//CF. Gang /Mädchenunterkünfte

Lachend kam ich am Strand an. Die frische Luft tat mir gut und befreite mich von meinen schwermütigen Gedanken. Begeistert sah ich mich um. Eine leichte Brise ging - perfekt zum Fliegen.
Ich überlegte nicht lange und streifte mein T-Shirt ab. Jetzt stand ich nur noch in meinem Bikinioberteil da, doch meine Flügel entfalteten sich langsam. Mit einem zufriedenen Seufzer streckte ich meine weißen Schwingen.
Dann hüllte ich meinen Oberkörper in meinen Flügeln ein. Ich betrachtete die weißen, weichen Federn.
Warm umgaben mich meine Flügel, sie waren besser als jede Decke da sie mich warm hielten. Sogar im tiefsten Winter. Hier konnte ich sie wenigstens ungeniert zeigen. Etwas Gutes hatte mein Aufenthalt hier wenigstens.
Ich konnte endlich das sein, was ich wirklich war.
Leise fing ich an zu summen, irgendein Lied. Ich hatte den Titel vergessen. Aber die Melodie war froh und munter - so wie ich mich gerade fühlte.
Ich sah mich nach Yuna um. Ob sie schon in der Gestalt eines Drachen war?
Ich konnte es kaum erwarten, endlich zu starten und los zu fliegen.
Ich sah auf mein T-Shirt. Ich faltete es klein zusammen und steckte es in meine Umhängetasche.
Die Umhängetasche hängte ich auch noch an meinem Gürtel ein, damit sie mich beim Fliegen nicht störten.
Ich sah mich weiter suchend nach Yuna um. Hoffentlich kam sie gleich.

Sobald Yuna den Strand sah fing sie an sich zu verwandeln und in wenigen Sekunden hatte sie ihre dunkel lilanen Flügel ausgestreckt und sprang in die Luft. Sie schlug zweimal kräftig mit ihren Flügeln und konnte dann Scar sehen. Als Drache war Yuna noch größer als sonst. Sie landete neben Scar und stellte fest das Scar gerade mal so groß wie Yunas Beine war. " Tut mir Leid ich konnte es kaum erwarten mich zu verwandeln." grinste Yuna und musterte dann Scars Flügel. " Deine Flügel sind wunderschön" stellte sie fest. Sie waren zwar viel kleiner als Yunas aber sie sehen wunderschön aus. Jeder Flügel von Yuna hat eine Spannweite von fast drei meter und Yuna ist noch keine ausgewachsene Drachendame, denn sie wusste ausgewachsene Drachen in ihrer Familie hatten immer eine Spannweite von vier Meter und der Hals wurde fast zwei meter lang.Marvin hatte auch diesen dunkellilanen Ton als Drache aber er war als männlicher Drache natürlich größer. Bis jetzt war Yunas Hals nur einen Meter lang . Doch Yuna war zufrieden mit ihrer Drachenform. Sie fand sich als Drache trotzdem wunderschön. Yuna sprang wieder in die Luft und flog fröhlich um her. Sie wartete nun auf Scar.

Ich sah Yuna in ihrer Drachengestalt auf mich zufliegen. Schnell legte ich meine Hände auf die Ohren, als Yuna anfing zu sprechen. Ich wusste ja nicht, wie laut ihre Stimme als Drache war. Aber dennoch ließ ich mir meine gute Laune heute nicht verderben. Nicht einmal von Lärm. Auch wenn ich diesen normalerweise kaum ausstehen und vertragen konnte.
Ich schüttelte grinsend den Kopf: "Verständlich. Du siehst in Drachengestalt sehr..." Ich suchte nach Worten. Ich wollte nicht 'schön' sagen. Denn ich wollte sie nicht auf ihr Äußeres reduzieren oder aus Yuna ein spektakuläres Zootier machen. Also rang ich nach Worten. Dann fiel mir eines ein und ich meinte lachend: "imposant. Du bist wirklich imposant. So riesig!"
Ich legte meinen Kopf in den Nacken und sah zu der Drachendame auf. Vor Jahren hatte ich mal ein Buch gelesen, es hieß 'Eragon'. So musste es diesem jungen Mann wohl auch ergangen sein, wenn er zu seiner Drachendame aufgeblickt hatte.
Dann blickte ich auf meine Flügel und zuckte mit den Schultern: "Sie sind schön warm. Das ist sehr praktisch, vor allem im Winter. Ob sich hier wohl jemals das Klima ändert?"
Ich breitete meine Schwingen aus und mit zwei kräftigen Schlägen war ich in der Luft. Man hörte mich kaum. Ich konnte, fast wie eine Eule, lautlos fliegen.
Ich genoss die Luft unter meinen Flügeln und flog zu Yuna.
Ich umkreiste ihren Kopf und meinte grinsend: "In der Luft habe ich wohl keine Chance gegen dich."
Ich legte wieder meine Hände auf meine Ohren, als ich auf ihre Antwort wartete.

Yuna sah wie Scar sich die Ohren zuhielt also antwortete sie ihr indem Yuna ihre Gedanken an Scar übertrug. "Ich denke mal so ist es für dich nicht zu laut. Wenn du nicht gerade mit Pfeil und Bogen auf mich los gehst hab ich gute Chancen" scherzte Yuna. Sie überlegte wie lang es her ist das sie zufrieden war zu fliegen. >Ich glaube das letzte mal war als ich mit dir geflogen bin Marvin..< " Sag mal Scar darf ich wissen warum du hier bist? Ich mein es gibt ja für jeden einen Grund außerhalb der Fähigkeiten warum er oder sie hier ist. Was ist deiner?" Yuna war klar das diese Frage wahrscheinlich unangebracht war, aber sie mochte Scar und bei ihr spürte sie keine unheimliche Aura wie bei all den normalen Menschen. Scar war das erste Wesen was ihr begenet ist. >Ich hoffe das ich sie mit meiner Frage nicht verschreckt haben.< dachte Yuna leicht angespannt. Sie blickte Scar in die Augen und versuchte irgendein Gefühl zu erkennen. Plötzlich bemerkte Yuna was im Wasser un schnupperte die Luft. >UUh ein Fisch den ich fangen könnte.< Auch wenn sie zum Teil ein Mensch war hatte sie den Jagdinstinkt eines Drachens.

