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Herzlich Willkommen in Glass Dome. (: Es freut uns, dass du hierher gefunden hast. Wenn du Lust hast sieh dich gerne einmal genauer um; doch einmal eingewiesen gibt es kein Entkommen mehr - sei dir darüber im klaren! Im Moment wird im Forum selbst alles ein wenig umgemodelt, aber keine Sorge, das RPG ist und bleibt aktiv. Übrigens haben wir Kekse. Liebe Grüße, das Admin Team; Limlim (Liam) & Lexipuh (Alex)
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xx 3 Wochen nach der verhängnisvollen Nacht, ist wieder etwas Ruhe in Glassdome eingekehrt und das Institut will die Schüler an die Schule heranführen.
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Auf diese Lagune, auch Blue Lagoon genannt, läuft man direkt drauf zu, wenn man den Strand entlangläuft. Hier kann man beim Tauchen wunderschöne Korallenriffe und seltene Fische sehen.
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Thema: Re: Lagune Mi 18 Dez 2013, 00:56
Mir doch egal was ihr für Probleme habt. sagte er mit ruhiger Stimme und sein Blick beruhigte sich. Er schaute zu dem Jungen, das Problem war ihm auch egal, ebenfalls störte ihn nicht was er mit ihn angetan hat, doch ein Schlag oder allgemein Gewalt ist keine Lösung. Dean grinste. Er ist sonst die Person die leidenschaftlich kämpft, doch das ist was anderes, denn ein Kampf ist keine Verkettung von Gewalt, sondern eine Tätigkeit sich in Ehre zu messen. Dean war klar das nicht jeder Kampf fair für beide sind, doch so entwickelt man sich halt. Ein Kampf sollte eine Auseinandersetzung sein, die vielleicht nicht fair ist, doch wenigstens mit Ehre und Leidenschaft durchgeführt wird. Das was er Fishie antat, war vielleicht nicht schlimm zu mindestens aus seiner Sicht, doch tat er dies nur als einseitige Gewalt. Ein Kampf unter der eben erwähnten Bedingungen, selbst wenn er nicht zu Fishie Gunsten ging, war eine bessere Lösung als ein subtiler Schlag. Dies war zu mindestens Deans Sicht, doch was wusste er schon. Vor nicht mal einer Woche kannte er diesen Ort nicht einmal und nun wollte über diese Personen philosophieren. Er nahm sich eine Flasche Alkohol und setzte sich wieder hin. Er trank sie mit einem Schluck weg. Das ist ja mal ein Drecksgesöff. Eklig. Dean machte ein angewidertes Gesicht. Er schaute sich um. Übert alle Personen hatte er sich wenigstens Gedanken gemacht außer über Noroelle, die sich zuerst Sorgen um Fishie gemacht hat. "Du weißt schon was sie ist, oder Cyrus? fragte er über seine Gedanken. "Gefallener Engel" antwortete er kurz. "Na gut, da ich mich mal abgesehen von Fishie uns überall unbeliebt gemacht haben. Mal schauen." dachte er. Dean fand das er irgendetwas bekannt an Noroelle kam. Er wusste nicht was , doch er kommt bestimmt noch darauf. Er nahm seine Schwerter wieder ab und legte sie neben ihn und genoss die Sonne.
Alex
inhaftiert {ADMIN}
Anzahl der Beiträge : 1026 Anmeldedatum : 28.08.13 Alter : 26 Ort : Lichtung im Wald
Thema: Re: Lagune So 22 Dez 2013, 20:12
I want to… I really do, but i can’t so im leaving for a month or two. Ein flüchtiger Wimperschlag, bedeckt mit den herabrieselnden feinen Staub der Felsdecke, kaum auffällig so vergänglich wie ein kleiner Atemzug. I told him I’ll be big… Die Fingerkuppen die zart über die raue Haut des Steins strichen, soviel weicher als er es war. Die dunkelblauen Augen, die soeben noch vor Feuer förmlich verzehrt wurden richteten sich fast schon emotionslos für einen Moment auf die Gestalt die im Schatten des Eingangs verharrte, regungslos einem wohlgeformten Marmorbildness eben. Ein kurzes Lächeln, das seine Lippen bedeckte und den Augenblick für eine Sekunde so perfekt zu machen schien, das jeder Beobachter es am liebsten mit einer Kamera einfangen wollte, diesen einen kurzen Moment der Friedlichkeit, der Ruhe vor dem Sturm. Gerade weil das alles so flüchtig, ja kaum einen Windhauch gleich, war es so perfekt. Beinahe schon hätten ihre Worte ihm ein Lachen entlockt, bitter. Natürlich hatte sie es nicht so gewollt. Sie war ein Engelchen, ein reines Gutwesen, dazu geschaffen selbst denen helfen zu wollen die ihnen ohne zu zögern mit einem Fingerschnippen das Leben aus dem viel zu schwachen Körper entreißen würden. Ähnlich wie sie es gerade mit seinem tat. Es war schon erbärmlich an was für einem winzigen Faden sein materieller Körper eigentlich hing, nur verbunden mit einem undefinierbaren Wesen, das selbst einfach nur durch Mutation entstanden war. Aber so war nun einmal das Gesetz der Evolution: Mutation, Selektion und Isolation… 3 Dinge die beim Entstehen seiner Rasse durchaus vorhanden gewesen waren. War das der Preis für Stärke? Musste man für Macht die Fähigkeit, alleine über seinen Körper bestimmen zu können wirklich aufgeben? Erneute Schmerzen und im Kopf tausendfach echoende Schreie zwangen ihn in die Knie, während das Kind verzweifelt an den Seelenbänden riss, die es unwiderruflich an den menschlichen Körper ketteten. Die Sicht verschwamm vor seinen Augen, sodass er die zitternden Lider schloss, während Schweiß seine Haut bedeckte. Erst nachdem sich alles wieder beruhigt hatte, wagte er es die Augen zu öffnen, lehnte sich an den Felsen und lauschte ihren Worten ohne derweil ein eigenes zu verlieren.
Er suchte sie mit seinem Blick, blieb an ihren Gesicht hängen und schließlich an dem Anblick, wie die zarte Zungenspitze kurz fast schon verrucht in seinen Augen über die weiche, doch trockene Haut der Lippen fuhr. Das idiotische Lächeln das vermeintlich sich auf seine Zügen legen wollte, wurde eisern hinter Verschluss gehalten, nur durch das kurze Zucken der Mundwinkel verraten. Amüsiert blickte er zu ihr auf, in die vor Schreck geweiteten blauen Augen. „Mich beruhigt… ? Du solltest dir weniger Sorgen um mich als um den Schatten machen.“ Er lachte kurz warm auf, als wäre diese abstrakte Situation die eben noch stattgefunden hatte, längst vergessen worden, wie vor Jahren passiert. Bei ihren nächsten Worten jedoch kam um ein Grinsen nicht umhin. „Wenn du nicht wieder anfängst zu singen…“ Schelmisch zwinkernd, lehnte er sich etwas zurück, verschränkte kurz die Arme hinter seinem Kopf, noch immer lächelnd. Selbst in so einer Situation konnte er seinen Humor nicht verlieren. Wieso denn auch? Immerhin war es ja nur „fast“ schief gelaufen, von daher wieso sollte er ein Drama machen? Nur äußert zögernd richtete er seinen Blick wieder auf das dunkle T-shirt, wessen tiefschwarzer, feuchter Fleck rote Flüssigkeit auf seinen Fingerkuppen hinterließ, wenn er darüberstrich. Ermattet seufzte er kurz , eher darüber erzürnt das er heute mehr Kleidungsstücke verloren hatte, also sonst in einem ganzen Jahr. Doch Scar lockte ihn mit ihren Worten erneut aus dieser kurzen Trance heraus, sodass er für einen Moment fragend den Blick hob, sie neugierig dabei beäugte als sie sich erhob und schließlich neben ihm niederließ. Noch immer leicht verwirrt hob er kurz eine Braue, musterte sie, beließ es dann jedoch bei einem seichten Schmunzeln. Ihm war es nur recht. Bei ihrem Lachen schloss er sich an, schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück, doch schon fast peinlich berührt durch ihre Worte. Etwas verlegen strich er sich durchs Haar, öffnete die Lippen und setzte zu Worten an.
„Wie soll ich das sagen… Ich habe mich nicht direkt vor dir erschreckt… eher das Wesen das ich bewirte. Allerdings sind wir eng miteinander verknüpft, sodass du mir doch auch Angst gemacht hast.. ja. Oder zumindest deine Stimme.“ Schaudernd erinnerte Alex sich an den Moment zurück, wo Scars zarte Hand seine Schulter berührte, sachte und er wie vor einer Verbrennung zurückgezuckt war. Diese Stimme war eine zarte Versuchung seiner zweiten Existenz und etwas das durchaus tödlich für ihn ausgehen konnte, wenn er nicht aufpasste. Es gab zwei Möglichkeiten diese kleine Bedrohung die von dem blonden, so unschuldig wirkenden Wesen ausging. Er könnte sie einfach töten... Schließlich war sie naiv genug gewesen ihm ohne wirkliche Wehr an einen Ort zu folgen, der lange ohne menschliche Besucher existiert hatte. Allerdings würde der Verdacht sofort auf ihn gelenkt werden, der Typ der einen „Wehrlosen“ zu Boden gestoßen und bedroht hat – er könnte sich glatt übergeben von der ganzen regenbogenfarbenen Nettigkeit die hier in einem Gefängnis ausgetragen wurde. Die zweite Möglichkeit wäre sie unter Verschluss zu halten. Ein Lächeln umspielte kurz seine Züge, während er die Augen schloss und dieses Bild im Kopf begann zu formen. Es wäre ja nicht unbedingt seine erste Entführung und ein kleines, durchaus reizvolles Engelchen konnte auf Dauer schon zu seiner Belustigung beitragen, ebenso wie es ihm gewaltige Sprünge in seiner Forschung verschaffen würde, jedoch… Auch hier war er einfach zu auffällig. Die dritte Option war Abwarten. Etwas das er eigentlich gar nicht gut konnte, aber wen kümmerte es? Zur Not könnte er mit einer einfachen Bewegung sie immer noch schnappen und zurück in sein altes Versteck unter GlassCity bringen.
Sie war keine bedeutende Persönlichkeit, niemand der vermisst werden würde – außer vielleicht von Mitinsassen. Ihre Eltern waren nicht bedeutend, so glaubte er. Doch er würde auch kein Risiko eingehen indem er planlos kleine Mädchen von der Straße wegholte. Bei ihrem Satz, hob er den Blick, betrachtete sie interessiert bei ihren doch leiser werdenden Worten. Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Anblick der Bisspunkte, die eigentlich schon längst verheilt waren doch immer wieder in seinem Kopf aufflammten. Fangbanger, Bluthuren… In New York und London gab es sie reichlich. Mit einem Seufzen holte er die Pillenpackung hervor, hielt sie ihr mit einem kurzen Nicken hin. „Auch wenn du dich anscheinend wieder etwas stärker fühlst, solltest du eine essen… Einfach um deinen Kreislauf zu unterstützen.“ Er schmunzelte kurz aufmunternd, nahm sich eine heraus und legte sie auf die zarte weiße Handfläche des Mädchens, wobei seine Augen noch immer interessiert auf ihr verharrten, unwissend wie er mit ihr nun umgehen sollte. Doch da sah er etwas anderes in ihren Augen… Er kannte es. Nur wenige Stunden zuvor hatte er es in den hellen, eisigen Augen von Jael gesehen als er seinen Körper in ihr Fleisch gerammt hatte, eins mit ihr wurde. Begierde färbte das dunkle Blau des Mädchens vor ihm glasig, machte ihren Atem leicht fiebrig, während ihr Blick sich im Nichts verlor. Nur kurz huschte ein Schmunzeln über seine Lippen, während er sich erneut zurücklehnte, seine Gedanken abschweifen ließ, ehe er leise hauchte, ohne es wirklich zu realisieren. „Von allen Leuten da unten… Machst ausgerechnet du mir keinen Vorwurf.“ Es war eine Feststellung, doch fast schon lag Frustration und Bitternis in der rauen Stimme. Sie war sein Feind, auch wenn sie es nicht wusste und er es nicht wirklich fassen wollte. Das Warum, das an dem Satzende hätte folgen sollen, blieb unausgesprochen, während Mercer sich einen Punkt an der Wand suchte und ihn ohne jegliche Emotionen zu mustern begann, die Bilder von dem dunklen Keller und den schreienden Opfern unterdrückend die damals als vermeintliche Bedrohung von ihm der Welt entrissen wurden.
Postingreihenfolge Lerina -> Nao Noroelle -> Jaden -> Yuna -> Dean Scar -> Alex
Scar
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Thema: Re: Lagune Mo 23 Dez 2013, 11:39
Ich musterte ihn lange. Ich sollte nicht wieder anfangen zu singen... Prüfend blickte ich auf meine Hände und antwortete zögerlich: "Ich kann dir nicht versprechen, nicht wieder zu singen. Ich werde versuchen es in deiner Gegenwart zu unterlassen. Damit dieses Schattendings nicht wieder geweckt wird..." Ich blickte weiterhin auf meine Hände. Er war der Erste, dem ich mit meinem Gesang wirklich schaden konnte. Durch dieses Schattendings. Allerdings würde ich auch mir damit schaden. Denn Alex meinte, dass es sehr gefährlich war. Somit musste ich tatsächlich aufpassen. Ich hatte nie gelernt, die Magie aus meiner Stimme zu verbannen. Dann würde ich auch in seiner Gegenwart singen können. Im nächsten Moment lachte ich mich innerlich aus. Als ob ich mich jemals trauen würde in einer größeren Gesellschaft als drei Leuten zu singen. Und ein Mensch bzw. Teilnehmer wäre davon ich. Daraus würde folgen, dass ich nur nicht mehr singen bräuchte, wenn ich mit Alex alleine wäre. Und in einer größeren Menge würde ich sowieso nicht singen. Folglich wäre Alex Schattendings vor meinem Gesang ziemlich sicher.
Ich nahm meinen Blick wieder von meinen Händen und sah Alex ins Gesicht. Ich merkte, dass er mich musterte und mit mir lachte auf meine Worte hin. Nur um dann die Augen zu schließen und ja schon fast peinlich berührt durch meine Worte den Kopf zurück zu lehnen. Er öffnete die Augen wieder und fuhr sich durchs Haar. Eine Geste die ich von Mason kannte... Sofort verdrängte ich den Gedanken an den smarten Vampir wieder. Ich wollte jetzt nicht wieder an ihn denken. Da redete Alex wieder und ich war ziemlich froh über die Ablenkung. Ich kniff leicht die Augen zusammen und erwiederte nachdenklich: "Du meinst also, dass du so etwas wie ein..." Ich suchte nach dem passenden Wort und fuhr schließlich achselzuckend fort: "Ein Wirt bist. Zumindest für dieses Wesen. Und meine Stimme hat dir Angst gemacht..." Nachdenklich fuhr ich mir mit meiner Hand durch die Haare und strich sie mir somit aus der Stirn. Also sollte ich tatsächlich nicht mehr für ihn singen. Erneut wurde mir bewusst, dass er der Einzige war, den ich kannte, dem meine Stimme Angst machte. Dem ich Angst machen konnte. Ich sah, dass ein Lächeln Alex Lippen umspielte. Unwillkürlich fragte ich mich, was er wohl denken mochte. Es interessierte mich. Nur ob ich es tatsächlich wissen wollte, konnte ich nicht sagen. Vielleicht hatte er an vorher gedacht. Diesen Moment, als ich für ihn zu singen begonnen hatte, ihn an der Schulter berührt hatte. Und er völlig ausgetickt war. Gut, nicht völlig. Aber für Alex Verhältnisse, völlig. Er war zumindest erschrocken. Wie er gerade eben zugegeben hatte.
Als ich mich neben ihn gesetzt hatte, sah er mich wieder an. Allerdings schweifte sein Blick zu meinem Hals. Unwillkürlich legte ich meine Hand auf den Hals. Dort waren bis vor kurzem noch die Bissspuren von Mason gewesen. Er sagte etwas zu mir... Ich verstand ihn nur am Rande. Denn die Erinnerungen an den Biss waren zu stark. Alex sagte etwas zu mir, leise. Aus diesem Grund wurde ich wieder zurück geholt. In die Wirklichkeit. In das Hier und Jetzt. Ich vertrieb mit einem Blinzeln die Erinnerungen und fixierte Alex wieder. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass eine Eisentablette in meiner Hand lag. Ich blinzelte überrascht. Wo kam die - im nächsten Augenblick wurde mir bewusst, dass Alex sie mir in die Hand gedrückt haben musste. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht und ich steckte mir die Kautabletten in den Mund. Langsam kaute ich sie und versuchte den ekligen Geschmack aus meinem Mund zu vertreiben. Ich schluckte heftig. Der Geschmack war einfach... Ich verzog mein Gesicht und sah Alex ins Gesicht. Er war ratlos. Und traute sich nicht fragen, weshalb. Ich würde es ihm nicht unnötig schwer machen. Leise, genauso leise wie er seine Feststellung, mehr Frage gestellt hatte antwortete ich ihm: "Nun, alle sehen nur auf das was gerade eben vor ihnen geschieht. Kaum einer blickt dahinter. Woher darf ich mir das Recht nehmen dich vorschnell zu verurteilen? Außerdem weiß ich nicht, was dir Jaden angetan hat. Und alle waren auf seiner Seite. Irgenwer musste doch zu dir halten." Ich blickte zu Boden und fügte noch leiser an: "Außerdem steht schon in der Bibel... Nur wer ohne Sünde sei, darf den ersten Stein werfen..." Ich schluckte und sagte nun etwas lauter: "Und ich glaube keiner auf dieser Insel ist ohne Sünde. Sonst wäre er nicht hier." Ich hatte mich gerade noch beherrscht nicht 'gottverdammte Insel' zu sagen. Ich sah Alex wieder ins Gesicht und sagte lächelnd: "Übrigens Danke für die Kautabletten." Ich blickte an die Decke der Höhle. Und genoss die Stille und Ruhe, die derzeit herrschte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es wieder hecktisch und unruhig werden würde.
Alex
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Thema: Re: Lagune Do 26 Dez 2013, 23:45
Wie sagte man doch so schön? Gegensätze ziehen sich an. Vielleicht war genau das der Grund warum gerade Alex und Scar in einer vereinsamten Höhle zusammengekommen waren… und rumsaßen. Über verflogende Vorfälle diskutierten, während seine Gedanken sich nur um den Biss drehten. Diese zwei, eigentlich unauffällig wirkenden Punkte ließen ihm einfach keine Ruhe. Sie erinnerten ihn an damals…
Die dunklen, verkommenen Gassen von New York, nur spärlich erleuchtet von den flackernden Licht längst schon überfälliger Laternen, deren mattes Licht den länglichen Asphalt eigentlich nur noch bedrohlicher machten, als er sowieso schon aussah. Eine dunkle Bar, angestrahlt von ekelhaften roten Neonlicht hatte damals wie von Magie seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Er war nicht der Typ der unter die Leute ging… sich Bars herumtrieb oder auf halbnackte, bezahlte Weiber scharf war. Dennoch, dieser eine Laden, der eigentlich alles andere als einladend wirkte, mit der teils verrotteten Fassade hatte ihn einfach in seinen Bann gezogen. Ohne es wirklich damals zu realisieren war er auf das Geschäft zugetreten, hatte die Klinke der schweren Eingangstür umfasst, als sogleich ein heißer Schmerz seine Handfläche durchzuckte… von der Kälte der Metalls. Eigentlich hätte er es verstehen sollen. Er war ein Wirt und sein Wesen wollte unter keinen Umständen das er diese Bar betrat. Süße, orientalische Düfte schwebten ihm förmlich entgegen, nahmen die Atmung, während Rauch das ganze Lokal für sich einnahm wie ein Geist. Der Drang dem kratzenden Husten im Hals nachzugeben, machte es beinahe unerträglich, doch als seine Augen sich langsam an die Dichte des Qualms gewöhnt hatten und seine Augen die Schönheit dieses Lokals erfassen konnten, war alles wie vergessen. „Guten Abend… Süßer. Bist du denn schon volljährig?“ Eine verruchte Stimme, die so zart im Klang war und ja vor Erotik die Luft beinahe zum Knistern brachte, ließ ihn herumfahren. Eine Frau, gekleidet im roten, bodenlangen Kleid, mit vollem braunen Haar, das sich bis zu ihren weiblichen Hüften dick herunterwellte - einem Wasserfall eben, lächelte ihn an. Sie war beinahe schon unmenschlich schön, mit großen blauen Augen, von langen, matten Wimpern eingerahmt und vollen roten Lippen. Ihre Haut war blass, ohne jedoch krank auszusehen… Viel mehr glich sie einer längst von der Erde gegangenen Person, einer Leiche, frisch dem Leben geraubt. Diese blauen, tiefen Augen hielten ihn gefangen, nahmen ihm die Kunst des Sprechens, sodass ihre Lippen sich nur noch weiter ins Lächeln verzogen und ihre schmale, so zarte und feminine Hand seine sanft ergriff und ihn ohne ein Wort der Widerrede hinter sich herzog. Seine Augen, vor Aufregung glänzend striffen die verschiedenen anderen Personen, die sich amüsiert lachend und trinkend, ohne ihn auch nur die Spur zu beachte miteinander köstlich die Zeit vertrieben. Doch diese roten Punkte, an den Hälsen, Schenkeln, Schlüsselbeinen, Armen und sogar Schultern standen wie hässliche Schönheitsmakel aus diesem Bilde heraus. Es wirkte einfach so… unpassend in diesem wunderschönen Etablissement. Bevor er auch nur fragen konnte, was hier vor sich ging, schloss sich die samtige Tür hinter ihm und er würde aufs Bett gestoßen. Ihr feuriger Blick klebte an seinem Gesicht, während ihr Körper sich bewegend wie eine Schlange auf ihm platzierte, verführerisch rieb. Er wusste nicht einmal wie ihm geschah. Zu verzaubert war er damals von ihrer Schönheit, ihrer Weiblichkeit und dieser Stimme, bei der sich ihm nicht nur die Haare aufstellten. Ihren verlangenden Kuss, erwiderte er, gierig und fordernd, presste sich an sie, nur um enttäuscht zu knurren, als ihre sinnlichen Lippen und ihr heißer Atem, der auf seiner Haut kleine Tröpfchen hinterließ, die seinen verließen. Ihre kalten, nein eisigen Finger glitten über seine kochende Haut. Schmerz. Keuchend riss er die Augen auf, krallte an ihren Kopf, der sich zu seinem Hals blitzschnell gesenkt hatte, die Zähne in seinem heißen Fleisch vergrabend. Blut schoss zu der Wunde, drang an ihre geöffneten Lippen, während sie gierig trank, schlang und seine andere Hand eisern ans Laken gefesselt hielt.
