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| Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora | |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Do 22 Mai 2014, 17:45 | |
| First Post - Plot 2
Ich öffnete meine Augen, zaghaft. Das Tagebuch lag geöffnet auf dem Boden vor meinem Bett. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt war ich eingeschlafen, nachdem ich diese Zeilen geschrieben hatte. Langsam begann ich, sie noch einmal zu lesen. Doch ich überflog die Zeilen nur, ehe ich das Büchlein aufhob und im Nachttisch verstaute. Danach stand ich auf, streckte mich. Ich würde wohl nie so gut in diesem Bett schlafen können. Zuhause waren die Betten eben doch am bequemsten. Die Vorhänge waren vor das Fenster geschoben worden. War schon jemand hier gewesen? Mit einer Hand hielt ich den weißen Vorhang auf, blinzelte und schaute hinaus. Die Sonne drang kaum durch die dicken Nebelschwaden, die dicht am Boden vorbeischwebten. Irgendwie war das alles schon unheimlich und sorgte für eine dementsprechende Atmosphäre. Knast-Feeling. Währenddessen dachte ich über meinen Eintrag ins Tagebuch nach. Hätte ich diese Zeilen nicht geschrieben, könnte ich mich wohl kaum mehr daran erinnern. Ich konnte mich weder an die Schreie erinnern, noch daran, dass ich das überhaupt geschrieben hatte. Aber die Taschenlampe lag ebenfalls auf dem Boden und auch an den Traum konnte ich mich noch gut erinnern. Ich bückte mich um die Taschenlampe aufzuheben und testete ein paar mal, ob sie überhaupt noch im Gange war. Tatsache war, sie ging sogar noch sehr gut, trotz des einigermaßen hellem Zimmers, in dem ich mich befand. Ich steckte sie in die Seitentasche meiner Jeans, man könnte sie durchaus gebrauchen. Besonders in der Nacht, das Problem hatte ich ja schon mal ...
Innerlich zuckte ich ganz schön heftig zusammen, als etwas ganz aufgeweckt durch das Zimmer flatterte. Natürlich, Tiktu. Ich hatte den Vogel ganz vergessen, dachte sie wäre wirklich nicht mehr da. Was mich wiederum verwunderte, war, ich hatte mir die ganze Zeit über keine Sorgen gemacht. Normalerweise merkte ich sofort wenn mir etwas fehlte, wie zum Beispiel das Zwitschern. Da war sie jedenfalls, ein guter Grund um einmal tief Luft zu holen und entspannt wieder auszuatmen. "Hay...", dieses Wort endete bloß mit einem Seufzen. Ich lies mich zurück aufs Bett fallen und beobachtete Tiktu einfach nur. Sie zwitscherte als wäre nichts gewesen, nichts passiert. Plötzlich bemerkte ich, dass ich gar nicht mehr allein in diesem Zimmer war. Aurora... Leicht irritiert musterte ich das Mädchen nur. Vielleicht schlief sie noch. War sie über Nacht umgezogen? Könnte sein, aber es sollte mich ja nicht stören. Ich war sogar ganz froh mit jemandem in einem Zimmer zu sein, den ich schon kannte. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, dann hielt ich den Zeigefinger vor meine Lippen, an Tiktu gewandt. Ungern wollte ich sie aufwecken, weshalb es nicht schlecht wäre wenn Tiktu ihr Gezwitscher auf später verschieben könnte.
Zuletzt von Kuori am Fr 23 Mai 2014, 16:43 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Do 22 Mai 2014, 21:05 | |
| Aurora hörte ein leises pochen in ihrem Kopf. Dieses Pochen wurde lauter, bis es schließlich unerträglich wurde. Fahles helles Licht schien dem Mädchen in die Augen, als es diese öffnete. Was ist das?! Es soll aufhören sofort!. Aurora presste vor Wiederhall in ihren Gedanken die Hände gegen ihre Schläfen und knief verstört die Augen fest zusammen, biss sich auf die Unterlippe und schrie in Gedanken nach ihrem Begleiter Raziel wo bist du!!. Aurora lag nun wie ein nasses Bündel auf ihren Bett und zog vor Schreck die Knie eng an den Bauch. Wo bin ich lasst mich raus! Aurora wo bist du?!. Erst jetzt realiesierte die Ritterin, das es ihr Begleiter war, der diesen Lärm verursacht hatte, indem er immer wieder nach ihr rief, während sie geschlafen hatte. Sie kontrollierte ihre Gedanken, sammelte sie, bis das Pochen aus ihrem Hirn verschwand. Raziel.. versuchte sie ihren Löwen zu beruhigen Mir geht es gut ich bin wach, aber wo bist du eigentlich?. Ich kann nichts sehen, wo ich bin, es ist zu dunkel...aber ich bin dennoch froh das es dir gut geht meine Liebe. Aurora nickte nur und sendete beruhigende Worte an ihrem Begleiter ab um ihre eigene Angst zu verbergen.
Vorsichtig setzte sie sich aufrecht in ihrem Bett auf und merkte, das sie noch die Sachen vom Vortag anhatte - oder? SIe wusste nicht einmal, wie viel Zeit vergangen war, das Mädchen erinnerte sich an diese goldene Welt, es war nur ein kurzes Aufblitzen gewesen, goldenes Gras und viele Menschen. Ob es wohl auch Indassen waren? WIssenschaftler? Über diese Fragen machte sich Aurora jetzt noch keine Gedanken, denn etwas anders erregte ihre Aufmerksamkeit...ein zwitschern, ein Vogel. Aurora erinnerte sich nixht einen Vogel in ihrem Zimmer zu haben - außer! Schnell wandte sie den Kopf herum und erstarrte. Kuori! Das Engelsmädchen, was sie am ANfang getroffen hatte, vieles hatten sie zusammen erlebt, naja ein paar Stunden zumindest, aber was machte sie dann bei ihr in diesem Zimmer, wobei ihr Koffer stand jedenfalls am Bettende. Nun musterte sie ihre neue Zimmergenossin genauer, sie saß da mit einem Lächeln im Gesicht und das zwitschern vorhin, war ihr Vogel..Tiku, der ihr auf dem ausgestreckten Finger war. So sieht man sich wieder was? sagte Aurora mit einem Lächeln im Gesicht und ging dann zu einem Fenster und spähte nach draußen...Neben? Na toll super Wetter für den Start. Das Mädchen begab sich wieder auf ihr Bett und fragte Weist du zufällig, wo Raziel ist? sagte sie und wusste eigentlich das es völliger quatsch war dies zu fragen...aber die Worte waren gesprochen. Naja nun jedenfalls guten Morgen ihr zwei ein erneutes Lächeln, dann war das Gesicht neutral und freundlich wie vorher. Die Augen glitten kurz zu der Tür und sahen dann wieder zu dem Engelsmädchen zurück. Keine Sorge Raziel, ich hole dich daraus sagte sie und war sich nicht so ganz sicher, ob sie das Versprechen halten konnte - hoffentlich. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Fr 23 Mai 2014, 13:57 | |
| Aurora wirkte unruhig und nervös beim Schlafen. Als störte sie etwas, aber was? Sie wälzte sich plötzlich von der einen zur anderen Seite, zog dann die Knie an und verharrte so einen Moment. Kniff die Augen fest zusammen. Dann lag sie einfach nur da, fiel in sich zusammen. Ich sagte aber nichts und beobachtete das Mädchen nur. Ich war erschrocken gewesen, hatte nicht damit gerechnet dass sie so aus ihrem Schlaf gerissen werden würde. Einen Moment lang hatte ich auch wirklich nicht gewusst was ich machen sollte, ob sie Schmerzen hatte oder wie ich ihr helfen konnte. Ich saß einfach nur da auf meinem Bett, welches auf der anderen Seite des Raumes, gegenüber von Auroras Bett stand. Danach aber setzte sich das Mädchen langsam aber sicher auf. Anscheinend realisierte sie aber nicht dass ich hier war und ihr gegenüber saß. Sie schien von etwas anderem abgelenkt worden zu sein ... Tiktu zwitscherte, fast schon beruhigend und Aurora hörte ihr vielleicht zu. Und dann wandte sie ihren Blick in meine Richtung. Ich konnte mir ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Sie hatte wohl ebenso wenig damit gerechnet, wie ich vorhin, als ich erst nach Ewigkeiten mitbekam, dass ich hier nicht alleine war. "Guten Morgen."
So sieht man sich wieder, ja. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so kommt. Aber ich hatte damit kein Problem. Einen Moment lang nahm ich mir Zeit und dachte daran, wie wir am Abend am Feuer saßen und einfach nichts machten, außer reden und chillen. Der Strand war auch ziemlich schön gewesen. Dann erinnerte ich mich an ihren Begleiter. Den Löwen. Oder was auch immer er war. Raziel. Er war unheimlich, aber letztendlich hatte er noch niemanden gefressen. Ich dachte an Tiktu. Was wäre wenn ... Ich meine wenn er auch nur auf die Idee käme? Sicherlich nicht. Ein Vogel als Mahlzeit würde wohl kaum ausreichen. Aurora stand auf und warf einen Blick nach draußen. "Ich schätze du findest das Wetter genauso toll wie ich?" Und wie toll ich es fand. Ich meine wer mag Nebel nicht? ... Inzwischen fragte Aurora mich nach Raziel. Das gleiche hätte ich sie vermutlich auch fragen können. "Ähhhm... Nein, tut mir leid." Das verwunderte mich irgendwie, allein schon die Frage. Ich dachte, Ritter wüssten wo sich ihre Begleiter aufhalten. Könnten vielleicht sogar in die Gedanken des jeweils anderen spähen. Oder nicht? "Weißt du nicht wo er ist? Wir könnten ihn ja suchen gehen, wenn du möchtest." Eins wollte ich aber noch testen. In meinem Tagebuch hatte ich auch erwähnt, dass die Tür verschlossen war. Ich wandte mich also zur Tür und drückte die Klinke langsam nach unten. Es war vermutlich keine große Überraschung, aber sie ging wirklich auf. "Das ist... seltsam. Ich weiß, sie ging als ich das letzte Mal wach war nicht auf." Fragend schaute ich zurück zu Aurora. "Naja, wie auch immer. Also, kommst du?"
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Zuletzt von Kuori am Fr 23 Mai 2014, 19:36 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Fr 23 Mai 2014, 17:41 | |
| DIe Stimme ihrer nun neuen Zimmernachtbarin hörte sich keines wegs verschlafen an. Aurora unterdrückte ein Gähnen und streckte sich kurz, dann wanderte ihr Blick wieder zu Kuori und sie erinnerte sich plötzlich an die Alkoholflasche in ihrer Hand, es war Rum gewesen und dannach waren die beiden auf ihr Zimmerer gegangen und mehr wusste das Mädchen nun nicht mehr, nur das sie in diesem Zimmer aufgewacht war. Der komische Kaputzen Typ kam ihr wieder in den Sinn und Arora fragte sich, wo er wohl war, natürlich musste es ein Insasse gewesen sein - oder? Die Ritterin müsste ihn treffen um ihn das zu fragen naja sehr gesprächig war er ja nicht gerade gewesen...
Ja bei dem Nebel, kann man warscheinlich kaum die Hand vor dem eigenen Auge sehen sagte sie und schaute auf ihre Karierte Bettdecke hinunter, nahm den Stoff und spielte ein bisschen damit um ihre Finger herum, ehe sie eine Antwort von dem rosa haarigen Engelsmädchen bekam. Das war klar, das Kuori nicht wusste, wo ihr Begleiter steckte...wie den auch, Arora hatte ihr ja eine zu unbeantwortende Frage gestellt. Ich weis selbst nicht einmal, wo ich bin surrte Raziels Stimme und sie fuhr sich mit der Hand durch das seidige, wenn auch verstrubelte Haar. Aurora schüttelte den Kopf und murmelte Wenn ich es nur wüsste....aber ich habe leider keinen blassen Schimmer wo er sein könnte und er selbst weis auch nicht, wo er sich gerade befindet ein seufzer entwich ihr und sie glättete sich schnell die Haare, bis sie einigermaßen in Ordnung waren. Die Hilst mir? verwundert blickte Aurora auf Danke. Kuori ging zur Tüe und drückte den Griff langsam hinunter. Komisch...man weis nie, was hier in Glass DOme alles passier oder los ist ein Kopfschütteln und dann stand das Mädchen auf, schob ihren Koffer in eine Ecke und ging zur Tür, als Kuori sie gebeten hatte ihr zu folgen. Ja ich bin auf dem Weg. Ich komme rief sie und warf einen letzten Blick ins innere des Zimmers, bevor sie die Tür hinter sich in das Schloss fallen lies.