Überrascht stellte ich fest, dass Yunas Worte auf einmal in meinem Kopf waren. Mit großen Augen nahm ich meine Hände von meinen Ohren.
Ich hauchte: "Wie machst du das?"
Dann betrachtete ich Yuna weiter. Sie war groß. Und ich im Gegensatz zu ihr klein. Und sie schien das Fliegen zu lieben - so wie ich.
Als Yuna mich fragte, was ich verbrochen hatte, um hier zu landen verschloss sich mein Gesicht für ein paar Sekunden.
Eigentlich wollte ich nicht darüber sprechen. Aber irgendwann musste ich wohl damit raus rücken.
Leise, fast nicht hörbar sagte ich: "Naja... Ich habe jemanden getötet... Ich wollte ihn noch heilen, aber er hatte zu viele Wunden..."
Ich schloss die Augen.
"Hallo Scar, darf ich reinkommen?", überrascht sah ich Nils an und öffnete die Türe. Er trate ein und sagte: "Komm mit zu mir. Du kannst hier nicht ewig alleine wohnen. Mein Vater kennt ein gutes Internat mit Kindern wie dir. Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen." Ich fauchte: "Ich bin kein Kind mehr." Was bildete er sich überhaupt ein, so etwas von mir zu behaupten? Dann glätteten sich meine Züge wieder. Immerhin hatte ich mich in ihn verliebt. Nils schüttelte grimmig den Kopf: "Du bist rechtlich gesehen immer noch ein Kind, dass einen Vormund braucht." Ich spürte, wie sich langsam Wut in mir aufstaute. Seit mein Vater nicht mehr da war, konnte ich meine negativen Gefühle - wie Wut, Angst oder Zorn nicht mehr unterdrücken und kontrollieren. Widch pfiff im Hintergrund beruhigend. Ich hörte auf meinen langjährigen Freund und fing langsam an mich zu beruhigen und entspannen.
Nils lächelte nun und ging auf mich zu. Ich wich einen Schritt zurück. Warum war mir davor noch nie aufgefallen, wie schmierig er war? Er griff nach mir und zog mich gewaltsam an sich. Dann nahm er meinen Kopf gewaltsam in seine Hände und 'küsste' mich. Ich erwiderte den Kuss nicht - im Gegenteil, ich biss ihn in die Unterlippe. Er führ zurück und schlug mich mit seiner Hand, mitten ins Gesicht. Ich fauchte: "Was sollte das?!" Ich wich weiter zurück. Wir waren im Wohnzimmer angekommen, wo Widch frei flog. Nils grinste böse und sagte: "Tja, das Viech hier, kannst du nicht mitnehmen!" Ehe ich noch etwas sagen konnte, hatte Nils ein Buch nach Widch geworfen. Widch flog getroffen zu Boden und ich schrie auf. So laut ich konnte. Ich spürte, wie meine Angst wuchs - vor allem auch wegen der Lautstärke.
Nils brüllte etwas, ich verstand nicht was. Ich sackte in mich zusammen und presste meine Hände auf die Ohren. Es tat so weeeh! Ich sah nichts und hörte nichts. Ich spürte nur diesen durchdringenden Schmerz.
Dann wurde mein Kinn angehoben, Nils stand vor mit Widch in seinen Händen. Er lächelte grimmig und drehte Widch das Genick um.
Ich schrie erneut auf - vor Schmerz und Wut.
Ich wirbelte herum und mein Blick fiel auf ein Messer. Ich nahm es in meine Hand und ehe ich noch an etwas vernünftiges Denken konnte, stach ich mit dem Messer auf dem verdutzten Nils ein.
Ich stach zu. Immer. Und immer wieder. Ich konnte nicht mehr aufhören.
Nach einer schieren Ewigkeit, ich hörte Sirenen, wurde mir bewusst was ich tat. Fassungslos blickte ich auf das blutige Messer und den völlig zerstochenen Körper.
Verzweifelt sank ich neben Nils nieder und versuchte ihn zu heilen. Doch schon bald wurde mir klar, dass er längst tot war. Aber ich gab nicht auf.
Irgendwann wurde die Tür aufgebrochen und ich hörte, wie schwere Stiefel durch das Haus liefen.
Jemand rief etwas und ich blickte aus glasigen Augen zu ihm auf. Ein Mann richtete seine Waffe auf mich. Ich heilte erneut eine Wunde und spürte, dass mich meine Kräfte verließen. Bewusstlos sank ich zu Boden...
Ich hatte aufgehört mit den Flügeln zu schlagen und raste auf das Meer zu. Kurz bevor ich aufschlug, schlug ich wieder mit meinen Schwingen. Ich konnte meinen Aufprall gerade noch abbremsen. Ich spürte, dass ich blass geworden war. Langsam flog ich wieder zu Yuna und sah sie aus glasigen Augen an.
Mit zittriger Stimme fragte ich: "Was hast du gemacht um hier zu landen?"

" Eine von meheren Fähigkeiten die ich besitze. Gedankenübertragung." sagte Yuna leicht verlegen. Yuna sah wie Scar auf das Meer runter sauste dachte sich aber nichts dabei. Als Scar wieder vor ihr schwebte merkte Yuna ihren glasigen Blick. "Ist alles ok Scar? Du siehst blass aus. Ich bin hier weil naja ich hab mit Drogen gehandelt, einige Leute umgebracht und geklaut." Yuna sah in den Himmel. Yuna kam gerade von einem Handel zurück als sie bemerkte das was nicht stimmte. "Hey Gary wo ist mein Bruder?" fragte sie besorgt.Gary war einer von vielen Händlern die ihr Boss angeheuert hatte. Gary sah Yuna besorgt an. "Die Polizei hat deinen Bruder erwischt, er konnte zwar noch fliehen, aber er kriegt gerade Stress mit dem Boss." Yuna wurde wütend und stürmte an Gary vorbei zu ihrem Boss und ihrem Bruder. Sie hörte einige Schüsse. Das war Marvin, denn er hatte eine Pistole. Dann ein Schrei. "MARVIN" sie rannte weiter und sah ihren Bruder auf dem Boden liegen. " Marvin.. Marvin.." weinend kniete sie sich zu ihrem Bruder. "Marvin bitte halte durch." Sie wollte ihm aufhelfen doch Marvin ließ sie nicht. "Yuna hör mir zu. Du musst weiter leben. Nimm meine Kette und dann bitte überlebe. Irgendwann wirst du glücklich sein und kannst deine Kräfte entfalten du musst nur Geduld haben. Ich liebe dich kleine Schwester." hustete Marvin und starb. Yuna schrie so laut sie konnte. Dann nahm sie die Kette und legte sie sich um. Sie ging auf ihren Boss zu und verwandelte ihre Hand in ihre Drachenklaue, mit einem Schlag war sein ganzer Oberkörper auf geschlitzt. "Du mieses Arschloch." Yuna schlug weiter auf ihn ein. Irgendwann war ihre Krft aus geschöpft und sie hatte wieder ihre Hand. Sie fiel um und wachte in einer Zelle wieder auf. Ein Polizist stellte ihr tausende von Fragen und dann wurde sie weg gesperrt... Yuna bemerkte das sie nicht ganz bei der Sache war. Sie erinnerte sich ungern an diesen Tag. Traurig sah sie zu Scar. " Wollen wir schwimmen gehen?" fragte sie um sich und auch Scar abzulenken.