Er wollte schreien, sie runterwerfen – Gott die Kraft hatte er! Aber… er wollte nicht. Sein Schmerz wandelte sich in pure Lust, sein erstickter Schrei in ein leises, kehliges Stöhnen. Er schloss die Augen… doch als er sie wieder öffnete, lag sie auf ihm. Ein Grinsen umspielte seine Lippen während er durch ihr langen, seidenes Haar fuhr und die offene, klaffende Wunde an ihrem Hals betrachtete. Sein Blut hatte sich durch ihre Kehle geätzt, bis zum Magen hinunter. Ellie hatte ihn gewarnt. Sein Blut war wie Säure für Vampire, doch gleichzeitig so köstlich wie kein anderes… Junge Vampire überlebten das selten. Mit einem genervten Stöhnen stieß er die sowieso schon kalte Leiche von sich herunter, auf das sie zu Boden fiel und dort reglos liegen blieb. Die Beule in seiner Hose geschickt mit seiner Jacke kaschierend, trat er ins zurück ins Lokal… musterte die Fangbanger und Huren abwertend, die ihr Blut den Geschöpfen der Nacht verkauften. Viele Blicke fielen auf die zwei Punkte an seinem Hals, niemand fragte nach der Lady… Nicht jede behielt ihren Banger gerne bei sich.
Scars Stimme ließ ihn aus der Erinnerungen hochschrecken, ohne jedoch eine Mimik in seinem Gesicht auszulösen. Seine Augen waren noch immer auf ihren Hals gerichtet, ihre zarte Hand jedoch versteckte die Stelle, an der sowieso nichts Ungewöhnliches mehr war. Ertappt wandte er den Blick ab, versuchten ihren Worten Sinn zu verleihen, sich zu entsinnen wo er gerade war… was er getan hatte. Doch dann lachte, einfach um ihre simple Art ihn zu missverstehen. „Ich meinte das auf jetzt bezogen… Glaubst du wirklich, ich würde dir jetzt einfach so verbieten zu singen…? Gott nein… Was denkst du nur.“ Amüsiert funkelte er sie an, mit einem Lächeln gezeichnet, die düsteren Erinnerungen verdrängend. War dies der Grund gewesen für ihre vorhin noch vor Erregung glühenden Augen und Wangen? Die zart geöffneten Lippen, gierend darauf dieses Gefühl erneut zu erleben? Und dann war da noch Staubhaar… dessen T-Shirt getränkt in Blut verräterisch nach Einem roch – Engel. Es war ein Puzzle, dessen zwei Teile sich perfekt zusammenfügten. Er würde Scar nicht fragen, doch er würde es auch nicht vergessen. Wer wusste schon, wann er diese Information als nützlich erachten konnte? Sie focht seine Gedanken weiter aus, sprach auf seine Worte als Wirt an und er nickte lächelnd, während seine Auge sich jedoch für einen Moment verfinsterten, unmerklich für das Engelsmädchen. Wie schön. Du kannst zuhören. Er wusste nicht einmal wovon er gerade so angepisst war, es passierte einfach. Vielleicht war es die Erinnerung an diese Vampirin und seiner damals unnötigen Latte oder einfach das Scar sich der Versuchung hingeben dieses Gefühl auch noch zu genießen. Doch was wusste er schon, wenn er nicht einmal seine Gedanken ordnen konnte? Sie strich sich durch die Haare und er lehnte sich etwas zurück, hing noch ein klein wenig dieser Erinnerungen nach und unterdrückte die leichte Erregung die dabei überkam, als er ihre Stimme wieder und wieder in seinem Kopf erklingen ließ, als würde er auf Wiederholung bei einer Audioaufnahme drücken. Seine Augen wurden glasig, er genoss das Gefühl wie das Kind in ihm sich drehte, sich neu formierte und sich seinen Zellen erneut anpasste nur um wie ein unsichtbarer Begleiter in sie einzudringen und wieder vollkommen eins mit ihm zu werden – zu schlafen. Es war mit Abstand der Angenehmste Zustand indem er sich befinden konnte.
Einfach ruhig sein, schweigen und diese aufkommende Stille mit seiner ganzen Seele zu genießen. Zufrieden nahm er zur Kenntnis das Scar die Tablette kaute und schluckte, wobei ihre Gesicht sich jedoch kurz missmutig verzerrte. Ein warmes, leises Lachen entrann ihm und er wuschelte ihr kurz fast schon liebevoll durch die Haare. Eine Geste, wie ein großer Bruder oder halt ein Vertrauter tun wurde. Es war weich und fein… erinnerte ihn leicht an Jaden, auch wenn dessen Haar um einiges … nett ausgedrückt wilder war. Sachte nahm er die Hand fort, bettete sie in seinen Schoß, während er ihren Blick in seinem Gesicht auf sich spürte. Sachte wandte er ihr den Kopf zu, hob kurz fragend eine Braue. „Hm..? Alles ok?“ Er lächelte kurz, unwissend was sie denn jetzt dachte, beschloss jedoch auch nicht weiter nachzufragen, wenn es ihn nichts anginge. Doch ihre zarte Stimme erklang erneut, klärte ihn auf… was denn Sache war. Sie beantwortete seine kurze Murmelei von vorhin… auch wenn die Frage eher rhetorisch gemeint gewesen war. Fast schon ein Selbstgespräch. „Eine Christin also, nicht anders zu erwarten… Du magst es vielleicht nicht denken, aber ich bin auch katholisch.“ Sanft tippte er auf seinem Oberschenkel herum, ließ den Blick zur Höhlendecke wandern. „Möchtest du wissen was es mit Jaden auf sich hat? Es stimmt… wir kennen uns. Jedoch ich ihn nur vom Namen und Aussehensbeschreibung her.. Doch er ist nicht mein Bruder.“ Langsam schloss Alex seine Lider, atmete aus.
„Es ist recht kompliziert. Jaden verlor seine Mutter im frühen Alter musst du wissen und sein Vater war ein echter Idiot. Ich kannte seinen großen Bruder. Sein Name war Tyson und ja, er sah mir wohl etwas ähnlich, auch wenn bei Weitem nicht so viel das Jaden jetzt ausflippen müsste. Aber ich schätze mal, der Verlust von Mutter, Vater und leider auch seinem Bruder Tyson der vor wenigen Jahren verstarb brach ihm wohl das Herz. Du solltest es ihm nicht übel nehmen... er ist wohl einfach.. verwirrt.“ Lächelnd zuckte Alex mit den Schultern, hielt sie kurz mit seinen Augen gefangen, ehe er in seine Tasche griff und den Ausweis zückte, auf dem Alex Mercer geschrieben stand. Es war ein Originaler… keine Fälschung, Kopie oder derartiges. „Ich kann dir gerne noch andere Papiere zeigen, die bezeugen das er einfach nur verrückt ist. Und ein Süchtiger.“ Mit einem Seufzen verstaute er den Ausweis wieder, wandte sich ihr leicht zu. „Tut mir Leid das du mit reingeraten bist.“ Und das meinte er ernst.
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Thema: Re: Lagune So 29 Dez 2013, 14:36
Als ich bei Fishie ankam war er nicht wütend oder entsetzt, wie ich es gedacht hätte, nein, er gab sich mehr selbst die schuld, das er so voreilig gehandelt hat. "Der Junge hat wirklich einen starken Charakter", denke ich mir. Ich hätte gar nicht kommen müssen, den er scheint die Hilfe garnicht zu brauchen. Ich wusste nicht mehr was ich von ihm oder Alex halten sollte. Da kam Yuna und wollte ihn anscheinend wegzerren, aber bevor sie das machen konnte flüsterte Fisheye mir ins Ohr: „Du darfst ihm nicht übel nehmen… Die Wissenschaftler haben sein Gehirn. Er ist glaube ich nur verwirrt. Eigentlich mag er mich, aber er zeigt es glaub ich nicht offen." Ich streckte die Hand nach ihm aus und wollte gerade fragen, was er damit meint, aber da hatte Yuna ihn schon inter sich hergezogen. So setzte ich mich in den Sand und sah, dass der Neue auch abhaut und zwar mit Scar. Ich hatte keine ahnung, was die beiden Mädchen vorhatten, aber es interessierte mich auch nicht.
In gedanken lies ich die Szene noch einmal abspielen. "Fishie hat den Neuen, wie auch immer der heißt, mit Bruder angesprochen und Ty, aber anscheinend heißt er nicht Ty und er hat sich auch nicht so benommen wie ein Bruder. Hat das vielleicht irgendetwas damit zu tun, was Fishie mir ins Ohr geflüstert hat, dass die Wissenschaftler sein Gehirn haben? Vielleicht hat er alle Erinnerungen an sein früheres Leben verloren?" Egal wie lange ich nachdachte, es kamen bloß immer mehr Fragen auf. Ich musste mich praktisch zwingen aufzuhören über die Szene nachzudenken. Stattdessen wendete ich mich daran, was ich jetzt von den beiden halten sollte: "Fishie scheint ein stärkerer Junge zu sein, als er aussieht. Schon allein, dass er dem Neuen, obwohl er gewalt gegen ihn angewandt hat, vergeben hat, zeigt von Charakterstärke. Aber ich frage mich, ob er bei allen so handeln würde, oder nur dem Neuen weil er ihn kannte oder einem bekannten ähnlich sieht. Und was dem Neuen anbelangt hab ich keine Ahnung, was ich von ihm denken sollte. Dieser Blick in seinen Augen... war nicht normal." Ein schauer läuft mir über den Rücken, "aber andererseits hat mich Fishie gebeten es ihm nicht übel zu nehmen, aber ich kann doch die Handlung nicht einfach so vergessen!" Mir kommt es vor, als ob es keine richtige Entscheidung gäbe.
Ich seufzte hörbar aus. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich schon seit Minuten auf den einen kleinen Stein vor meinen Füßen gestarrt haben muss. Ich blinzelte erstmal ein paar mal öffter, um meinen Augapfel wieder zu befeuchten. Als meine Sicht sich klärte, sah ich mich um. Alle haben wohl die Lagune verlassen, außer Dean und ich. Er hat sich neben mich im Sand gesetzt, eine leere Flasche neben ihn und scheint die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Da fiehl mir auf, dass ich die Flasche auf meinen alten Platz vergessen habe. Ich erhob mich und schlenderte zu der Flasche, hob sie auf und lies mich schließlich wieder neben Dean im Sand nieder. "Wenn es den ganzen Abend so weiter geht, dann fürchte ich reicht der Alkohol nicht." Ich zeigte auf seine leere Flasche und nahm einen tiefen Schluck aus meiner. "Ich hab keine Ahnung mehr, bei wem ich mich jetzt alles vorgestellt hab und bei wem nicht, also: Ich bin Noroelle, oder kurz Nora." Ich legte die Flasche in meine linke Hand und hiel ihm meine recht Hand entgegen. "Du bist neu hier,oder? Und warscheinlich Lehrer, du musst echt einen guten Eindruck von uns Schülern haben" . Ich versuchte irgendwie das Schweigen zu brechen um nicht mehr die ganze Zeit nachzudenken.
Gast
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Thema: Re: Lagune So 29 Dez 2013, 19:36
Dean wusste nicht was er von den Ereignissen halten sollte. Nun nach der Eskalation waren praktisch alle außer Noroelle verschwunden, doch interessierte dies nicht. Er war schon länger allein gewesen. Ständig ist er mit Cyrus um die halbe Welt gereist. Doch als Nora mit ihm sprach war Dean froh mal jemanden anderes zu haben als einen Phönix. Wenn ich Lust hätte würde der Alkohol nicht mal für mich allein reichen. er lachte kurz. Also gut Nora. Ich bin Dean und das ist Cyrus. Pass bloß auf er weiß manchmal nicht seinen Schnabel zu halten. er grinste Cyrus an. Du bist aber auch nicht gerade mit Manieren aufgewachsen. Dean versuchte sich nicht aufzuregen und sprach einfach weiter. Ich bin auch nur ein Gefangener und bitte ich bau auch Mist wenn ich Lust habe. Ich hasse das wenn Leute eine falsche Meinung haben. Ich werde mich, nur weil ich Lehrer bin nicht anders verhalten. Dean machte eine kurze Pause. Was der Eindruck angeht ist mir das eigentlich egal. Was mich da eben gestört hatte, war nun ich weiß nicht ob du mir da folgen kannst oder ob du selben Meinung bist, doch Gewalt ohne Respekt gegenüber seinem Feind oder wenigstens ein Fünkchen Ehre ist doch Mist. Ein Schlag oder allgemein Gewalt ist keine Lösung. Dean grinste Das ich sowas sage, da sonst ich die Person bin die leidenschaftlich kämpft, doch das ist was anderes, denn ein Kampf ist keine Verkettung von Gewalt, sondern eine Tätigkeit sich in Ehre zu messen. Mir ist klar das nicht jeder Kampf fair für beide sind, doch so entwickelt man sich halt. Ein Kampf sollte eine Auseinandersetzung sein, die vielleicht nicht fair ist, doch wenigstens mit Ehre und Leidenschaft durchgeführt wird. Das was er Fishie antat, war vielleicht nicht schlimm zu mindestens aus meiner Sicht, doch tat er dies nur als einseitige Gewalt. Ein Kampf unter der eben erwähnten Bedingungen, selbst wenn er nicht zu Fishie Gunsten ging, war eine bessere Lösung als ein subtiler Schlag. Er holte kurz Luft und sah sie an. Jetzt hälts du mich bestimmt für verrückt, da ich hier solche Predigten halte. Ich habe Schwertkampf gelernt und beinah perfektioniert damit ich die Kräfte nicht missbrauche, sondern meinen Partner oder andere schütze. Dean lachte wieder auf. Oh, Gott da fange ich schon wieder an. Dean sah Nora in die Augen. Du solltest dir nicht soviel Gedanken darüber machen was richtig oder falsch ist oder ob du etwas besser machen solltest. Das hilft nicht geschehen ist geschehen. Dean zog ein Schwert und hielt es gegen die Sonne, die langsam verschwand. Kennst du dich im Schwertkampf aus? Ich werde nämlich den Gedanken nicht los, das ich hier eine Schwertkämpferin vor mir habe.
Scar
inhaftiert
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Thema: Re: Lagune Do 02 Jan 2014, 10:23
Ich sah ihn an, als er anfing zu Lachen und mich gleich darauf auklärte, was ihm denn so witzig erschien. Ich seufzte leise und erklärte ihm was mir Sorgen bereitete, wenn ich sang: "Ich kann die Magie nicht aus meiner Stimme verbannen. Und ich bin jetzt auch nicht wirklich scharf darauf, dieses Schattendings noch einmal wieder zu sehen." Ich schauderte bei dem Gedanken an das Gesicht aus reiner Schattenmasse. Es sah fast aus wie als wäre es aus Öl. Zähflüssig und eklig. Und völlig gefühlskalt. Das war ein Zustand, den ich nicht wirklich erfassen konnte, der in mir selbst eine tiefe Lethargie hervorrief. Denn ich war ein Engel. Und Engel hassten es - zumindest laut meinem Vater nach - dass jemand keine Gefühle zeigte. Selbst Wut oder Hass oder Zorn waren Engeln noch lieber, als absolute Gefüllosigkeit. Alex grinste mich an, ja schon fast ironisch und verspottend. Ich machte mir nichts drauß. Es gab viele, die kamen mit meiner Logik nicht zurecht. Nun, meine Logik war unter Anderem mit schuld, dass ich jetzt hier saß. Und meine Kräfte die nicht mehr ausreichten um ihn zu Heilen. Kurz verdüsterten sich meine Augen in Erinnerung an diese eine verhängisvolle Nacht. Ich konnte es nicht mehr ändern. Also musste ich es hinnehmen.
Plötzlich wuschelte er mir durch das Haar. Ähnlich wie ein großer Bruder dies getan hätte. Irritiert sah ich ihn an und ein Lächeln glitt über mein Gesicht. Ich hatte mir als kleines Mädchen schon immer einen Bruder gewunschen. Einen großen Bruder. Vielleicht bekam ich ja jetzt so eine Art Ersatz. Der Gedanke daran gefiel mir. Als er seine Hand wieder runter nahm, ordnete ich mit kleinen Handbewegungen meine Haare wieder. Ich strich mir durch die Haare um sie wieder an ihren normalen Platz zu bringen und hing meinen Gedanken über einen großen Bruder nach. Alex fragte mich etwas, eine Frage die ich getrost ignorierte, denn ich erklärte ihm sowieso schon, was ich gerade gedacht hatte. Er fing an zu lächeln. Und nun lachte ich leise. Ich schüttelte langsam den Kopf und klärte ihn auf: "Ich bin ein Wenig Bibelfest. Jedoch keine Christin. Und somit auch nicht katholisch. Aber wenn es dir eine Freude bereitet, herzlichen Glückwunsch, dass du Katholisch bist." Ich schüttelte langsam den Kopf und sah dann an die Höhlendecke. Ich schluckte und erklärte schließlich: "Weißt du, ich bin kein großer Fan der Kirche. Die Kirche, die meinte sie würde den einzig wahren Glauben verbreiten. Dabei übersehen sie zu leicht, dass auch das Judentum und der Islam im Grunde genau gleich aufgebaut sind. Ich hasse es, was sich die Menschen - nur weil sie andersgläubig sind! - gegenseitig antun. Klar bin ich ein Engel und möchte somit, dass Frieden herrscht. Aber ich finde es absolut unnötig, nur wegen solcher Hirnrissigkeit und Missverständnisse sich gegenseitig um zu bringen. Vor allem, da vieles von der Kirche falsch verstanden wird. Ich bin nicht Christlich. Keiner war dies in meiner Familie. Wir dienen Gott, Jahwe oder wie man ihn noch nennen möchte. Im Grunde könnte man fast sagen, dass sich das Christentum nicht sehr von der Religion der alten Griechen oder Römer unterscheidet." Kurz blickte ich zu Alex und glaubte ein irritiertes Funkeln in seinen Augen zu sehen. Mit einem leisen Seufzer fuhr ich fort: "Nun weißt du, auch bei den Griechen gab es einen Göttervater: Zeus. Der wäre gleich zu setzen mit unserem Gott. Die Katholiken haben Maria - bei den alten Griechen war dies Hera, Zeus Frau. Dann gibt es noch Jesus oder Isa - nun es gibt eine Reihe von Göttern die man mit ihm gleich setzen könnten. Wir nehmen jetzt einfach mal Apollo. Jeden anderen griechischen Gott oder Göttin kann man mit den uns namentlich bekannten Engeln gleichsetzen. Oder überhaupt mit Engeln. Also wären da Michael, Uriel, Raphael und Gabriel. Und es gibt noch jede Menge anderer Engel. So, die Halbgötter und Helden der Griechen sind im Christentum die Heiligen. Dann wäre da noch der Teufel Luzifer, im griechischen Gefüge ist dies Hades. Ich persönlich sehe da keinen großen Unterschied zwischen den Religionen. Denn im Christentum werden auch die Heiligen angebetet." Langsam schloss ich die Augen, legte den Kopf in den Nacken und atmete aus. Auch der Hinduismus unterschied sich nicht sehr von den anderen Religionen. Im Grunde waren sie alle gleich. Lediglich die Götterväter hießen unterschiedlich. Und ja, bei den Christen waren die 'Nebengötter', also die Engel, nicht so wichtig wie im Hinduismus oder bei den griechischen Göttern. Das waren die größten Unterschiede.
Ein Lächeln wanderte über mein Gesicht und ich hauchte leise: "Am besten gefällt mir ja, der Buddhismus." Dort gab es keinen Gott und jeder akzeptierte jeden. Vor allem hatten sie Respekt noch vor dem kleinsten Lebewesen. Ein Grund, weshalb ich kein Fleisch aß.
Bevor ich wusste, was los war, begann Alex sich selbst zu verteidigen. Von wegen weshalb er nicht der Bruder von Jason war. Ich schloss irritiert die Augen und öffnete sie wieder, als er mit einem Ausweis vor meinem Gesicht herumfuchtelte. Ein ironisches Grinsen huschte über mein Gesicht und mit fast beißendem Spott fiel ich dem Jungen ins Wort: "Das hört sich aber nicht so ganz danach an, als ob alles in Ordnung wäre. Du brauchst mir nicht noch mehr Beweise vorlegen. Um ehrlich zu sein ist es mir vollkommen egal wie du zu Jason stehst. Ich finde ihn irgendwie interessant... Da er mir vorkommt wie ein kleines Kind, jedoch nicht wirklich psychisch zurück geblieben. Er scheint eine interessante Denkweise zu haben." Ich sah Alex flüchtig ins Gesicht und fügte noch leiser an: "Du bist mir auch irgendwie sympathisch. Auch wenn wir eigentlich wie die zwei Seiten einer Medaille sind." Ich schluckte und schloss meine Augen wieder. Wandte mein Gesicht zur Höhlendecke und sagte nun mehr an mich gewandt: "Im Grunde auch egal."