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Mi 19 Nov 2014, 02:40 | |
| CF: Straße durch das Geschäftsviertel Wie war das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Zu wissen, das jenes brodelnde, schäumende Gefühl einem Wirbelsturm gleich, deinen Körper übermannt, deine Emotionen aufblühen lässt wie eine raue Wildblume. Nicht bestimmen zu können, was man sagt. Nicht bestimmen zu können, was man tut. Man ist das Opfer seines eigenen Charakters, gefangen in den Zügen, die dir das Leben manchmal angeschliffen, manchmal in die Haut geritzt hat. In der Sekunde in dem ein Erreger dir die Kontrolle raubt bist du vollkommen auf das angewiesen, was denie Vergangenheit dir angetan hat. Denn sie allein bestimmt wie du dich verhälst in Extremsituationen. Wie in etwa der, dass dein kleiner Bruder – welchen, ihn zu ignorieren, dir seit Jahren zur festen Aufgabe erklärt hast, in aus deinem Leben zu streichen – auf einmal als Opfer einer wahrscheinlichen Überdosis sabbernd auf dem Boden zitternd wie ein hilfloser Epileptiker mit seinem Leben ringt. Das Xirilium, zu Alex‘ Vorteil, oder besser das Teufelsgen in ihm verpflichtete sich Gott sei Dank vor vielen Jahren dazu langsam alles Menschliche aus seinem Gehirn aufzufressen, um Platz zu machen für die Instinkte und Bedürfnisse des Kindes, welche es zur Fortpflanzung benötigt. Gerade also, wo er dachte nach 5 Jahren als Sklave dieser Mutation endlich die Prämie erlangt zu haben, fast vollkommen gefühllos zu sein, führt Gott, das Schicksal, Rochefort oder wen man auch beschuldigen möchte, ihn genau vor Augen wo sein eigentlicher Platz ist. Mercer sah sich als Anfangsglied der Kette. Sah. Ihre Finger gruben sich mit leichter Panik in den Saum seiner Jacke, die Nägel kratzten leise schabend über das glänzende, dunkle Leder, welches leicht feucht vom vorherigen Regen sich in dem gebrochenen Licht der Laterne spiegelte. Dicht hatte das junge Mädchen sich an ihn gepresst. Der Schock stand ihr noch eindeutig ins bildhübsche Gesicht geschrieben und ihr Atem erzählte leise die verräterischen Gedanken welche wohl gerade ihr Gehirn durchfluteten. Flach. Gepresst. Erdrückt. Nur drei Worte die ihre Luft holen beschrieben und es gab hunderte weitere, welche Alex in den Kopf stoben. Sein Blick verfinsterte sich leicht, während sein Gehirn langsam maternd alles an Gedankengängen was mit seinem Bruder zutun hatte langsam nach hinten verschob. Wäre Jaden nur etwas pauschalerer Natur – ein Fall der langweiligen Normalität, so hätte er sicherlich durchaus ein gutes Leben hier haben können. Als Priviligierter. Als Sohn eines Gründervaters. Aber Jaden war nichts, was mit der Masse vergleichen konnte. Er war sogesehen ein Ausfall in der Erwartung eines guten Gesellschaftsmitgliedes. Ein defektes, inakzeptables und lästiges Produkt einer raschen Liebe. Alex rannte los. Der Wind peitsche ihm unbarmherzig ins Gesicht, riss die Kapuze von seinem dunklem Haar, während ein Rauschen seine Ohren betäubte. Die Bilder klingelten in seinem Kopf, also konzentrierte er sich darauf, was in seinen Armen lag. Sein Griff war fest, vielleicht zu fest für den Geschmack vieler Personen. Das lebendige Ding in seinen Armen, nicht einmal ansatzweise seine Gewichtsklasse, war zu kostbar es fallen zu lassen, sein momentaner Halt an der Realität. Mercer war kein Typ der an seinen Selbstzweifeln zerbrach oder seinem zu infrage stellenden Moraldenken. Im Gegenteil beharrte er eigentlich an jeder seiner Entscheidungen und Taten, vertrat diese mit einer gelassenen Selbstgefälligkeit, die sicherlich einige Leute zu einem Schlag in sein Gesicht erregen würde. Ein Mundwinkel zuckte bei der Gedanken der ständig ausgeführten Provokation, der gezielten Affront an gewaltbereiten Individuen, welche zu mehr als zur Abreaktion nicht brauchbar waren. Er presste die Luft zwischen seinen Zähnen hervor, als er hart nach einem Sprung auf dem Boden aufkam, sofort weiter über den matschigen Boden wetzte, als würden die Beiden von einer Horde feindlicher Löwen verfolgt werden und nicht nur von einem verhältnismäßig langsamen gepanzerten Dämonen, welcher vage Ähnlichkeit mit den afrikanischen Tieren besaß. Das Quarantänelicht strahlte ihm unangenehm entgegen, als die Unterkunft der weiblichen Schülerinnen der GDA sich in sein Blickfeld schob. Es war jenes grelle, kalte Notlicht, welches man zu gut aus Krankenhausfilmen kannte, in Notsituationen wo der dann der Strom ausfiel. Meistens war er dann rot oder auch grün, hier erschien jedoch in einer solch kalten Farbe, dass die Glühbirne gerade genug Licht abgab, sodass man auf den Kameras die Insassen noch gut entziffern konnte. Es fühlte sich falsch an, sich diesem Dämmer zu nähern, dieser fröstelnden Atmosphäre. Höchstwahrscheinlich waren kaum noch Insassinnen auf ihren Zimmern und das hoffte er besonders von einer bestimmten. Immerhin war es schon länger her, seit er Jael auf der Lichtung einfach zurückgelassen hatten. So gesehen hatte er heute vielen Mädchen einen absoluten Scheißabend beschert. Angefangen mit Nanoko, welche eventuell ja gerade von irgendeinem wahnwitzigen, irren Wissenschaftler mit einem sorgfältig gewählten Skalpell aufgeschnitten wurde. Er wusste nicht was schlimmer wäre. Zu erfahren, das Nanoko bei der Festnahme im Institut verstorben ist, oder das sie alles überlebt hat. Er wusste, was für seine Gesundheit wohl jedoch besser wäre. Kurz vor dem Eingang bremste er sein harsches Tempo, schlitterte leicht unkontrolliert wie bei einem vereisten Morgen über den Boden, während er sich mit hastigen Blick umsah. Jungs, war der Zutritt zur weiblichen Unterkunft eigentlich nicht gestattet und das wusste Mercer eigentlich nur zu gut. Aber er weigerte sich strikt anzunehmen, jetzt theoretisch in SEIN Zimmer zu müssen, dort mit diesem Psycho festzusitzen und sich mit sich zu beschäftigen. Ein kleines, erleichtertes Seufzen erhellte die Nacht, als niemand zu sehen war, da huschte der junge Mann mit der getragenen Aurora auch schon ins Hausinnere, die Treppen hoch, bis zu dem Zimmer an dem ihr Name so wie der ihrer Freundin, Kuori, angegeben war. Wie alle Türen momentan in der Quarantäne stand auch diese leicht offen. Sanft schob er eine Fußspitze in den mittleren Spalt, drückte langsam die schwere Tür weiter auf, bis sie die Öffnung groß genug war, das er samt Begleiterin durchpasste. Und als endlich der mädchenhafte Duft nach blumigen Parfüm und fruchtiger Kosmetik empfing, überkam ihn eine angenehme Welle der Ruhe. Des Gefühls endlich angekommen zu sein. Mit ein paar Schritten war er am Bett angelangt, ließ die noch immer zitternde Aurora sachte auf die Decke sinken, während er sich darauffolgend den warmen Stoff der Jacke von den Schultern streifte und diese achtlos – eigentlich ein vollkommen unnachvollziehbares Verhalten für ihn, bei diesem Gegenstand – zu Boden sacken ließ. „Ich… bin gleich wieder da. Alles ist gut, okay?“ Wo andere sich an einem schwachen Lächeln versuchten, schenkte er ihr ein wirklich Aufrichtiges, fast schon bahnbrechend Tröstliches. Jedenfalls konnte man den Unterschied zu einem wirklich echten wenn man ihn so kurz kannte kaum erkennen. Verschwörerisch zwinkerte er kurz, drehte sich dann einfach um und marschierte ins angrenzende Badezimmer, schloss die Tür leise hinter sich. Und kaum, wo er sich sicher war, das er vollkommen alleine mit sich und seinen Gedanken war, brach er auf dem Boden zusammen, presste sich fast hilflosen an die kalten Fliesen der hinteren Wand, presste seine Beine an seinen Körper, die Hände an die Schläfe. Er riss impulsiv an seinen Haarspitzen, vergrub die Finger in ihnen, legte seine Stirn auf den harten Knien ab. Selbst unter geschlossenen Augenlidern waren die Bilder nicht zu verdrängen, die Geräusche hallten in seinen Ohren. Er zitterte. Aber es fiel ihm nicht mehr sonderlich auf. In ihm keimte ein früheres Verlangen, wie ein Phantomschmerz einer Erinnerung seiner genommenen Kindheit, der Reiz weinen zu wollen. Die Kontrolle seinen Gefühlen zu überlassen und sich wenigstens einen Moment der Schwäche hingeben. Aber er konnte nicht. Sein Stolz, sein Wesen stand ihm im Weg, versperrte den Weg zurück in die Humanität. Alex konnte nicht zurück. Es blieben ihm nur zwei Möglichkeiten – fortzufahren wie bisher und alles auskosten, was ihm sein neuer Lebensstil brachte oder an sich selbst zu zerschellen und zu dem verrückten, unkontrollierten Evolver werden, was er so hasste. Minuten verstrichen. In denen er einfach saß, dachte, nichts tat. Das Mädchen im Nebenraum war nicht vergessen, aber er besann sich darauf das sie schlau genug war jetzt nicht seine Ruhe zu stören und die wenigen Minuten ließ um das Ganze zu verarbeiten. Und endlich, nach langer Zeit der Regungslosigkeit schlug er die Augen auf, hob den schweren Kopf und bemerkte erst jetzt das er die ganzen Minuten lang seinen Atem angehalten hatte. Wie ein Toter. Noch immer leicht erschöpft von den mentalen Strapazen half er sich auf die Beine, torkelte noch immer leicht angeschlagen zum Spiegel und fand seine eisblauen Augen leuchtend orange vor. Wie zwei Flammenbälle brannten sie in seinem Antlitz, indem ansehnlichen Gesicht was vor wenigen Jahren noch einen pummeligen, bebrillten Jungen dargestellt hatte. Und nun? Beim Grinsen entblößte er die leicht eckigen, langen schneeweißen Eckzähne. Sein Selbstbewusstsein entsprach wohl dem eines jungen Gottes. Wieder leicht beschwingt, öffnete er zart die Tür, lugte vorsichtig zu Aurora, ob sie dem Schlaf verfallen war. Seine Schritte glichen dem er einer Katze, während er im Gehen sein T-shirt über den Kopf auszog, den nackten, trainierten Überkörper im Dunkeln entblößte. Seine Augen schnitten wie zwei Dolche belustigt die Luft, legten sich flammend auf Aurora, während er ohne zu Zögern näher kam, vollkommen gleichgültig was für ein Bild das hier gerade auf ihn warf, wie er auf sie wirken musste. Mit einer geschmeidigen Bewegung kletterte er über sie rüber (er liebte es an der Wand zu liegen), legte sich hinter sie, während einer der Arme unter ihrer Taille durchgriff, der andere auf der oberen Seite sich an sie schmiegte. Mit einem umarmenden Griff zog er sie dichter an seinen Körper, presste seinen Oberkörper gegen ihren Rücken, während sein Herzschlag gleichmäßig an sie klopfte. „Du solltest schlafen, es war mit Sicherheit ein harter Tag.“ Hauchte er leise von hinten an ihr Ohr, seine Lippen ihr recht nahe, sodass sie seinen Atem, als er seinen Kopf wieder aufs Kissen legte, am Nacken spüren konnte. Seine obere Hand schlüpfte leicht unter ihr T-shirt, der Daumen strich bei der Aussage kurz neckisch über ihren Bauchnabel, ehe er die Lider schloss, ihren Bauch weiterhin streichelnd versuchte in Schlaf zu fallen. Oder wenigstens so zu tun. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Do 20 Nov 2014, 23:25 | |
| Cf: Straßen durch das Geschäftsviertel Raziel knurrte frustriert, als er stehen geblieben war, um sich einen Kieselstein aus den Ballen unter seiner Pfote zu ziehen. Mit diesem kleinen Störenfried war er noch langsamer unterwegs, als er eh schon gewesen war. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen, nur noch leicht fielen einzelne Tropfen von den Blättern der Bäume und durchnässten seinen grauen Pelz. Seine Augen glühten in der Dämmerung und er machte sich wieder auf den Weg, um die beiden endlich einzuholen. Von weitem konnte er ihn schon sehen, wie er leichtfüßig wie ein Eichhörnchen von Klippe zu Klippe sprang und dann mit Aurora komplett in der Dunkelheit verschwand. Es dauerte wieder eine Weile, bis der Löwe schwer fällig hinterher kam. Von Aurora war nur ein gleichmäßiges Atmen zu hören, wahrscheinlich döste sie oder der Wind war zu stark, sodass er nicht mit ihr sprechen konnte. Die Gestalt, die sich Alex nannte setzte auf dem Boden ab und Raziel hätte ihn beinahe erwischt, seine weißen Zähne schnappten ins Leere, wäre der Weg nicht von Schlamm bedeckt. So rutschte er aus und viel ungelenk und plump auf die Seite. Der Löwe keuchte schwer, als er sich hochrappelte. Seine Seite schmerzte und er kräuselte wütend über seinen Zeitverlust die Schnauze und bleckte die Zähne. Er konnte gerade noch erkennen, wie die beiden im inneren der Unterkunft verschwanden. Ein tiefes Grunzen ertönte, als er das Haus erreicht hatte, schlich Raziel hinter die Unterkunft und legte sich dort im Schatten eines Baumes nieder. Der Begleiter konnte nichts tun, außer abwarten, bis einer der beiden wieder herauskam oder Aurora eine Antwort von sich gab. Der Löwe versuche krampfhaft seine Augen offen zu halten, bis sie zu tränen begannen und er sie schließen musste. Innerhalb weniger Augenblicke war Raziel eingeschlafen. Es war ein regelmäßiges Schnarchen zu hören. Ein hölzernes Geräusch weckte das Mädchen auf. Verwirrt hob sie den Kopf und sah sich um, war sie gewachsen? Sonst erschien ihr der Türrahmen nie so nah und als sie hinunterblickte, erkannte sie nur im fahlen Licht Füße, größere als ihre jedenfalls. Erst jetzt begriff Aurora, das sie ja getragen wurde. Ich muss wohl geschlafen haben dachte sie und sag sich um. Ihr Zimmer, Kuori schien jedenfalls nicht hier zu sein, vielleicht war sie ja noch im Cafe oder mit diesem Rhyo mitgegangen. Mit ein paar Schritten wurde das zitternde Bündel, das Aurora hieß auch schon auf ihren Bett abgelegt. Das Mädchen sah zu Alex hoch, der seine Lederjacke achtlos zu Boden warf. Die Ritterin hatte den Blick auf sein Gesicht gerichtet. „Ich… bin gleich wieder da. Alles ist gut, okay?