Ich beobachtete Yuna. Langsam bekam ich wieder Farbe und das Blut floss zurück in meinen Kopf. Ich hörte Yuna zu. Leise sagte ich: "Naja, ich erinnere mich ungern an den Tag, als Widch starb... Und ich zur Mörderin wurde." Ich lächelte schief: "Mein Problem ist, dass ich nicht ein 'Reinrassiger' Engel bin. Sondern auch menschliche Wurzeln in mir habe. Was dazu führt, dass ich einige meiner Gefühle wesentlich stärker empfinde, als das normal der Fall sein würde. Ich kann sie auch nicht kontrollieren. Und die Gedanken an den Tag lösen in mir eine tiefe Angst und psychische Schmerzen aus. Beides Gefühle, die ich nicht kontrollieren kann."
Ich verzog das Gesicht und meinte: "Ein Problem, wenn man ein Mischwesen ist."
Ich hörte wieder Yunas Gedanken in meinem Kopf und meinte ehrlich: "Das mit der Gedankenübertragung ist eine tolle Fähigkeit. Kannst du auch über Gedanken schreien?" Mir wurde erst bewusst, was sich so eben gesagt hatte, als die Worte auch schon über meine Lippen gekommen waren. Ich stotterte: "A-Also nicht, dass du das jetzt bei mir ausprobierst."
Ich dachte darüber nach, ob wir schwimmen gehen sollten. Die Sonne schien und eigentlich war es angenehm warm. Aber ich mocht es nicht so gerne, wenn meine Federn nass wurden. Andererseits hatten sie eine Art Schutzfilm, so dass das Wasser an ihnen abperlte. Und trocken würde ich von alleine werden.
Ich grinste und meinte: "Also, ich bin für das Schwimmen!" Mit diesen Worten folg ich im Sturzflug auf das Wasser zu. Kurz vor der Wasseroberflächel bremste ich jedoch ab und ließ mich sanft in das Wasser gleiten. Die Oberflächenspannung des Wassers war, wenn ich im Sturzflug darauf zuraste so hart wie Beton und konnte mir meine Knochen berechen. Das war nicht so optimal. Denn eben weil ich fliegen konnte, waren meine Knochen etwas leichter als normale Knochen - ähnlich wie die eines Vogels.
Ich sah mich suchend nach Yuna um. Hoffentlich landete sie nicht auf mir. Zwar würde sie mich nur unter Wasser drücken, aber ich war nicht ganz so scharf darauf, den Kopf unter Wasser zu haben.

Yuna grinste. " Klar kann ich das über Gedanken werde ich aber nicht tun. Keine sorge." Sie sah zu wie Scar aufs Wasser zusauste ehe sie langsam wie ein Engel eintauchte. >Tja sie ist nun mal ein Engel.< " Also mein Opa war ein Mensch und kam halt damals mit meiner Oma einem Tierwesen zusammen aber an sich sind alle aus meinem Stamm Halbmensch und Halbdrache gewesen. Wer war Widch? Wenn ich fragen darf. Also du kannst mir natürlich auch alle möglichen Fragen stellen wenn du wills.t" sagte Yuna verlegen. Dann sauste sie auf das Meer zu und ehe sie hätte ins Wasser donnern könnte bremste sie und verwandelte sie sich zurück in ihre Menschengestalt um dann wie Scar langsam einzutauche. Yuna grinste als sie wieder auftauchte. " Ahhh das tut gut. Als Drache zu schwimmen wäre blöd da ich sonst die Fische jagen würde. Typischer Jagdinstinkt" Yuna sah sich um. Das Meer erstreckte sich über eine große Länge so könnte man glatt denken das alles normal ist und hier keine dämliche Glaskugel ist. Sie richtete sich wieder zu Scar und lächelte.

Ich beobachtete, wie Yuna nach unten sauste und sich wieder in einen Menschen verwandelte. Ich antwortete ihr: "Nun, Widch war mein Wellensittich. Du musst wissen, ich war noch sehr jung als meine Mutter starb und ziemlich unglücklich. Mein Vater schenkte mir damals Widch, damit ich mich nicht so allein fühlte. Und die Bindung von Widch und mir wurde bald so groß, dass ich ihn auch draußen frei fliegen lassen konnte, ohne dass er mir wegflog. Er war zwar schon relativ alt, als Nils ihn umbrachte... Aber es ist etwas anderes, ob jemand durch den Tod des Alters stirbt oder durch jemandes Hand."
Ich musste grinsen, als Yuna ihren Jagdinstinkt erwähnte. Lachend meinte ich: "Nun, dieses Problem habe ich nicht. Ich wurde von meinen Eltern vegetarisch erzogen - denn sie brachten mir bei, dass man niemals das Leben von jemanden gewaltsam nehmen darf..." Ich lächelte bitter: "Wobei ich diese Regel wohl gebrochen habe..."
Ich betrachtete Yuna neugierig und fragte dann: "Du meintest ja, dass ich dich alles fragen könnte, was ich möchte. Hast du noch andere Fähigkeiten als deine Gedankenübertragung und die Verwandlung in einen Drachen?"
Ich wartete gespannt auf ihre Antwort, da ich selbst noch nicht so genau wusste, wo meine Fähigkeiten überhaupt lagen. Ich schwamm um Yuna herum und genoss das kühle Nass auf meiner Haut. Ich würde mich wohl heute nicht mehr duschen. Das Meerwasser war sowieso besser und machte mich genauso sauber.