Zuletzt von Scar am Di 14 Jan 2014, 17:54 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Jaden
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Thema: Re: Lagune Do 02 Jan 2014, 17:43
„Lala…lalala….la.“ Eine Feder herabsinkend zum staubigen Boden. Ein Feuer hat die Kinder verbrannt und ein Schrei der niemals erhört werden würde. Unschuld, heutzutage nicht mehr wirklich existent, verbrannt in den Flammen der Intoleranz und dem Drang nach Akzeptanz. Leise summten der Weißhaarige Junge das kleine Lied vor sich hin, die sonst so lebensfrohen Augen leicht betrübt. Noroelle ging nicht auf seine Worte ein, aber er wusste das sie sie vernommen haben musste. Er spürte kaum den Griff, der sich um sein Handgelenk schloss ihn vom Feuer fortlockte und schließlich an die Stelle zurückbrachte wo er vorhin allein gesessen hatte, den aufkommenden Mond beobachtend. Verwirrt blickte er auf, nicht wirklich wissend wo er war und mit wem. Er traf auf die dunklen lilanen Augen von – nein es war nicht Nao. Es war das rotblonde Mädchen von vorhin, Yuna war ihr Name, so meinte er sich zu entsinnen. Seine Augen weiteten sich etwas, als sie auch schon begann ihn mit Fragen zu überhäufen, doch er starrte sie einfach an, nicht verstehend was sie gerade genau von ihm wollte. So grinste er kurz, etwas irritiert. „Ähm… öhm… ah… Ich. Hmmm. Also…Alex ja?“ Es war mehr als offensichtlich das er leicht mit dem Fluss an Fragen überfordert war, seine Hand wanderte hoch strich sich kurz übers Kinn, wanderte durch das dichte, weiße Haar. „Ich… ich weiß nicht sorry.“ Betrübt und noch immer vollkommen in Gedanken senkte er die Lider, starrte wie ein betretenes, verletztes Kind zu Boden, sich auf die Lippe beißend. Tyson… er hätte ihn doch nie so verletzen wollen, oder? Irgendwie zweifelte der kleine Clown an dem Gedanken das man seinen Bruder wirklich manipuliert hatte. Evolver waren viel… ungezähmter und unkontrollierter. Allerdings, wer wusste schon wie weit die Technik und Mutation sich über die Jahre entwickelt hatte? Es war niemals sein Spezialgebiet gewesen – diese Wissenschaft.
Fieberhaft begann er auf seiner Unterlippe zu kauen, versuchend ihre Fragen zu reprojektieren. Doch es gelang ihn nicht wirklich. Aufmerksam hob er den Blick, grinste sie schließlich mit leichter Überlegenheit an, eine Reaktion die er oft zeigte wenn er etwas vergaß oder sich nicht mehr zu verhalten wusste. Noch immer blickte sie irgendwie fordernd an und hielt seinen Ärmel fest, auch wenn das irgendwie komisch wirken musste. „Wirke ich auf dich wirklich so schwach?“ Zart deutete er auf seinen Ärmel, sich wieder an die erste Frage entsinnend. Dabei verbreiterte sich sein Grinsen nur noch weiter. „Hier gehen weitaus schlimmere Dinge ab, Kleine. Und T…-Alex, für seine Rasse hat er sich doch gut beherrscht.“ Monster war eigentlich bestimmt gar nicht so monsterhaft, immerhin wirkte das Mädchen hier vorhin noch recht begeistert von seiner Rückkehr und das war Jaden für seinen Teil ja auch! Leise summte der Junge also weiter vor sich hin, die Augen schließend und Stück für Stück der Fragen weiter aufdeckend und ja so absurd es auch aussehen mochte, er begann den Arm zu schwingen an den Yunas Hand gewesen war, oder es noch immer war – er achtete nicht darauf.
Sein Blick fiel zurück zum Piraten und seinem Bro und er lachte kurz auf über die Worte des Grünhaarigen Mannes, öffnete die Lippen. „Du bist ein Pirat, man! Du trinkst sonst nur Grog und alten Rum, da ist das doch wie Ambrosia!“ Er lachte noch einmal kurz auf, die düsteren Gedanken einfach wieder vertreibend und hinter Glas verschließend wie er es immer tat. Sein leises Summen wurde zum Pfeifen, während er sich mit einem leisen Seufzen in den weichen Sand niedersinken ließ, Yuna mit einem Nicken deutete es ihm gleichzutun, wenn sie wollte. Seine Hand ergriff die Bierflasche, die er bei Monsters Anblick vorhin hatte einfach stehen lassen, nahm einen großen Schluck. Doch die Gedanken von vorhin, ließen sich einfach nicht vertreiben. „Sieh mich an.“ Ohne irgendwelche Widerreden drehte Jaden ihr den Kopf zu, weitete seine Augen etwas, während das Grün und Blau sich zu drehen begann, etwas leuchtete und die Pupillen sich zusammenzogen. Tief ruhte sein Blick in dem dunklen Lila, während er darauf wartete das ihre Pupillen sich ausdehnten, ihn das Bild zeigten, das ihm Ablenkung geben sollte. Doch ihre Pupillen blieben leer, nein die Schwärze dehnte sich sogar weiter in ihre Augen aus, während er sah wie Klauen um ihre Lider griffen, versuchend sich rauszuziehen. Es ist nichts, nur eine Sehung Jaden. Das passiert nicht, vergiss das nicht. Etwas betreten wandte er den Blick ab. Viele Leute in Glass hatten Angst vor der Dunkelheit. Es war also keine Seltenheit. Doch gerade schien er förmlich von seinen Gedanken überrannt zu werden, nach und nach raubten sie ihm den Atem, ließen schon etwas wie Platzangst entstehen, obwohl hier soviel Platz war wie er wollte. Ohne wirklich nachzudenken, ergriff er Yuna’s Handgelenk. Und sie waren fort.
Die Umgebung hatte sich drastisch verändert. Jaden, noch immer das Handgelenk von ihr umschließend stand neben ihr in einer Art Garten. Das Gras wirkte dunkel und verdörrt, der Himmel trüb und voller Wolken. Die Pflanzen waren hochgewachsen ungepflegt und aus dem Garten führte ein riesiges, protziges Haus, dessen Fassade eine eisige Kälte ausströmte. In der Mitte des Gartens, von den Pflanzen umschlossen stand eine verwitterte Schaukel mit Sitzen und von ihr drang kindliches Gelächter und Giggeln. Zwei Jungen saßen auf ihr, der eine mit schwarzen, dichten Haar und kräftigen blauen Augen, der andere Weißhaarig mit hellen, blauen fast schon eisigen. Der Dunkle war der Ältere, er war um einiges größer und vielleicht schon um die 10 Jahre alt. Der Jüngere, der nun unverkennbar als Jaden sich auszeichnete mochte um die 8 sein, auch wenn er jünger wirkte. „Lassen wir sie spielen…“ Leise seufzte Jaden, neben Yuna, strich sich durchs Haar, während der Minijaden die beiden kurz irrtiert musterte, dann jedoch weiterlachte. Der Schwarzhaarige nahm wohl nicht einmal Notiz. „Du brauchst keine Angst zu haben. Unsere Körper sind noch immer am Strand. Aber wir sind fort. Bleib bei mir, dann kann auch nichts passieren.“ Zugegeben, es wirkte wie ein schwacher Trost, aber in Jadens Augen, war das wohl genug.
In der Ferne konnte man eine Musikbox spielen hören, wahrscheinlich aus der Villa klingend. Weit und breit waren keine Eltern zu sehen und neben der kleinen Melodie war auch kaum ein Laut zu hören. Die Bäume die den Garten einschlossen, wirkten genauso düster und bedrohlich wie der Rest dieses Ortes, auch wenn er etwas Tröstliches hatte und sei es durch das kindliche Lachen, des kleinen Jungen. „Das hier ist nicht die Realität, auch nicht die Vergangenheit. Es ist auch eine eigene Welt, keine Illusion. Macht es dir etwas aus… kurz hier zu bleiben? Wenn nicht bring ich dich zurück.“ Seine Gedanken glitten zu seinem Körper zurück und ihrem. Er wusste das sie einfach nur dasitzen würden, gedankenverloren aufs Meer starrten und nicht ansprechbar waren, während ihre Gedanken gänzlich woanders waren hier. Seine Augen strichen über die anderen Spielgeräte: eine Wippe, eine Holzrutsche, ein kleines Schaukelpferd – allesamt verwittert. Es war sein erstes Haus gewesen, in Russland stehen. Ein weiterer Beweis das dies nicht die Vergangenheit war… denn mit 8 Jahren wohnte er schon länger nicht mehr dort. „Добрый день!“ Fröhlich winkte der Jungen ihnen zu und Jaden grinste zurück, hob kurz die Hand. Eine Welle der Glückseligkeit breitete sich in ihm aus, ein Gefühl was gefährlich sein konnte, süchtig machte. Ein weiterer Grund warum er sich hier nie allzu lange aufhielt. Immerhin würde er sonst ja in der Realität verhungern und für immer hier feststecken, in seiner Welt, seinem Kopf. PLATSCH. Erschrocken blickte Jaden nach oben, während schon weitere Tropfen auf sein Gesicht fielen, schnell mehrere wurden. „Lust reinzugehen?“ Erwartungsvoll grinste er das Mädchen an, zog sie einfach ohne weiter zu fragen hinter sich her und stolperte die Treppe zur Veranda hoch. Ein letztes Mal drehte er sich um, doch als er zur Schaukel sah, waren die beiden Jungs verschwunden.
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Thema: Re: Lagune Sa 04 Jan 2014, 18:35
Von Cyrus Zwischenbemerkung musste ich kurz lachen und das Lachen lockerte in mir ein bisschen die bedrückende Stimmung. Während Dean spricht, zeichnete ich mit der Kante der Flasche Linien in den Sand. Gleichzeitig lies ich mir seine Worte durch den Kopf gehen, am Anfang verstand ich nicht, was er damit meinte, aber dann erinnerte ich mich daran, wie sich meine Brüder immer geprügelt haben. Sie hatten Spaß daran sich gegenseitig einen runterzuhauen, aber sie haben auch immer rechtzeitig aufgehört. Vielleicht ist das nicht das beste Beispiel, aber trotzdem half es mir, das was Dean sagte zu verstehen. "Nein, ich find dich garnicht verrückt, in den Worten steckt die Wahrheit, denn eigentlich sind ja aus diesen Gründen überhaupt zum Beispiel Kampfsportarten entstanden. Es ging dabei immer nur darum, sich zu verteidigen und niemals damit andere zu unterwerfen. Jedoch gab es immerwieder Menschen die diese Botschaft nicht aufgegriffen haben.", erwiderte ich. Meine Gedanken kreisten kurz über seine folgenden Wörter. "Vielleicht sollte ich wirklich ein bisschen mit dem grübeln aufhören, den ich kann weder die Vergangenheit ändern, noch die Zukunft durchplanen." Ich stieß die Luft aus, denn eigentlich ist genau das, was ich die ganze Zeit versuche zu machen. Ich schaute eine weile das Gekritzel im Sand an. Seine folgende Wörter liesen mich aufschauen. Ich sah wie sein Schwert in den letzten Strahlen der Sonne glitzerten. Anstatt zu antworten ging ich etwas in mich hinein und konzentriere mich auf meine Kraft. Ich schloss die Augen und hielt die eine Hand nach oben geöffnet vor meiner Brust. Mit der anderen Hand strich ich langsam über die Hand hinweg und in einer geraden Linie weiter. Ich konzentrierte mich auf jede Kleinigkeit -auf jede Rundungen und Kanten. Als ich die Augen öffnete, lag ein Schwert aus Eis in meiner Hand, perfekt ausbalanciert. Ich lächelte Dean an, während ich ihm den Griff entgegen streckte: "Erraten."
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Thema: Re: Lagune So 05 Jan 2014, 15:49
Dean lächelte. Es ist schön jemanden zu finden ,der einen ähnlichen denkt wie ich. . Tja, sonst hattest du ja nur Alkohol und Fleisch gehabt mit dem du dich unterhalten kannst. Cyrus grinste frech. Kannst du nicht jemanden anderen auf den Sack gehen? sagte Dean leicht zornig. Cyrus flog zu einem Baum und landet auf einem Ast. Mal schauen. sagte Cyrus. Dann sah Dean das Schwert aus Eis. Unglaublich. Er war erstaunt. Dean nahm den Griff des Schwertes und sah das Schwert genau an. Es ist verdammt scharf, recht stabil und dabei wiegt es kaum was. Er gab es Nora zurück. Das ist eine Meisterleistung. . Dean sah seine Schwerter an. Er zog sein Kitetsu Das Schwert kann ich dir nicht geben. Das ist das Kitetsu der 3. Generation und hat bis jetzt jeden seiner Besitzer getötet. Kitetsu bedeutet Dämonenspalter. Er packte es wieder weg. Er nahm die Scheiden der beiden anderen Schwerter und hielt es ihr hin. Das linke von dir ist das Wado-Ichi-Monji und es bedeutet Der eine Weg der Harmonie. Das rechte Schwert ist das Shuusui und bedeutet reines Herbstwasser. Wenn du willst probiere sie aus. Dean grübelte kurz. Wenn du Lust können wir einen kleinen Trainingskampf machen. Natürlich nur wenn du Lust hast. Mit oder ohne Fähigkeiten oder ob ich mit allen Schwerter kämpfen soll kannst du gerne entscheiden.
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Thema: Re: Lagune Mi 08 Jan 2014, 20:01
Yuna war bewusst das Alex recht hatte. Sie wusste nichts über ihn oder Jaden. Als er sie so ansah, tauchte plötzlich Marvin vor ihr auf. "Marvin?" fragend sah sie ihn an ehe sie realiesierte das es Alex war und nicht MArvin, aber dieser liebe Blick mit dem sanften Lächeln erinnerte sie stark an Marvin. " Entschuldige Alex." sagte sie und ging mit Jaden weiter.Yuna merkte das Jaden mit den Fragen überfordert war also lies sie ihn damit in ruhe. "Schon ok. Du musst nochts sagen." lächelte sie sanft. Als er sie fragte ob Yuna ihn für schwach halten würde sah sie ihn verwundert an. Sie wusste nicht wie er das meinte und war sehr verwirrt. Dann merkte sie was er meinte. Yuna hatte noch immer den Ärmel des Jungen fest umklammert. "Entschuldige." sagte sie kleinlaut und wollte gerade loslassen als er anfing zu reden. AUfmerksam hörte sie zu.Als Jaden sich in den Sand setzte tat Yuna es ihm nach. Sie wollte nicht stehen. Das sie in Alex für einen kurzen Moment Marvin gesehen hatte machte ihr Angst. Plötzlich wollte der Junge das Yuna ihn ansah. Yuna verstand nicht warum sie das machen sollte, aber tat es. Jedoch passierte nichts und sie starrte aufs Meer. Jaden ergriff ihre Hand und plötzlich waren sie in einer anderen Welt.Sie erblickte einen Garten, zumindest sah es dannach aus. Für Yuna kam der Garten sehr ungepflegt und trübe rüber. Ein riesiges Haus fiel in Yunas Blickfeld und erstaunt sah sie es an. "Wo sind wir hier?" Dann hörte sie Kinderstimmen. Sie erblickte eine Schaukel mit Sitzen. Zwei Jungs waren bei ihr. Der eine erinnerte sie stark an Jaden und der andere schwarzhaarige hätte glatt ein Mini-Alex sein können. Jaden fing an zu reden. "Ich werd nicht von deiner Seite weichen." sagte sie leicht unsicher und blieb dicht bei Jaden. Yuna bemerkte die Musik. Sie klang sehr schön in Yunas Ohren und erinnerte sie an ihre Kindheit, an Marvin und an ihre Eltern. Jaden erklärte ihr das diese eine Art Traumwelt sei und ob sie hier bleiben würde für eine kurze Zeit. "Ich ehm ich bleib hier." stotterte sie. Yuna wusste nicht warum sie nervös wurde vielleicht lag es daran das sie mit Jaden in einer seltsamen Welt war oder aber viellicht daran das Jaden überhaupt in ihrer Nähe war. "Was hat der kleine gesag J?" fragend sah sie ihn an. Yuna machte Jaden nach und hob kurz die Hand nur um sie dann schnell sinken zu lassen. "Äh da rein? Ok." antwortete sie und lies sich von ihm zu dem Haus ziehen. Als Jaden die Treppe hochstolperte versuchte Yuna ihr Gleichgewicht beizuhalten. "Alles ok J?" fragte sie ihn. Yuna verstand nicht was für eine KRfat der Junge besaß um sie zu so einem Ort zuführen, aber dieser Ort gefiel ihr.
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Thema: Re: Lagune So 26 Jan 2014, 20:52
Salzig war die Luft hier, und angefüllt von vielen verschiedenen Gerüchen. Beinahe als wäre sie an einem ganz normalen Strand, allein mit ihrer Gitarre. Wobei, sie war ja offensichtlich nicht allein. Wachsam glitten ihre Augen über den dunklen Sand hinüber zu den Flammenzungen des Lagerfeuers. Die Gestalten waren nicht schwer zu erkennen, und bereits Grund genug sich der Wärme nicht zu nähern. Ganz zu schweigen von ihrer instinktiven abneigung gegen Feuer. Fast schon mechanisch ging sie los, wanderte mit ihren Augen zu zwei weiteren Silouetten und schließlich gegen den Himmel, oder wohl eher gegen die Glaskuppel. Dort oben schien sich das offensichtlich interessante ab zu spielen. 2 riesige Wesen die ihre Kreise zogen. Danke, aber nein danke. Geziehlt verliefen ihre Schritte weg. Nicht weg von der Lagune, aber weg von den Gerüchen. Weg von den Fremden mit denen sie sowieso nichts anzufangen wusste. Der Geruch des Salzwassers, die immer noch erkennbare Glasmauer zwischen ihr und der Freiheit... sie fühlte sich wie ein Hund an der Leine, ein beklemmendes Gefühl. Unwohl in ihrer Haut wanderten die Fingerspitzen über den Hals, dort wo ein beengendes Halsband anliegen müsste. Sie konnte den Zug nach hinten regelrecht fühlen. Immerwieder wie ein kräftiger Ruck nach hinten. Der selbst ihre Schritte schienen davon beeinträchtigt zu werden. Zornig, verzweifelt, ängstlich, Ace konnte bem besten Willen nicht sagen welches dieser Gefühle gerade die anderen überwog. Zwingend senkte sie ihre Hand und ballte diese zur Faust bis sich ihre Nägel regelrecht in ihre Haut bohrten. Es floss kein Blut, und der Schmerz verschaffte keine Linderung. Es verstärkte nur das unausprechliche Gefühl. Lodernd, als würde in ihrem Inneren ein Feuer brennen. Ein hungriges Feuer. Und es wurde gefüttert mit altem trockenem Holz.
Langsam drehte sie ihren Kopf zur Seite, blickte durch ihre Haare zurück zu den Gestalten, die bereits in einiger Entfernung waren. Ein grummeln in ihrer Kehle brach hervor und es wandelte sich schnell zu einem Knurren. Animalisch, aggressiv. Sie war nicht bereit dies alles hier einfach so hin zu nehmen. Die Freiheit einfach auf zu geben. In lautlosen Worten öffnetten sich ihre Lippen und formten die Worte die niemand zu Ohren bekommen sollte. Dabei verzogen sie sich zu einem Grinsen und brachten die scharfen Eckzähne zum Vorschein. Sie schienen zu wachsen. Auch ihre sonst so ruhig wirkenden Augen wurden wach, zorneslodernd blitzte das Blau aus ihnen.
'Und wenn es mich mein Leben kostet.'
Langsam begann ihre Zunge über die weiße Zahnreihe zu streicheln, hielt und spielte an den Spitzen der Eckzähne bis sich die vollen Lippen wieder schlossen und das Grinsen verschwand. Nicht jetzt. Nicht in diesem Moment. Es war deutlich, ihre Zeit war noch nicht gekommen. Langsam und unbeteiligt richtete sich ihr Blick nach vorn. Lies die anderen hinter sich und betrachtete die sanften Wellen. Wie sie sich ihren Weg bahnten. So klein, so unscheinbar. Zeigten sie jedoch stärke wurden sie von allem und jedem Gefürchtet. Dieser Ort hatte einen schlechten Einfluss auf sie. Ganz sicher. Noch nicht mal 24 Stunden auf Glass Dome und sie hatte bereits das Gefühl sich selbst zu verlieren. Es war doch gerade zu lächerlich, aber nicht unmöglich. Nein, es war unmöglich. Unmöglich für sie allein. Oder war es gerade deshalb möglich? Weil sie hier der einsame Wolf war? Wie auch immer. Sich jetzt gedanken darüber zu machen war... unklug. Es war zu spät dafür und sie zu erschöpft. So müde... Als wäre es der Auslöser gewesen wurden ihre Augenlider schwer. Schnell erschöpfte sie auch das einfache gerade aus gehen zu sehr. Einmal noch warf Ace einen Blick über ihre Schulter. Sie war relativ weit gekommen. Sehr viel weiter konnte sie ohnehin nicht gehen. Schnell war die Entscheidung zur Rast gefallen und sie lies sich auf den kühlen Sand nieder. Die Gitarre legte sie so ab dass sie nicht vom Sand oder von Wasser Schaden davon trug. Ihre Gedanken jedoch waren bereits an einer ganz anderen Stelle wären die hellen blauen Augen wie hypnotisiert dem Rhytmus des Wassers verfolgten.