“ in der Stimme lag eine wohlige Wärme, doch körperlich half es Aurora auch nicht weiter. Sie nichte nur stumm, versuchte verzweifelt das klappern ihrer Zähne zu unterdrücken. ich hätte mir eindeutig etwas wärmeres anziehen können schimpfte sie sich selbst. Mercer schenkte ihr zum "Abschied" ein freundliches, fast schon tröstliches Lächeln und ging in das Bade zimmer, lies leise die Tür hinter sich in das Schloss fallen. Ein paar Sekunden verstrichen nur, in denen Aurora ihren durchbohrenden Blick vom Bett aus auf die am Boden liegende Jacke warf. Das machte sie eine ganze Weile, bis sie sich plötzlich kerzengerade im Bett aufrichtete, das Kleidungsstück aufhob und den Staub davon wegwischte, danach überlegte sie wo sich ein geeigneter Platz befand, sie faltete die Lederjacke sehr ordentlich zusammen und legte sie sehr vorsichtig an das Ende des Bettes. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihr vollbrachtes Werk und begann dann ihre Schuhe von den durchfrorenen Füßen zu streifen, auch diese stellte sie an einem Ort, wo sie hoffentlich niemanden stören würden. Die Ritterin setzte sich und rieb sich die schmerzenden Füße. Hoffentlich fallen mir nicht alle Zehen ab oder gleich der ganze Fuß das Mädchen schauderte bei diesen Gedanken und schüttelte unmerklich den Kopf. Aurora fühlte sich nun allein, Alex war weg und Raziel war nicht kommunikationsfähig, weil er schlief. Die Ritterin ging ein wenig im Zimmer auf und ab, danach setzte sie sich wieder auf ihr Bett, weil sie mit der zunehmenden Dunkelheit nichts mehr sah. Sie legte ihren Kopf auf das Kopfkissen und wartete, zog die beide an den Körper und verharrte so, es wurde ihr zumindest ein bisschen wärmer damit. Eigentlich könnte sich die pinkhaarige eine Decke holen, aber es war zu dunkel um etwas richtiges sehen zu können. Wenn sie gegen etwas lief und Alex damit störte könnte sie sich das nicht verzeihen, er war ja schließlich Gast. Gute Nacht, Schlaf gut Aurora hörte sie plötzlich die verschlafene Stimme Raziel in ihren Kopf, Aurora hätte fast vor Freude seiner Anwesenheit wie ein kleines Kind in die Handflächen geklatscht, doch sie hielt sich zurück und blieb still liegen. Gute Nacht Raziel antwortete sie ihrem Löwen und ließ ihre Gedanken zu Kuori schweifen. Es war schon tiefste Nacht und Aurora machte sich langsam sorgen um sie, die Ritterin hatte sie einfach im Cafe bei Rhyo sitzen gelassen und nun plagte sie das schlechte Gewissen. Ihr wird schon nichts zugestoßen sein gähnte Raziel um die pinkhaarige wenigstens ein bisschen aufzumuntern. hoffe ich, wer weiß, wo Kuori gerade ist. Das Mädchen rollte ihren Körper auf die andere Seite, sodass sie die kahle weiße Wand betrachtete. Aurora dachte zurück an die Geschäftsstraße, an den am bodenliegenden Jungen, dem schwarzen gefährlichen etwas und die Angst die sie bei diesem Anblick verspürt hatte. Zitternd hob sie ihre Hand und fuhr sich damit durch das lange Haar, bis die Furch allmählich verflog. Aurora wande sich erneut herum und blickte so gut sie konnte aus dem Fenster, der Mond warf sein milchig weißes Licht herein und ermöglichte dem Mädchen einen Blick auf das leere Bett von Kuori. Die Ritterin hob den Kopf und runzelte verwirrt die Stirn, wo war eigentlich Mercer? War er im Badezimmer eingeschlafen? Oder hatte er sich in Luft aufgelöst? Sie blickte zu der hölzernen Türe, und erwartete jeden Moment die große Gestalt des jungen Mannes im Türrahmen zu erblicken. Ob er dann wieder geht? Hoffentlich nicht, denn sonst bin ich ja ganz alleine... ein Ausdruck des entsetzten malte sich auf ihr Gesicht und sie zwirbelte wieder an ihrer Haarsträhne herum. Voller Sorge fuhr sie sich zwei-drei mal mit den Fingerspitzen durch die Haare und zerbrach sich den Kopf darüber, was alles mit ihr passieren könnte. Entweder werde ich ermordet oder vielleicht sogar geklaut! Aurora war nun völlig aufgewühlt und ging unruhig in ihrem Zimmer hin und her, wie ein Tiger im Käfig, der endlich nach draußen wollte. Das Mädchen kaute auf ihrer Unterlippe herum und setzte sich dann wieder auf ihr Bett. Ein tiefer Seufzer erfüllte den Raum und die Ritterin blickte etwas nervös hin und her, ihr Blick strich die Wände ab, versuchte angestrengt jeden noch so kleinen Winkel in der zunehmenden Dunkelheit auszumachen. In jeder Ecke könnte ja ein Feind lauern und nur darauf warten sie anzugreifen - oder? Aurora legte sich wieder auf die Matratze und lies geräuschvoll den Kopf auf das Kissen prallen. Ihre Fingernägel kratzen unruhig auf dem weißen Lacken umher, gruben sie in das Kissen und langsam wurde ihr Atem wieder ruhiger, den sie vernahm ein Geräusch hinter sich. Schnell kniff sie die blauen Augen zusammen und stellte sich schlafend. Ein leises öffnen der Türe, Schritte und das kratzen von Stoff. So und jetzt, legt er sich bestimmt auf den Boden und schläft dort oder er geht jetzt einfach... sie öffnete die Augen und sah gerade noch einen Fuß in ihrem Sichtfeld schwebende Füße, wie lustig bestimmt Einbildung sie lächelte über diese "Halluzination" und versuchte die Augen zu schließen. Plötzlich schob sich ein muskulöser Arm unter ihre Taille und noch ein zweiter legte sich an sie. Hilfe jetzt kommen auch noch schwebende Arme dazu! Sekunden blieben ihr um diesen Gedanken zu Ende zu denken, den schon zuckte sie voller Schreck zusammen und unterdrückte einen erschrockenen Schrei, was sich aber in ein leises quieken verwandelte. Nun wusste sie ja wer es war, er hatte also nicht den Boden oder Kuoris Bett bevorzugt. Sein Oberkörper drückte sich an ihren Rücken und sein Herzschlag klang rhythmisch, im Gegensatz zu ihrem, der dem eines verängstigten Meerschweinchens glich. „Du solltest schlafen, es war mit Sicherheit ein harter Tag.“ seine Stimme hatte wieder diesen beruhigenden Klang an sich und ihr Herzschlag beruhigte sich allmählich. J-ja du hast vermutlich recht. Sein Atem verpasste ihr eine Gänsehaut und erst jetzt bemerkte sie, wie ausgekühlt sie eigentlich war, nur leicht schob sich ihr Rücken an seine warme Haut. Seine unerwartete Berührung lies sie erneut zusammenzucken, sie lächelte und schon seine Hand daraufhin von sich hör auf damit das kitzelt. Nach kurzer Zeit wurde ihr aber kühl und sie ergriff erneut seine Hand und legte sie wieder auf ihre Haut. Trotz der empfindlichen Stelle, entspannte sich aber dennoch schnell wieder und lies diese an ihrem Bauch verweilen. Welche Augenfarbe hast du jetzt eigentlich? nur zu gut wusste Aurora, das diese Frage den ganzen Moment zerstörte, völlig unpassend war und wohl Mercer komplett verwirren würde. Das Mädchen schloss daraufhin die Augen und versuchte das leicht frierende Kribbeln an ihrem Körper zu unterdrücken, in dem sie an einen warmen Sommertag dachte. Irgendwann wachte sie auf und war sich ihrer Situation bewusst, leicht versuchte sie sich aus dem Griff herauszuwinden, schaffte es aber nicht und ließ es dann doch bleiben. Vorsichtig wandte sich ihr Kopf auf die andere Seite, wo Mercer mit geschlossenen Lidern da lag. Ob er schlief wusste sie nicht. Sie unterdrückte das Verlangen ihn mit ihrer Hand anzustupsen, nur um herauszufinden, ob seine Augen wieder diese beruhigende orange Farbe angenommen hatten, oder ob sie diese Eisblaue Färbung aufweisten. Die Ritterin drehte sich wieder weg, brachte sich in eine bequeme Liegeposition und versuchte einzuschlafen, doch mit Alex, der ihr Wort wörtlich im Nacken saß und fasst die halbe Matratze einnahm war das einschlafen doch nicht so einfach, wie sie angenommen hatte. Gute Nacht Alex sagte sie nur noch, ohne zu wissen ob er sie noch gehört hatte oder nicht. OUT:(Last Post oder noch einer?) |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Mi 24 Dez 2014, 00:09 | |
| Im Gegensatz zu seinem übernatürlich warmen Körper von 40° wirkte Aurora neben ihm wie ein angenehm kühler, glatter Stein – nur eben viel weicher, beweglicher. Fast wie ein Kind, welches gerade nach dem Tollen aus dem Schnee nachhause kam und sich an seine Familie schmiegt. Es war ein trostvoller Gedanke, so einer wie er manchen ein Lächeln ins Gesicht zeichnen würde, wenn sie sich daran erinnerten. Mercer jedoch hatte keinerlei Erinnerungen an so etwas. Er war schon immer mehr mit seinem Vater verbunden gewesen und der Tatsache zu verschulden, das dieser so gut wie niemals zuhause war – auch noch damals in Russland – war es immer eher Jaden gewesen, welcher sich nach dem tollen Spaß im Schnee zu ihrer Mama unter die Decke geschmiegt hatte und seelig die gruselig glühenden Augen geschlossen hatte. Sachte blies der Prototyp noch versunken in Gedanken seinen warmen Atem in den Nacken des wohlriechenden jungen Mädchens. Mit einem kleinen Kichern, kaum hörbar, aber bemerkbar an den Zucken ihrer Gesichtsmuskeln die ein Lächeln erahnen ließen, schob sie seine warme Hand von ihrem kühlen Bauch – ein kleines, scheues Murmeln, von wegen er kitzele sie. Stumm schmunzelte er, schmiegte sich enger an ihren weichen Körper, sein Gesicht teils in ihren rosafarbenen Haaren in der Nackenkuhle vergraben, die Augenlider wohlig geschlossen. Es mochte vielleicht abwegig erscheinen, für die Menschen, die Mercer nun einmal kannten – jedenfalls die wahre Natur, die er manchmal mit Geschick und Charme zu verstecken wusste – aber der junge Mann genoss die enge Körpernähe zu anderen Wesen. Anders verhielt es sich mit Gesprächen, Interessen oder Bindungen jeglicher Art, aber ab und zu einfach zu wissen, das da jemand war, der ebenfalls noch lebendig war, atmete, auch Probleme hatte befriedigte sein Gewissen ungemein. Denn wer kannte nicht das Gefühl, als wäre man die einzige Person mit Verstand und die anderen nur programmierte Maschinen in einem Videospiel in dem du der Protagonist bist?
Seine Finger strichen kurz über das Laken, als auf einmal überraschenderweise ihre zarte, schmale Hand erneut nach seiner griff und diese zurück auf ihre kühle Haut dirigierte. Leise schmunzelnd kraulte er sanft über ihren Bauch, umspielte kurz neckisch den Bauchnabel, das Ganze weiterhin ohne die Augen zu öffnen. Er genoss diesen Moment und solange ihn dieses fremde Mädchen weiterhin gewähren ließ, würde er sich auch nicht aus der bequemen Position lösen. So naiv und scheu sie auch wirken musste, sie hatte eine Aura die Menschen ganz in ihren Bann ziehen konnte. Wahrscheinlich lag das an dem überdurchschnittlich reizenden Äußeren, aber auch an ihrer äußert femininen Art sich auszudrücken, beziehungsweise sich zu gestikulieren. Wie man es auch wenden mochte sie war genau das was man sich unter einem stereotypischen ‚Mädchen‘ einfach vorstellte. Nunja, abgesehen davon, dass sie keine rosa Spitzen und Plüschkleidung trug und eine recht ansehnliche Größe aufwies, welche Mercer jedoch schätzte. Zu kleine Mädchen waren ihm häufig einfach zu … kindlich. Das Mädchen begann sich zu entspannen, sie atmete ruhig und gleichmäßig aus, fast schon als würde sie anfangen zu schlafen und ihr auch eben noch so wild pulsierendes Herz wurde mit jedem tiefen Atemzug langsamer, das man fast fürchtete, gleich würde es stillstehen – tot sein. Doch während Mercer seinen Gedanken nachhing zerriss ihre Stimme den sinnlichen Moment des Daliegens, der Ruhe, des gleichmäßiges Schmiegens beider Körper, welche im Moment sich nur nach Nähe erhofft hatten. „Welche Augenfarbe hast du jetzt eigentlich?“ Es war eine Nervosität in ihrer Stimme versteckt, noch eine kleine Bange mit ihm zu reden, welche ihr wohl aber kaum jemand hätte Übel nehmen können, betrachtete man die Zeitspanne und die Erlebnisse die die beiden zusammen hatten. Es war fast kaum etwas darin zu finden. Dennoch war die Frage surreal, ja beinahe unpassend und er konnte sich der Überraschung in seiner Mimik nicht helfen, als er leicht verwirrt die Augen aufschlug und in die Dunkelheit blinzelte. „Meine Augenfarbe…?“ Wiederholte er die Frage, wissend wie dümmlich das gerade klingen musste. Aber so ganz konnte er diese Frage auch nicht nachvollziehen. Er stoppte gerade noch dabei zu fragen, was sie das interessierte, denn er wusste genau das es aufgrund seiner Stimme wie ein genervte Bemerkung seine Lippen verlassen würde.