" Viele brechen Regeln obwohl sie es nicht wollen.." sagte Yuna leicht traurig. " Das mit deinem Wellensittich tut mir aufrichtig Leid. Aber hez wir haben was gemeinsam. Wir haben beide was sehr wichtiges in unserem Leben verloren.." Yuna überlegte kurz. " Öhm ich kann Feuer speien, als Mensch kann ich aus meinem Körper ebenfalls Feuer raus kommen lassen und damit kämpfen. Ich kann Teile meines Körpers in seine Drachenform verwandeln aber ich kann ein Teil meiner Fähigkeiten noch nicht kontrollieren. Zum Beispiel wenn ich wütend bin.." Yuna lächelte. Yuna sah ihren roten Drachenanhänger an und lächelte. >Siehst du Marv ich gründe Freundschaften und fange an meine Kräfte zu entfalten so wie du es wolltest. Sag mir Marvin was noch... Ich wünschte du wärst hier..< "Marvin..." murmelte Yuna und lächelte schnell als sie bemerkte das sie den Namen ihres Bruders gerade nicht in Gedanken gesagt hatte. " Ehhm und was sind deine Fähigkeiten Scar?" lenkte Yuna schnell vom Namen ab. >Ohman das war ja jetzt was... Was wenn sie nachfragt? Wie soll ich da bloß anfangen? Wird sie mich für verrückt halten wenn ich ihr sage, dass ich glaube das Marvins Seele in seiner Kette ist?!< Yuna wurde nervös.

Ich lauschte Yuna interessiert und beobachtete das Drachenmädchen, als sie auf ihre Kette herablächelte. Ob sie wohl mit ihrer Kette in Gedanken gespräche führte? Es gab ja magische Artefakte. Vielleicht war ja ihre Kette so eines.
Ich nickte, als Yuna ihr Beileid wegen Widchs Tod bekundete.
Große Augen bekam ich, als Yuna von ihren ganzen Fähigkeiten und Gaben anfing zu sprechen. Ich hauchte: "Wow. Das hört sich ja ganz schön toll an. Und die Gaben beherrschen lernst du ja auch noch. Ich meine, das kommt ja mit dem Alter."
Ich grinste, als mir bewusst wurde, was ich gerade gesagt hatte. Nun ja... Ob wir wirklich allzu alt werden würden? Ich wusste ja nicht, was hier noch für Wesen unterwegs waren.
Als Yuna den Namen 'Marvin' erwähnte wurde ich neugierig. Aber ich beschloss, jetzt nicht darauf zu sprechen zu kommen, denn ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie jetzt nicht darüber sprechen wollte.
Ich lächelte verständnisvoll und überlegte, welche Fähigkeiten ich besaß.
Ich runzelte die Stirn und sagte: "Nun, ich kann fliegen, wie du ja weißt. Und meine Flügel kann ich unter T-Shirts verbergen, denn sie lassen sich ziemlich klein zusammen falten. Und ich kann heilen. Mit meinen Händen." Meine letzte Gabe fiel mir noch ein. Aber ich wollte jetzt nicht singen. Ausweichend sagte ich: "Naja, und ich kann ein bisschen singen. Keine Ahnung ob das etwas besonderes ist."
Ich sah Yuna und merkte wie nervös sie geworden war. Unsicher sah ich sie an. Ob ich etwas falsch gemacht hatte? Vielleicht würde ich später singen um sie zu beruhigen.

" Toll schon, schade ist nur das ich von niemanden lernen kann da mein Stamm nicht mehr exestiert sonst hätte ich alle Fähigkeiten im Griff und könnte neue lernen. Aber naja so ist das nun mal wenn man anders ist und die Menschen eifersüchtig werden." grimmig dachte Yuna wieder an ihren emaligen Boss. " Dreckspack diese Menschen denken doch ernsthaft wir sind Monster nur weil wir anders sind und Fähigkeiten besitzen. Ich mein dabei sehen wir doch nicht anders aus. Meistens zumindest." lächelte Yuna und ließ ihre Flügel erscheinen, um zu zeigen was sie meinte. Sie streckte sich nun samt Flügel und lächelte dann weiter. " Irgendwie schön beruhigend ihr draußen und gut wenn man nicht allein ist." grinste Yuna Scar an. Yuna merkte wie ihr was am FUß kitzelte, prompt tauchte sie unter Wasser und sah einen kleinen Fisch. Sie lächelte den Fisch zu und tauchte wieder auf. " Sag mal Scar weißt du wie viele Schüler es hier gibt? Das würde ich zu gern wissen. Die haben bestimmt die unterschiedlichsten Fähigkeiten" grinste Yuna fröhlich. >Hier passen wir gut rein Marv.< zwinkerte sie ihrerm Anhänger zu. >Irgendwann werd ich Scar von dir erzählen und von meiner Vermutung. Verrückt sind wir ja alle.<

Beruhigend wandte ich ein: "Die Menschen haben nur Angst vor dem Unbekannten. Sie reagieren deshalb oftmals sehr panisch. Du musst das zumindest ein bisschen verstehen. Ich bezweifle, dass du niemals etwas vom Unbekannten fürchtest." Ich sah Yuna in die Augen. Ich betrachtete fasziniert Yunas Flügel. Sie waren wie meine aus dem Rücken gewachsen. Allerdings sahen sie mehr aus wie die Flügel einer Fledermaus und nicht die eines Vogels. Meine Flügel glichen denen eines Schwans.
Ich nickte: "Ja, es ist schön nicht allein zu sein. Auch wenn ich damit kein Problem habe. Mir machen zu viele Menschen oder Menschenwesen Angst."
Schaudernd dachte ich zurück an die Großstadt mit den vielen Menschen. Ich mochte viele Menschen nicht. Sie waren so laut und taten in meinen Ohren und Augen weh.
Auf Yunas Frage, ob ich wusste wie viele Schüler es gab zuckte ich nur mit den Schultern: "Ich habe keine Ahnung. Du bist die Erste, der ich begegnet bin. Lehrer oder so was hab ich noch nicht mal gesehen. Gibt es die hier überhaupt?"
Langsam wurde es mir im Wasser zu kalt. Ich fing an zu frösteln. Bibbernd meinte ich: "Ich geh jetzt wieder raus. Mir ist es zu kalt. Du kannst ja später nachkommen, ich warte so lange auf dich."
Ich sprang aus dem Wasser und schlug mit den Flügeln. Jetzt, da ich nass war musste ich mich doppelt anstrengen.
Mit viel Anstrengung schaffte ich es schließlich an Land. Dort angekommen, schüttelte ich mir das Wasser aus den Flügeln. Anschließend zog ich mir meine Hose aus. Ich hasste es, wenn ich nasse Sachen anhatte. Jetzt stand ich nur noch in meinem Bikini dar. Ich blickte auf meine Umhängetasche, die ich in eine Plastiktüte eingewickelt hatte, damit sie nicht nass wurde. Ich nahm die Plastiktüte runter und packte meine nasse Jeans rein. Das Paket schmiss ich in den Sand und holte aus meiner Tasche mein T-Shirt raus. Ich sah es an. Ich würde meine Flügel wieder anlegen müssen, dazu hatte ich eigentlich keine Lust. Andererseits wollte ich auch nicht, dass alle meine Flügel sahen. Seufzend zog ich es mir über und stellte fest, dass es mir nur bis knapp über den Po reichte. Aber das war jetzt auch egal. Meine Flügel drückten sich gegen meinen Rücken und fühlten sich mal wieder eingeengt an. Vielleicht würde ich später einmal Löcher in meine T-Shirts hinein machen. Oder aber ich würde nur noch im Bikinioberteil rumlaufen. Das war an sich auch keine schlechte Idee.
Ich blickte wieder zurück aufs Meer, dorthin wo ich Yuna vermutete.