'Was wenn das alles nur ein Traum ist? Ein furchtbarer Traum der schon viel zu lange anhält?... Nein. Es bringt nichts mir etwas vor machen zu wollen.'
Unbeteiligt grub sich ihre linke Hand in den von der Nacht feuchten Sand und transportiere beim hervorheben einen kleinen Sandhügel. Träge legte sich ihr Blick auf den Haufen von Sand, beobachtete wie er ihr durch die Finger rieselte. Die Angst war da. Die Angst dass es sich bald ganz ähnlich mit ihrem Verstand verhielt. Schließlich waren nurnoch die Reste das Sandes auf ihrer Handfläche und zwischen ihren Fingern. Mit der sauberen rechten Hand rieb sie sich diesen so gut es eben ging ab. Am Ende war kaum mehr ein Sandkorn auf ihrer Hand. Sie hielt sie hoch, blickte zwischen den Fingern hindurch wärend sich ihr Kopf zur Seite neigte. Haarsträhnen wanderten über ihr Gesicht, erschwerten es etwas zu erkennen. Würde es ihr am Ende so ergehen? Das letzte was von ihr übrig bleiben sollte? Nur so wenig wie die Sandkörner auf ihrer Haut? Ein beängstigender Gedanke. Und die Hand ballte sich zu einer Faust, senkte sich erneut hinab zum Sand blieb dann aber locker darauf liegen. Ihre Augen aber blieben, lagen nun auf dem Wasser. Die Glaskuppel spiegelte sich Teilweise darauf. Auf dem unendlichem Schwarz des Wassers bei Nacht.
Alex
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Thema: Re: Lagune Mi 29 Jan 2014, 00:08
Schließ deine Augen und sieh in die Dunkelheit. Sein Vater pflegte dies stets zu sagen, wohl in weiser Voraussicht, was das Schicksal für seinen ältesten Sohn bereithielt. Der Mann mittleren Alters mit dem dunkelbraunen kurzen Haar und den so beklemmend, furchteinflößenden eisblauen Augen hatte schon immer ein Talent dafür besessen eine gewisse Zweideutigkeit in jedem seiner Worte zu hinterlegen. Jedoch war es meist viel zu spät, wenn man ihre wahre Bedeutung Stück für Stück aufgedeckt hatte und zu der grausamen Erkenntnis kam das dieser Mann, der seinen Erstgeborenen so rücksichtslos der Wissenschaft ausgeliefert hatte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, ein großes Genie war. So sehr sich Mercer wünschte seinen Vater töten zu können, so wusste er auch das er unsterblich war. Nicht körperlich… die menschliche Hülle war wahrscheinlich schon längst am Verrotten, wenn nicht sogar Opfer eines Elvolverangriffs geworden. Aber der Name ‚Jonathan Haytham‘ würde wohl ewig in diesem gläsernen Gefängnis leben. Ebenso wie der seines werten Kollegen Daniel Rochefort. Ermattet schloss der junge Mann die Augenlider, atmete den feucht-kratzigen Sauerstoff in der Höhle, ein feines Keuchen dabei unterdrückend. Es war jetzt eigentlich egal ob er sich umsehen würde, oder die Augenlider gebettet hielt – die Nacht, mit ihrer erdrückenden Dunkelheit hatte sich dominierend über dem Himmel ausgebreitet und erschwerte die Sicht in einer sowieso sternenlosen Höhle ungemein. Für einen Menschen dürfte das ein großes Problem darstellen. Das verzehrende kalte Grinsen, das sich auf seinem Gesicht ausbreitete, spiegelte nur zum Teil wieder was gerade in ihm vorging. Die Nacht war seine Zeit, sein Leben und seine Energie. Er brauchte seine Augen nicht schließen um die Dunkelheit zu finden. Sie lebte in ihm.
Noch immer verzauberte das amüsierte Schmunzeln seine sinnlichen Lippen, während er die Augen wieder auf das blonde Engelsmädchen richtete, welches doch überraschen trübselig erschien. Ganz im Gegensatz zu seiner doch so heiteren Stimmung. Es war merkwürdig, beinahe schon befremdlich für den Prototypen, wie Engel einfach so viele Facetten von Emotionen erwiesen und diese sich beinahe minütlich ändern konnten. So ganz schlau konnte er nicht aus ihr werden, auch wenn ihm normalerweise ein Einfaches war Menschen oder menschenähnliche Wesen sofort zu analysieren. Bei ihr war es fast wie bei Athos. Nur das der Unterschied darin bestand, das Athos ein Verrückter war und sie… nur töricht bei der Auswahl ihrer Gesellschaft. Aber das war wohl eine angeborene Eigenschaft von Engeln, wie der Naivität allem und jeden zu trauen, selbst wohl einem Dämonen. Allerdings… wie er das Mädchen neben sich einschätzte, würde sie selbst jetzt, wo sie selbst Opfer eines Angriffs geworden war, noch immer Wesen der Nacht trauen. Es lag einfach in ihrer Natur. Sie konnte nichts dafür. Und ihr kleines Lächeln, als ihr das blonde Lockenhaar etwas durcheinander brachte, schien die beklemmende Stimmung die sich langsam in dem Raum auszubreiten schien, immerhin etwas zu heben. Jedoch nicht lang. Anscheinend hatte Mercer es geschafft, mit dem Thema : Gott, beziehungsweise Religion genau das Thema anzuschneiden was genau das unpassendste in diesem Moment war.
„Herzlichen Glückwunsch das du katholisch bist.“ Unmerklich gruben seine Fingernägel sich in seine Handflächen, kratzten über die weiche Haut, bis sie hart wurde und unnachgiebig, metallen. Auch wenn er äußerlich das noch immer perfekt lächelnde, interessierte Gesicht des freundlichen Alex Mercer heuchelte, so zwang innerlich dazu nicht aufzuspringen und ihr die Kehle aufzureißen. Ein bitteres Lachen steckte in seiner Kehle fest bei dem Gedanken das wohl nicht an ihr lag… sondern an ihm. Nein, eigentlich lag es total an ihr. Oder nicht?! Ruhig verharrten die grauen Augen auf ihr, das Lächeln so locker und frei, das man meinen könnte, ihm entrinne gleich wieder ein warmes Lachen. Er war ein Schauspieler, ein von Vielen hier auf dieser Insel und er spielte seine Rollen gut. Ein nötiges Übel wenn er mit seinem Temperament hier auf der Insel überleben wollte, ohne möglichst viele zu Töten. Als sie schließlich zuende sprach, wandte er den Blick zum Boden, verwischte mit seinen Fingerkuppen das Blut mit dem Stein, aus seiner längst geschlossenen Wunde. „Du betrachtest alles so rational. Deine Worte wiederholen sich, du hast die Antwort vor Augen aber du möchtest nicht begreifen. Alle Religionen sind eins. Es gibt immer einen Hauptgott, Heilige und Propheten. Alles in jeder Religion ähnelt einer Weiteren. Die Tatsache das die Menschen zu dumm sind zu begreifen, das alles nur dasselbe ist, bedeutet nicht das man Gott für die Fehler von ihnen verantwortlich machen muss. Aber was weiß ich… Vielleicht mag ich einfach auch den Gedanken, das da jemand ist, der schweigt aber weiß. Das mich irgendetwas erwartet und es nicht einfach vorbei ist, wenn mein Körper verrottet und zerfällt.“ Bitter lachte er kurz auf, den innerlichen Schmerz ignorierend den er sich mit dem Hauch der Wahrheit in seinen Worten zufügte. Früher, als er im Gefängnis war – im Wirklichen mit Einzelhaft und Allem drum und dran – hatte er oft mit Gott gesprochen. Die Realität an sich war schon krank und pervers genug, da sollte wenigstens umsonst gewesen sein. So schnell wie diese leichte Bitternis gekommen war, so schnell zog auch wieder das leicht beflügelte Lächeln auf das Gesicht des Prototypen, während er sich erhob und sich mit einem gedehnten Ächzen streckte, schließlich kurz zu Scar herabgrinste. „Aber ich weiß ja das ihr Mädchen nicht auf so religionskram und solche Dinge abfahrt. Darum langweile ich dich darum auch nicht weiter.“ Entspannt schlenderte er zu einem Felsen herüber, lehnte sich mit dem Rücken an ihn. Sein Augenmerk ruhte noch immer auf der sitzenden Scar, eingebettet mit seiner Jacke und großen blauen Augen die zu ihm aufsahen. Die schmalen Finger glitten in seiner Tasche, nestelten erneut eine Zigarette hervor, platzierte sie zwischen den vollen Lippen, nur um sie zugleich zu entflammen. Eigentlich war es ihm egal ob es das Mädchen vor ihm störte das er rauchte. Jeder hatte hier ein Laster und er hatte immerhin noch die Höflichkeit besessen sich etwas von ihr entfernt hinzustellen, damit ihr seine Rauchwolke nicht direkt ins abnormal hübsche Puppengesicht flog. Noch kurz musterte er dies ausgiebig, ehe er leicht augenrollend seinen Blick durch die Höhle gleiten ließ, Rauch inhalierend und sich wohl ausmalte wie es alles gekommen wäre, hätte man ihn nicht vor zwei Jahren bei dem terroristischen Anschlag in Gewahrsam genommen. Vielleicht wäre er jetzt tot oder mit Ellie zusammen. Im Grunde genommen brachten solche Überlegungen – was wäre wenn – nur schlechte Stimmung und von der hatte er dank seinem kleinen Bruder momentan genug.
Und wo man gerade an diesen Teufel dachte, so wurde das Thema auch gleich wieder angeschnitten. Hatte Alex vorhin ein vielleicht unpassendes Thema für Scar gewählt, so hatte sie es jetzt mindestens genau schlecht getroffen. Ein einfach ok ihrerseits hätte ihm genügt. Kalte Belustigung zog sich über seinen ganzen Körper, von dem selbstsicheren Grinsen bis zu der lässigen Haltung und dem skeptischen Blick. „Er ist ein Bastard.“ Gelassen, als wäre es das Normalste der Welt rutschten ihm die Worte von den Lippen, während er einen erneuten tiefen Zug einnahm, nur um sie erneut anzugrinsen, die Überzeugtheit seiner Worte unterstreichend. Sie hatte ja gar keine Ahnung wie viel Wahrheit in dem Satz steckte. Aber im Grunde genommen war das auch egal. Sie musste den Sinn seiner Worte nicht verstehen, um zu wissen wie er zu dem Weißhaarigen stand. Doch das sie sich nicht einmal den Namen seines kleinen Bruders merken konnte, erfüllte Alex doch mit… Genugtuung. „Wer auf kleine Jungs steht.“ Sichtlich amüsiert atmete er durch, warf den Stummel schließlich zu Boden, drückte ihn mit der Schuhsohle aus. Stumm betrachtete er den sterben Funken zu seinen Füßen, ehe Scars Stimme seinen Blick erneut zu dem Mädchen zog. Für einige Sekunden war er wirklich perplex. Fassungslos, fragend starrte er sie an, hob eine Braue, ehe das nur allzu bekannte Grinsen sich erneut auf seinen Zügen breit machte. Hitze durchdrang seinen Körper, fraß sich förmlich bis zu seinem Kopf hoch, um nach Außen zu dringen in der Form der bedrohlich aufglühenden Augen. Wie die eben noch lebende Flamme, die langsam den Tabak in seiner Kippe gefressen hatte, starrten nun die flammenden Augen sichtlich amüsiert zu dem Mädchen. Auch wenn sie warm aussahen, so versprühten sie dennoch eine schneidende Kälte. Langsam sich der Junge von dem Fels, schlenderte gemächlich auf sie zu, jeder Schritt mit der drohenden Eleganz einer Raubkatze die ihr Opfer umkreist. Nur um vor ihr stehen zu bleiben, sich herab zu senken zu ihr. Sein Gesicht kam ihrem näher, noch immer das infernalische Lächeln im Gesicht mit den grotesken Augen, für die ihn manche Menschen schon mit einem Dämonen verwechselt hatten. „Du solltest nicht zu viele Sympathiepunkte an mich verlieren, Engelchen.“ Vorsichtig glitten eine Hand von ihm zu ihrem zarten Hals, strich vorsichtig über die Stelle an der er vor einigen Stunden noch die Abdrücke des Angriffs hatte erblicken können. „Ebenso nicht an deinen… Freund hier.“ Sein Lächeln war in dieser Situation schon fast absurd, wie es auch gleich passend erschien. Zugleich wanderten seine Augen zurück ins tiefe Blau der Ihren – ein Lächeln.
Eine Vibration zerriss diese merkwürdige Atmosphäre. Ruhig richtete Alex sich auf, wandte den Blick ab, während das Feuer seiner Augen erlosch und wieder der eisigen Kälte Platz machte. Hochentspannt als wäre absolut nichts geschehen, zog er das merkwürdig aussehende Handy aus seiner Hosentasche und studierte die Nachricht die ihm von einer unbekannten Nummer geschrieben wurde. Ich wusste es! Selbstzufrieden strich sein Daumen über den Display, sichtlich zufrieden das seine Vormutung von vorhin sich bewahrheitet hatte. Der blutverschmierte Vampir war Mason gewesen. Niemand anderes sonst. Fast schon triumphierend grinsend richtete Alex sich zurück zu Scar, unterdrückte das Lachen. Sein Blick war pure Provokation, mehr aus Belustigung als aus wirklich böser Absicht heraus. „Wenn man vom Teufel spricht. Scheint als wenn dein… Freund wohl auch hier aufkreuzt. Nun… wenn es denn Mason war. Na komm, sagen wir ihm hallo.“ Die raue Stimme des Prototypen lockte beinahe schon, obwohl die Worte die er sprach wohl alles andere als süß waren. Ohne zu zögern ergriff er die Jacke auf ihrem Schoß mit der einen Hand, während er mit der anderen ihr kleines Handgelenk packte und sie auf die Füße zog. Jedoch nur um sie dann seelenruhig an der Taille zu packen und über seine Schulter zu werfen. Flüchtig kam Alex der Gedanke von Godzilla, der die Reporterin auch so mir nichts dir nichts geschultert hatte, denn genau wie er hatte auch Mercer keine Zeit für Widerreden. Mit einem spitzbübischen Grinsen gesegnet stolzierte er mit seiner ergatterten Beute aus der Höhle heraus, nur um so sogleich die Meter die Scar und er vorhin mit dem Steinpfad hochgelaufen waren jetzt einfach herunterzuspringen. Die Wucht seines Aufpralls fegte einige Sandschichten fort, bohrte eine feine Kuhle dort wo Alex aufkam. Sachte ließ er Scar zu Boden gleiten, nur um ihr sofort ein herausfordernderndes Grinsen zu schenken, wenn auch nur kurz. Er kam nicht umhin… seine Augen glitten über die Lagune und blieben schließlich an einem weißen Schopf kleben. Ruhig, fast als würde er schlafen oder träumen, sass Jaden da, ebenso Yuna, deren Hand er umklammert hielt. Beide hatten ihnen die Rücken zugekehrt – sich nicht einmal umgedreht als Scar und Alex zurückkamen und ganz unauffällig ein vertrauter Geruch. Wie mechanisch drehte der Prototyp den Kopf in die Richtung des feines Duftes, erblickte eine zierliche Gestalt am Wasser weiter entfernt, während von Mason noch keine Spur zu erkennen war. Innerlich trieb es Alex dazu zu seinem Objekt der Begierde zu gehen, es zu töten und aufzunehmen oder zu seinem Eigen zu machen. Aber auf der anderen Seite war da noch Scar, die er nicht einfach stehen lassen würde. So warf er ihr einen kurzen Blick zu und schlenderte ganz gemächlich in Richtung Wasser.
Jaden
Spion
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Thema: Re: Lagune Sa 08 Feb 2014, 05:25
Es war quasi die perfekte Welt. Hier gab es kein Leid, keinen Schmerz… Nicht für ihn und nicht für seine Gäste. Das Singen der Zikaden, so leise und melodisch – ein Stück Heimat das man ihnen so schnell in ihren jungen Leben fortnahm. Ihre Haut in seiner Hand fühlte sich an wie Eis. So glatt und kalt, das er Angst hatte sie zerbrechen zu können und dennoch drückte seine Handfläche enger um ihre. Vielleicht war es das Lied das unaufhörlich in seinem Kopf widerhallte, fast schon schmerzte ohne einen hohen Ton von sich zu geben um diese Reaktion auszulösen. Aber sie schloss sich fest um sein Herz, schnürte den Brustkorb zu und raubte ihn selbst noch den stockenden Atem. Wehklagendes Ächzen, verursacht von den uralten Dielen die unter dem Gewicht der beiden Person nachgaben. Diese so perfekte Welt war auch ein Gefängnis, nichts weiter als eine trügerische Illusion und doch real. „Alles ok, J?“ Verwirrt suchten seine Augen die ihren, lächelten Sophie sanft zu. Das Licht brach in ihrem sanften braunen Haar, die blauen Augen waren besorgt verengt. „Ja, ich…ich bin nur etwas erschöpft weißt du. Das in Glassdome macht mir etwas zu schaffen… Momentan passiert so viel…ich.“ Er stockte. Verwirrt, nein beinahe schon entsetzt starrte er in die lilanen Augen des fremden Mädchens vor ihm. Wut, Enttäuschung – er senkte den Blick. „Ist…ok. Mir geht es gut.“ Es mochte vielleicht wie eine Lüge erscheinen, die er sich selbst und dem Mädchen auftischte, deren Hand er noch immer umklammert hielt, sie beständig tiefer und tiefer ins Dunkel dieses verfluchten Hauses zog, im Hintergrund nur das fröhliche Klingen einer Spieluhr. „Normalerweise rede ich nicht mit Mädchen, aber sie war nett. Du bist auch nett. Wir sollten Freunde sein.“ Freunde waren gut. Freunde waren einfach wundervoll. Jeder wollte Freunde haben. Wie viele Freunde hatte er jetzt und wie viele waren davon überhaupt real? Wem er konnte hier schon trauen? Er traute doch jedem. An Orten wie diesen – Realität – brauchte man Freunde. Travis war auch sein Freund gewesen – ist. War der Vampir noch am Leben? Fragen die ihm Kopfschmerzen bereiteten. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken, er wollte nicht depressiv sein. Instinktiv schloss er ihre Hand noch fester, versiegelte sie beinahe schon mit seiner, in der Angst sie würde sich ihm entziehen. Leichter Schmerz durchzuckte seine Finger, unbeachtet von dem Weißhaarigen. Er hatte sich nie groß darum gekümmert. Es war ihm egal ob man ihn verletzen wollte, so glaubte er jedenfalls. „Du bist so blind so naiv…“ So sprachen sie. „Jaden ist ein Idiot.“ Er war kein verdammter Idiot!Unverständliches Brabbeln.
Ruckartig riss er an ihren Arm, zog das Tempo noch weiter an, während der endlose Korridor endlich ein Ende zu finden schien. Warmes, einladendes Knistern rauschte hinter der verschlossen Eichentür hervor, strömte eine Wärme aus, die das Verlangen der einfachen völligen Entspannung verhieß. Zehrend, fast schon wehmütig lächelnd streckte der Junge die knochigen, langen Finger aus, öffnete die breite Tür. Lachend wollte er der Person um den Arm fallen, die dort im riesigen, braunen Ledersessel saß. Tyson. Doch… es war nicht sein Bruder der die beiden dort empfing. „Yuna, meine Kleine.“ Der junge Mann erhob sich, seine grünen Augen blitzten freudig auf, das warme braune Haar das hübsche Gesicht einrahmend. Er musste um die 20 Jahre alt sein und ähnelte schon fast Titte, wenn auch nicht ganz. Viel mehr wirkte er sanfter und harmonischer – viel offener als es Jadens Bruder je könnte. Und doch… seine Augen waren jünger als sein optisches Erscheinungsbild. So wie er jetzt aussah, sah er nicht in der Realität aus. Er war nicht lebendig. Seine kalte Aura durchschnitt die Luft und ließ den Jungen frösteln, ähnlich wie es ihm erging wenn er in dieser Scheinwelt auf Sophie traf. „Wer zur Hölle bist du?!“ Die schroffe Art schien nicht zu dem Jungen zu passen, der sich augenblicklich verkrampfte und hinter seine weibliche Begleitung trat. Er hatte Angst. Dieser Mann dort war ein Fremdkörper in seinem Kopf – eine Person die er nie zuvor gesehen hatte und noch nie einen Gedanken an sie verschwendet hatte. Also gab es nur eine Erklärung. Yuna hatte ihn gerufen, diesen Fremden, der eine augenblickliche Übelkeit in Jaden hervorrief. Ohne zu zögern trat der Mann dichter auf die Beiden zu, ein fassungsloses Lächeln in dem hübschen Gesicht, während Jaden weiter zurückwich ihn nur weiter anstarrend. Die klammen Finger lösten sich von Yunas Hand, fanden ihren Weg in die Hosentaschen des Jungen, der sich noch immer argwöhnisch das fremde Geschöpf musternd an die Wand lehnte. Stumm betrachtete er wie die fremde, männliche Lebensform das Mädchen in seine Arme schloss, es fest an sich drückte. Es fehlte nur noch die heraussprießenden Tentakel und es wäre das perfekte Ambiente für einen japanischen Rape-Hentai. Aber dieser Ort war weder ein Manga noch irgendein Science Fiction Abklatsch. Es war einfach nur ein leeres Haus voller Erinnerungen wo Yuna sich irgendjemanden – oder irgendetwas… so sicher ob das Ding da menschlich war, war sich Jaden nicht – her gewünscht hatte.