So schloss er seine Lippen wieder, welche gerade noch begierig Worte in die Welt lassen wollten, senkte den Blick etwas. So richtig wusste er nicht was er darauf sollte – eine Frage die einfach so aus dem Kontext gerissen war, kannte er sonst nur von seinem Bruder und der war gerade nicht hier um gehässig abgewimmelt zu werden. Schließlich seufzte er leise, richtete sich leicht auf und ließ ein schiefes Grinsen durch seine Züge huschen, ein kleines Grübchen auf der einen Seite und eine Augenbraue gezogen. Sein Arm ruhte immernoch zur Hälfte unter Taille und die Hand auf ihrem Bauch begann mit zwei Fingern spielerisch auf ihrer Haut herumzutanzen, wie ein kleines Männchen. „Verrat du es mir doch einfach.“ Meinte er leise. Die Augen ruhten natürlich mit einem undeutbarem Blick auf ihren Gesichtszügen, vollkommen monoton und nichtssagend. Natürlich wusste er selbst, das seine Augen blau sein mussten, immerhin war das „Kind“ in ihm gerade nicht aktiv und so brannte auch kein ‚Feuer‘ in seinen Zellen, was seine Rasse verraten würde. Nein so betrachtet war Alex momentan für einen Normalsterblichen vom Aussehen wohl genauso ‚normal‘ wie alle anderen Menschen auch. Es gab kein Merkmal das ihn von den anderen unterscheiden würde. Ein wenig selbstgerecht mochte das Lächeln auf seinen Zügen schon erscheinen, als er sie so musterte und sich schließlich zurück auf die Matratze sinken ließ, danach die Augen wieder schloss, als wäre nicht derartiges gewesen. IN einer kurzen Sekunde begann Aurora auf einmal sich in seinem Griff zu winden, wo er die Arme wieder enger um ihren Körper geschmiegt hatte und sich erneut haltsuchend an sie presste, wie ein überdimensional großes Kuscheltier in etwa. Jedoch entspannte sich kurze Zeit später wieder- als hätte sie ihre Meinung geändert, doch das überraschte ihn wenig. Vorhin war es ja auch nicht anders mit seiner Hand verlaufen, welche sie zuerst von sich schob, um sie dann zurück auf ihre Haut zu betten. Leise flüsterte das Mädchen noch gute Nacht, während er nur zustimmend wortlos nickte, leise atmend ihren Geruch einsog. Und ja, fast hätte der Prototyp schlafen können. Sich dieser süßen Versuchung hingegeben. Als dann auf einmal jedoch …. Die Stimme von Daniel Rochéfort erklang. Zuerst dachte er es wäre Einbildung. Das blecherne Geräusch, dann diese so unglaublich angenehme Stimme, welche perfekt für einen Geschichtenvorleser geeignet wäre und sicherlich tausende Individuen in seinen Bann ziehen könnte. Doch für Alex war dies gerade in diesem fast perfekten Moment einfach purer Terror. Instinktiv drückte er Aurora fester an sich, sein Atem kurz hektisch ausgestoßen an ihre Haut. Ein kurzes Gefühl von Panik, Unglauben – nein er wollte es nicht wahrhaben. Erst einige Momente später realisierte er, das er dem armen womöglich die Luft abschnürte – ihr vielleicht die Knochen brach, würde er sie noch fester drücken. Schuldbewusst ließ er los, setzte sich langsam auf und strich sich durch das schwarze Haar. „Sorry.“ Alex murmelte es leise, kaum hörbar, zu sehr fixiert auf das Chaos was in seinem Kopf durch diese Stimme angerichtet worden war. Er kam hier nicht raus. Er konnte der Vergangenheit nicht entfliehen. Er war genauso gefangen wie jeder andere Bastard hier. Sein Blick huschte zu Aurora, ein Lächeln zwang seine Mundwinkel auseinander. „Es war… nur ein kurzer Instinkt. Habe ich dir wehgetan?“ Mit leichter Besorgnis – er selbst wusste nicht einmal ob er sie ernst meinte – musste er das junge Mädchen, hob sachte die Hand, auch wenn er zögerte sie zu berühren, da sie vielleicht Angst haben könnte, er wolle sie verletzen. So gesehen machte er sich die ganze Zeit selbst lächerlich, verleugnete sich. Aber im Endeffekt konnte Aurora am wenigsten dafür. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Do 25 Dez 2014, 03:23 | |
| Aurora hatte beide Handflächen unter ihren Kopf geschoben und versuchte Schlaf zu finden, doch es gelang ihr nicht. Ihre wirklich unpassende Frage schwirrte dem Mädchen noch immer in ihrem Kopf herum. Sie schloss kurz die Lider, dachte nach entweder er gibt mir keine Antwort, er ist sauer weil ich ihn vermutlich geweckt habe oder er geht einfach wieder nach draußen und lässt mich hier zurück beim dem Gedanken, das Mercer einfach gehen würde und sie alleine lassen würde, wurde dem Mädchen schlagartig ganz anders, leichte Panik durchfuhr ihren Körper und sie atmete unüberhörbar tief ein um sich etwas zu beruhigen. Wer weiß was mir alles passieren könnte, oh nein ich denke am besten nicht noch einmal darüber nach. Raziel, ihren "eigentlichen" Beschützer hatte sie ganz vergessen, aber dieser schlief seelenruhig auf einer Baumwurzel vor der Unterkunft. „Meine Augenfarbe…?“ seine Stimme hinter ihr, riss sie wie gewöhnlich aus ihren wirren Gedanken und sie zuckte kurz erschrocken zusammen, Aurora hatte angenommen, das Alex eigentlich schon eingeschlafen war. Alex seufzte fast unhörbar und bewegte sich leicht um sich etwas aufzurichten. Hoffentlich ist er nicht böse auf mich für einen kurzen Augenblick kam sich Aurora wie das Kleine Schulmädchen vor, was mit dem Zeugnis vor ihrem Vater stand, es ihm zitternd hinstreckte und danach ein Seufzten seine Lippen verließ, entweder vor Enttäuschung oder vor Erleichterung das sie keine schlechte Note hatte. Ein komisches Mädchen grinsen breitete sich auf Auroras Gesicht aus, als sie daran dachte, doch dann verschwand dieses wieder und ihr Kopf wandte sich Alex zu, der sie musterte. Dieser Grinste nicht gerade besser und zog eine Augenbraue hoch. Unterdessen wanderte seine Hand weiter unbeirrt auf ihren Bauch herum, seine langen Finger erlaubte sich ein kleines Spielchen auf ihrer nackten Haut. Auroras Blick verwandelte sich in pure Überraschung und ein kleines kichern entfuhr ihren Lippen, nicht weil sie dort kitzlich war - nein niemand hatte sie zuvor dort angefasst und an Aurora wurde niemals Hand angelegt, doch es gab einmal eine einzige Ausnahme, als ihr Vater dem Mädchen eine schallende Ohrfeige verpasste, weil sie ihrer Schwester Lexa mit einer einfachen Bastel Schere ein wenig die Haare im Schlaf zurechtgestutzt hatte. Diese lief dann zwar ein viertel Jahr mit einer halben Glatze auf dem Kopf herum, aber das war Aurora damals egal gewesen. Niemand, wirklich niemand durfte ihren Lieblingsteddy anfassen und ihn in den Mülleimer werfen!... die zweite Ausnahme war dann Mercer. Sie blickte in sein Gesicht. „Verrat du es mir doch einfach.“ die Ritterin war erst etwas verdattert über seine Antwort, doch dann konnte sie ein lächeln nicht unterdrücken. Blau sagte sie einfach und lachte los. Erst jetzt war ihr aufgefallen, das sie - zumindest manchmal - die selbe Augenfarbe hatten, wenn auch ein wenig heller oder dunkler. Sie wusste selbst nicht, das sie so viel Humor besaß um über so etwas überhaupt lachen zu können, oder es zumindest ansatzweise lustig zu finden. Das kurze befreite lachen von Aurora wurde leiser und sie grinste nur noch, während sie sich umdrehte nur um ein wenig im Halbschlaf zu versinken.
Der Wald lag in einem sanftem Licht. Die grünen Blättern spielten im kühlendem Wind, welcher die Sonnenwärme zu durchbrechen schien. Hier und da trafen die Sonnenstrahlen den Waldboden und ließen ihn regelrecht glitzern. Alles schien ruhig, nur die Vögel in den meterhohen Bäumen sangen ihre schönsten Lieder. Lieder ohne Bedeutung und Sinn, zumindest für die jenigen die nicht in der Lage waren sie zu verstehen. Auf einer Wiese liefen zwei Kinder kreischend vor Freude hintereinander her, es war ein Spiel. Die Gesichter der beiden strahlten, als sie zu ihren Eltern liefen. Alles schien so perfekt, eine glückliche Familie ohne Sorge...doch diese glückliche Zeit hielt nicht lange an. Der Mörder war unterwegs. Es wurde schlagartig dunkel und die kleine Aurora hatte ein Gefühl zu fallen in die endlose schwärze eines Abgrunds, sie versuchte sich irgendwo festzuhalten, doch sie spürte nichts als die Leere die ihren Körper umgab. In kurzen Abständen blitzen Bilder vor ihren Augen auf, einmal die glückliche Familie und dann das Sterben der einzelnen geliebten Menschen, es war eine regelmäßige Qual, doch sie konnte die Augen vor den grausamen und dennoch friedlichen Anblick nicht verschließen. Sie schrie panisch auf und der Schrei verebbte, wurde ganz von der Dunkelheit verschlungen.
Aurora schlug die Augen auf, der Traum hatte sie verwirrt, aber keineswegs hatte er ihr Angst eingejagt. Vielleicht lag das an Alex, das er bei ihr war und diese Alpträume vertrieb. Ihr war heiß - Alexheiß. Er hatte sie im eisernen Griff, fast so als würde er sie wie ein Teppich umschlingen. Vorsichtig wandte sie sich unter seiner "Umarmung", versuchte dies möglichst geräuschlos und unauffällig zu tun, um ihn nicht zu wecken. Plötzlich ertönte ein knacken, Einbildung? Eine sanfte Stimme begann zu sprechen. Aurora verstand nur ein paar Wortfetzen, zu sehr hatte der Teppich sie eingehüllt, fast wie ein schützendes Schild gegen Lärm und sonstige andere Dinge. Die Stimme erinnerte die Ritterin an ihren früheren Religionslehrer, einerseits war diese angenehme Stimme interessant um ihr zu lauschen, andererseits wurde sie, wenn man sie auf Dauerschleife Tag für Tag zu hören bekam langweilig und man lies nur den Kopf auf die Schulbank sinken und schlief ein. Aber zum Glück war es nicht ihr Lehrer, der da Sprach, sondern eine durchaus angenehmere Stimme, die zum zuhören einlud. Dennoch fand Aurora, das Mercers Stimme einen merklich besseren Klang aufwies, als diese dort. Plötzlich wurde der "Teppichgriff" um einiges stärker und Aurora spürte den panisch, fast hektischen Atem Mercers an ihrem Nacken. Dem Mädchen wurde die Luft aus den Lungen gepresst und sie schnappte nach Luft, verhielt sich aber dennoch ganz still, bewegte sich auch nicht und gab keinen Laut von sich. Der Griff löste sich abrupt und Alex setzte sich auf, fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar und sah besorgt aus, während Aurora tief einatmend nach Luft rang. „Sorry“ dann ein lächeln seinerseits, was seine Mundwinkel umspielte, es wirkte entschuldigend. „Es war… nur ein kurzer Instinkt. Habe ich dir wehgetan?“ Aurora blinzelte überrascht, so eine aufrichtige Entschuldigung hatte sie noch nie in ihrem Leben gehört. Dann schüttelte das rosahaarige Mädchen den Kopf nein es ist alles inordung, mir geh es gut sagte sie und merkte erst jetzt, das ein kurzes Stecken in ihren Rippen zu spüren war. Sie kaschierte das leise Pochen in ihrer Seite mit einem freundlichen Lächeln. Alex hob leicht seine Hand an, das Mädchen bemerkte sein leichtes zögern und wechselte schnell das Thema. Sie entschied sich nicht von der Stimme aus dem Mikrofon zu sprechen, es könnte möglich sein, das Mercer daher so in "Alarmbereitschaft" war. Ist den mit dir alles inordung? fragte sie zögernd und ihr stand leichte Sorge in das Gesicht geschrieben, als sie ihn eindringlich musterte. Ihr fiel auf, das er kein T-shirt mehr trug. Das sie es nicht bemerkt hatte, das er die ganze Zeit hinter ihr mit freiem Öberkörper lag. Fror er den nicht? Das Mädchen hatte es schon gewundert, das er bloß eine dünne Lederjacke angehabt hatte, nagut sie war auch nicht gerade besser mit Top und Stoffjacke herumzulaufen. Aber niemand konnte vorhersehen, das es regnen würde. Das dir nicht kalt ist murmelte Aurora, ehe sie aufstand und zum Bettende tabte. Sie griff nach seiner Lederjacke und nahm das Stück fast behutsam in ihre Arme. Dann ging sie zu ihm zurück, warf kurz ihm einen flücktigen Blick zu, wie er auf der Matratze saß, mit einer Unschuldsmiene und zerzausten Haaren. Fast wie ein kleiner Junge. Sie setzte sich wieder auf ihre Seite und legte die Jacke vor ihm auf dem Laken ab. Ich dachte du würdest sie vermissen oder suchen, deshalb hab ich sie zusammengelegt sagte sie mit einem lächeln und schaute dann wieder auf ihre verschränkten Finger hinunter. Danke nochmal, das du mich mit hierher genommen hast sagte sie noch und verstummte dann wieder, ihr viel einfach nichts ein, was sie ihn fragen könnte. Nun beschloss sie doch diese sanfte Stimme anzusprechen, um ihn nicht gänzlich mit ihrem Gequatsche zu langweilen. Sag mal, Alex? Weist du, wer diese Stimme war? Ich habe nur einzelne Wörter verstanden, ging es um etwas wichtiges? Vielleicht um die Quarantäne? Angst spiegelte sich in ihren blauen Augen wieder, als sie an die erste Durchsage dachte, die die Quarantäne betraf und die sich nicht gerade freundlich angehört hatte. Sie griff mit der Hand wie in jeder angstvollen Situation nach einer Haarsträhne und lies sie durch ihre Finger gleiten. Seid wann bist du eigentlich hier in Glass Dome? fragte sie, nur um wieder das Thema zu wechseln, aber auch weil es sie interessierte. Alex schien sich unter der Kuppel sehr gut zurecht zu finden, er wusste sogar, wo die Mädchenunterkünfte waren. Sie setzte sich bequem hin und wartete. Sie unterdrückte ein gähnen, sie musste zugeben, der Tag war ziemlich anstrengend gewesen, aber an Schlaf war nicht zu denken, viel zu aufregend und interessanter war es zu hören, was Alex antworten würde. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Sa 17 Jan 2015, 19:06 | |
| Es als aufrichtig zu bezeichnen, war vielleicht eine doch ziemlich verfehlte Aussage. Wer den Prototypen betrachtete, den Rücken leicht gekrümmt, der Kopf nach vorne gefallen, sodass die seidene Haare ihm schattig ins Gesicht fielen, würde keinen Ausdruck von Reue auf dem markanten Gesicht finden. Seine Augen waren ruhig, fast schon ausdruckslos auf das Laken vor ihm gerichtet. Er fügte sich in diesen Raum ein, wie man es bei einem Gemälde erwarten würde. Die grauen, tristen Wände und die Sättigung des Raumes fast vollkommen entzogen wie bei einer älteren Fotografie. Alleine das Licht, welches sich durch das Fenster brach und hunderte, gar kleine Staubpartikel in diesem weichen Strahl tanzen ließ. Es wäre für einen Künstler sicherlich DAS Motiv gewesen, um die Betrachter in eine nachdenkliche, betrübte Stimmung zu reißen, fast schon als würde man von der Leinwand die drückende, schwere Atmosphäre spüren, die grade allen Sauerstoff in diesen Raum zu verdrängen versuchte. Wie als wenn er auch diesen Gedanken verfolgte, schloss er kurz die Augen, ein lautloses Seufzen verließ seine Lippen, ehe er den Blick anhob und das Mädchen direkt ansah. Ein angedeutetes Lächeln, als er ihre Worte vernahm und schweigend zur Kenntnis nahm. Es war eine höfliche Floskel, jemanden nach seinem Wohlergehen zu fragen, nachdem man dessen körperliche beziehungsweise manchmal auch mentale Gesundheit gefährdet hatte. Trotzdem musste Mercer sich eingestehen, das ihre Aussage ihn doch dezent erleichterte. Merkwürdig, wenn er daran zurückdachte, dass er Jael, nachdem er ihr bei lebendigen Leibe den Arm schlichtweg abgerissen und in den dreckigen Staub geworfen hatte, nicht ein einziges Mal wirklich nach ihrem Befinden gefragt hatte. Aber bei Aurora war es auch noch eine Ecke anders … auch wenn sie Jael beinahe schon ähnlich sah, so war Aurora doch von ihrem ganzen Erscheinen, inbezogen ihr Äußeres, ihr Auftreten und ihre Charakterzüge doch so viel weicher… so viel verletzlicher – ja beinahe schon lächerlich, das man so etwas in einem Gefängnis vorfand. Wenn er ehrlich sein sollte… so glaubte er nicht daran das sie ohne ihren Raziel auch nur eine Woche überleben würde, wenn sie sich zu weit von dem Wächteraktionsradius entfernen würde. Allerdings täuschte das Aussehen und vielleicht sogar das Verhalten bei vielen Menschen… Vielleicht war ja das liebe, zarte Mädchen innerlich eine Kampffurie, die wie die schwarze Witwe darauf wartete, das Männer diesem Charme anheimfielen, um sie nach vollzogener Paarung dann aufzufressen. Wobei – nein, das klang wohl eher nach ihm. Alex schmunzelte.