Yuna lächelte und flog Scar hinterher. Langsam und leichtfüßig landete sie auf dem weichen Sand. Yuna musterte die Jeans. " Da hätte ich eine Idee." grinste sie und zog ihre nassen Sachen aus und somit stand auch sie in Bikini da. Sie hängte ihre Klamotten über ihren Drachenschweif, welchen sie gerade erschienen lassen hatte. Sie nahm kurz darauf Scars Jeans aus dem Beutel und warf auch diese über. Es dauerte drei Minuten und die Sachen waren komplett trocken. Lächelnd reichte sie Scar die trockene Jeans und zog sich ihre wieder an. " Mein Bruder hat mir beigebracht meine Kräfte zum aufwärmen zu nutzen. Ziemlich nützlich wenns kalt ist." Yuna lächelte und merkte das sie das erste mal nach Marvins Tod jemanden erzählte das sie überhaupt einen Bruder hat. Yuna ließ ihre Flügel und ihren Scheif wieder verschwinden und stand nun als normales Mädchen vor Scar. Sie zwinkerte Scar zu. " Erzähl mal Scar war jemand in deiner Familie auch besonders? Also hatte Fähigkeiten?" gespannt wartete Yuna die Antwort ab. Yuna legte ihre Tasche auf den Boden und setzte sich in den Sand. " Setzt dich"lächelte sie und deutete neben sich. Sie sah wieder in den Himmel. Es war ein schöner Tag. >Marv wie gehts euch da oben? Siehst du mir zu? Passt du auf mich auf?> lächelnd sah Yuna zu ihrem Anhänger.

Fasziniert beobachtete ich, wie Yuna unsere Sachen trocknete. Doch ich beschloss, meine Jeans dennoch nicht an zu ziehen. Ich würde später sowieso eine meiner Schlabberhosen anziehen. Oder aber mein weißes Kleid, bei dem mein Rücken frei war und ich ungehindert meine Flügel zeigen konnte.
Ich sagte lächelnd: "Danke. Das ist auch ungemein praktisch." Und ich meinte es ehrlich.
Überrascht nahm ich zur Kenntnis, dass Yuna auch einen Bruder hat. Vielleicht war er ja dieser Marvin. Aber ich würde sie wann anders danach fragen. Vielleicht wenn ich ihr geantwortete hatte. Oder auch nicht. Ich hatte keine Ahnung.
Ich sah forschend in Yunas Gesicht und überlegte.
Schließlich sah ich auf den Sand, legte meine Jeans hin und setzte mich drauf. So würde ich wenigstens keinen Sand in dem Bikinihöschen haben - etwas, dass mich tierisch nervte.
Ich kramte in meiner Tasche herum und zog ein altes Familienbild heraus. Es zeigte mich, als ich knapp drei Jahre alt gewesen war, in den Armen meiner Mutter. Und mein Vater hatte die Arme um uns beide gelegt. Wir sahen auf dem Bild alle sehr glücklich aus. Ich wusste, dass es mein Opa gemacht hatte. Kurz bevor er und Mama bei einem Autounfall ums Leben kamen.
Ich antwortete ihr leise: "Nun ja, meine Mutter war ein Halbengel. Sie konnte nicht fliegen. Aber dafür hat sie mit ihren Augen direkt in die Seele eines Menschen blicken können. Sie wusste immer, wenn jemandem etwas fehlte und vor allem: was einem fehlte. Mein Vater hat oft gesagt, dass ich den gleichen Blick wie sie hätte. Nur kann ich leider nicht in die Seele eines anderen blicken. Wobei ich darüber auch oft sehr froh bin - so viel schlechtes möchte ich gar nicht über einen Menschen wissen." Grinsen sah ich zu Yuna. Ich wies auf meinen Vater und erklärte: "Dies ist mein Vater. Er konnte mit seinen Händen andere heilen - ähnlich wie ich. Mit dem Unterschied, dass er sich nicht selbst heilen konnte. Ich mich hingegen schon. Und er konnte die Gefühle beeinflussen. Das hat er bei mir sehr oft getan - vor allem wenn ich wütend oder zornig war. Er hat meine Gefühle gemäßigt, jedoch nie vollständig geändert. Das wollte er nicht."
Nun deutete ich auf mein dreijähriges Ich: "Und das bin ich. Als ich drei Jahre alt war."
Sehnsüchtig dachte ich an die Zeit zurück, als ich noch klein war. Als mir alles egal war, sondern es nur zählte, dass sich Mama und Papa um mich kümmerten.
Ich überlegte: "Das Bild ist von meinem Opa gemacht worden. Ich glaube, dass er sich komplett abschotten konnte und gegen jede psychische Kraft immun war. Bei ihm konnte man weder die Gefühle beeinflussen, noch in seine Seele blicken. Ich glaube, dass noch nicht einmal irgend ein Dämon von ihm hätte Besitz ergreifen können. Ohne dass er sich groß gewehrt hätte. Das war seine Gabe. Und er hatte riesige Flügel. Daran erinnere ich mich noch."
Ich schwelgte in alten Erinnerungen. Ich liebte sie. Denn sie waren meine Gedanken. Etwas, dass mir völlig gehörte und niemand besaß.
Gedanken, an eine glückliche Zeit, die durch den Tod meiner Mutter zerstört worden war.
Fragend blickte ich Yuna an: "Du hast zwar erwähnt, dass alle deine Familienmitglieder Halbdrachen und Halbmenschen waren, dennoch müsst ihr doch noch andere Fähigkeiten gehabt haben, oder?"
Forschend sah ich Yuna an. Ich war schon gespannt auf ihre Antwort.