Es passte nicht in seine heile Welt, es war fremd. Mit einem Blick, vergleichbar mit einer Katze die gerade mal wieder den Drucker bei fremdartigen Aktivitäten beobachtet hatte, schlich Jaden um das Paar herum, analysierte dieses Verhalten ohne jedoch zu irgendeiner Erkenntnis zu kommen. Es könnte ihr ehemaliger bester Freund sein, Lover oder auch Bruder. Vielleicht hatte der Typ sie ja wirklich mal vergewaltigt, wer wusste an was für kranke Fantasien Yuna gerade hing, wenn sie von einem Jungen den sie seit 10 Minuten kannte in einen fremden Realm entführt wurde. Vielleicht… nein doch nicht. Dieser Typ dort war einfach zu…nett. Aber damit schloss sich auch wieder die Tatsache aus, das ihr Bruder sein könnte, denn seien wir mal ehrlich. Wenn die beiden Geschwister wären, hätte das Ding sie längst an den Beinen gepackt und gegen die nächste Wand geschleudert, wo sie lachend niedersank und einen Kerzenhalter nach ihm schleuderte. DAS war Geschwisterliebe, jedenfalls wie Jaden es kannte. Zögernd entfernte sich Jaden von diesen beiden Lebensformen, nicht ohne noch einmal einen misstrauischen Blick zu den Beiden zu werfen. Die langen dünnen Finger umschlossen das kühle Metall des Kerzenleuchters, hielten ihn beinahe wie eine Trophäe hoch. Halt! Die beiden waren nicht mit ihm verwandt. Es war theoretisch unnötig jetzt mit Gegenständen nach ihnen zu werfen um ihnen seine Liebe zu ihnen zu beweisen. Theoretisch. Praktisch machte das jedoch einen Heidenspaß. Hin und her gerissen, starrte er zwischen Objekt und lebenden Objekten hin und her, im Zwiespalt ob das jetzt wirklich angemessen war. Es war nicht angemessen. So stellte Jaden – wenn auch zögerlich – das Ding wieder auf den Kaminsims und beobachtete weiterhin mit einer Mischung aus kranker Faszination und Argwohn die sich bewegenden und lebenden Dingsen.
Seine Finger klopften in einem undefinierbaren Takt auf dem Mahagoniholz eine alte Melodie – wenn auch so falsch das sie niemand außer ihm je identifizieren könnte. Eine so eigenwillige neue Version, das nicht einmal wirklich verstand was er mit ihr ausdrücken wolle. Hätte er Papier, hätte er sie aufgeschrieben und nachts gespielt wenn keiner ihn sehen konnte und hören. Wenn er alleine war und er selbst sein konnte. Ungestört von fremden Lebensformen und Brüdern deren Hirn einmal durch den Fleischwolf gedreht und schließlich wieder in den Schädel gestopft wurde. Alex Mercer – was für’n bescheuerter Name. Hatte der sich nichts Besseres einfallen lassen können? „Ich hab Hunger. Kannst du kochen?“ Die Frage war irgendwie an beide gerichtet, aber irgendwie auch an gar keinen. Starr bohrte er Löcher in die Luft, während die Worte wie selbstverständlich aus den sinnlichen Lippen hervordrangen, dem hallenden Raum ein fast schon gruseliges Echo verpassten, das es selbst ihn schauderte. Nicht einmal JJ selbst wusste, wen er da gerade gefragt hatte. Aber fremde Lebensformen – es musste ein Alien sein, soweit war sich Jaden jetzt im Reinen – konnten nicht kochen. Wenn es doch Yunas Bruder war, war sie dann vielleicht auch ein Alien? Er wusste nicht was sie war. Die Erkenntnis durchzuckte ihn förmlich, während er sie entsetzt anstarrend eine Hand vor den Mund schlug, grinste. Er war vielleicht die erste Person die mit außerirdischen Lebensformen sprach! Nein. Wenn Yuna ein Alien war, dann hatte sie schon vor ihm mit anderen geredet, das zählte nicht. Schade aber auch. „Wir haben auch ein Klavier.“ Begeistert lächelnd, legte er den Kopf schief, die Melodie von der Spieluhr im Hintergrund nun vollkommen verdrängend. Das weiße wirre Haar fiel ihm ins blasse Gesicht. Die hellen Wimpern, leichte Schatten über die Augen werfend verliehen ihn erneut dieses junge Aussehen, das einfach nicht zu dem schlaksigen Körper in den viel zu großen Sachen passen wollte. So gesehen hätte man Jaden auch einfach in Zirkus stecken können, ohne das er großes Aufsehen erregen würde. Nicht wahr? Auffordernd grinste er das rotblonde Mädchen an, sich nicht länger an dem männlichen Ding – hehe … Zweideutig – störend, auf eine Antwort wartend.
Scar
inhaftiert
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Thema: Re: Lagune Sa 08 Feb 2014, 14:14
Irgendwie kam es mir fast so vor, wie als ob Alex alles nur Schwarz und Weiß sehen würde. Nicht diese vielen, abertausenden Grautöne, die auch existierten. Ich war hier, weil ich mich nicht im Zaum gehabt hatte... Nicht in der Gewalt. Ich war von meiner weißen Seite in Richtung der dunkelgrauen ja fast schon schwarzen Seite gewechselt. Innerhalb von Sekunden. Weil meine menschliche Seite stärker gewesen war. Sirene... Ich wusste, dass ich von Menschen abstammte. Vielleicht war ja einer meiner früheren Verwandten ein Abkömmling einer Sirene. Das würde auch mein Talent im Singen erklären. Meine beruhigende Wirkung hatte ich wahrscheinlich von meinem Vater... Einem Engel Gottes, der erschaffen worden war. So wie so ziemlich alle Engel ohne menschlicher Gene. Einmal hatte mir mein Vater erklärt, dass sich Engel untereinander nicht fortpflanzen konnten. Sie brauchten menschliche Gene dazu. Deshalb waren menschliche Engel viel sterblicher als Gottesengel. Ich würde eine sehr hohe Lebenserwartung haben. Um einige hundert Jahre mehr als Menschen. Und ich würde jetzt kaum mehr altern. Zumindest nicht merklich. Vielleicht in drei bis vierhundert Jahren würde ich aussehen wie eine alte Frau. Falls ich diese verdammte Insel überhaupt jemals lebend verlassen würde. Morgen in der Nacht werde ich auf jeden Fall, diese blöde Kuppel abfliegen! Diesen Vorsatz nahm ich mir. Stahl ihn mir einfach aus meiner eigenen Überzeugung.
Auch lag Alex falsch mit seiner Meinung, dass mir der Religionskram nicht lag. Aber ich schwieg dazu. Ich hatte keine Lust auf eine lange Diskussion. Ich sagte lediglich: "Ich bin kein normales Mädchen..." Dann wandte ich meinen Blick ab. Zu meinem blutverschmierten Kapuzenpulli. Ich würde ihn noch waschen müssen. Und ich musste später selbst noch unter die Dusche. Vermutlich konnte ich mein weißes T-Shirt jetzt endgültig wegwerfen. Es war sehr wahrscheinlich, dass auch dieses vor Blut triefte, bzw. voller getrocknetem Blut war.
Alex zog eine Zigarette heraus, zündete sie sich an und tat erst einmal einen tiefen Zug. Ich kräuselte angeekelt meine Nase bei dem Geruch nach Zigarettenrauch. Einem Geruch, bei dem mir schlecht wurde...
"Scarileinchen, schau nur, dort sind Pferde!", fröhlich winkte meine Mama mit ihrer Hand zu dem Autofenster. Sie lachte und blies den Zigarettenrauch aus dem geöffnetem Fenster. Ich quietschte fröhlich auf der Rücksitzbank und wackelte mit meinen kleinen Kinderärmchen. Wir waren auf dem Heimweg von Opa. Ich freute mich schon auf Papa und beobachtete die Pferdchen. Ich lachte und quietschte vergnügt, währenddessen meine Mutter fuhr. Eine Hand am Lenkgrad, die andere mit der Zigarette lehnte am Rand des Fensters. Damit der Rauch nicht im Auto war. Sie hatte beide Fenster vorne offen. In der Hoffnung, dass Papa es später nicht riechen würde. Er hasste Zigaretten. Und vor allem hasste er es, wenn Mama während des Autofahrens rauchte. Ich kicherte immer noch, als plötzlich ein lautes Hupen ertönte. Mama schrie entsetzt auf und ich sah nur noch etwas großes rotes auf uns Zurasen. Im nächsten Moment gab es einen großen Aufprall. Ich roch nichts mehr. Nur noch den Qualm von der Zigarette. Dann wurde auch ich bewusstlos...
Kurz flackerte ein Ausdruck des Entsetzens über mein Gesicht. Warum erinnerte ich mich ausgerechnet jetzt daran?! Ich war schon so oft an rauchenden Menschen vorbei gelaufen, doch bis jetzt hatte mich diese schreckliche Erinnerung aus meinen Albträumen nie heimgesucht. Schnell blickte ich in die Schatten der Höhle. Wollte wieder vergessen. Vergessen, dass ich jetzt wohl Waise war. Oder zumindest mich irgendetwas dazu gemacht hatte. Höchstwahrscheinlich dieser Gott... Ich fühlte für einen kurzen Moment Zorn in mir aufsteigen. Dann verebbte er wieder. So schnell wie er gekommen war. Ich hatte ein gutes Leben gehabt. Ein Leben für das ich mich nicht beschweren konnte. Aufgrund meines eigenen Egoismus hatte ich es mir vermiest. Aber egal, ich würde die Zeit nicht zurückdrehen können.
Alex sagte etwas. Es klang irgendwie kühl und kalt. Nicht so wie er es aussprach. Er sagte es mit einer ziemlichen Neutralität. Sondern seine Wortwahl. "Er ist ein Bastard." Ich hasste dieses Wort. Es war so hart, so ungerecht. Jedes Tier wäre ein Bastard. Weil kein Tier heiratete. Erneut verurteilte ich für den Bruchteil einer Sekunde die Gesellschaft. Wenn sich die Eltern des Jungen geliebt hatten, dann war er kein Bastard... Den nächsten Ausspruch von ihm überhörte ich gekonnt. Mir war klar, dass er verletzend sein konnte. Was erwartete ich auch anderes von ihm. Jeder Mensch wurde verletzend, wenn er an seinem wunden Punkt getroffen wurde. Und Jaden war anscheinend Alex wunder Punkt. Es war mir egal. Ich hatte immer noch meinen Blick abgewandt. Ich wollte dazu nichts sagen. Es ging mich nichts an. Und ich wollte nirgends mit hinein gezogen werden. Plötzlich hatte Alex mein Gesicht in seinen Händen. Ich wollte zurück rutschen. Doch hinter mir war ein unnachgiebiger Felsen. Er sagte mit einem grauenhaften Lächeln im Gesicht irgendetwas mit Sympathiepunkten. Ich spürte wie Trotz in mir aufstieg. Ich setzte an und zischte leise: "Warum? Du hättest mich schon getötet, wenn du das gewollt hättest..." Er unterbrach mich. Strich über meinen Hals an der Stelle an der Mason... Meine Gedanken wurden unterbrochen. Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus. Der Hals... Dort war ich so empfindlich. Und auch wenn man nichts mehr sah, irgendwie fühlte sich die Stelle dort immer noch wund an. Er zischte leise, dass ich Mason nicht als Freund sehen sollte. Ich wollte etwas entgegnen, schlug jedoch nur die Augen nieder. Davon würde der Junge nichts verstehen. Er fing meinen Blick auf und lächelte wieder. Freundlich und sympathisch, so wie ich ihn kennen gelernt hatte. Das nahm der Situation viel von ihrer Schärfe. Auch ich lächelte. Leicht und mit kaum mehr Beklommenheit.
Plötzlich ertönte ein seltsames Geräusch. Ich zuckte zusammen. Alex zog ein merkwürdiges Gerät aus seiner Hosentasche und erklärte fast schon überheblich, dass Mason wohl kommen würde. Ein kleiner Teil in mir zog sich vor Freude zusammen. Und ein anderer Teil spannte sich an vor Aufregung. Alex zog mich plötzlich auf die Füße, packte mich an der Taille und warf mich über seine Schulter. Ich stieß einen überraschten Schrei aus und trommelte mit meinen Fäußten kurz auf seinen Rücken. Ich wollte so nicht getragen werden. Mein Kapuzenpulli mit meinem T-Shirt darunter waren mich hochgerutscht, so dass sie jetzt noch nicht einmal mehr meinen Po bedeckten. Dann sprang er plötzlich runter. Bei dem Aufprall entwich die Luft aus meinen Lungen. Noch während ich wieder Sauerstoff in meine Lungen sog, stand ich wieder auf meinen zwei Beinen. Ich setzte schon an: "Was?..." Weiter kam ich nicht, denn Alex drehte sich mit seinem triumphierenden Grinsen schon um und stiefelte los. An Jaden und Yuna vorbei. Langsam lief ich ihm hinterher. Plötzlich schien Alex wie ferngesteuert zu sein und stiefelte auf eine Gestalt am Ende der Lagune zu. Ich war neugierig. Vielleicht war es Mason. Alex wandte sich kurz zu mir um. Langsam folgte ich dem jungen Mann. Aufgeregt ob einer Begegnung mit Mason. Ich zog meinen Kapuzenpulli und mein T-Shirt wieder über meinen Po und lief weiter. Spürte den Sand unter meinen nackten Füßen und sah kurz zu den Sternen auf.
Loki
Forschungsobjekt
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Thema: Re: Lagune So 09 Feb 2014, 01:15
Chapter 6.2 Comes from - Strand Er war noch immer etwas benebelt, schaute hin und wieder zu dem tanzenden Wasser, das sich erst am Horrizont mit dem Himmel und den Sternen vermischte und konnte sich nach wie vor nicht ganz von den eben geschehenen Ereignissen losreißen, von seiner Emma, die plötzlich wieder vor ihm gestanden hatte, nachdem sie durch seine Hand gestorben war. Sie hatte nie gut gesungen, ihre piepsige Stimme immer seine Ohren für den Rest der Tage lahmlegend, hatte keine so schöne, liebliche Stimme, die ihn vorhin sowohl beruhigt hatte als auch in neuem Leben erstrahlen ließ. Er war nicht mehr müde, das Lebensserum des Meeres hat ihm die Kraft gegeben, die er so dringend benötigte, um weiterzulaufen, die Insel weiterzuerkunden und sich selbst – zumindest für kurze Zeit – nach so endlos langen Monaten in einem weißen Raum und piependen Präparaten wieder in eine Hülle aus Frieden zu tauchen, seinen Verstand zu einem Knäul aus verhedderten Drähten und Kopplungen machend. Wildes Gras heftete an seinen nackten, nassen Füßen, die an den Sohlen mit Dreck und modrigem Schlamm beschmiert waren. Er hat seine Schuhe irgendwann in einem Sumpf, der abseits des Weges, der aus dem Wald zum Strand hinausführte, lag, verloren. Der Morast wollte seine Turnschuhe einfach nicht loslassen, hatte sich an ihnen festgeklammert und sie schamlos von Lokis Füßen gerissen, nur ein lautes Blubbern danach hinterlassend. Den Magier hat es wenig gekümmert, ob seine Füße nun bekleidet waren oder nicht. Frösche haben ihn belustigt angequakt, als er auf der anderen Seite grummelnd seine nun schwarzen Socken ausgezogen und weggeschmissen hatte, ihre Glubschaugen ihn höhnisch anstarrend, aber er konnte sich auch geirrt haben, denn die Mimik von den grünen glitschigen Tieren war wirklich schwer zu entschlüsseln. Dann lief er den Berg hoch, der zu einem steilen Abhang führte,den heute schon der Bruder des Mädchens mit den roséfarbenen Haaren hinter sich gelassen hatte, als er aus dem Leben gesprungen war. Was für 'ne Pussy, dachte er augenrollend. Sobald das Leben nicht gefiel, richtete er sich selbst hin, natürlich nicht ohne einen dramatischen Effekt zu erzwingen, in welchem seine vielleicht einzige Schwester nun alleine weitergehen, einen tragischen Verlust erleiden musste. Ein Schmunzeln schlich sich in Lokis vernarbtes Gesicht, als er darüber nachdachte, dass die Ereignise, irgendeinem Unterhaltungssender für alleinstehende, fette Katzenladys auszustrahlen. Irgendwie begann er langsam seinen alten Fernseher zu vermissen. So lange hatte er für den großen Bildschirm gespart und dass er ihn umsonst gekauft hatte, wurde ihm erst jetzt wirklich klar, wo er in ein kleines Zimmer mit einem ihm noch unbekannten Mitbewohner weggesperrt wurde. Hätte er sich anstelle eines großen Bildschirmes einen Psychologen angheuert, hätte er bestimmt nicht so viele unwichtige Passanten getötet und wäre nicht vor das Gericht gekommen. Stöhnend lief er weiter, schlug sich innerlich seine Schädeldecke zugrunde und sah wieder auf, direkt eine Gestalt erblickend, die er nach den heutigen Ereignissen wahrscheinlich niemals wieder vergessen würde, was wahrscheinlich nur bedeutete, dass sein Langzeitgedächtnis gut trainiert war. „Mercer.“, murmelte er in sich hinein und winkte ihm und seiner engelsgleichen Begleitung zu, die anscheinend jemand anderes als ihn erwartet hatte. Ihre langen goldblonden Haare fielen über ihre schmalen Schultern und ein gerader Pony endete knapp über ihren dunklen Augen. Sie hatte allem Anschein nach nicht das geringste Bedürfnis ihre Haut einzuhüllen, T-Shirt und dicker Pullover gerade so ihr Becken überdeckend. „Ich mag d'Artagnan ja lieber“, verkündete er dann mit einem breiten, dummen Grinsen im Gesicht und schaute einen Moment später auf seine nackten Füße runter, dann auf die des Mädchens, die wahrscheinlich auch Insassin in diesem Drecksloch hier war und genau wie er seit der letzten Dreiviertelstunde keine Schuhe mochte. Er benahm sich wieder unglaublich beschissen, aber so wie er aussah, bemerkte er seine Bodenlosigkeit selbst nicht, flog weiter in einem Wirbel von Gedanken herum und tippte einige heller leuchtende spielerisch an. Loki war keine Person, die sich gern in Konversationen verwickeln ließ und starten konnte er sie noch weniger. Es war anstrengend immer das Richtige zu sagen und wer den Geistmagier kannte, wusste, dass er nicht das beste Taktgefühl oder den klarsten Verstand für ein gesundes Sozialverhalten besaß. Gedankenströme blitzten durch alle Teile seines Hirns, waren viel zu chaotisch, um von Loki ordentlich verarbeitet werden zu können, sodass es ihm möglich wurde sinngemäße Sätze zu formulieren. „Penner“, sprudelte aus ihm die Scheiße weiter und sein Grienen wurde noch ein wenig breiter, während er auf die beiden zulief, bevor es plötzlich vollkommen verschwand und er seinen Kopf ein wenig neigte, seine dort stationierten Zellen endlich ein kleines bisschen anstrengend. Er musste anfangen zu lachen, sein hobbitartiger Aufzug die Krönung dessen, was ihm eigentlich unangenehm sein sollte, sein müder Verstand nur noch Dreck produzierend und seinen eigenen Mist für witzig haltend, vor allem nach der Begegnung mit Emma, die viel zu skurril und ...ernst gewesen war alsdass er sich daran erinnern wollte.
Alex
inhaftiert {ADMIN}
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Thema: Re: Lagune So 09 Feb 2014, 03:04
Um ehrlich zu sein hatte Alex nicht im Geringsten eine Ahnung wann Mason denn hier auftauchen würde. Natürlich, Staubhaar war ein Vampir und damit übernatürlich schnell, doch irgendetwas sagte dem Prototypen das der Junge es nicht besonders eilig haben würde zum Strand zu kommen. Besonders da seine weibliche Begleitung nicht sehr übernatürlich schien. Ein kurzes Lächeln flog kurz über die Lippen des Jungen, an Amy denkend, jedoch auch nur so flüchtig, dass es wohl kaum von irgendjemand bemerkt werden würde. Wieso nur, hatte er solch eine Schwäche für Blondinen? Wahrscheinlich lag es daran das seine „erste große Liebe“ ein honigblondes, zuckersüßes Ding gewesen war, das ihm leider noch immer seinem Kopf herumspukte, ohne die Absicht zu hegen endlich aus seinen Träumen zu verschwinden. Ihr wisst schon wie: traumatische Erlebnisse in der Kindheit die sich später unkontrollierbar in seinem erwachsenen Charakter und sexuellen Vorlieben widerspiegeln, bla, bla. Ob diese These entsprach, darüber war er sich nicht einmal selbst sicher. Fakt jedoch war, das ihm dieses Schema wieder und wieder bei den Menschen auffiel, nicht unbedingt in dieser Form aber immerhin. Eine weitere Beobachtung davon war beispielsweise auch Schmerz. Menschen, die früher oftmals verletzt wurden – selbst wenn sie es nie zugeben würden – neigen dazu ein leicht masochistisches Verhaltensmuster zu zeigen, so auch Scar – wie Alex es jetzt beurteilen würde. Aber was wusste er schon über ihre Vergangenheit? Nichts und jetzt darüber zu spekulieren würde ihm am Ende denselben Nutzen bringen wie Bäume mit Kartoffeln zu bewerfen. Rein gar nichts. So war ein ruhiges: „Ich weiß.“ Seine einzige Antwort auf ihre Aussage, dass sie bei Weitem kein normales Mädchen war.. Aber was hätte er sagen sollen, die Wahrheit? Das er manchmal wirklich ein zynistisch veranlagtes Arschloch war, was bei schlechter Laune sofort auf diesen – nennen wir es Abwehrmodus – umschaltete? Es war nicht so, das er sie für dumm hielt, ungebildet und ihre Meinung nicht respektierte. Aber wie man sollte man sagen? Sein Temperament bestimmte leider häufiger auch seine süße Zungenspitze. Das war früher so gewesen und würde sich sicher bei Zeiten auch nicht ändern. Zumindest so wie Alex es einschätzte und er konnte auch nicht behaupten, das ihm sein Charakter nicht gefiel. Ganz im Gegenteil, er genoss einfach er selbst zu sein. Dabei interessierte ihn die Meinung der anderen auch herzlich wenig, wie zum Beispiel das kurze angeekelte Nase anziehen des Engelsmädchens. Aber auch sie war sicherlich nicht das brave, liebe Ding was sie die ganze Zeit versuchte vorzuspielen. Alleine ihre fast schon feindliche Reaktion vorhin auf Mooshaar war ihm Beweis genug das sie nicht vollkommen ein Gutwesen war. Was das kleine Goldlöckchen für ihn jedoch nur so interessanter machte. Wer mochte immerhin schon diese nervigen Moralapostel? Ein Lächeln bei dem Gedanken auf den Lippen tragend, fixierten seine Augen recht gelassen ihre Mimik, studierten jede noch so feinste Regung als wäre sie ein kleines Experiment in einer dieser kalten, weißen Untersuchungskammern. Gefangen wie ein Kaninchen zwischen Drähten fixiert und vor Angst kaum einen Laut von sich gebend. Und ja, sogar meinte er kurz etwas wie Furcht auf diesen zarten Gesichtszügen ausmachen zu können, aber dabei könnte er sich genauso gut irren.
Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob er womöglich der Grund für diese aufflammende Furcht war, verwarf diesen Gedanken jedoch bald wieder. Eigentlich hatte er bisher noch nichts Verwerfliches oder Ungewöhnliches getan, jedenfalls vor ihren Augen. Die Sache mit dem kleinem Vollspasten hatte das Engelchen ja auch nicht sonderlich schocken können. Im Gegenteil, hatte sie sich sogar auf seine Seite geschlagen, was er ihr auch wenn er es sich nicht selbst eingestehen konnte doch irgendwo hoch anrechnete. Es war genau die Art von Reaktion die er nicht erwarten würde… und dennoch war sie für ihn eingestanden, mit ihm gegangen. Ja, Scarlet hatte Recht. Sie war alles andere als normal. Ob es jetzt aus Dummheit, Gutglauben oder einfach einer eigennützigen Idee heraus entstanden war, war hierbei egal. Es zählte nur das sie es getan hatte – nur sie. Und vielleicht war auch das der Grund warum sie eine der Wenigen war, bei denen er sich noch nicht ausgemalt hatte, wie er sie – sollte sie ihm zu gefährlich werden – am Besten aus dem Weg räumen konnte. Aber so ganz stimmte ihre Aussage auch wieder nicht. Mercer wäre sicher nicht so bescheuert sie vor allen Leuten umzubringen, beziehungsweise hier in der einsamen Höhle wo es jedoch mehrere Zeugen gab die sowieso schon einen kleinen Groll gegen ihn hegten und sicherlich tatkräftig auflehnend bezeugten das sie zu ihrer Todeszeit zusammen gewesen waren. Wenn er sie also umbringen haben wolle – theoretisch – hätte er es sicher geschickter angestellt, oder würde noch. So drangen seine fragend verengten Augen kurz in die Ihren, einen undeutbaren Ausdruck auf dem sonst vom Schatten der Kapuze eingeschlossenen Gesicht. Doch er beließ es dabei… Hielt das recht merkwürdige Schweigen ihrer beiden Seiten aufrecht. Im Nachhinein wohl das Beste was er heute Abend in der Höhle zu ihr gesagt hatte…
Noch immer den letzten Minuten in Gedanken nachhängend, vergrub er die langen Finger gelassen in seinen Hosentaschen, seine Jacke noch immer über den Arm gelegt, fröhlich hin und herschwingend. Das kalte Leder rieb an seiner glühenden Haut und anders als es wohl Scar erging, fror der Prototyp kein bisschen. Im Hintergrund das Meer wild gegen die spitzen Felsen peitschend, schlug er die Lider sachte nieder, begann fast schon nervös auf seiner Zungenspitze herumzubeißen. Fast schon konnte er die anklagenden Blicke von Noroelle und Dean in seinem Nacken spüren – wahrscheinlich eine schiere Einbildung und nichts weiter der Rede wert, dennoch… Ein weiterer Blick herüber zu Jaden und Yuna verriet, das sie wie er es angenommen hatte wohl nicht einmal in der Lage waren die Rückkehr von ihm und seiner Begleitung zu bemerken. Mercer sollte es Recht sein. Er hatte keine besondere Lust auf eine weitere Diskussion von ihm und dem kleinen Idioten, der einfach zu dumm war um zu verstehen, dass er sich besser von ihn fernhielt. Aber so war er ja schon immer gewesen. In seiner kleinkarierten, eigenen, bekloppten Welt in der einzig unverständliche Fantasien und Gedanken ihren Platz fanden. Und wenn man gerade ans Beklopptsein denkt, so fiel der Blick auch direkt auf eine zweite Person, die sich ganz in der Nähe des sitzenden, aschblonden Mädchens auf den Weg zu Mercer und Alex watschelnd, die blasse Hand erhob, winkend. Alex musste nicht einmal wirklich hinsehen um zu wissen, wer sich da geradewegs auf ihn zubewegte. Er erkannte den Geruch wohl auch noch zehn Meilen gegen den Wind, hatte er ihn vor ein paar Stunden irrtümlicher Weise tief aufgesogen.
Athos, sein Mitbewohner. Und eigentlich gerade die letzte Person die Alex von seinem kleinen Bruder mal abgesehen gerade hier sehen wollte. Ironischerweise waren jedoch genau beide Personen an diesen Ort, lockten ein tiefes, entnervtes Seufzen in die Kehle des Prototypen, ohne es jedoch jemals auszustoßen. Äußerlich glitt Alex wohl einem Spiegel seiner Selbst vor ein paar Minuten. Vollkommen gelassen, die Hände immernoch in den Hosentaschen vergraben, ein undeutbares Lächeln auf den schmalen Lippen. Doch alleine für die Wortwahl hätte er dem Kerl gleich eine scheuern wollen, das Gefühl so stark, das er sich ernsthaft zurückhalten musste, mit einer Mischung aus lachen und sich den Gnadenschuss geben zu wollen, nur um diese grinsende, vernarbte Visage nicht mehr vor Augen zu haben. In Momenten wie diesen war er Gott mehr als dankbar für sein schauspielerisches Talent. „Penner, so wirst du mich jetzt wohl jedes Mal begrüßen, hm?“ Ohne wirkliche Emotionen sprach er diese Worte aus, so fremdartig auf der Zunge als würde ein anderes Wesen sie sprechen oder als würde er ein Tape abspielen, immer und immer wieder. „Ich war noch nie ein besonderer Fan von den Musketieren… Vielleicht lag es an den bescheuerten Outfits oder ihrer noch bescheuerteren Lebenseinstellung. Wie dem auch sei, ist d'Artagnan genauso unpassend zu mir, wie Athos zu dir.“ Gemächlich begann sich ein Grinsen auf dem Gesicht von Mercer auszubreiten, je näher er dem Verrückten kam. Ein flüchtiger Blick huschte zu der am Boden sitzenden Acelya, welche ihn sicherlich ignorieren würde, jetzt nach diesem kleinen „Wortgefecht.“ Eine weitere Tatsache für die er Athos schlagen könnte – unnötig. Ja, er spielte sogar schon einige Ausreden im Kopf ab, um sich sowohl vor Scar als auch Ace rechtfertigen zu können, aber es wäre ja doch einfach dumm dies jetzt zu tun. Auch wenn er sich innerlich schon mit dem Gedanken mehr und mehr anfreundete. Je näher er dem einfach nicht einordbaren jungen Mann, näherte, das Blut an seiner Kleidung, die schattenunterlaufenen, müden Augen und hohlen Wangen betrachtete, desto mehr verbreitete sich sein Lächeln. Ja, fast schon zuckersüß und lieb im Vergleich zu dem kranken Lachen das Athos entrann. „Man siehst du scheiße aus.“ Es war keine Anspielung auf das allgemeine Aussehen, denn Athos sah – wenn die Narben nicht wären – wie Alex zugeben musste, doch ziemlich gut aus mit diesen stechenden grünen Augen. Jedoch sah er sowohl körperlich als auch psychisch aus wie ein totales Wrack, was auch der leicht zitternde Laufstil – das Wanken vorhin – wunderbar zum Ausdruck brachten. Fast schon könnte man meinen diese Worte waren freundschaftlich gewesen, etwas das man unter Kumpels nunmal sagte und Alex würde sich mit Sicherheit auch mit dieser Absicht rechtfertigen. Dabei war der Gedanke das er sich mit einem Verrückten anfreundete genauso absurd, wie das Denken das sich wohl gerade in seinem Hirn abspielen musste. Noch immer lächelnd sah Alex über seine Schulter hinweg zu Scar, nun wirklich hoffend das Mason bald auftauchte. Denn er würde sie weitaus lieber in Begleitung von Staubhaar wissen als in der Nähe von diesem Junkie, den er als Mitbewohner betiteln durfte – musste.
(kleine Information zum weiteren Posten :3 Die Postingreihenfolge beträgt momentan Scar, Loki, Alex, jedoch werden Mason und Amitola bald noch mit hineinstoßen für einen Post und dann Scar für das Gespräch mit sich nehmen, das die neuen Postinggruppen dann Mason, Amitola, Scar sind und Alex, Loki – Acelya steigt ein wenn Masons Gruppe sich etwas entfernt hat um ja über den Angriff auf Scar zu reden. Wenn jemand irgendwie etwas daran ändern will oder Fragen habt schießt einfach los xDD)
Mason
inhaftiert
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Thema: Re: Lagune Mo 10 Feb 2014, 23:11
Come from: Die Gassen von GlassDome
Lasst los. Akzeptiert euer Schicksal. Lebt, was ihr seid! Lächerliche Worte, die Mason damals seinen Eltern an den Kopf warf, diesen Eltern die dachten der Vampirismus sei ein Fluch. In seinen Augen war es ein Segen. Ewig jung, schön, begehrenswert.
Der Aschblonde Schönling lief neben der puppenhaften Blondine Amy die Promenade des Strandes entlang, grübelnd über Scar. Einen Schritt nach dem anderen. Linker Fuß, rechter Fuß. Das baldige zusammentreffen mit Scar bereitete ihm, soweit es das bei Vampiren gab, Kopfschmerzen. Wie würde sie reagieren? Würde sie ängstlich sein? Wütend? Panisch? Was sagt Yuna zu der ganzen Situation? Es war nicht so, dass er sich fürchtete. Er hatte bloß... Angst. Dem Vampir säuselte ein kräftiger Windzug durch das Gesicht der einen leicht salinischen Geruch mit sich trug. Dem Weg weiterfolgend kamen die beiden Insassen schließlich zur Schwelle, die den Strand von der Lagune trennte. Diese überquert konnte man fast schlagartig spüren, dass dies hier ein besonderer Ort war. Die Atmospähre wurde anders, irgendwie magisch. Das glitzern des Sonnenlichts auf der Wasseroberfläche, die blühenden Pflanzen, die bunten Fische und Muscheln auf dem Grund der Lagune, all das verlieh diesem Ort eine fast lächerliche Perfektion. Weiterhin einen Fuß vor den anderen setzend folgte Mason neben der Blonden dem Weg über den Sand, als er schließlich kaum merklich die Luft einsog. Yuna. Er konnte die rotblonden Haare, die fast an feurige Glut erinnerten genau erkennen, es war wie ein Stich in seiner Brust und Mason hätte schwören können, dass sein untotes Herz wie wild zu schlagen begann. Rechter Fuß, linker Fuß. Schritt, Schritt. Sie kamen immer näher und Mason konnte die leichte Atmung Yunas und ihres silbrig Haarigen Begleiters hören. Fast.. Fast als würden sie.. schlafen? Er blieb stehen und bedeutete Amitola mit einer leichten Berührung ihres Arms dies ebenfalls zu tun. Der Hellhörige Vampir lauschte den beiden, und war sich sicher. Sie schlufen, zumindest ansatzweise und dies war Mason alles andere als unrecht. Er war sich sicher, dass es wegen dem Angriff auf Scar eher mit ihr, als mit dem blonden Engelsmädchen selbst, Probleme geben würde. Mason sah Amitola an und schüttelte auf ihren Fragenden Blick hin nur kurz den Kopf, bevor er seine Schrittfolge weiterfortsetzte. Weiterhin schweigend und dem leisen Flüstern des Meeres lauschend setzten die beiden ihren Weg fort. Die Wellen legten sich sanft über den Sand und versickerten in diesem. Verschwanden einfach. Wie niemals dagewesen. Einzig und allein die Feuchtigkeit lies vermuten, dass vor wenigen Herzschlägen hier noch natürliche Bewegung stattfand. Immernoch einen Fuß vor den anderen setzend lauschte Mason wie der Sand unter seinen Füßen knirschte und er Fußspuren hinterlies die kurz darauf wieder von schlängelnden Wellen verschlungen wurden.
Die Spiegelung des Lichts auf der Wasseroberfläche, die Farben der Korallen, als das faszinierte den Vampir. Er blickte zu Amitola. Das Wasser ist schön, nicht? Ohne auf eine Antworte zu warten griff er Amitola an der Hüfte, grinste und sprang. Er spürte wie sein sehniger Körper die Luft zerschnitt und wie das erfrischende Nass ihn schließlich umschloss. Plötzlich war alles weg, die Gerüche, die Geräusche, einzig und allein das aufsteigend der Luftblässchen konnte Mason hören. Er öffnete seine Augen, blickte Amitola an und grinste weiter. Mason hoffte, dass er sie nicht gekränkt hatte, aber er hatte es riskiert, wollte etwas tun und sich vorallem von der Angst vor dem Zusammentreffen mit Scar losreißen. Er tauchte auf, sah wieder zu Amitola und lachte sie an, trieb noch ein wenig auf der Wasseroberfläche und bewegte sich dann langsam, immer in Amis Nähe auf das Ufer zu. Der nun wasserdurchtriefte Vampir huschte schnell an Land und hielt Amitola helfend seine Hand hin. Immernoch grinsend wuschelte er sich durch die nassen Haare, was ihm ein verspieltes, apartes Aussehen verlieh. Die nasse Kleidung presste sich an seinen Körper und zeichnete seine drahtige Gestallt deutlich ab, er blickte an Amy hinunter und auch ihre Kleidung zeigte ihren zierlich, weiblichen Körper. Er sah sie fragend an und die beiden setzten sich wieder in Bewegung. Der warme Sommerwind umspielte ihre Körper und fing an die Feuchtigkeit aus dem Stoff ihrer Kleidungsstücken zu stehlen. Je näher sie dem Ort der Party kamen umso lauter wurde das Murmeln, dass Mason schon einige Zeit lang vernahm, es erinnerte an das Surren eines Bienenschwarms. Zuerst leise und angenehm, dann immer lauter und bedrohlicher, je näher man der Gefahr kam.
Als nach einigen Schritten des Rechten, sowie des Linken Fußes die ersten Gestallten zu sehen waren sah er wieder zu Amy, die immernoch schweigend neben ihm lief. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne und richtete sich noch einmal die immernoch leicht feuchten Haare. Fast am Ziel angekommen konnte er sie erkennen. Ihren Hinterkopf. Mason fand ihn irgendwie hübsch. Die Konturen. Wie ein glänzendes hartes Maiskorn, oder ein Fossil aus einem Flussbett. Diesen Hinterkopf würde er überall erkennen, umspielt von goldenen Haaren, die ihr ein niedliches Aussehen verliehen. Fast Engelsgleich – haha. Dann entdeckte er den Fremdling von vorhin. Diesmal ohne Kapuze, man konnte seine breiten Schultern unter dem Tshirt entdecken und das Gesicht, was vor einiger Zeit noch so mysteriös gewirkt hatte zeigte nun einen jungen Mann, mit schwarzen Haaren. Doch da waren noch seine Augen. Grau-Blau und von einer tiefe, wie es eigentlich nicht möglich war. Mason hob seinen Arm, und streckte Alex kurz seine Handfläche entgegen.
Loki
Forschungsobjekt
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Thema: Re: Lagune Di 11 Feb 2014, 19:41
Chapter 6.3 Loki zuckte mit den Schultern und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, als er weiter auf die beiden zuging, das Fleisch in seinem Mundraum überraschend weich und sublim. Seine Füße bewegten sich im Gegenteil auf hartem, feuchtem Grund, einzelne Gräser noch immer an seinen schmalen, irgendwie weibisch ausschauenden Füßen klebend. Wieder besah er sich das Mädchen neben Alex. Sie war sehr klein, 1,60 vielleicht, ihre schmalen Schultern und zierlichen Züge fast schmächtig wirkend. Ihre goldenen Haare schimmerten und glänzten unter dem Nachthimmel und würde sie nicht diesen riesigen, menschlichen Pullover tragen, hätte er sie doch glatt mit einer Art Meerjungfrau gleichgesetzt oder einem Gestaltenveränderungsdingens wie das Mädchen mit dem Roboterarm. Dieser Gedanke lenkte seinen Blick wieder zurück zu Alex, der ihn merkwürdig offen anlächelte. Es hatte etwas Gespieltes an sich, etwas was er oft bei vielen der Kriminalpsychologen gesehen hatte. Dieses possenhafte Getue war ihm schon immer auf die Nerven gegangen, hier war es nicht anders, aber Zweifel am Anteil der Realität und der sich ihm auftuenden Maskierung krallten sich in einer Kerbe an seinem Hinterkopf fest, fraßen sich durch seine Schädeldecke und durchfluteten seinen Verstand mit blutigen Hirngespinsten. Der Terminator schien aber keinen Schaden anrichten zu wollen, versuchte möglicherweise der etwas skurrilen Situation ein wenig Schärfe zu geben, damit nichts, was sich hier abspielte zu peinlich werden konnte, vor allem von Seiten des Geistmagiers, der noch vor einigen Stunden einen heftigen Zusammenbruch erlitten hatte, eine Art passiver Ausbruch, seine liebste Form der Eruption, wo kaum Schaden angerichtet wurde – abgesehen von seinem pochenden Kopf. Loki hat dem Maschinenmann kaum zugehört, nur aufgeschnappt, dass er die drei Musketiere nicht mochte und Athos und d'Artagnan nicht zueinander passten, aber er müsste sich verhört haben. Eine romantische Beziehung zwischen diesen beiden Charakteren wäre völlig abwegig gewesen und hätte dem Buch, das starke Befürwortung der katholischen Kirche enthielt, ganz und gar nicht gut getan. Ganz im Gegenteil wäre der Anfang des 19. Jahrhunderts geborene Autor wahrscheinlich selbst ziemlich abgeneigt gewesen, eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten einzufädeln, die keinen wirklich logischen Sinn gemacht hätte. Aber würde man das Buch modernisieren, so könnte sich auch der Handlungsstrang von Athos und d'Artagnan einer homoerotischen Beziehung anpassen. Er entschied sich im Endeffekt einfach ein weiteres Mal zu nicken und folgte nach einigem kuriosen Blinzeln dem Blick von Alex auf ein Mädchen, die ihn stark an Acelya erinnerte, deren dumme Musik ihm einen fiesen Ohrwurm eingebracht hatte, der auch jetzt noch in seinen Trommelfellen herumschwirrte. Das Mädchen hatte der ganzen Gruppe den Rücken zugekehrt und schien nicht wirklich auf Gespräche und Soziales aus zu sein. Zähneknirschend erinnerte er sich, dass er selbst nicht so große Lust auf Konversation hatte. Und trotzdem stand er hier, von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt und wie ein Hirnkranker irgendwelche Scheiße verzapfend. Als nächstes vielen ihm zwei weitere Insassen ins Auge, ein weißhaariger Junge und ein zweites Mädchen mit genauso langen Haaren wie Jael und das ihm gegenüberstehende Gör hatten. War wohl grad im Trend, versuchte er sich schulterzuckend einzureden und konzentrierte sich wieder auf Alex und seine engelsgleiche Freundin, ersterer momentan sein schlechtes Aussehen kommentierend. Es kostete den Geistmagier sehr viel Kraft nicht genervt Luft auszustoßen oder mit den Augen zu rollen und entschied das Schulterzucken in dieser Situation vollkommen adäquat sein musste. Fast hätte er geklatscht und den Jungen gelobt, dass er eine so tolle Auffassungsgabe besaß, ließ aber auch das sein und knirschte stattdessen noch ein bisschen mit seinen Zähnen weiter, den Fakt völlig ignorierend, dass das für den Robo-Verbrecher bestimmt überdeutlich zu hören war. „Es ist schon dunkel und ich hatte kein Licht bei mir“, erklärte er ein wenig zu schroff und versuchte sich an einem offenen Lächeln, kläglich scheiternd, aber nicht weniger stolz darauf, dass er es zumindest angefochten hatte. Einen Moment lang stand er etwas benommen da, starrte Löcher in den Sternenhimmel und in den schwarzen, kalten Boden. Er war sich sicher, dass er im Moment nicht im Stande war sich zu unterhalten oder mit irgendjemandem auf irgendeine Weise zu interagieren. Und diesmal war es wohl kaum auf Borderline, Bipolarität, Schizophrenie oder sonst irgendetwas zurückzuführen. Kein Mann würde sich je normal verhalten, wenn seine eigene Freundin, die er eigentlich vor Jahren ermordet hatte, plötzlich wieder vor ihm stände und ihn küsste, natürlich nicht ohne Banalitäten zu faseln über die er sich jetzt den Kopf zerbrechen musste. War sie nun ein Stern, kam sie durch ein Wurmloch, war sie bloße Fantasie oder vielleicht eine Gestaltwandlerin, die ihm einen Streich spielen wollte? Er zog unüberzeugt seine Augenbrauen zusammen, als er darüber nachdachte, wer hobbylos genug war, ihn so heftig zu verarschen. Ihm kam Jael in den Sinn, mehr von ihrer Art kannte er schließlich nicht, aber sie hatte bestimmt Besseres zutun, zum Beispiel die Reparatur ihres Armes, was ihn wieder zum Thema Terminator brachte. Schritte verhallten leise in seinen Ohren, als er aus seinen Gedankenströmen wieder hochfuhr und zwei weitere Personen vor seiner Iris erschienen. Ein bübischer Junge mit knabenhaften, großen Augen und ein junges Mädchen, das genau wie fast alle ihres Geschlechts hier unglaublich lange Haare hatte und gut aussah. Er trat ein wenig zur Seite, damit der Kreis weitere Teilhaber an sozialem Absturz zuließ. Innerlich drehte sich zeitgleich sein Magen um. Fremde Verbrecher, alle hier versammelt. Wenn es nicht bald zu einem Massaker kommen würde, dann müsste er sich von Loki zu Lucky umbenennen lassen. Gott bewahre, hatte er das gerade wirklich gedacht? Lucky? Ugh...
