch kurz darauf, wandte er sich zu Noroelle kurz, ehe er wieder zu sprechen begann, leise. "Ich kann Traumwelten verändern und dich in deinen Träumen überall hinführen und ich kann meine Realität ändern. Aber das heißt nicht das ich die ganze Welt verändern kann... ich kann es mir nur schöner gestalten und selbst das ist nicht real. Was wäre dir denn lieber einen schönen Traum zu leben, oder das wahre Leben? Ich kann es dir nachher zeigen wenn du willst." Kurz schien die Motivation von eben noch abgeflaut zu sein, doch gleich darauf grinste er schon wieder wahnwitzig und verschnellerte seine Schritte. Den Abend konnte ihn keiner verderben, nicht einmal dunkle Gedanken.

TBC: Die Insel // der Strand // die Lagune

Nao sah zu Norelle. Ich werd es ihnen doch erzählen."Ich war mit Jael und Loki unterwegs. Wir wollten Jael helfen ihren Bruder zufinden. Als Sho gerade einen Trampelpfad zur Lagune entdeckte hörte Jael eine Stimme. Sie war der Meinung es wäre Lus gewesen. Also sind wir los gelaufen. Jael hat gesehen wie Lu die Klippe runter gesprungen ist und aufgespießt wurde. Als Sho und ich an der Lagune ankamen war Lu somit aufjedenfall Tod. Jael hielt ihren Bruder in den Armen und ja. Wir haben in verbrannt, weil Jael nicht wollte das irgendwelche Wissenschaftler an ihren Bruder kommen. Was für Köter? Jael hat zwar jetzt einen Metallarm aber lebt." beendete Nao das Thema und richtete sich wieder ein seinen Twin. Als dieser zu ihm kam um Fotos zu machen schloss Nao die kurz die Augen. Doch Fishie war so schnell wie er neben ihm stand auch schon wieder auf der Couch gelandet. Auf die Frage hin mit dem Rauchen zuckte Nao mit den Schultern."Mag sein aber es beruhigt manchmal eine zu rauchen." Nao nahm die Schachtel und steckte sie wieder in seine Jackentasche ehe er sich umdrehte und den anderen folgte. "Ihr wollt zum Strand? Ok bin dabei." traust du dir das zu Nao? Du weißt doch was da war. Ich meine klar Lus Leiche ist da dank uns nicht mehr, aber trotzdem.Nao nickte nur und ging weiter.

TBC: Die Insel // der Strand // die Lagune

Erfreut, dass es jetzt wir endlich aufbrechen, laufe ich Nora hinterher und warte an der Tür auf die zwei Jungs. So bekomme ich noch mit, wie Nao von Luzifers Tod erzählt. Erschrocken schlage ich mir eine Hand vor den Mund. Er muss am Boden zerstört gewesen sein, als er dachte, dass seine Schwester tot sei. So sehr davon überzeugt, dass er ohne sie nicht leben wollte, dass er einfach aufhören wollte zu leben. Ich kann dieses Gefühl nachvollziehen - mir ging es eine Zeit lang genau so. "Das ist wirklich Ironie des Schicksals", sage ich tonlos und lege Nao, der ja dabei war, eine Hand auf den Arm. "Er ist ganz umsonst gestorben und du warst auch noch dabei...Es tut mir wirklich leid, Nao." Ich klopfe ihm einmal auf die Schulter, weil ich ihn nicht überfordern will. Besser als nichts ist es allemal.

"Ach, Fishie, es wäre echt genial, wenn du mir ein paar Songs schicken könntest! Aber erst später, okay? Jetzt gehen wir erstmal. Nora ist ja schon fast weg"

Ich winke den beiden zu, damit sie mir folgen und gehe dann Noroelle hinterher. Hey, Fairy, wenn du willst, komm doch auch in die Nähe. Ich weiß ja nicht, wie das jetzt dann abläuft, aber Fishie wollte dich auch unbedingt sehen...und außerdem wollten Nora und wir zwei ja noch einen "Ausflug" machen., denke ich. Ich grinse, als ich spüre, wie sie enthusiastisch aufpringt und ihre Flügel ausschüttelt.
Bin auf dem Weg, Liebes, sagt sie und fliegt los.

TBC // Der Strand // Die Lagune

Wie aus dem Nichts hört man es in ganz GlassDome erschallen. Das komplette Gefängnis hält inne, als Rauschen, wie aus tausend Lautsprechern widerwärtig kratzend in den Ohren schallt, nur um kurz darauf die sanfte Stimme einer Frau erklingen zu lassen. Doch fragt euch, ist die Stimme real? Ähnlich im Klang wie in den Bahnen, die ihr früher als normale Bewohner der Erde gefahren war, singt sie in euren Ohren, vermag euch trügerische Illusion eines früheren Lebens zurückzugeben. Sie ist real und ebenso ist das was sie euch verkünden mag.
„Unsere lieben Bewohner von Glassdome – Neue, wie auch schon Bekannte. Dies ist eine Durchsage. Es wird umgehend gebeten sich in seine, für sich zugeteilte Unterkunft zurückzuziehen. Wer sich in einer Stunde nicht an dem zugewiesen Ort befindet, wird eliminiert.
Dies gilt für ALLE Bewohner von GlassDome.
Ich wiederhole.
Dies ist eine Durchsage. Es wird umgehend gebeten sich in seine, für sich zugeteilte Unterkunft zurückzuziehen. Wer sich in einer Stunde nicht an dem zugewiesen Ort befindet, wird eliminiert.
Dies gilt für ALLE Bewohner von GlassDome.
Der Quarantänemodus wird ausgerufen. Bitte bleiben sie in ihren Unterkünften, für Essen wird gesorgt sein. All ihre Fragen werden bald geklärt sein. Verlassen sie unter keinen Umständen ihr Zimmer oder sie werden eliminiert. Nach der Stunde werden alle Unterkünfte automatisch abgeriegelt, ein und ausdringen wird dann unmöglich sein. Ich wiederhole, begeben sie sich schnellstmöglich in ihre Unterkunft – oder sie werden eliminiert.
Einen schönen Tag – Danke.“
Erneutes Rauschen beendet die Durchsage, eröffnet dafür jedoch Sirenen, welche den Beginn der Quarantäne ankündigen.