cf: Jungen-Unterkunft - Speisesaal

Mason lief langsam neben Liam her und rede mit ihm über die Gerüchte über die Elfen und die Technik der gesamten Insel.
Er zuckte kurz mit dem Schultern: Ich kann dir auch nicht genau sagen, was davon war ist und was nicht.
Das was ich gehört habe, ist, dass vorher auf dieser Insel zwar keine Elfen, aber Technopathen, also Wesen, die mit ihren Gedanken Technische Dinge verändern und erschaffen können, jedoch weiß niemand von uns Insassen, ob das stimmt und falls es stimmt, ob es überhaupt noch welche von dieser Rasse gibt. Die Wissenschaftler bekommen wir sehr selten zu sehen, und wenn, dann halten sie dicht.
Und die meisten Lehrer wissen genauso wenig wie wir..
Mason überlegte kurz und fing dann wieder an zu reden.
Zu dem verbrannten Stadtteil kann ich nur sagen, als ich auf die Insel gekommen bin, hat er noch richtig gebrannt.. Also wurde er erst unmittelbar vor meiner Ankunft hier angefackelt.. Genaueres konnte mir aber auch keiner der älteren Insassen erzählen.. Wir sehen alles, aber wissen nicht, wieso es geschieht. Das ist die Masche der Wissenschaftler. So wollen sie uns auf ihre Seite ziehen..
So.. Das war auch so ziemlich alles, was wir Insassen über die Technik und das System dieser Insel wissen..
Nein, eine Sache fehlt noch! Als ich hier auf die Insel kam, war ich zusammen mit einem Tierwesen in einem Zimmer. Sein Name war Luke. Luke erzählte mir, dass kurz nach seiner Ankunft hier auf Glassdome ein Kampf zwischen den Insassen und den Wissenschaftlern stattfand und es dabei 2 Insassen höchstwahrscheinlich geschafft haben in die Räume der Wissenschaftlern einzudringen.. Mehr wusste er jedoch auch nicht, da die 2 danach nie wieder gesehen wurden... Naja... Was soll man machen?
Mason lief weiter, bis sie schließlich beim Strand an kamen.
Also. Das hier ist unser Strand. Ich bin gern hier, jedoch nur, wenn noch andere Insassen hier sind. Am liebsten, wenn sie schwimmen. Man muss ja auch mal was zum angucken haben, oder?, lachte Mason und zwinkerte Liam kurz zu.

Interessiert hörte Yuna Scar zu. Dann hohlte sie ein Foto von ihrem Bruder raus. Ihr Bruder hat anders als sie dunkelbraunes Haar gehabt. Er trug es kurz und dazu ein weisses Hemd sowie eine schwarze Hose und den roten Drachenanhänger den jetzt Yuna trägt. Sie zeigte es Scar. " Nun das ist mein Bruder Marvin. Also eher gesagt mein Zwilling." grinste ich. " Leider habe ich von meinen Eltern kein Bild. Sie waren sehr gefragt und wir haben sie nicht so oft gesehen und wenn dann wurde trainiert. In meinem Stamm gab es unterschiedliche Fähigkeiten. Manche wurden sogar mit der Zeit zum Drachen und konnten sich nicht mehr zurück verwandeln. Das war irgendwie cool. Wir Drachenwesen haben eine hohe Lebensrate. Der älteste mein Großvater wurde 675 Jahre alt. Nun einige von uns können die Farbe unsere Flammen ändern. Das kam aber immer auf die Gefühle an. Jeder von uns hatte eine innere Flamme. Sie ist das Gleichgewicht zwischen menschlichem Verstand und dem Drachenverstand. Die Drachen hatten verschiedene Farben. Es gab von weiss bis zweifarbig alles mögliche. Meine Tante war ein roter Drache mit smaragdgrünen Flügel. Ihre Haare waren passend dazu rot mit grünen Spitzen. Sie war bei den Männern heiß begehert." grinste Yuna und fuhr fort. "Mein Vater war Stammesoberhaupt er hat alles geschäftliche gemacht. Zum Beispiel hat er die Verträge erneuert,die wir mit anderen Stämmen hatten oder die mit den Menschen. Natürlich wussten nicht alle Menschen von uns nur die regierenden Mächte. Nun und meine Mum.." Yuna lächelte und sah in den Himmel. " Meine Mum war wunderschön. Sie hatte die gleiche Haarfarbe wie ich und ihr Haar ging ihr bis zu den Knien. Meins geht mir bis zum Po. Also meine Mum war eine starke Frau. Sie stand immer hinter meinem Dad. Sie arbeitete in der menschlichen Welt als Schneiderin. Sie schneiderte die schönsten Kleider und Oberteile. In unserem Stamm hatte jeder was von ihr. Nun und mein Bruder Marvin. Naja er war ein Frauenheld alle Mädchen himmelten ihn an, aber er wollte nie eine. Marvin hat immer gesagt meine Schwester zu beschützen ist mir wichtiger als eine Freundin. Er war echt ein lieber. Zumindest wir hatten immer Training, um unsere Kräfte kontrollieren zu können. Leider hatten wir zu wenig Zeit." verbittert sah Yuna zu Boden. Dann sah sie schnell auf und ihre Mine veränderte sich. "Außerdem können wir die Aura von anderen spüren und gerade merke ich das zwei Leute den Strand betreten habe."