Zuletzt von Loki am Fr 14 Feb 2014, 16:55 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Scar
inhaftiert
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Thema: Re: Lagune Di 11 Feb 2014, 20:39
Langsam und in einigem Abstand war ich Alex gefolgt, so dass ich die Worte von seinem Gegenüber zu erst nicht hören konnte. Jedoch wurde mir schnell klar, dass ich jetzt nicht Mason gegenüberstehen würde. Ich hörte Alex währenddessen er dem Fremdling Worte wie 'Penner' und ähnliches um die Ohren warf. Überrascht runzelte ich kurz die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen. Ich wusste zwar, dass Alex durchaus gemein und sarkastisch werden konnte, aber ich hätte nicht gedacht, dass er gleich zu Beginn eines Gespräches seinen Gegenüber beleidigen würde. Doch wurde mir sehr schnell klar, dass 'Penner' gar kein so schlechter Ausdruck für den Neuling war. Er war über und über mit Schlamm bedeckt. Man konnte ihn fast für ein Schlammmonster halten. Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht, aufgrund der Gedanken und Vorstellungen, die das Wort 'Schlammmomonster' mit sich brachten. Ich sah in sein völlig vernarbtes Gesicht und konnte nicht umhin, einen erschrockenen Schritt zurück zu machen. Meine Hände krallten sich überrascht in meinen Pullover und ich warf einen kurzen hilfesuchenden Blick auf Alex Hinterkopf.
Die zwei redeten über irgendetwas von wegen der Musketiere. Ich kannte nur den Kinofilm mit Orlando Bloom in der Rolle des Bösen aus England. An mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern. Ich vermutete, dass d'Artagnan derjenige war, der unbedingt zu den Musketieren dazu wollte. 'Penner' warf nun jedoch Alex das gleiche Wort um die Ohren und fing daraufhin an wie ein Irrer zu kichern. Das erschreckte mich noch mehr und ich ging einen Schritt weiter hinter Alex breiten Rücken, in der naiven Absicht mich vor dem Fremdling verstecken bzw. verbergen wollte. Er schien fast wie ein Irrer zu sein. Sein vernarbtes Gesicht und der Schlamm auf seinen Klamotten wiesen deutlich darauf hin. Mein Blick glitt zu seinen Füßen. Er war barfuss, wie ich. Das brachte ihm gleich einen Sympathiepunkt ein. Also hatte ich nicht ganz so viel Angst vor 'Penner'. Dennoch blieb ich hinter Alex schützendem Rücken stehen. Alex schien nicht viel von seinem Gegenüber zu halten, das erkannte ich an dem minimal, kaum sichtbaren Abwehrhalten von Alex' Körper. Eigentlich war es Ironie, dass ich das erkannte. Aber gut, vielleicht würde es mir nützlich sein. Ich spürte den Blick des Fremden auf mir. Jedoch hielt ich meinen Blick gesenkt. Auf seine Füße. Auch Alex wandte sich kurz zu mir um. Ich blickte auf und warf ihm einen fragenden Blick zu. Nur um dann wieder auf den Boden zu sehen.
Schlammmonster sagte etwas von wegen kein Licht, zu Alex Feststellung, dass Schlammmonster nicht gerade erfrischt aussah... Ich wurde abgelenkt. Durch zwei Paar neue Füße. Überrascht sah ich auf und begegnete Masons Blick. Mein Herz zog sich für einen Augenblick zusammen. Und unwillkürlich wandterte meine Hand zu meinem Hals hinauf. Erneut verdunkelten sich meine Augen kurz, bei der Erinnerung an das seltsam angenehme Gefühl von vorhin. Meine Hand war an meinem Hals angekommen und drückte fest auf meinen Hals. Durch diese Berührung meiner eigenen Hand kam ich wieder zurück. In das Hier und Jetzt. Die Gegenwart. Er sah zu mir herüber, währenddessen er Alex die Hand gab. Mason gab Alex die Hand... Alex, der den Vampir aus einem mir unerfindlichen Grund nicht sonderlich zu mögen schien. Ich wollte etwas sagen, öffnete den Mund doch es kam kein Ton heraus. Ich schluckte, sah hilfesuchend zu Alex und sagte schließlich mit leiser, weicher Stimme: "Hallo Mason." Ich sah zu seiner Begleitung. Einem jungen, etwa gleichaltrigen, gutaussehndem Mädchen. Ich musterte kurz, bevor ich wieder zu Alex sah. Irgendwie gab er mir Sicherheit. Im nächsten Moment schämte ich mich dafür, spürte Zorn in mir aufkochen. Ich hasste es, von jemandem abhängig zu sein. Und genau das machte ich mich gerade: abhängig. Ich trat unsicher einen Schritt vor, blieb halb hinter Alex stehen und sah Mason an. Blickte in seine grauen Augen. Mason, der Macho. Der Macho, der es geschafft hatte, mir ein Gefühl zu geben, dass ich niemals erwartet hatte zu spüren. Der Macho, der mich unsicher machte. Noch ein Umstand, der mich eigentlich wütend machen musste. Aber ich fühlte gerade einfach zu viel. Am liebsten würde ich flüchten. Ich wägte schon die Wahrscheinlichkeit ab, ob ich wohl entkommen konnte. Ich würde nur meinen Kapuzenpulli abstreifen müssen. Dann könnte ich auch schon meine Flügel ausbreiten und davonfliegen. Die Gefühle loswerden. Oder zumindest ihnen entfliehen. Für einige Momente.
Zuletzt von Scar am Mi 12 Feb 2014, 16:40 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Yuna
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Thema: Re: Lagune Di 11 Feb 2014, 21:24
Wieder sah Yuna sich um. Diese Welt die so perfekt und harmonisch schien, aber Yuna war sich nicht sicher ob sie wirklich so perfekt ist wie sie ihr vorkam. Jaden drückte Yunas Hand nun noch fester und irgendwie fühlte sie sich gleich etwas sicherer in dieser fremden Welt. Als Jaden ihr antwortete sah Yuna ihn besorgt an. Ihm stieg diese Situation wohl zu Kopf und Yuna hatte Mittleid mit ihm. Kopf hoch J das wird schon. Ich meine das hier alles ist schon eine seltsame und ungewohnte Situation, aber ich glaube hier kann uns keiner schaden. Hoffe ich.sagte das Drachenmädchen kaum hörbar. Für sie war Glassdome nicht zu viel sondern diese Welt in der sie gerade war,aber sie wollte nicht gehen. Sie war froh von all den anderen Wesen weg zukommen. Obwohl sie Scar ungern alleine zurück ließ. Es würde mich freuen wenn wir Freunde werden. Ich finde dich auch nett. sie lächelte Jaden an. Jadens Hand umschloss Yunas noch fester und sie spürte einen leichten Schmerz, jedoch ließ sie seine Hand nicht los. Als er sie ruckartig den Korridor entlang zog sah Yuna ihn verwundert an und versuchte dann das Tempo zuhalten. Der Korridor schien unendlich lang und erzeugte ein Gefühl von Unwohl bei Yuna und sie musste sich stark zusammen reißen nicht anzuhalten. Jaden öffnete eine große Tür und ging mit Yuna hinein. Es kam ihnen eine Wärme entgegen die in Yuna eine leichte Zufriedenheit auslöste. In dem Raum stand ein Sessel aus dem sich ein Junge erhob und auf die beiden zukam. Völlig erstaunt und sprachlos sah sie in die Augen ihres Bruders. Ma..Marvin? Da..das.. das kann nicht sein. Du..also ich.. ich habe dich doch sterben sehen? Wie kann das sein? Yuna sah hilflos zu Jaden. Also wolle sie ihn um Hilfe bitten. Als könne er ihr jetzt noch helfen. Yuna drehte sich wieder zu ihrem Bruder um. D..das ist mein Bruder J. Eigentlich ist..ist er..uhm also eigentlich ist er tod. Sie sah Marvin weiter an. Als er sie umarmte und Yuna merkte das sie seine Umarmung spürte fing sie an zu weinen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Marvin war in ihren Armen gestorben er konnte einfach nicht wieder leben das war unmöglich. Unter Tränen löste sie die Umarmung sah ihren Bruder wieder an. Mit ihren Lippen formte sie ein"wie" brachte kein Wort mehr raus und stand einfach nur fassungslos da. Yuna beruhige dich. Ich bin hier weil du mich gerufen hast. Diese Welt ruft Dinge hervor die man sich sehnlichst wünscht. Glaube ich zumindest. Es ist nicht meine Welt ich bin mir nicht sicher. Yuna sah Marvin immer noch regungslos an. Ging ein Schritt zurück. Du bist nicht real? Ich habe dich gerufen?langsam kehrte Yunas Sprach zurück,aber immer noch hatte sie Tränen in den Augen. Ich habe es mir gewünscht? Seid Jahren kam ich ohne Marvin aus. Habe mich nicht mehr in den Schlaf geweint und jetzt taucht er vor mir auf und alles wird von vorne anfangen. Marvin ging einen Schritt auf Yuna zu. Yuna. Du kannst mich jederzeit verschwinden lassen. Irgendetwas in dir hat es ausgelöst das ich hier erscheine. Wann immer du willst verschwinde dich,aber vorab wer ist dein Freund dadrüben? Was ernstes? Marvin lächelte seine Schwester an. Yuna schüttelte den Kopf. Das ist Jaden und nein er ist nicht mein Freund. Wieder sah Yuna hilflos zu Jaden. Wollte sich am liebsten bei ihm vor Marvin verstecken. Sie liebte ihren Bruder, aber so sehr sie ihn auch liebte so klar war ihr das er Tod ist. Also was kochen angeht musst du dich an Yuna wenden Jaden. Sie kann kochen. Marvin ging ein paar Schritte zurück und stand nun zwischen Yuna und Jaden. Wenn ich wieder verschwinde Jaden versprichst du mir dann auf meine kleine Schwester aufzupassen? Marvin lächelte den weisshaarigen an. Yuna musterte ihren Bruder. Sie suchte nach einem Fehler nach etwas das ihr zeigte das er wirklich nicht echt war.Doch so sehr sie auch suchte sie fand einfach nichts.
Gast
Gast
Thema: Re: Lagune Di 11 Feb 2014, 21:34
Amitola war Mason schweigend gefolgt. Raus aus den Gassen. Sie hatte die Gegend genau beobachtet und stellte fest, das es gar nicht so schrecklich war, wie sie Anfangs gedacht hatte. Vielleicht würde sie sich irgendwann mit dieser Gegend anfreunden. Sie dachte daran, dass sie später neue Leute kennen lernen würde und schluckte. Nicht das sie ein Problem damit hatte, nein, im Gegenteil. Sie liebte es neue Leute kennen zulernen. Jedenfalls tat sie es, als sie noch ein normales Leben geführt hatte. Nur sie wusste, das keiner dieser Menschen hier normal war und sie konnte nicht einschätzen wie gefährlich diese waren. Sie konnte ja noch nicht mal einschätzen, wie gefährlich sie selber war. Sie seufzte stumm und lief neben, teilweise auch hinter Mason her. Ab und zu war sie so in Gedanken, das sie ein wenig zurücklag. Nach einer Weile, als sie einen angenehmen und leckeren Duft wahrnahm, sah sie auf. „Wow.“, flüsterte sie, als sie die Lagune erkannte. Sie wusste nicht, ob sie sich diesen wunderschönen Ort einbildete, oder nicht. Ein kurzer Blick in Masons Richtung, ließ sie erkennen, das sie sich nichts einbildete, sondern alles real war. Diesen guten Duft, der sie hatte aufsehen lassen gehörte wohl einigen der Blumen, die hier wuchsen. Sie sog die Luft ein und lächelte. Es war wirklich schön hier. An diesem Ort würde man wundervolle Fotos machen können. Für einen kurzen Moment versank sie in der Vorstellung jede Blume, jedes kleine Stück, was diesen Ort so schön machte, zu fotografieren. Eine Handbewegung von Mason brachte sie zurück in die Gegenwart. Er war stehen geblieben, was sie ihm gleich tat. Sie beobachtete ihn kurz und sah, das er über etwas nachdachte. Erst wollte sie fragen, was los sei, doch sie ließ es schon allein aus Höflichkeit bleiben. Sie blieb stehen und beobachtete die Gegend. Sie nahm wahr, das Mason schon weiter gegangen war und folgte ihm eilig. Masons Stimme ließ sie aufschauen. Sie öffnete gerade den Mund, um ihm zu antworten, doch bevor sie dies tun konnte, spürte sie Hände an ihrer Hüfte und ehe sie sich versah, war sie im Wasser. Noch unter Wasser öffnete sie die Augen und erkannte verschwommen Masons Gestalt und nahm neben ihm einige kleine Fische und ähnliches wahr. Amy musste lachen und tauchte an die Wasseroberfläche. Als Mason ebenfalls aufgetaucht war, sah sie ihn lachend an. „Das war gemein.“ Sie folgte ihm zum Ufer nahm seine Hand lachend an und stand neben ihm. Sie lachte kurz auf und spielte mit dem Gedanken, sich das Wasser von der Haut beziehungsweise von der Kleidung zu schütteln, doch sie entschied sich dagegen, da sie dabei wahrscheinlich wie ein Königspudel aussehen würde. Ihr Blick fiel auf Masons Körper, welcher durch die nassen, eng am Körper anliegenden Sachen gut sichtbar geworden war. Sie sah ihn an und lächelte matt. Das blonde Mädchen folgte ihm und war nun nicht mehr verunsichert, was die Menschen dort anging, sondern war gespannt, ob sie nett waren, oder was auch immer. Als die beiden näher kamen, erkannte Amitola Alex, den merkwürdigen Jungen von vorhin. Amitola war gerade dabei, die Stimmung und den Ort zu analysieren, als eine mädchenhafte Stimme sie aus ihren Gedanken riss. Das Mädchen was vor ihr stand, hatte Mason begrüßt. Sie blickte kurz zu Mason und dann wieder zu dem blonden, hübschen Mädchen. Ob Amitola sich vorstellen sollte? Sie entschied sich dafür, zu schweigen und lächelte das blonde Mädchen freundlich an.
Jaden
Spion
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Thema: Re: Lagune Mi 12 Feb 2014, 07:08
Die ganze Situation fühlte sich einfach nur fremd an. Fremd? Ja das erschien ihn das passende Wort hierfür zu sein. Als wäre er der Störfaktor, was eigentlich unmöglich war immerhin war dies hier immernoch SEINE Welt und SEIN Kopf, nicht der Ihre. Es war auch SEIN Haus. Wieso also fühlte er sich gerade, wie ein Parasit eingeschleust in einen fremden Körper, gewillt von den Schützlingen des Wirts vernichtet und vergessen zu werden. Es war mehr als unangenehmes Gefühl, was sich zunehmend in den Fasern seines Körpers hochfraß, kalte Schauer über seinen Rücken laufen ließen. Ja, fast schon deprimierend. Aber war er war ja immernoch Jaden nicht wahr? Jemand wie er konnte nicht deprimiert sein! Nein. Ein sanftes Lächeln zog sich über seine Lippen, die er unmerklich zu einer schmalen Linie verzogen hatte, die zart glühenden Augen auf das Pärchen gerichtet, das eng umschlossen in einer Umarmung versank und ihm unweigerlich ein Ungutes Gefühl in den Körper rief. Fremd. Dieser Begriff war für Jaden nichts Neues, aber er hatte sich immer darum bemüht schnell Kontakt zu Leuten zu schließen um gerade dies nicht zu sein. Hier jedoch, war es wie ausweglose Situation. Leicht besorgt trat Jaden näher an den Kamin, beugte sich etwas herunter, ihm leise zuflüsternd, noch immer so voller Unglaube und Verwirrtheit. „Bin ich der Einzige, dem gerade bewusst wird wie krass das ist? Ich komme mir vor wie nach einem miesen Trip…Irgendwie, keine Ahnung wie ich es beschreiben soll.“ Suchend glitt sein Blick über das weich geschliffene, gebohnerte Holz dessen Oberfläche so glatt war, das Jaden sich darin spiegelte. Einige Sekunden verharrte er, ernsthaft eine Antwort erwartend, doch der Kamin starrte einfach nur emotionlos zurück, fast schon als würde er die Schultern zucken – wäre er denn human und kein… Objekt? Fassungslos über seine eigene Dummheit zu erwarten, das jetzt auch noch Gegenstände seine Freunde sein könnten, richtete der Junge sich wieder auf, glitt unschuldig leise pfeifend mit seinen Augen durch den Raum, fast vergleichbar mit einer Katze die gerade irgendwo heruntergeknallt war und nun ganz in Manier, das dies nie geschehen war anfingen liebevoll zu blinzeln und sich zu putzen, während sie gekonnt dem amüsierten Blick ihres Besitzers auswich. Fast gleichzeitig, strichen seine langen dünnen Finger über die glatte Oberfläche, ihm ein Gefühl von Sicherheit zurückgebend. Ganz zufällig streifte dabei sein Blick den von Yuna, wie sie ihm kurz einen hilfesuchenden Blick zuwarf, die großen Augen von Tränenmeeren überschwemmt, sodass eine Welle des Entsetzens Jaden überkam. Scheiße! Was tat er nun?! Wie ging man mit Menschen um die heulten? Gott darin war er noch nie gut gewesen… Los Jaden denk nach du kannst das. Ähem, ähem… Bilder von Lucifer flammten in seinem Kopf auf und wie er ihn umarmt hatte? Nein, nein das wars nicht. Irgendwas hatte er davor noch getan. Genau! Er hatte ihm Gras angeboten! Aber, konnte Yuna einfach so Drogen geben…? War sie jünger…? Das Entsetzen wandelte sich in nackte Panik, während Jaden ihren Blick hilflos erwiderte, sich nervös durch die Haare fuhr und sich von dem Gedanken abhielt kreischend im Raum herumzurennen. „PUDDING?!“ Was. Zur. Hölle? Was sollte sie jetzt mit Pudding? OK, es war offiziell. Er hatte versagt. Innerlich hochdramatisch auf die Knie sinkend, den Blick voller Flehen und Bedauern und der Hoffnung auf Erlösung den Blick zum Himmel gerichtet. Äußerlich eine erstarrte Steinstatuette, die sich nervös den Arm kratze und mit einer unausgesprochenen Entschuldigung auf den Lippen Yuna leicht verlegen zulächelte. Oh, verdammt. Und doch, am Ende ging das Gespräch der Beiden weiter, als wäre Derartiges nie passiert. Was für eine Erleichterung.
Doch dieser Frieden hielt nicht lange, denn sogleich durchschnitt die Stimme des 17jährigen erneut die Luft, das Pärchen unangenehm unterbrechend, Yuna das Wort abschneidend. „Natürlich ist es real.“ Mit einer Mischung aus Empörung und Orientierungslosigkeit in den glühenden Augen wurde der Lockenkopf in eine Schräglage gebracht, der Rücken an den Kamin gelehnt. „Es ist mein Kopf. Willst du mir andeuten, mein Kopf würde nicht extrahieren? Eh, existieren?“ Den Wortfehler schnell berichtigend, kehrte erneut Ernste auf Jadens Gesicht, auch wenn er sich das anstauende Grinsen auf seinem Gesicht durchaus verkneifen musste. „Dein Alie….Bruder ist genauso real wie du und ich. Er existiert in dieser Welt… auch wenn es ihm nicht bewusst ist. Einmal hier drinnen und du kommst nicht so schnell raus Doughnut.“ Seine sanfte Stimme erbebte leicht unter sichtlicher Amüsanz. Interessiert das Pärchen beäugend, tippten seine Fingernägel auf dem Kamin herum, eine möglichst schonende Antwort dafür finden wie er es den Beiden jetzt erklärte. Allerdings war er noch wirklich für Sensibilität bekannt gewesen – nicht das er überhaupt bekannt war! „Theoretisch könnten wir ihn jetzt einfach mit rausnehmen, aus meinem Kopf. Er würde wieder leben, aber glaubt mir das wollt ihr nicht. Das wäre in etwa so, als wenn wir ewig in meinem Kopf bleiben würden. Ihr wisst schon forever young unso… Aber dann lägen wir draußen im Koma und naja… ihr wisst ja. Kommt scheiße. Ich mein dann wird Susi – eh Sarah, Scarlet? Mir da draußen die Schuld geben und ja. Dasselbe wär jedoch für – wie heißt du eigentlich? – wenn wir ihn mitnehmen. Er würde hier drinnen im Koma liegen und die Realität ist nicht wirklich real für ihn, eher das hier. Er würde nicht altern können und keine Ahnung was sonst noch! Vermutlich würde er verrückt werden, drogenabhängig, vielleicht ein Kannibalismusofper. Ha.. ha… he.. nein nicht lustig. Gar nicht lustig.“ Um seine Worte noch einmal zu unterstreichen schüttelte Jaden noch gekonnt langsam seinen Kopf, was ihn eher in eine Zeitlupe versetze und wie den letzten Vollhirni aussehen ließ, aber dagegen konnte er nichts machen. Beziehungsweise hatte auch nicht den wirklichen Willen etwas dagegen unternehmen zu wollen.