„Ja, keine Sorge Aurora.“ Sein Blick entwich ihr, noch immer fast schon labil lächelnd. Er liebte es diesen Namen gerade auszusprechen. Wie ein kleine Süßigkeit, auf die man sich einen Tag freuen musste, um sie endlich zu kosten. „Der Abend war vielleicht etwas viel für mich… entschuldige mein prekäres Verhalten.“ Lüge. Eigentlich, ja eigentlich steigerte sich seine Laune sogar wieder. Es war ein beständiges Auf- und- Ab mit seinen Launen. Im Gegenteil von vor noch wenigen Minuten, begutheißte er jetzt sogar Daniel’s Ansage, denn eigentlich würde diese lediglich mehr Spannung in die ganze „Glassdome-Geschichte“ bringen. Nein, wenn er so darüber dachte, so könnte er vielleicht sogar Vergnügen aus der ganzen Sache schlagen. Anstatt immer gegen den Strom zu schwimmen, oder vielleicht sogar mit, wäre es da für ihn nicht das Beste einfach seinen Vorteil aus beiden Seiten zu schlagen? Als vollkommen neutrale Person, lediglich einzelgängerisch das Gesetz auf unbemerkte und gut durchdachte Weise zu brechen – so gesehen, könnte dies hier sein Ausweg sein. Die Rebellen würden immer Probleme haben die gegen sie arbeiten, einmal ihre Anzahl und zweitens der Faktor Zeit der gegen sie arbeitete. So gesehen war Alex Schuld an ihrem ständigen Versagen, denn hätten Elizabeth und er es damals nicht geschafft, aus der Kuppel zu entkommen, so wären die Sicherheitslücken niemals so winzig geworden. Täglich wechselnde Passwörter, mehrere Spezial und Geheimdienste, ein mehrfach gesicherte Basis und ein auf der ganzen Insel aufgestelltes Kontrollsystem, mit Monitoren und Kameras. Dennoch meinte man von dem ganzen „Gefangenen-Flair“ nichts zu spüren. Die Wächter waren verhältnisweise kooperativ, die Richtlinien weich und die Bestrafung der Verbrechen milde… so jedenfalls schien es. „Das dir nicht kalt ist…“ Das Mädchen neben ihm erhob sich leicht, tappte vom Bett hinunter und an dessen Ende, präsentierte dabei sicherlich unbewusst aufs Feinste ihre Kehrseite, wobei Mercer nur wortlos eine Braue hob und sie neugierig bei ihrem Tuen betrachtete. Zaghaft hob sie die Jacke, welche vorhin noch so achtlos zu Boden gefallen war, auf, ehe sie sie zurück zu dem noch immer unbeweglichen Prototypen brachte und sie vor ihm aufs Bett legte. Ihren Blick hatte sie auf ihre Finger gesenkt, welche in ihrem Schoß zu spielen schienen. Ihr brannte wohl etwas auf dem Lippen. „Vielen Dank.“ Das war seine Antwort. Mit einem Lächeln geschlossen, die Stimme samtig, wie die eines Stubentigers. Dennoch berührte er die Jacke nicht weiter – vielleicht war sie verlegen wegen seiner doch ziemlich freizügigen Aufmachung. Vielleicht sollte er gerade deswegen sich einfach nicht mehr anziehen :].
Aurora bedankte sich, schwieg, ehe sie wieder fortfuhr. Das Mädchen begann nach Rochefort zu fragen, nach den Inhalt der Ansage von vorhin. Und wenn er sich nicht täuschte, so meinte er, vielleicht sogar kleine Spuren der Angst aus ihrer Stimmer herausfiltern zu können. Er wartete einige Sekunden, legte sich die Karten in seinem Kopf zurecht, wie vor einem wichtigen Pokerspiel. Alles geordnet…nichts spontan. „Es ist nichts… Nichts Wichtiges zumindest. Nur die Quarantänebeendung. Dieser Ansager ist ein Mitarbeiter von Glassdomeindustries, wie es scheint.“ Mit einem kleinen Seufzen, rückte Alex näher zu Aurora, hinter sie, legte sein Kinn auf ihre Schulter, die Wange an ihre Halskuhle geschmiegt, seine Arme schlangen sich wieder um ihre Taille, während er die Augen schloss. „Eine… Weile? Ist Zeit denn unbedingt wichtig? Aurora, du bist verdammt schön... Du solltest dieses Gesicht nicht mit Sorgenfalten verunstalten, wobei du dir um Dinge Sorgen machst, die nebensächlich sind.“ Gedankenverloren strich sein Daumen über ihr Bauch, die Finger noch immer verschränkt. Er hob den Kopf leicht, blies sachte gegen ihr Ohr. „Denn ich muss gestehen, ich bin auch ziemlich froh, dich mitgenommen zu haben.“ Nun gut, er war 50/50 ehrlich gewesen. Ein Schnitt mit dem er durchaus leben konnte. Es würde keinen Sinn haben, dem Mädchen beibringen zu wollen, was das hier für ein Ort war und wie gefährlich die so vertrauensselige Stimme hinter der Anlage war.
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora So 18 Jan 2015, 15:58 | |
| Aurora ließ den Blick an die Zimmerdecke schweifen, suchte verzweifelt nach Mängeln und schwarzen Stellen auf der weiß gestrichenen Wand, doch sie fand nur reinweiß vor, das im Mondlicht eher silbergrau wirkte. Unruhig spielten ihre Finger an ihrem Handrücken herum, die Nägel kratzen über die weiche helle Haut, hinterließen leichte rote Streifen. Ob das Mädchen es aus Langeweile oder vor Ungeduld tat? War auch egal. Alex schien jedenfalls erleichtert zu sein, das Aurora mit wenigen Worten die erdrückende Stille im Raum zerstörte. Aber er war immer noch sehr schweigsam, was ihn ein wenig mysteriös wirken ließ, wie die Ritterin fand. Aber zu schweigen und verschlossen zu sein, hat auch einige gute Seiten an sich. Man gab nicht so schnell alles Preis und plapperte auch nicht alles aus. Man hielt sich eher im Hintergrund, analysiert die Dinge zuerst, bevor man sie näher betrachtet. Vielleicht sollte sich Aurora auch mal ein paar dieser Charaktereigenschaften aneignen? Und nicht mit einem breiten lächeln auf den Lippen durch die Welt zu spazieren, nur um eine schlimme Geschichte aus ihrer Vergangenheit zu verbergen. Vielleicht sollte sie ja auch nicht gleich auf fremde Menschen oder die sie zumindest schon einmal gesehen hatte zustolpern, um sie vollzutexten - zum Beispiel Alex. Ob ihn meine Fragen wohl nerven? Ich hoffe nicht der Gedanke plagte das junge Mädchen auch schon eine kleine Weile. Sie stierte mit ihren blauen Augen die Wand ihr gegenüber an und regte sich nicht. Lies bloß in kurzen Abständen ihre Hand an dem weichen Stoff ihrer Hose zupfen, nur um diese unerträgliche Stille des Schweigens beider loszuwerden. Sie brauchte jetzt unbedingt Unterhaltung, Worte die sie aus ihren Gedanken zurück in die Realität holten, aber sie wollte Mercer nicht weiter belästigen, also hielt sie den Mund. Raziel? Bist du wach? mit der Zeit hatte sie völlig vergessen, das ihr Löwe ja auch noch da war, und diesem vermutlich gerade langweilig war, hoffte sie zumindest. Ein leises Murmeln war zu hören, also musste er ja wach sein. Komm schon sag doch etwas, irgendetwas bitte bettelte sie weiter. Wieder ein Murren, diesmal klang es etwas brummiger, tiefer so als wäre er genervt. Andere versuchen Schlaf zu finden, wärend du damit beschäftigt bist dir die Langeweile zu vertreiben. murmelte er und nickte dann wieder ein. Dies fiel Aurora an seinem gleichmäßigem Atemzügen auf. Sie verdrehte die Augen, hatte aber dennoch ein lächeln auf den Lippen. Ja dir auch gute Nacht, du warst ja wirklich ein angenehmer Gesprächspartner Raziel. mit diesen Worten war das Gespräch der beiden auch schon beendet und das Mädchen zappelte unruhig auf dem Laken herum.
„Ja, keine Sorge Aurora.“ seine Worte kamen wie aus dem nichts, rissen Aurora aus ihren Gedanken heraus - wie immer. Ein lächeln erschien auf ihrem Gesicht, eher ein dämliches Grinsen. Ihr viel auf, mit wie viel Sorgfalt er ihren Namen aussprach. Alex lächelte auch, also konnte er ja nicht sauer sein oder? Nicht nur für dich, der Tag war auch ziemlich anstrengend für mich und Raziel gewesen ja es stimmte so viel war sie schon lange nicht mehr gelaufen, als an diesem Tag, beim dem Gedanken taten ihr die Füße fast schon automatisch weh. Erst ein langer Marsch durch den Wald, dann ein Abstecher ins Café. Ein kurzer Besuch des Geschäftsviertels von Glass City. Beim dem Besuch musste sie an diesen Jungen denken. Ob es ihm wohl besser geht, ob er gefangen genommen wurde? sie schüttelte leicht den Kopf um diese Gedanken zu verbannen. Mit einem freundlichen Blick nickte sie und lächelte ihn an, um ihn förmlich zum reden zu bringen. Vielleicht sollte es sie einmal mit anbetteln versuchen? Nein keine gute Idee. Lass das besser. Übe Geduld und warte brav ab ermahnte das Mädchen sich selbst und starrte wieder ihre verschränkten Finger an. Ihre Augen hefteten sich auf seine Jacke, die vor ihm auf dem Bett lag, ihr Blick klebte förmlich an diesem Kleidungsstück, während sie versuchte in dem silbrigen Licht, des kahlen Zimmers einzelne Farben darauf zu erkennen. Aurora betrachtete diese einige Minuten und fragte sich, wie er darauf reagieren würde, das sie die Jacke einfach genommen hatte. Würde Alex böse auf sie sein, weil es ja sein Besitz war, oder war er froh darüber, das dieses Kleidungsstück ihm wieder zurückgegeben wurde? Er bedankte sich freundlich, mit samtweicher Stimme. Das Mädchen war erleichtert und ihr Blick schweifte zum Fenster hinüber. Wie viel Uhr es jetzt wohl war? Sie zuckte nur leicht mit den Schultern. Es dauerte ein bisschen, bis Mercer auf ihre Frage wegen der Ansage antwortete. Nichts wichtiges? fragend hob sie eine Augenbraue, ehe sich ihre Züge in ein Strahlen verwandelten. Quarantänebeendung? Das ist doch gaaanz wichtig, oder etwa nicht? Vielleicht lassen uns jetzt die Wächter inruhe sie lächelte wie ein kleines Kind. Am liebsten würde sie ihn jetzt um den Hals fallen, aber das Mädchen traute sich nicht, also grinste sie lieber von einem Ohr zum anderen. Ein leises Seufzen ging von ihrem Gesprächspartner aus, ehe er ein Stück näher an sie heranrückte, sich hinter ihr niederließ Er schlang die Arme wieder um ihre Taille, hatte den Kopf auf ihrer Schulter abgelegt und die Wange an ihrer Halskuhle. Mit dieser Reaktion hatte das Mädchen nun wirklich nicht gerechnet, völlig perplex und angespannt saß sie wie eine Marionette auf dem Bett, den Kopf hoch erhoben. Was für ein Schreck! „Eine… Weile? Ist Zeit denn unbedingt wichtig? Aurora, du bist verdammt schön... Du solltest dieses Gesicht nicht mit Sorgenfalten verunstalten, wobei du dir um Dinge Sorgen machst, die nebensächlich sind.“ naja das Zeitgefühl kann man hier leicht verlieren. Er musste also schon länger auf Glass Dome sein wie sie. Aurora hatte noch nie ein Kompliment über ihr Aussehen gehört, außer von ihren Eltern - aber Familienmitglieder sind ja etwas anderes. Raziel hatte ihr auch schon einige Komplimente gemacht, aber er war ja ein Tier und kein Mensch, Aurora hatte nur über seine Bemerkungen gegrinst. Die Ritterin wusste nicht, wie sie auf seine nette Aussage reagieren sollte, deswegen schwieg sie lieber, bevor sie etwas falsches sagen konnte. Erst einmal versuchte sich das Mädchen zu entspannen, was einigermaßen gut klappte. Diese Dinge sind doch nicht nebensächlich sagte Aurora, drehte leicht den Kopf, sodass sie knapp sein braunes Haar erkennen konnte. Absichtlich legte sie die Stirn in Falten und musste lächeln. Äh..danke brachte sie nur flüsternd hervor und senkte wieder den Kopf. Alex blies sachte gegen ihr Ohr. Er ist froh mich mitgenommen zu haben wieder ein lächeln. Ich glaube ohne deine Hilfe, hätte ich mich sicherlich verlaufen und Raziel hat auch keinen guten Orientierungssinn gestand Aurora und lies sich unbewusst gegen seinen Körper sinken. Als sie es dann doch realisierte, richtete sie sich leicht wieder auf und legte ihre Handflächen auf ihren Oberschenkeln ab. Entschuldigung murmelte sie leise, leicht verlegen. Sie strich sich mit einer Hand eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Es war nun wieder Stille, nur das gleichmäßige atmen war zu vernehmen. Das Mädchen überlegte, welche frage sie ihm noch stellen könnte. Kennst du eigentlich viele Menschen hier? vielleicht hatte er ja hier überhaupt keine Freunde? Oh das wäre ja schrecklich, wenn ein Mensch so ganz alleine ist. Sie wollte noch eine Sache wissen. Dies wollte sie ihn eigentlich schon viel früher fragen, vergas es aber oder kam nicht dazu. Wie alt bist du? das waren eigentlich die "Grundkenntnisse" die man über einen Menschen wissen sollte: Name, Alter und Charakter. Fand zumindest Aurora. Das Mädchen schätze Alex so ab Anfang 20. aber wie alt er wirklich war, würde er ihr bestimmt verraten oder? Die Ritterin schloss kurz die Augen, genoss die Wärme, die sonst eigentlich immer Raziels Fell abgab. So gesehen ersetzte Mercer Raziel recht gut. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Mo 11 Mai 2015, 23:46 | |