Ich lauschte Yuna interessiert. Es hörte sich toll an, ein eigenes Dorf zu haben in dem nur Leute wohnen, die genauso waren wie man selbst. Irgendwie wäre ich auch gerne wo aufgewachsen, wo es mehr Engel gab. Dort hätte ich wenigstens meine Flügel nicht verstecken brauchen.
Ich atmete die Meerluft ein. Sie fühlte sich wenigstens nicht ganz gefiltert an. Ich runzelte die Stirn, als eine leichte Brise durch mein Haar fuhr. Ob sie hier vielleicht Ventilatoren hatten? Oder war die Glaskuppel nicht ganz dicht. Ich würde sie heute Nacht einmal abfliegen. Da wäre ich alleine und ungestört.
Vielleicht auf einfach später, wenn es anfing zu dämmern.
Während Yuna weiter erzählte, lies ich in meinem Kopf ein Bilderkino entstehen. Es zeigte Yuna und Marvin.
Schade, dass ich ihren Bruder noch nicht getroffen hatte. Ich würde ihn gerne kennenlernen.
Da stutzte ich. Yuna hatte 'war' gesagt. Ob er gestorben war? Vielleicht hatte sie ja jemanden aus Rache getötet und war deshalb - wie ich hier gelandet. Aber das war mir für den Moment egal. Ich verstand mich mit ihr. Das zählte.
Freundschaft knüpfen. Das war mir wichtig. Mehr als ein freundliches Gesicht würde ich hier nicht brauchen. Wenn ich nur eine Freundin hatte, würde ich schon zurecht kommen. Dann wäre ich wengistens nicht alleine.
Ich lauschte weiter Yunas Worten. Die Gabe mit der Aura lies in mir eine Frage aufkommen. Doch als Yuna erwähnte, dass hier noch zwei Gestalten rumliefen, schoss ich senkrecht in die Höhe. Ich hatte jetzt keine Lust, auf noch mehr Wesen. Aber ich konnte jetzt auch nicht so einfach weglaufen.
Meine Flügel drückten unangenehm gegen das T-Shirt und ich verspürte das Bedürfnis, mich in ihnen zum Schutz einzuhüllen.
Panik kam langsam in mir auf. Irgendwie fühlte ich mich schutzlos. Ohne meine Schlabberklamotten und meine Mütze.
Sondern nur mit meinem T-Shirt, dass mir knapp bis über den Po reichte. Auch wenn es mir vorher nichts ausgemacht hatte. Aber jetzt, so unvorbereitet, traf es mich dennoch so hart.
Vor allem fühlte ich mich gerade sehr verletzlich - ich hatte von meiner Familie gesprochen. Etwas, das ich normalerweise für mich behielt.
Ich schloss meine Augen und zwang mich, ruhig ein und aus zu atmen. Leise fing ich an zu summen und aktivierte unbewusst damit, meine mir verborgene Kraft.

" Beruhig dich Scar sie sind noch nicht da. Das schlimmste daran das mein Stamm nicht mehr da ist, ist das ich meine Kräfte eben noch nicht richtig kontrollieren kann. Marvin konnte es. Ich schätze weil er mehr Interesse hatte. Ich wollte damals immer nur spielen und durch die Lüfte fliegen. Achja ich sollte vielleicht erwähnen das mein Bruder nicht mehr unter uns weilt..." traurig sah sie zu ihrem Anhänger. >Ihr kann ich es anvertrauen Marvin. Sie ist nett und ich mag sie. Ich brauche schliesslich jemanden um hier durchzuhalten. Ach Marv...< " Hier das beruhigt." Yuna reichte Scar ein Bonbon un aß selbst eins. " Soo Scar ich finde es sehr toll mit dir. Damals als ich mit anderen Mädchen Freundschaft schließen wollte war ich ihnen zu frech und zu ehrlich. Naja aber du bist anders weil du auch Fähigkeiten hast die andere nicht haben. Am meisten bin aber froh das du mir verstraust und das ich dir vertraue kann. Ehm also das ist keine Liebeserklärung ich wollte das nur mal sagen." grinste Yuna verlegen und sah zu Boden. >Hoffentlich versteht sie das nicht falsch Marv...<

Ich hörte wieder auf zu summen und öffnete meine Augen. Ich starrte Yuna an.
Oh Gott, ich musste mich jetzt wirklich beherrschen. Ich durfte jetzt nicht anfangen zu Hyperventilieren, dass würde jetzt gar nicht gut kommen.
Also schloss ich schnell wieder meine Augen und atmete. Tief ein und tief aus. Und wieder.
Dabei lauschte ich Yunas Stimme. Ich kannte sie - halbwegs. Und sie hatte eine beruhigende Wirkung auf mich.
Aber dennoch verging das Gefühl nicht. Das Gefühl, dass meine Flügel mich umhüllen sollten.
Ich spürte, wie Yuna mir ein Bonbon in die Hand drückte. Ich nahm es und packte es langsam aus. Konzentrierte mich dabei nur auf die Arbeit und die Bewegungen meiner Finger. Ich steckte es mir in den Mund und wartete, was für ein Geschmack sich gleich explosionsartig auf meiner Zunge ausbreiten würde.
Und, es war der Geschmack nach einer Orange. Ich stellte mir die Frucht vor. Langsam merkte ich, dass ich mich wieder beruhigte. Mein Puls fand wieder zurück in sein normales Level.
Ich hörte Yuna noch bei ihren restlichen Worten zu. Ob sie es wirklich nur freundschaftlich meinte? Aber das war mir jetzt egal. Darüber würde ich später weiter sinnieren.
Ich öffnete meine geschlossenen Augen und sagte dankbar: "Dankeschön, Yuna. Das war wirklich hilfreich."
Verlegen sah ich sie an. Schließlich fuhr ich fort: "Wärest du vielleicht so nett und würdest auf der höhe meiner Flügel einen kleinen Schiltz in mein T-Shirt machen? Damit ich sie ausgefaltet haben kann. Denn ich möchte jetzt ungern in meinem Bikini rumlaufen."
Ich senkte meinen Blick zu Boden. Irgendwie war mir das peinlich. Aber mir war auch klar, dass ich sonst wieder in Panik ausbrechen würde.

Yuna legte den Kopf schief. "Sollte kein Problem sein, aber du musst still halten." Yuna verwandelte ihre Hand in ihre Klaue und schnitt vorsichtig zwei Löcher in Scar Shirt. "So fertig. und kein Problem ich freu mich wenn ich helfen kann." lächelte Yuna fröhlich. Sie verwandelte ihre Hand wieder zurück und streckte sich noch mal ausgiebig. >ich hoffe echt das Scar das vorhin nicht falsch verstanden hat. Vielleicht war ich zu voreilig. Ach egal jetzt kann ich es auch nicht mehr rückgängig machen was Marv?< sie grinste ihren Anhänger an. Fröhlich spürte Yuna in der Umgebung herum mit ihrer Aura. Bis auf die beiden anderen Wesen war nichts auffällig doch diese schienen zu ihnen zu kommen. Um Scar nicht zu beunruhigen erzählte sie es ihr lieber nicht. Yuna bemerkte einen Fleck auf ihrerm Anhänger. >Wo kommt der den her ich war gerade im Wasser.< Sie merkte das es ein Stück Alge war. >iiih eklig.< Schnell machte Yuna es weg und war wieder zufrieden. " Sag mal was hast du heute noch so vor Scar?"