Das silberne Haar floss geschmeidig in sein Gesicht, hüllte es in leichte Schatten, verdeckend was sich wohl gerade für Emotionen in ihm wirklich abspielten. Manchmal gab es einfach Situationen mit denen er nicht umzugehen wusste. Wenn Leute traurig waren und weinten, zum Beispiel. Noch mit halben Ohr verfolgte er das weitergehende Gespräch des lang vermissten Bruders und seiner kleinen heiß geliebten Alienschwester. Eigentlich darauf heraushörend, hob er auf einmal wie aus dem Nichts den Kopf, in seinen Augen blankes Entsetzen widerspiegelnd. „Was…? Wir sind keine Freunde mehr?“ Fast schon konnte man sehen wie sich sein kindliches Gesicht Sekunde für Sekunde in einer neuen Phase befand.
Phase 1. Das pure Grauen und Entsetzen. Man konnte sehen wie sich Fassungslosigkeit ausbreitete, jeden einzelnen Muskel erstarren ließ, ja selbst die Haarfasern zitterten vor dem Grauen das in dem Jungen schlummerte. Phase 2. Die Wut. Langsam veränderte sich sein Gesichtsausdruck, die Muskeln spannten unter der viel zu großen Kleidung ein Zittern durchlief den drahtigen, schmalen Körper gefolgt von einem leichten Knurren. Phase 3. Gut. Er hatte es Akzeptiert. Wie ein Mann stand er da, den Blick hart und forsch in Yunas tiefe Augen dringend - er brauchte sie nicht mehr. Nein! Er stand jetzt auf eigenen Beinen! Pah, wer brauchte sowieso Freunde?! Phase 4. Doch langsam kamen sie hoch, diese Depressionen. Wie hatte er nur je ohne sie leben können? Ganze zwei Sekunden lang?? Sie waren doch schon so lange befreundet?! Wieso hatte sie ihm das angetan und auch vor den Augen ihres Bruders! Dieses Monster!!!
Und zu allerletzt, die Erkenntnis. Yunas Bruder hatte nicht die Freundschaft gemeint, oder drehte er jetzt vollkommen ab. Einige Sekunden lang, ohne sich auch nur einen Millimeter fortzubewegen starrte er die Beiden an, während das Blut in seinen Kopf schoss sich unangenehm und warm ausbreitete und schließlich das fast perfekte Aussehen einer wunderbar genetisch verbesserten Tomate verschaffte. Ihr wisst schon, die mit Gartenmitteln und Drogen verbesserten, nicht die läppischen Matschdinger aus Omas Garten. Unangenehm drängten sich Marvins Worte in Jadens Kopf, darin hämisch herumspukend wie irgendein Rachegeist, den er ausversehen zu Lebzeiten mal getötet hatte. „Nein, nein bleib ruhig.“ Noch immer seinen Gedanken nachhängend zog er die Schultern nach oben, tapste etwas unbeholfen mit dem Blick eines getretenen Hundewelpen in Richtung Küche, öffnete die Tür und trat ein. Wie eine wahre Gentlemantomate hielt er die Tür auf, wartete bis alle eingetreten waren und ließ sie dann mit geräuschvollem Knarzen, gefolgt von einem Rumsen einem Erdbeben gleich zurück in die Verankerung fallen. Knapp deutete er auf den Herd, selber zu einem schwarzen Flügel schwebend, jeder Schritt so vorsichtig aufgesetzt als liefe er auf Scherben. Man musste nicht hinterfragen, warum Jaden ausgerechnet einen Flügel in der Küche hatte… Immerhin war es ja seine Welt. Sanft auf den Hocker gleitend, strichen die langen Finger mit einer liebenvollen Zärtlichkeit über die unberührten Tasten, entlockten ihr sofort einen hohen Ton, nur um dann eine kleine Melodie anzustimmen, ungeachtet der Tatsache der Spieluhr weit entfernt.
Der Mond spiegelte sich fast abnormal riesig auf dem tiefenschwarzen Wellen nieder. Es erinnerte schon fast an Tinte oder Dämonenblut wie es gegen die schroffen Felsen schlug, mit einer Macht die wohl jedes Wesen hier am Strand zerschmettern könnte. Allerdings bekam das kleine Pärchen, das so unauffällig und regungslos im Sand saß, Hand in Hand, nichts davon mit. Genauso wenig wie von den Neuankömmlingen. Es wirkte fast schon surreal friedlich, wie ein einfacher sündenfreier Schlaf wie ihn nur die Engel und Kinder träumten. So mochte es scheinen. Der weißhaarige Junge, krallte sich kurz schon fast in die viel zu zarte kleine Hand in seiner weiblichen Begleitung, schlug die blauen Augen auf, eingerahmt von silbernen Wimpern, welche lange, bedrohliche Schatten auf das engelsartige Kindersgesicht warfen. Silberne Spiegel brachen sich im Mondlicht, an der Stelle wo hätte schwarze Pupillen sein müssen. Ebenso bei dem Rothaarigen Mädchen, welches ebenfalls die Augen aufschlug. Es war vergleichbar mit Fotos, auf denen sich der Blitz in den Pupillen gespiegelt hatte und ein merkwürdiges weißes Leuchte in den Augen wiedergab, nur das diese Pupillen weder leuchteten noch reinweiß waren. Wie in kleinen Spiegeln brach sich die Landschaft darin und... wenn man ganz genau hinsah konnte man die feinen Umrisse einer Küche entdecken, ganz zart mit dieser Umgebung hier vermischt. Sanft, einander aufhelfend erhoben sie sich, blind in dieser Welt. Taub und stumm, fast hilflos könnte man meinen. Doch niemand konnte wie wissen, wie gefährlich sie jetzt eigentlich wirklich waren. Beider kaum Herr ihrer Sinne, einfach nur einander habend. Hand in Hand, ohne ihre Umgebung eines Blickes zu würdigen schritten sie durch den Sand, ihre Augen so seelenlos und kalt fast wie aus Glas. Wie Puppenaugen, ebenso ihre blassen perfekten und emotionslosen Gesichter. Ohne ein Wort zu verlieren schritten an den Gruppen von Leuten vorbei, nicht einmal ein Blick wurde geschenkt von Starren Augen. Wie tot. So entfernten sie sich – Hand in Hand.
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Yuna
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Thema: Re: Lagune So 16 Feb 2014, 17:52
Yuna sah ihren Bruder immer noch sehr skeptisch an und hielt Abstand von ihm. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Das ihr Bruder da war in dieser Welt von Jaden und das er angeblich lebendig sein sollte. Yuna sah zu Jaden als dieser was sagte. Ich hab das Gefühl ich bin auf Droge. Ganz ehrlich J.sagte Yuna immer noch verwirrt. Jaden wollte sie aufmuntern und sie fing an zu lachen als Jaden Pudding sagte. Haha. Ok dann möchte ich jetzt bitte Pudding haben. auffordernd sah sie Jaden an,mit einem leichten grinsen. Yuna glaubte es einfach nicht. Das diese Welt real ist, das sie wirklich vorhanden ist. Sie war in Jadens Kopf klar, aber wenn es Jadens Kopf ist warum kann er Marvin dann nicht einfach wieder verschwinden lassen. Ja Yuna liebt ihren Bruder von ganzen Herzen, aber seine Anwesenheit verunsichert das Drachenmädchen und sie weiß einfach nicht wie sie sich verhalten sollte. Leider konnt sie vor Marvin nicht einfach sagen das er verschwinden solle, denn das würde er einfach nicht verstehen. Jaden sprach weiter über seine reale Welt. Es tut mir Leid J. Natürlich existiert dein Kopf und sicher auch diese Welt hier, aber für mich ist es einfach schwer daran zu glauben und das Marvin hier ist erschwert es mir noch. Diese Welt muss existieren sonst wären wir nicht hier.. sagte Yuna bitter. Sie ging auf Jaden zu. Yuna stockte der Atem als Jaden darüber sprach das man Marvin mit raus nehmen konnte. Sie schüttelte den Kopf. Marvin mit raus nehmen. Das kam ihr nicht in den Sinn. Sie wollte es nicht. Nachdem sie ihn sterben sehen hatte, fing sie sich an einzubilden das er in ihr lebt. Das seine Seele in diesem Drachenanhänger ist. Sie sah zu dem Anhänger. Dachte an die Zeit zurück als sie angefangen hat mit dem Anhänger zureden, immer gehofft hatte das irgendwann überhaupt mal eine Antwort kam und wie enttäuscht sie war das nie etwas zu ihr durchdrang. Marvin ergriff das Wort und holte Yuna aus ihren Gedanken zurück. Ne lass mal dann bleib ich lieber in deinem "Kopf", bevor ich wieder in die Welt zurück kehre und als Drogenleiche unter irgendeiner Brücke ende. Marvin heiße ich. richtete er sich an Jaden. Yuna sah wie Jadens Gesichtsausdruck sich schlagartig änderte,weil er sie falsch verstanden hatte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. J ganz ruhig. Klar sind wir noch Freunde und auch wenn wir uns noch nicht lange kennen möchte ich dich als Freund mit Sicherheit nicht missen. sanft lächelte sie den Jungen an. Yuna folgte Jaden zur Küche und hielt einen leichten Abstand zu ihrem Bruder. Sie war immer noch misstrauisch. Marvin merkte dies setzte ein Lächeln auf und ging einfach hinterher. Yuna ging vor den beiden Jungs in die Küche und sah sich um. Ihr Blick fiel auf den Flügel. Sie hörte Jaden aufmerksam zu. Stellte sich zu ihm an den Flügel und schloss die Augen. Genoss die Stille und summte ganz leise mit. Marvin lehnte sich ebenfalls an den Flügel und hörte dem Jungen zu.
Yunas Körper setzte sich langsam in Bewegung. Hand in Hand ging sie mit Jaden den sandigen Weg entlang. Bekam von nichts mit. Bemerkte nicht das Mason und einige andere angekommen waren. Sie gingen an ihnen vorbei ohne sie auch nur eines Blickes zuwürdigen, wanderten sie einfach weiter.
TBC: Die Insel / Der Strand
Alex
inhaftiert {ADMIN}
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Thema: Re: Lagune So 16 Feb 2014, 22:55
Parasiten. Kleine, widerwärtige, kranke Kreaturen. Unnötige Wesen, die jeglichen Platz dieser Welt vergeuden. Alleine der Gedanke daran, ließ das merkwürdige Gefühl gurgelndem Erbrochenen in ihm hochsteigen – der Drang sich einfach zu übergeben, auf diese Unwürdigen Mistviecher herabzusehen, mit denen er sich die Unterkunft, das Essen, alles hier…teilte. Und während sich fiebrige, blaue Augen in grünes Gift starren, verkrampfen sich die eiskalten leicht schwitzigen Hände ineinander. Die aneinander reibenden Handflächen verhärten sich, du riechst Blut, nicht wahr? Witterst du es nicht, dieses kleine, feine metallische Düftchen, das sich in deine Nase reibt, deinen Instinkt fast schon in den Wahnsinn treibt? Hast du, hast du Angst? Alex. Die ruhigen Hände konnten den zitternden Atem nicht verdecken, als sie nach oben glitten, die Jacke über die breiten Schultern striffen, den Reißverschluss mit einem ekelerregend zurrenden Geräusch bis zum Brustbein zogen. Ohne wirkliche Orientierung starrte Mercer an Athos vorbei, strich mit seinen Handflächen über die samtige Kapuze, zog sie über das dichte schwarze Haar zurück ins markante Gesicht. Ein, zweimal strichen seine Daumen über den weichen Stoff, den Moment der Ruhe und dem damit aufkommenden Gefühl von Isolation gegenüber allen atmenden, kranken Perversionen dieser Insel genießend. Dieser eine kurze Moment, diese Zeit mit Jael, hatte ihn so leicht manipulieren können, ihn fast schon wie einen Junkie süchtig gemacht nach der Gesellschaft von falschen Wesen, die ihm im Endeffekt wohl einen Scheiß nützten. Smalltalk…Nähe, pah. Zu viel von sich preisgegeben, hatte er. Ohne im Nachhinein keinen anderen Nutzen außer Sex zu bekommen. Er hatte die Kontrolle verloren und zwei Insassen hier drinnen angegriffen. Innerlich verfluchte er sich für seine eigene Dummheit. Einen Tag, nicht weniger hatte es diese Parasiten gebraucht, um seine Weltansicht ins Wanken zu bringen. Und er – der hier eigentlich der Einzige mit einem klaren, unvoreingenommenen Blick war… war drauf reingefallen.
Nachdenklich befühlten seine Fingerkuppen das glatte Kinn, strichen über die leicht aufgeplatzten, einladenden Lippen. Die nun endlich im Schatten liegenden Augen zuckten leicht hin und her, einerseits die Umgebung abtastend, andererseits den Fremdkörper von einem Jungen vor sich, skeptisch fixierend. Und dann war da noch Scar, deren warme Präsenz ein unangenehmes Kribbeln in seiner Wirbelsäule verursachte, dort wo ihr heißer Atem den Stoff seiner Jacke erhitzte. Sie…war bestimmt die Schlimmste von Allen, jetzt im Nachhinein. Ihre unschuldige, mitleidige Tour, ein Werkzeug einfach um mehr von ihm zu wissen! Es dreht sich nicht alles nur um dich Alex, das hatte Ellie damals gesagt, wenn er ihr seine Theorien offenbart hatte. Ein Funken Wahrheit steckte schon in diesen Worten, immerhin wäre es wirklich alles zu weit hergeholt, ein Gefängnis einzig für ihn zu bauen und es mit Spionen vollzustopfen. Da wäre es wirklich um einiges effektiver ihn wieder in Einzelhaft zu bugsieren und täglich Genproben abzuzapfen. Doch eine Form der Möglichkeit war schon in dieser Theorie vorhanden. Glasig, mit einem distanzierten Lächeln auf den schmaler werdenden Lippen, betrachtete er das sinnfreie Schulterzucken – nichtssagend, genauso gut hätte Athos es gleich lassen können. Die ebenso unnötigen, unverständlichen Worte die er sich vor sich hinmurmelte verloren sich Wind, während der Verrückte zu Boden starrte wie ein beschämtes Kind.
„Hast du… hast du Angst?“ Vor deinem Verstand, das er dir irgendwann mal sagt: Jetzt bist du krank.
Diese raue, sanfte Stimme, die einfach nicht zu ihm passte. Worte die so fremd schmeckten, bitter und widerwärtig auf der Zunge. Alex wollte sich ja kontrollieren, Mitleid in seine Stimme wie in Seide verpacken, doch konnte sich nicht vor dem triefenden Hohn und Sarkasmus retten, welcher fast schon in einem amüsierten, hass-spöttischen Lachen endete. Er war nicht lieb, er war nicht nett. Nicht einmal sein, wollte er das. Keine Sekunde dauerte es, da verzog es die Mundwinkel wieder nach innen, das hämische Clownsgrinsen verschwand von dem lieblichen Gesicht. Wie bei einem stürmischen Meer, glätteten sich die Wogen seines Gesichts, wurden zur stillen See. Grund dafür, nur zwei leere, flüchtig bekannte Gesichter die sich fast schon mit unverschämter Bestimmtheit in sein kostbares Sichtfeld schoben. Wie lange sie da standen – egal. Mercer starrte sie an, unsichtbar und beschützt durch die Schatten, seine Lippen leicht geöffnet. Wieso waren sie nass? Ihre Kleidung klebte klamm an ihren dünnen Körpern, tropfte vor sich hin. Eine undichte Leitung, hehe. Ob ihnen bewusst war, dass Kleidung durch Wasser schnell mal durchsichtig wurde? Nun, die beiden schien es nicht besonders zu kümmern, oder es war ihnen in ihrem Adrenalinrausch, durch den Sprungs ins eiskalte Nass wohl nicht einmal aufgefallen, so ruhig und ausgelassen wie sie hier standen. Die Perfektion war für die Beiden fast erreichbar, einzig die schmalen Finger müssten sich ineinander verschließen und sie würde das Bild einer rosaroten Jugendliebe mit ihren Charme noch abrunden, von Staubhaars Neigung für Frischblut mal ganz abgesehen. Noch viel verwirrender, das kleine vorhin noch so ängstliche Amyinsektchen war wie unter Drogen gesetzt. Ihr zarter Brustkorb erhob sich im Sekundentakt unter den aufregten Luft in Lunge pumpen, die rosigen Wangen noch viel stärker durchblutet, mit leuchtenden hellen blauen Augen. Fiel ihr denn gar nicht das Blut auf, das Scars Pullover durchtränkte? Waren die Parallelen zwischen Mason Blutmaul und seiner kleinen, verkrochenen Begleitung so unersichtlich?
War sie etwa wie Jaden, blickte durch Kinderaugen in diese grausame Welt, damit ihre ach so kostbare Seele nicht innerhalb von Sekunden zerbrach? Ktse. Ohne viel Interesse an irgendeinem Wortwechsel mit den Beiden, schlug er kurz in die ihm dargebotene Handfläche ein, deutete mit einem Grinsen knapp über seine Schulter zu dem Alkohohl, der neben Dean und Noroelle stand. Das Donnern des Basses schmerzte in seinen Ohren, noch immer hallend und so laut, das es unangenehm wurde. Was anderes hatte Mercer von dem kleinen Bastard aber auch nicht erwartet, denn Musik war sein Leben. Bevor Staubhaar und Mrs, IchkannjetztdeinenBhsehenschnuggi jedoch gänzlich an ihm vorbeigeschritten waren, wandte sich Mercer ihnen doch zu, öffnete die Lippen, leicht grinsend. „Tut mir einen Gefallen ja?“ Sachte hob er den Kopf etwas an, fesselte die Beiden mit seinem Blick, die Hände wieder in den Tiefen seiner Taschen verschwinden lassend. „Ignoriert den Arm da hinten einfach ja?“ Nicht das es die Beiden was anginge. Aber es war definitiv besser es ihnen gleich zu sagen. Dann hätte Mason bei neuem Blutdrang auch gleich was zum Nuckeln. Schmunzelnd zwinkerte er den Beiden noch zu, wandte sich dann ohne weitere Worte einfach ab. Zurück zu dem Blondchen das wohl fast an der Schwelle zum Zittern war, so angstvoll oder eingeschüchtert war sie. Da half nix Zwinker, Zwinker von Bhschnuggi oder Aufmerksamkeit von Staubhaar. Schließlich waren sie wieder zu drei-einhalb. Die halbe Portion von Acelya, die wohl nicht einmal ansatzweise wirklich anwesend war, sondern eher eine leere Hülle, die mit dieser Melodramatik aufs kalte, schwarze Meer starrte. Dann war da noch Athos, der nichts als unnützes Gebrabbel von sich hören ließ und ja… die kleine, eingeschüchterte Scar. Bei seiner Wahl, an wen er sich wohl als nächstes richten sollte, fiel die Wahl schließlich auf sie.
Ohne lange zu zögern, ergriff er sie an der Hüfte, beugte sich zu ihr herab, leise zischend. „Du willst hier überleben oder? Hör mal, ich weiß das du ein Lichtwesen bist und so, aber wenn du bei der ersten Gelegenheit nach einem Angriff gleich Schwäche zeigst, kann ich dir genauso gut ein Schild basteln wo drauf steht : Töte mich, ich weine nur.“ Ein Grinsen begann sich abzuzeichnen. „Also schwing deinen Arsch darüber und zeig dem Sauger, dass du besser bist als diese weinerlichen Bluthuren die sofort bibbernd ihre Beine spreizen. Wenn du sauer auf ihn bist, schlag ihn. Gegen deine Magie ist er sowieso anfällig. Wenn du zu feige dafür bist, kann ichs auch machen, auch wenn ich keinen Grund dafür habe. Meinetwegen leg ihn auch flach, aber mach irgendwas… damit nicht dieser Eindruck von wegen ich lasse mich rumschubsen bleibt, okay?“ Diese leisen, zischenden Worte. Fast schon grob stieß er sie etwas von sich weg, einen unergründlichen Ausdruck ins Gesicht geschrieben. Vielleicht war er etwas zu hart gewesen, aber das hier war ein Gefängnis, kein Urlaubsziel. Wenn sie angegriffen wurde, sollte sie sich auch zur Wehr setzen und sei es verbal. Schließlich konnte Mercer hier nicht auch einfach rumrennen und den Leuten Gliedmaßen klauen, ohne dass sie wenigstens ein wenig protestierten. Auch hatte er keine besondere Lust hier irgendwie Beschützerhündchen für einen Engel zu spielen, zumal sie – wie er sie einschätzte – dies nicht nötig haben sollte. Im Falle des Falles, war er jedoch nur 20 Meter entfernt um dem nächst Besten Hirni die Arme abzureißen, denn Scars ängstliche Blicke besaßen die Fähigkeit sich wohl selbst auf Distanz in seine Haut zu brennen. Den kurzen Klaps auf den Po, verkniff er sich in weiser Vorraussicht und wandte sich stattdessen zu Athos – die nächste Wahl auf seiner Liste. Feiner Zigarettengeruch schwebte ihn entgegen, fast wie bei Nao… Rauchte sein Mitbewohner etwa auch? Innerlich feierte er das schon ein bisschen. - Halloziehnation