| War es merkwürdig zu sagen, wie grotesk die Situation für Mercer gerade war? Wie surreal die ganzen Sinneseinwirkungen, die Geräusche, Gerüche… die Atmosphäre. Es war eine Stille, die so ruhig war, dass ihre Erträglichkeit gerade nochmal die Grenze ihrer Werte erreichte und somit zu tolerieren war. Kaum ein Geräusch war zu vernehmen, mit Ausnahme des zarten, hektischen Atems welcher vorsichtig aus Auroras sanft geöffneten Lippen in die staubige Luft des Zimmers geblasen wurde. Die muskelösen Unterarme die sich um ihre weiche Taille geschlungen hatten, ihren Körper sanft fordernd gegen Seinen lehnten, erspürten den wild klopfenden Herzschlag, als wäre es ein kleiner Vogel, gefangen in dem Gefängnis ihres zarten Körpers. Aurora bildete das typische Klischee eines unschuldigen Highschool-Cheerleaders. Sie war wie das Mauerblümchen, mit Brille besetzt, welches immer am Rande stand, immer ein Lächeln voller Unschuld und rosige Wangen, wenn ein Junge sie mit seiner Anwesenheit beehrte. Wie ein kleines Kirchenmädchen aus dem amerikanischen Traum einer vollendeten Jugend, mit dem einzigen Wunsch später mit Haus, Mann und Kindern zu leben. Ja, von all diesen Vorstellungen würde der junge Mann erzählen können, wenn er als Wahrsager versuchen würde, den Charakter des Mädchens zu analysieren. Doch etwas passte nicht in diese perfekte Welt. Er sprach nicht einmal von sich selbst und wie seine bloße Anwesenheit das Bild der Unschuld zerriss als wäre es ein läppischer Schleier. Aurora selbst war… prekär. Ein Mädchen, äußerlich so atemberaubend schön, weiblich und vollkommen… durfte einfach nicht derartig unschuldige und reine Charakterzüge besitzen. Es passte sich seiner Welt nicht an, verstieß gegen jegliche Regeln der menschlichen Arroganz und der üblichen Denk und Handelsweisen der anthrogenen Ethologie. Nachdenklich huschten seine blauen Augen über die tanzenden Staubpartikel des dämmrig silbernen Lichtkegels, während sein Gehirn versuchte das Mädchen zu analysieren, was dem Prototypen erst seit wenigen Stunden wirklich bekannt war. Sie musste ihre Vergangenheit verbracht haben, als wäre sie in Glas und Watte gehüllt gewesen. Isoliert von Medien und Gesellschaft, welche ihr das sexistische Denken und Handeln in ihre Gehirnmasse hätten pumpen sollen und ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf ihren Körper nähren hätten müssen. War sie wirklich so resistent gegen all das Böse in dieser Welt? Abwesend bettete er seinen Kopf erneut auf der weichen Haut ihrer Schulter, sog tief den süssen, cremigen Duft ihrer Haut ein, während seine Finger gedankenverloren, fast schon zärtlich über ihren Bauch strichen und er die langen Wimpern niederschlug. Ihre Worte klangen nur dumpf zu ihm hindurch. Der süße Duft und die kleinen Gedanken welche sich eifrig durch sein Gehirn fraßen und es mit verführerischen Ideen fütterten hielten ihn fast gänzlich in seiner ganz eigenen, kleinen Welt gefangen. Aurora verdrängte die Bilder des kotzenden und sich vor Krämpfen windenden Jadens – vergessen war der abgerissene Arm von Jael und das gierige Grinsen auf Mercer’s Gesicht, als er das abgetrennte Gliedmaß wie eine Trophäe in Händen hielt. Auch Daniel Rochefort wich ihren weichen Gesichtszügen und rosefarbenen Lippen. Zurück blieben nur die hellblauen Augen und das sanfte, unsichere Lächeln, sowie der vergleichsweise kleine Klang ihrer glockenhellen Stimme. Sie lehnte sich dichter an seinen Körper, das rosafarbene Haar floss über die bleichen, knochigen Schulter über die sanfte Rundung ihrer Brust bis hin zu ihren Händen, welche sie fein säuberlich und brav auf ihren Oberschenkeln gebettet sah. Doch erneut, als fühlte sie sich bei irgendetwas ertappt verkrampfte sich das Mädchen, versteifte ihren Körper in seiner fordernden Umarmung und quälte eine unsichere Entschuldigung aus ihrer Kehle hervor. Der Verlegung kochte in ihrem Körper, während ihr Herz einige Takte schneller schlug und den Rhythmus wechselte. Viel zu schnell glitt ihre Hand nach oben, strich sich eine lange Strähne hinters Ohr, welche zuvor frech in ihr Gesicht gefallen war. Mercer antwortete ihr nicht, ließ die erdrückende Stille wieder einkehren und genoss die Kälte und Isolation welche sie mit sich brachte. Er wusste ganz genau, dass es Aurora verunsicherte, wenn er sie ignorierte, auch wenn es aus seiner Sichtweise nicht einmal als Ignoranz gemeint war. Aber seine durchaus sadistische Grundnatur nährte sich natürlich von dieser Unsicherheit, sog ihre Gefühle tief in sich auf, als wäre es seine Luft zum Atmen. Mercer lächelte innerlich. Alex nicht. Manchmal war es schwierig für Alex zu unterscheiden, ob seine negativen Gefühle gerade rassenbedingt waren oder wirklich tief versteckte Sehnsüchte und Wünsche seines natürlichen Charakters. Der Grad dieser beiden Faktoren verlief so unglaublich schmal, dass selbst er manchmal überfordert mir seiner Handelsweise war - Instinkt, Verlangen und Wunsch nicht auseinanderhalten konnte und so einfach jeglichen Trieben folgte. Er wusste nicht mehr, was er tat um glücklich zu sein und was um sich lediglich Befriedigung zu verschaffen. Wenn er ehrlich war, passierten ihm diese beide Gefühlsregungen nur noch äußerst selten und bei Weitem nicht mehr so intensiv wie früher. Wie auch seine Schmerzen waren auch seine jeglichen Emotionen taub und stumpf, wie ein gedämpftes Echo aus der Vergangenheit und nichts, was ihn als mehr lebendig definierte. Abgesehen von dem Hass und der unerschütterlichen Liebe zu seiner verehrten Mutter – was jedoch lediglich ebenfalls nur rassenbedingt war. Denn Prototypen durften niemals Hemmungen haben ihr Leben für das ihrer Schöpfer zu geben. Das Mädchen wartete noch ein, zwei Augenblicke ehe sie erneut den Mut fasste die schneidende Stille zu durchbrechen und zwei Fragen in den leeren, kalten Raum zu werfen, auch wenn jene ebenso wie die Vorherigen ernüchternd uninteressant waren. „Es ist eher so…“ Murmelte er leise, während ein Lächeln sich ankündigend auf seinem Lippen versammelte. „dass mich viele Menschen kennen. Nicht wegen Gründen, auf die man stolz man sein könnte, jedoch.“ Gespielt theatralisch seufzte er kurz, ließ die Worte auf das Mädchen einwirken, während seine Finger verspielt über ihren Körper tanzten und sich auf Wanderschaft begaben, doch auch seine Augen aufgeweckt aus der vorherigen, nachdenklichen Trance lösten sich aus der kalten Starre und begannen musternd ihren Leib zu erforschen. Seine Fingerkuppen glühten auf ihrer warmen Haut. „Ich bin 19.“ Beantwortete der Prototyp knapp ihre Frage, ohne weiter darauf einzugehen, als seine Finger sich plötzlich, fast schon wie aus heiterem Himmel von ihrer warmen Haut lösten und auf ihre Schulter legten. Ehe sie überhaupt die Chance hatte zu reagieren oder zu realisieren, wie er sich in den wenigen Herzschlägen bewegte, drückte Mercer sie fast schon unangenehm forsch zurück auf die Matratze. Eines seiner Knie ruhte zwischen ihren Schenkeln, während er beide Hände seitlich neben ihrem Kopf abgestützt hatte – um es genau zu sagen auf ihrem ausgebreitetem, rosanen Haar, um ihr jegliche Möglichkeit zu rauben, sich aufrichten zu wollen. Das dunkle Haar hing ihm seidig ins schattige Gesicht, wo die zwei Augen sich im feurigen Orange und wechselnden Blau vermischten wie bei einer chemischen Reaktion. Ruhig lagen sie auf ihrem Gesicht, während ein sanftes Lächeln seine Lippen umspielte und seine sonst so markanten und harten Gesichtszüge etwas entspannte. „Ich bin dran mit Fragen.“ Murmelte er leise, ohne jedoch den schnurrenden Unterton zu verlieren, den seine samtig rauchige Stimme immer annahm, wenn der Protoyp in der Laune war etwas zu spielen. „Du nimmst einen völlig Fremden mit auf dein Zimmer… gewährst trotz deiner Nervosität, dass er dich berührt und lieferst dich ihm aus wie eine sorglose Beute. Ist das reine Naivität… oder bist du lediglich von der neugierigen Natur?“ Es war eine Frage welche ihn wirklich brennend interessierte – wobei er natürlich auf der einen Seite sogar darauf hoffte, dass sie sich jetzt versuchen würde zu wehren, sich dieser misslichen Lage zu entziehen und seine Vermutungen sich als falsch bewiesen. Ja, er gierte schon beinahe darauf, dass die Ritterin sich als exzellente Manipulantin entpuppte, welche versucht hatte ihn die ganze Zeit an der Nase herumzuführen und jetzt auf seine lächerlich offensichtliche Provokation eingehen würde. Um die Sache sogar noch ein wenig zuzuspitzen, löste sich eine seiner beiden Hände verführerisch langsam von ihrem Haar und wanderte zu ihrem T-shirt auf ihren Bauch, unter den seidenen Stoff auf ihre bebende Haut. Er ließ sie keine Sekunde aus den Augen, als er begann es nach oben zu schieben und ihren makellosen Körper dem dämmrigen Licht freilegte. Er beugte sich etwas tiefer herab, wollte sie unter Druck setzen, als er nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war, stoppte er, wie auch seine Hand auf ihrer warmen Haut ruhte. „So etwas tun gute Mädchen nicht.“ Flüsterte er nur leise. Mercer wollte ihr eine Reaktion entlocken, etwas wie… Wut, oder… auch nur stummer Protest. Aurora konnte doch nicht so… das blütenreine Mädchen sein, was sie vorgab? Wenn er sich darin aber täuschte, war er gerade imstande ein vollkommen unschuldiges Geschöpf sexuell zu belästigen. Ein entzückender Gedanke. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Mi 13 Mai 2015, 17:36 | |
| Klares kaltes Licht schien durch das Zimmerfenster herein und tauchte den raum in silber-weißes Licht ein. Man könnte diesen Anblick für einen alten schwarz-weiß Film halten, den das Mondlicht und die Dunkelheit schluckten jegliche Farbpartikel, ließen sie stumm und kalt erscheinen. Der Wind noch vor wenigen Stunden war verstummt, auch der Regen hatte nachgelassen und der Himmel war erkennbar mit Sternen verziert. Aurora wartete, auf eine Reaktion oder ein Geräusch aber da war nur diese Toten Stille. Schwer hing sie in der Luft. Auroras Augen wanderten etwas hektisch von Fenster zur Holztür und wieder zurück, als würde sie vermuten das jeden Moment ein maskierter Attentäter sich aus der Dunkelheit erheben würde und mit einem Messer auf sie zukam. Des Mädchens Hände kratzen auf dem weichen Stoff ihrer Hose herum, zerrissen den Moment der Stille - zum Glück. Ruhig still zuhalten war noch nie Auroras stärke gewesen, oder diese lange Spanne des Wartens auf eine Antwort. Schon als kleines Kind, wenn die Passbilder anstanden und die Mutter ihr und ihrer Schwester niedliche Zöpfe flocht, damit sie brav und anständig aussahen. Aurora war auch nicht immer das Musterbeispiel eines kleinen Mädchens gewesen. Damals hatte sie die mühsame Flechtfrisur zerstört, weil die Haare zu lange auf ihrem Kopf hochgesteckt waren, hatte sie sich mich offenen Haaren fotografieren lassen - was für ein böses Mädchen sie doch war.
Aurora suchte mit ihren Gedanken den Kontakt zu Raziel, ob er überhaupt wach wsr oder immer noch seid sie hier angekommen waren schlief? Hallo? fragte sie leise um ihn nicht zu erschrecken, falls er denn noch vor sich hin döste. du bist also noch wach? kam die vertraute Stimme zurück. Es war ein langer Tag oder? - ein brummen ja für mich schon, lassen wir mal weg, das du die hälfte davon getragen wurdest.. Das Mädchen lächelte, es stimmte erst hatte sie den ganzen Weg zum Cafe auf Raziels Rücken liegend verbracht und wurde dann auch noch von Alex durch die Gegend getragen. Vermutlich hätte Aurora den Jungen nur aufgehalten, wenn sie versucht hätte mit ihm Schritt zu halten. Kurz dachte sie an Kuori, sie kannte das Engelsmädchen zwar noch nicht lange aber die Sorge kam wieder zurück - Verursacher das Warten. Ob das rosahaarige Mädchen mit dem Typen mitgegangen war? Ob dieser Ryho ihr nicht etwas antun könnte? Und was war überhaupt mit diesem komischen Jungen passiert, vor dessen Anblick Alex sie weggezogen hatte. War er wohlbehalten "Zuhause" -falls man das hier so nennen konnte- angekommen? Oder wurde er von den Wissenschaftlern gefangen genommen, wegen spezieller Kräfte? Liebes, du macht dir zu viele Sorgen beruhigte der Dämon den mit Fragen vollgestopften Kopf des Mädchens. Aber, es könnte doch etwas passiert sein..etwas wirklich schlimmes etwas ängstliches schwang in ihrer Stimme mit. Ich bin mir sicher es geht allen gut Raziel brachte seine Worte so überzeugend zum Ausdruck, das Aurora diesen Glauben schenkte und sichtlich erleichtert darüber war, das es ihrer Freundin und auch den zwei recht unbekannten Personen gut ging. Raziel grunzte, was eigentlich ein niesen werden sollte und rollte sich auf die andere Seite. Seine Augen suchten sorgfältig die Dunkelheit ab, um mögliche Feinde auszumachen. Aber eigentlich brauchte sich der Löwe keine Sorgen um Aurora zu machen, sie würde dann vermutlich bei drohender Gefahr eh wieder von dem Alex Typen geklaut und verschleppt werden, wenn er nicht schnell genug hinterher kam, hoffentlich würde er nicht wieder zurückfallen. Dieses provokante Grinsen in seinem Gesicht würde er nicht so schnell vergessen können. Aurora schien es keineswegs zu interessieren, das sie einen völlig Fremden, fast schutzlos ausgeliefert war. Der Dämon schüttelte nur den Kopf und murmelte noch etwas vor sich hin, bevor wieder Stille herrschte.