Ich hielt ganz still, als Yuna die Löcher in mein T-Shirt schnitt. Anschließend streckte ich meine Flügel durch die Löcher durch und seufzte zufrieden auf. Jetzt waren sie in Freiheit. Ich legte meine Flügel locker um meinen Körper und hüllte mich darin ein. Jetzt hatte ich keinen Grund mehr zu frieren.
Ich bückte mich und hob meine Jeans auf. Ich legte sie zusammen und packte sie in meine Tasche.
Dann sah ich Yuna an und sagte lächelnd: "Danke.
Ich beobachtete sie dabei, wie sie ein Algenstück von ihrem Anhänger herunter zupfote. Vielleicht war ja der Anhänger ein Erinnerungsstück an ihren Bruder. Wer wusste das außer ihr schon?
Auf Yunas Frage, was ich heute noch so vorhatte, überlegte ich erst einmal gründlich. Dass ich später noch die ganze Kuppel abfliegen wollte, würde ich ihr erst einmal nicht unter die Nase reiben. Ich würde es ihr erst sagen, wenn ich wirklich einen Ausgang gefunden hatte.
Also überlegte ich weiter.
Schließlich antwortete ich: "Ich habe keine Ahnung. Vielleicht gucke ich später noch in die Schule rein und sehe dort nach, was es alles gibt. Vielleicht sogar etwas zu essen und was zu trinken."
Hoffentlich gab es so etwas wie einen Musiksaal. Und ich hatte Lust auf Kaffee. Den würde ich später auch brauchen, wenn ich die Kuppel abfliegen wollte. Sie schien ziemlich hoch und ziemlich weit zu sein. Höchstwahrscheinlich würde ich sie heute nicht einmal ganz schaffen. Ich seufzte innerlich.
Ich wollte nur hier raus. Und dann irgendwo im Urwald aufwachsen. Ganz alleine, ungestört. Im Amazonasgebiet gab es bestimmt eine Menge unendecktes Terrain, in dem ich mich sehr gut würde verstecken können. Und dort würde mich keiner finden.
Einzig hier wäre ich vermisst. Aber ich war mir sicher, dass alle darüber hinwegkommen werden würden. Und Yuna begleitete mich ja schließlich - vielleicht. Also wäre ich auch nicht ganz so alleine.
Dennoch beschloss ich, Yuna vorerst nichts von meinen Plänen zu verraten.

Beim Wort essen knurrte Yunas Magen plötzlich. Yuna lachte laut los. "Also du und mein Magen ihr seid euch einig was?" lachend sah sie hoch zur Glaskuppel. >Wie lange würde es wohl dauern da hoch zu fliegen. Ich denke das es ganz schön weit hoch ist und dann noch die Frage wie groß die Insel ist.< Yuna hohlte ihre Kamera raus und fotografierte die Umgebung. Nur bei Scar hielt sie inne. " Darf ich?" fragte sie zögernd und deutete auf die Kamera. Das Foto würde aufjedenfall in ihr Album konnten. >Oh das könnte ich Scar auch irgendwann zeigen.> Um Scar nicht zu beunruhigen fügte Yuna schnell hinzu: " Keine sorge ich werde es niemanden zeigen. Ich möchte es in mein Fotoalbum machen. Ich kann es dir gerne zeigen. Es ist zwar in meinem Zimmer aber wenn wir später was essen gehen wollen kommen wir sowieso daran vorbei." lächelte Yuna. >Das wäre mein erstes Foto von einer Freundin in meinem Album. Ich hab sonst nur Bilder von Marvin, Mum, Dad und Opa und Oma. Oh und Fotos von uns in Drachenform. Dann Scar mal raten wer ich bin.< musste Yuna schmunzeln. Als Yuna hier ankam, konnte sie sich noch nicht in der Unterkunf und Schule umgucken. Sie traf als sie es vorhatte auf Scar. >Na zum Glück saß Scar da gerade. Sonst wäre ich wohl alleine hier.< sie lächelte Scar an. " Warum saßst du eigentlich alleine im Gang vorhin? So ganz hab ich das nicht verstanden. Erst dachte ich du wartest auf jemanden, aber dann wärst du ja nicht mit mir mit gegangen." fragte Yuna neugierig.

Ich fing an zu lachen, als Yunas Magen knurrte. Meiner war ähnlich drauf. Nur knurrte er noch nicht.
Skeptisch betrachtete ich den Fotoapparat. Doch als Yuna mich fragte, ob sie mich fotografieren dürfte, nickte ich nur. Das sollte als Antwort genügen.
Ich folgte Yunas Blickt zur Kuppel. Wieder wurde ich in meinem Entschluss bestätigt.
Ich zuckte mit den Achseln, als Yuna fragte ob ich sie in ihr Zimmer begleiten wollte. Eigentlich lag mir nicht so furchtbar viel daran.
Andererseits, das machten Freundinnen wohl hier auf dieser Insel. Ich hatte keine Ahnung. Im Grunde war es mir ja sogar egal. Ich fand den Wald schön. Und den Strand. Hier konnte man sich halbwegs frei fühlen. Aber ich wollte Yuna ja auch nicht vor den Kopf stoßen. Dennoch war ich unschlüssig, was ich noch machen sollte.
Als Yuna mich fragte, was ich denn in dem Gang gemacht hatte überlegte ich.
Zögernd sagte ich: "Ich wollte aus meinem Zimmer raus. Es war langweilig und ich wollte wissen, in welchem Gefängnis ich hier gelandet war. Nun ja und dann bin ich in den Gang gekommen. Nur habe ich das Problem, dass ich nicht gut mit kalten, unpersönlichen und engen Gängen klar komme. Sie geben mir immer das Gefühl, als sei ich unter der Erde eingeschlossen. Etwas, dass für mich Schlimm ist. Ich bin ein Engel. Ein Engel der fliegen möchte und frei sein muss. Und der Gang ist das genaue Gegenteil. Was in mir eine Panikattacke ausgelöst hatte. Und nun ja, mich beruhigt Musik. Also habe ich Musik gehört und mich versucht zu entspannen."
Ich sah Yuna an und fragte dann: "Was hast du in dem Gang gemacht? Und weshalb hast du mich überhaupt angestubst? Weil das war ja kein Zufall."