Das Mädchen löste sich von den Gedanken ihres Begleiters und gab nun wieder mehr auf ihre Umgebung acht, aber was hatte sich verändert? Sie saß immer noch genauso da und hatte eine Wärmequelle hinter sich die sie umarmte. Diese hatte immer noch kein Wort gesprochen, weder so noch auf ihr Gesprochenes, das störte Aurora, macht sie fast wahnsinnig mit jeder Stillen Minute wuchs ihre Ungeduld ins Unerträgliche, je weiter man sie zappeln ließ. Auroa überlegte, ob sie ihm noch eine Frage stellen sollte, oder ob ihn diese dann überfordern könnte, aber nein er wollte sie wahrscheinlich leiden lassen, leiden in der Wartezeit und der Stille die sich immer weiter über beide ausbreitete. Das Mädchen öffnete ihre Lippen um Wörter in den Raum zu werfen, aber dann schloss sie ihn lieber, nicht das Alex vielleicht genervt sein könnte und sie sogar absichtlich Ignorieren könnte. Das wollte sie nicht riskieren, keinesfalls. Wenn er dann einfach gehen würde, ohne ihre Fragen beantwortet zu haben. Das Mädchen schüttelte leicht den Kopf, sodass ihre rossanen Haare ihr in das Gesicht fielen. Genervt strich sie einzelne Strähnen fort. Sie drehte leicht den Kopf in ihrer versteift geraden Haltung und spähte zu dem Fenster, der einzigen Lichtquelle im Zimmer. Mercer hate derweil seinen Kopf erneut auf ihrer Schulter abgelegt, sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen - schade eigentlich. Zu gern würde sie jetzt auch wissen, was er denn dachte, ob er über die Fragen immer noch nachdachte oder ob er sich unsicher mit seiner Antwort war? Das Mädchen konnte nur Vermutungen anstellen und abwarten. Nach einer wirklich langen Schweigephase kam endlich eine Antwort von ihm, eher ein leises murmeln, während seine Gesichtszüge sich veränderten. Auf Gründe auf die man nicht stolz sein könnte? wiederholte sie seine Antwort wie ein kleines Kind in ihren Gedanken. Sie überlegte, was er den getan haben könnte, aber wie Aurora ihn einschätze, so war er ein gutmütiger Mensch und würde nicht mal einer Fliege etwas zu leide tun. Sie konnte ja nicht wissen, das dies eigentlich eine falsche Denkweise war. Das Mädchen glaubte dennoch daran, das jeder Mensch von Anfang an gut war. Wenn sie einem Mörder gegenüberstehen würde, hätte sie vermutlich erst einmal gefragt, was ihm denn einfalle einfach so in ihr Zimmer einzusteigen. Die Ritterin war etwas in Gedanken versunken gewesen, deshalb bekam sie seine Antwort, die sowieso schon knapp genug war nur mit halbem Ohr mit. Aber er hatte wenigstens ihre Fragen beantwortet, das Mädchen lächelte. Plötzlich begann ihr Herz schneller in ihrer Brust zu schlagen, ihre Augen weiteten sich kaum merklich, als Mercer seine Arme von ihrer Taille löste und sie auf den Schultern der rosahaarigen ablegte. Mit einer schnellen Bewegung, drückten beide Handflächen Aurora wieder auf die Matratze zurück. Das Mädchen sah sein Gesicht nun über sich, sie versuchte sich kurz zu bewegen, es könnte ja auch "aus versehen" passiert sein. Aber seine Hände hielten ihren Kopf gewollt auf dem Laken fest. Das Mädchen betrachtete mit einem noch leicht überraschten Gesichtsausdruck, das Farbspiel von seinen Augen, und sie dachte er hätte nur blaue, das das vorherige orangenfarbene Leuchten nur Einbildung gewesen wäre. Alex lächelte und seine Züge hatten sich entspannt, dies übertrug sich auch positiv auf das Mädchen unter ihm, zauberte ihr ein leichtes lächeln aufs Gesicht, ihre Stimme nahm einen belustigt, etwas kindlichen Tonfall an geh runter von meinen Haaren. Sie versuchte ihren Kopf anzuheben, doch es gelang ihr nicht - wie auch.
Ein murmeln von ihm kündigte an, das er wohl jetzt das Zepter in die Hand nehmen würde. Seine Stimme hatte dabei die Tonlage einer schnurrenden Katze. Seine Frage kam so unvorbereitet und überraschend, seine Worte, was er sprach das Mädchen war etwas verwirrt, sammelte sich dann aber wieder, bevor sie eine Antwort gab. Äh I-ich war nicht nervös eine Lüge, aber nur Zeitschinderei um ihr mehr Bedenkzeit für die zweite Frage zu geben. Beides denke ich murmelte Aurora, ein erneutes zucken ihrer Mundwinkel - verdammt sie war doch überhaupt nicht naiv oder doch? Zumindest hatte Raziel ihr des öfteren dieses Wort an den Kopf geworfen, natürlich liebevoll. Aber ich glaube das ich eher zu der neugierigen Sorte gehöre. Das würde eher auf das junge Mädchen zutreffen, sonst hätte sie Alex ja nicht gleich mit Fragen bombardiert. Das Mädchen überlegte kurz, ob sie ihm nicht eine Ohrfeige verpassen sollte um ihn danach anzubrüllen was ihm den einfiel, aber sie musste selbst zugeben, seine Berührungen vorhin hatten in ihr einen warmen Schauder ausgelöst, und nun war sie neugierig auf das was noch folgen würde. Deshalb blieb sie ruhig, blickte in sein Gesicht. Eine seiner Hände glitt an ihrem Körper hinab und schob langsam das T-shirt nach oben. Er beugte sich nach vorne, berührte ihren Körper jedoch nicht weiter, bis auf das seine Hand an ihrer warmen haut verweilte. Aurora ließ sich auf seine Berührungen ein und hielt ihn nicht davon ab. In ihren Augen blitze kurz eine Gefühlsregung auf. Ehe sie den Kopf hob, bis sie seinen warmen Atmen spüren konnte. Er hatte ihr mehr Bewegungsfreiheit gelassen, wenn auch nur ein wenig, aber dies genügte. Sie versuchte einen leicht wütenden Ausdruck zu Stande zu bringen, ob sie dies so gut rüberbrachte, konnte nur ihr Gegenüber sehen. Ich bin nicht so unschuldig wie du glaubst. Sie schaute ihn fest in die Augen, aber sie schaffte es nicht seinen durchdringenden Blick stand zuhalten, schaute kurz auf seine Haarspitzen, bevor sie zu lächeln begann der erste Eindruck könnte falsch eingeschätzt worden sein, Alex sie ließ sich bei jeden Buchstaben seines Namens Zeit, lies diesen auf der Zunge zergehen. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Di 19 Mai 2015, 00:58 | |
| Man konnte so einfach ihren Herzschlag wahrnehmen. Er war wie eine Trommel, deren Klang den ganzen Raum erfüllte. Ein untaktisches, wild klopfendes BAM-BAM. Sein Bruder hatte solche Vergleiche früher gerne gezogen. Den Kopf an seine Brust gebettet und mit einem Strahlen auf dem pausbäckigen Gesicht, mit seinem Herz mitgesunden. Die Erinnerung war schwammig, wie aus einem fernen Traum und dennoch konnte sich Alex genau daran erinnern, wie es ihn auf irgendeine Art und Weise sogar berührt hatte, wie sehr sein kleiner Bruder Interesse an solch belanglosen Floskeln und Unsinnigkeiten hatten. Sie brauchten keine Logik, sie brauchten keinen Sinn – sie waren die Dinge, die mit seiner Welt nicht vereinbar gewesen waren. Die Welt der Chemie, die biologischen Genetik – des Verstandes. Manchmal hatte er sogar angezweifelt, dass Jaden überhaupt so etwas wie ‚Verstand‘ besessen hatte, denn seine Worte und Taten entzogen sich jeglichen Verständnis von Alex. Es war merkwürdig, genau jetzt an ihn zu denken, wo alles was er fühlte, wenn er daran zurückdachte gähnende Leere in seinem Inneren verursachte. Doch nicht die angenehme tote Leere. Es war eine Leere, ähnlich einem schwarzen Loch, welches seinen Magen verkrampfte und alles was er jemals in diesen Moment gefühlt hatte drohte aufzusaugen. Sein Bruder war eine gebrochene Existenz – und Alex hatte zugelassen, dass er zu jener wurde. Es war ihm zu verschulden, dass Jonathan – sein Vater seinem kleinen Bruder antun konnte, was er ihm einmal angetan hatte. Das Schrecklichste daran war, dass Alex in seinem Hass auf Jaden in diesem Moment vielleicht sogar Genugtuung dafür empfunden hatte.
Aurora’s Augen blitzen zu ihm nach oben, ihre himmelblaue Farbe von Verwirrung und Unverständnis geprägt, als würde sie nicht so recht wissen, wie sie ihm auf diese Frage begegnen sollte. Generell wirkte das Mädchen nicht, als wäre sie sich überhaupt bewusst, mit einer solchen Situation umzugehen. Es war absurd, dass ein Mädchen ihres Alters – denn sie musste schon in etwa sein Alter teilen, von ihren körperlichen Attributen her zu beurteilen – sich noch nie in solch einer Lage befand. Oder vielleicht sie auch einfach nie gelernt damit umzugehen? Doch, ein Schmunzeln konnte der Prototyp sich nicht verkneifen, als sie anfing zu stottern, beteuerte nicht nervös zu sein. Man konnte förmlich sehen, wie sich die Gedanken in dem hübschen Köpfchen zu regen begannen, nach passenden Antworten suchten, als müssten sie ein riesiges Archiv durchforsten um auch nur ansatzweise irgendetwas zu finden, was auf solch eine kuriose Frage angemessen war. Ja, er musste zugeben, dass es ihn belustige – nicht in dem Sinne, dass er überheblich auf dieses Verhalten herabsah. Nein, es war mit der Niedlichkeit eines Welpen vergleichbar, der angestrengt versuchte seine ersten Renntaktiken auszuprobieren und sich dabei immer und immer wieder auf die Schnauze legte. Es war beinahe schon zum Erbrechen süss -.
Schließlich stoppten die Gedankenräder von Aurora und sie schaffte es tatsächlich, seine Frage mit einer passenden Antwort zu folgern. Dabei wäre das nicht einmal mehr nötig gewesen, denn Alex hatte sich im Stillen aufgrund seiner Beobachtungen die Frage sogar schon selbst beantwortet. Aurora war das perfekte Beispiel dafür, dass man manchmal auch beide Antworten als zutreffend bezeichnen könnte. Ja, sie war neugierig – aber nicht nur, wie sie beteuerte, denn die Naivität war ihr in riesigen Buchstaben schon in die hübschen, unschuldig blauen Augen gedruckt. Es war eine Eigenschaft welche er normalerweise als ziemlich störend empfand, sie bei ihr allerdings sogar interessierte. Vielleicht spielte ihr kontroverses Aussehen hierbei eine große Rolle, denn er hatte in seinem Leben wirklich noch nie ein Mädchen getroffen, dass charakterlich mit ihr vergleichbar wäre, sich aber körperlich derart unterschied. Es machte den niedlichen, einfältigen Charakter außergewöhnlich. Leicht begann sich das Mädchen unter ihm zu regen, bewegte ihren Kopf in eine etwas bequeme Position, während sie krampfhaft versuchte einen wütenden, ja trotzigen Ausdruck in ihrem Gesicht zu erzeugen, um ihm wohl ihren deutlichen Missgefallen zu zeigen. Doch auch dieser Gesichtsausdruck war einfach nur damit zu vergleichen, dass ein Welpe versuchte einen Wolf anzuknurren und das Grinsen des Jungen verbreitete sich ganz instinktiv, ohne dass er seine Mundwinkel kontrollieren könnte. Er selbst schaffte es kaum, diese äußerlich ernste Situation auch wirklich die nötige Schärfe zu verleihen, um sie bedrohlich wirken zu lassen. Nein, Aurora’s erzwungene Gesichtsausdrücke zogen sein Handeln beinahe schon ins Lächerliche, ohne dass er es jedoch als unangenehm empfinden würde. Viel mehr braute sich ein Lachen in seinem Brustkorb an, wie er es schon lange nicht mehr gefühlt hatte, er es jedoch mit seinem Grinsen unter Verschluss halten konnte, um nicht lachend auf ihr zusammenzubrechen. Doch mit einem Satz, brachte Aurora die Amtosphäre zum Kippen.
„Ich bin nicht so unschuldig wie du glaubst.“ Überrascht zuckten seine kätzisch-glühenden Augen zu ihr nach unten, studierten ihre Gesichtszüge, als würde er nicht wahrhaben wollen, was sie gerade gesagt hatte. Doch das Mädchen erschien ihm vollkommen ernst. Die eben noch so unsicher funkelnden Himmelsaugen blickten voller Ernst zu ihm zurück, ohne auch nur eine Sekunde lang auszuweichen. Aurora meinte es vollkommen ernst – sie versuchte sich nicht einmal in eine starke Rolle zu drängen. Es kam fast schon leichtfertig über ihre vollen Lippen, als wäre es eine reine Feststellung, die sie jetzt stützen wollte. Als sie sich sicher war, seine Aufmerksamkeit in die Realität zurückgewonnen zu haben und sie somit ungeteilt für sich zu wissen – so jedenfalls kam es Alex vor – bildete sich ein spitzes, fast schon selbstgefälliges Lächeln auf ihrem Gesicht, während sie den Blick wandern ließ zu seinen Haarspitzen. Erst dann setzte sie zu neuen Worten an und Alex schwieg, ließ sie sie in aller Ruhe und dem Auskosten aussprechen, wie es ihre Art zu sprechen momentan verlangte. „Der erste Eindruck könnte falsch eingeschätzt worden sein, Alex.“ Die Worte zerschmolzen auf ihrer Zunge wie warme Butter, während er sie erst einmal sacken lassen musste. Er fühlte sich mit einem Moment an den Strand zurückversetzt, wo ihr bloßer Anblick ihn sprachlos gemacht hatte – gut zu diesem Zeitpunkt war der gute Alex aber auch ziemlich angesoffen gewesen und sein Triebdenken hatte jegliche Gehirnfunktionen abgeschaltet. Hier war das etwas anderes – sie hatte ihn mit seinen eigenen Worten fast schon mundtot gemacht, ein erschreckender Gedanke. Schnell gewann er sein eben noch erstorbenes Lächeln zurück, gewillt erneut die Kontrolle über diese Situation zurückzuerlangen. Seine Finger klopften fast schon nachdenklich auf ihrer warmen Haut, während er sein Gesicht leicht schräg wandte, wie als wenn er die Worte in seinem Kopf verwertete. „Hmm…“ Schnurrte er leise, betrachtete sie dabei, während die Finger einen kleinen Takt auf ihrer Haut anschlugen, schließlich anfingen zu wachsen und mit klauenartigen Spitzen sie liebkosten. Auch die andere, stützende Hand, begann sich zu verlängern, ohne jedoch vollkommen in das „riesige“ Klauenschema zu verfallen. Dennoch bohrten sich die Spitzen seiner Finger durch das weiche Kissen, drangen mit einem knarzenden Geräusch unter den Laken-ähnlichen Stoff zum weichen Futter durch. „Mag sein.“ Lächelte er mit lockender, honigbeschmierter Stimme. Seine Augen glühten feurig orange und durchdrangen die Dunkelheit des Zimmers, während eine gewisse freudige Aufregung sein Herz zum Explodieren brachte. „Aber ich fürchte…“ Und mit diesen Worten entzog die Klaue dem Kissen und richtete sich leicht auf, während er seine Hand wieder verkürzte, sodass sie zwar scharfe Spitzen besaß, sonst aber nur an metallisch glänzende Finger erinnerte. Er grinste, während er die nächsten Worte aussprach. „… Das kann ich dir nicht so recht glauben, Aurora. Du müsstest es mir schon beweisen.“ Er konterte die Worte mit genau der Stimmlage, welche sie auch bei ihm angewandt hatte. Was er genau damit meinte? Das wusste er selbst nicht – aber er wollte sie provozieren. Ein kleines Spiel mit ihr spielen, jetzt wo sie doch nicht die unwürdige Gegnerin war, wie er zuerst dachte.
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Di 19 Mai 2015, 21:10 | |
| Raziels Augen glühten im dämmrigen Licht des hoch am Himmel stehenden Mondes. Der Löwe spitze seine Ohre, konnte aber keine Gedanken von Aurora mehr wahrnehmen, entweder schlief sie oder sie unterhielt sich weiter mit diesem komischen Typen. Raziel könnte Mercer schon von Anfang an nicht ausstehen, er hatte seine Gründe. Es schien so, als würde von dem jungen Mann eine dunkle, fast schon drohend schwarze Aura ausgehen - dachte er zumindest. Aber Aurora nahm seine vorherigen Warnungen nicht Ernst, schlug sie in den Wind - wie auch so vieles nicht. Er schüttelte den großen Kopf, stand auf und entfernte sich ein wenig von der Unterkunft um seine Gedanken und Befürchtungen zu neutralisieren. Er achtete bei jedem Schritt darauf, den Draht zu Aurora nicht zu verlieren, um in jeder erdenklichen Situation eingreifen zu können. Das der Löwe vermutlich zu schwerfällig war, um es bis ins Zimmer zu schaffen bedachte er nicht. Seine Pfoten trugen ihn voran und so entfernte er sich immer weiter und weiter von dem Mädchen und dem Unheimlichen, dem er nicht traute. Der Dämon konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte mal etwas gefressen hatte, also beschloss er Jagen zu gehen. Es würde doch sicherlich auf dieser Insel Beute geben - oder? Wenn nicht würde er hungern müssen oder sich erneut schlafen legen. Seine Pfoten begannen nun über den Waldboden zu laufen, er hatte einen Geruch in der Nase - seinen Mitternachtssnack.
Ja es schien fast so, als hätte Alex über Auroras Worte lachen können, aber anstatt diesem, kam ihn ein breites Grinsen über die Lippen. Im Allgemeinen glich die ganze Situation einem lustigen Witz, sie hatte beinahe schon etwas lächerliches an sich. Es grenzte an ein Wunder, das Aurora ihn die ganze Zeit über ansehen konnte, ohne dabei in schallendes Gelächter auszubrechen. Aber sie zwang sich die Sache nun ernst zu sehen. Ihr Gegenüber wirkte von ihrem Tun überrascht, vielleicht sogar interessiert? Welche Sätze sie noch alles in diesem Ernst gemeinten Tonfall sprechen konnte, welche Wörter ihr über die Lippen kamen. Auroras grinsen blieb, während sie in einer einigermaßen bequemen Position abwartete, was er den als nächstes tun würde, wie seine Reaktion auf ihre letzen Worte ausfallen würde. Aber er blieb erst einmal stumm, wie schon so oft kam wieder diese erdrückende Stille zurück - die sie ja so hasste. Sein Lächeln war nicht mehr zu sehen, dies ließ in Aurora einen Funken Unsicherheit aufflackern, doch sie unterdrückte dieses Gefühl und schloss kurz die Augen, öffnete sie wieder und der ernste, leicht schmunzelnde Ausdruck auf ihrem Gesicht blieb. Entweder war Mercer gerade mit seinem Gedanken in einer Art Traumwelt gefangen, oder er war völlig neben der Spur und wusste nicht was er antworten sollte. Das Mädchen dachte nun wirklich an diese Welt mit dem goldenen Gras, wo sie einst aufgewacht war. Ob er auch schon dort gewesen ist, wie so viele andere auch? Aurora´s Augen richteten sich wieder auf sein Gesicht, ein erneutes, oder eher ein wiedergeborenes Lächeln fand den Weg auf seine Lippen zurück, aber dennoch sagte er weiterhin nichts. Seine Finger begannen auf ihrer Haut zu spielen, folgten irgendeinem Takt, den nur er selbst kannte. Er überlegte, Aurora blickte ihn immer noch ein wenig trotzig, weil er ihr nicht gleich geantwortet hatte, in sein Gesicht. Sein Kopf wandte sich in die Schräglage und nur ein einziges Wort kam ihm über die Lippen. Das Mädchen presste die Lippen aufeinander und zwang sich die Klappe zu halten, vielleicht sah Alex dies als pure Provokation an - Aurora gefiel es jedenfalls nicht, jedoch nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen, innerlich lächelte sie. Seine Hand begann wieder auf ihrer Haut zu klopfen, doch diesmal spürte Aurora etwas kaltes an der Stelle nur kurz zuckten ihre Augen leicht nach unten, aber es war ja dunkel, es waren kleine Spitzen die leicht in ihre Haut piksten. Trotz ihrer Verwunderung genoss die Ritterin dennoch diese seltsame Empfindung und seufze kurz, weil nun nicht mehr diese Stille zwischen den beiden war. Auroras Blick glitt zu seiner Hand neben ihrem Kopf, diese hatte sich ebenfalls metallisch verformt und stach durch das feine Kissen hindurch. Das Mädchen zuckte zusammen, ihr stand die Angst ins Gesicht geschrieben, ein raues Geräusch war zu hören. Der rosahaarige Kopf drehte sich blitzschnell zu Alex um, dieser antwortete aber mit weicher, seelenruhiger Stimme. Sah er den nicht, das er an seinen Händen plötzlich Metallspitzen hatte?! Natürlich sah er das, und er wusste es wahrscheinlich auch. "Was ist das" ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, diese "Dinger" waren ihr ein wenig unheimlich. Das Mädchen seufze innerlich auf. Sie hatte sich an das Gefühl auf ihrer Haut gewöhnt, brachte sogar wieder den ernsten Gesichtsausdruck zustande. Aurora sah ihn nun wieder in die Augen, die fast wie Raziels aus seinem Gesicht herausstachen und sie beobachteten - beängstigend, wie viel die beiden doch gemeinsam hatten. „Aber ich fürchte…“ er zog die spitze Hand aus dem Kissen heraus und richtete sich auf, Aurora verfolgte jede seiner Bewegungen mit leicht schmalen Augen. Jetzt sah diese so aus, als hätte er einen Metallhandschuh an, wie früher die Ritter...das Mädchen schweifte immer wieder ab, aber nun war sie neugierig seine nächsten Worte zu hören. "Du müsstest es mir schon beweisen.“ seine Antwort regte ihr Gehirn zum nachdenken an. Aber diese Stimmlage machte sie sprachlos, er wollte sie doch etwa nicht mit Absicht provozieren - oder?
Ein gefiedertes kleines Wesen saß auf den Ästen eines Hagebuttenstrauch. Noch saß es unbeschwert dort, doch die orangen Augen seines Todes glühten bereits aus der Dunkelheit. Mit seinem grauen Pelz war der Löwe so gut wie unsichtbar zwischen den Ästen verborgen. Nur seine schneeweißen Zähne waren zu sehen, die Lefzen zu einem brutalen Grinsen verzogen. Raziel war im Jagdfieber und schob vorsichtig eine schwere Pfote vor die nächste. So kam er immer näher an das kleine Vögelchen heran. Tief geduckt machte er sich zum Sprung bereit. Dann sprang er, nicht sonderlich weit oder hoch, aber dennoch pflückte er mit der Tatze geschickt den Vogel von dem Ast, wie eine Frucht herunter. Warm lag der kleine Körper in den Pranken des Tieres. Der Jäger landete ungelenk auf der Seite, doch dieser Sturz brach seiner Beute gleichzeitig das Genick. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er seine Beute. "Könntest du bitte ein wenig weniger tot sein?" bat er sie mit freundlicher, aufrichtiger Stimme. Doch der Vogel blieb tot, lag regungslos zu seinen Pfoten. Raziel fraß seine Beute und trottete zur Unterkunft zurück, traurig darüber das er schon wieder ein Leben ausgelöscht hatte.
Auroras Augen verengten sich erneut, aber dennoch hatte sie ein Lächeln im Gesicht, sie versuchte wirklich Ernst zu bleiben, aber es klappt in dieser Situation und bei ihm nicht. "Na gut" sagte sie und in ihren Augen war leichte Aufregung und Neugierde. Kurz überlegte sie ob sie ihm nicht alte "böse Kindergeschichten" erzählen sollte, aber sie entschied sich anders. Die Ritterin hatte sich eine Idee ausgedacht, was er konnte, konnte sie auch! Oder zumindest etwas anders. Vorsichtig zog sie einen Arm hervor, berührte Alex damit an der Wange. "Glaubst du mir jetzt?" Sie konzentrierte sich und ließ Elektrizität in ihre Fingerspitzen wandern. Es tat mit Sicherheit nicht weh, aber man müsste ein Kribbeln auf der Haut spüren können, eben so wie ein kleiner Stromschlag. Auroras Lippen verzogen sich zu einer leicht entschlossenen Miene, während sie ihre Hand weiter über seinen Arm wandern ließ. "Beweis genug?" fragte sie und grinste. Nun hatte sie es doch bewiesen. Glaubte das Mädchen zumindest. |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora Mo 25 Mai 2015, 02:55 | |
| Das Mädchen war sich uneinig. Ihr junger Körper verharrte einerseits mit wild klopfenden Herzen, voller Aufregung und wehrte sich nicht, als wäre er neugierig auf eine neue Erfahrung, etwas vollkommen Unbekanntes zu erforschen. Auf der anderen Seite wirkte sie belustigt – sie zog die Situation ins Lächerliche, ob sie hierbei die Situation selbst – welche auf sie so prekär und merkwürdig wirken musste – oder schlichtweg ihre eigene Unsicherheit hiermit aus der Bahn reißen wollte, war eine Sache, die man persönlich interpretieren musste. Für Mercer jedoch war es vollkommen egal, was der Grund für dieses Verhalten war. Es war ziemlich ansteckend und den Ernst der eigentlichen Situation beizubehalten fiel ihm mit jedem Atemzug schwerer. Das Amüsement glühte in seinen feurigen Augen, auch wenn sein Grinsen fast schon mit kalter Belustigung bemalt war. Es war als würde er auf der einen Seite, ihre jugendliche Lebensfreude teilen, ihren naiven Frohsinn – als wäre dies hier ihr gemeinsames Spiel, wo ihr niemals Gefahr drohen könnte und er ihr lediglich ein wenig vorgeheuchelte Gefahr demonstrieren wollen. Auf der anderen Seite, wussten Leute, die Mercer bereits seit längerer Zeit kannten, dass der Prototyp eine äußerst seltene Form von Humor besaß und dieser sich schlichtweg unberechenbar in Situationen auswirken konnte. So genau konnte man bei ihm nie wissen, ob es sich nun wirklich um einen kleinen Scherz am Rande handelte, oder ob seine Triebe ihn dazu verleiteten, es lediglich wie ein lächerliches, doch perfides Spiel aussehen zu lassen. Aber eines war klar. Das Lächeln war mit sofortiger Wirksamkeit aus dem hübschen Gesicht von Aurora gewischt, als ihre hellblauen Augen zur Seite huschten, zurück zum Besitzer der in der Dunkelheit funkelnden Metallklauen, welche der Situation eine gewisse Schärfe verliehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Über ihre Lippen quoll ein leises, fragendes Flüstern, während ihr Blick sich auf sein Gesicht heftete. Gewisse Spuren von Angst durchzogen ihre Züge – ihre Lippen waren mehr zu einer schmalen Linie gepresst, als wie eben noch neugierig geöffnet und in den Schatten der Dunkelheit konnte Alex erkennen, wie ihre Hormone, das kürzlich ausgeschüttete Adrenalin ihre Pupillen anfingen zu weiten, als hätte sie fremde Substanzen konsumiert. Er ließ sich von diesen Verhalten nicht aus der Ruhe bringen – wenn er ehrlich war, besaß er irgendwo tief in seinem verkorksten Gehirn sogar eine Art kleinen Fetish dafür, wenn Frauen oder generell ihm körperlich Unterlegene ein wenig Schwäche zeigten. Er war nunmal die Form von Sadist, die es genoss wenn seine Taten Früchte trugen und denen immer ständiger Widerstand irgendwann die Geduld raubte. In den meisten Fällen verlor er das Interesse dann mit der Zeit, doch manchmal kochte auch dem eher im Hintergrund spielenden Jungen die Aggressionsschwelle über. Schon oft hatte er schmerzhaft feststellen müssen… das körperlich schwache Wesen, sogar die Neutralen, die er nicht zuordnen konnte, oftmals irgendeine Drecksmagie besaßen die sein hitziges Gemüt schnell dazu zwangen abzukühlen – würde er seinem Parasiten nicht ernsthafte Schäden zufügen wollen. Aurora hingegen wehrte sich kaum. Zum größten Teil, so schätze Alex sie ein, musste es wohl an ihrer mangelnden Erfahrung liegen mit Jungs im Generellen umzugehen, doch das störte ihn kaum. Er erwiderte ihren Blick trocken, änderte seine Mimik kaum, was es mittlerweile schwer machte ihn oder seine folgenden Taten einzuschätzen. Das Mädchen hatte die Augen mittlerweile verengt, die Angst erfolgreich aus ihren Gesichtszügen verbannt und eine Art Maske des Misstrauens aufgelegt, welche wohl auch einen kleinen Teil dazu beitragen sollte, den Fremden über ihr zu zügeln, dessen Verhalten man … milde gesprochen schon als äußerst dreist bezeichnen konnte. Es war auch nicht die Form von Dreist, die sein jüngerer Bruder oftmals anwandte – denn im Gegensatz zu Jaden wusste Alex sehr wohl was er hier tat und er machte auch Umschweife zu demonstrieren, dass er sehr wohl bei Besitz vollstem Verstandes war und einfach nur keinen Hehl daraus machte, dies zu demonstrieren. Aurora lächelte, drängte es sich fast schon auf, dass es auf eine Art gezwungen wirkte – was jedoch lediglich seine eigene Fantasie sein konnte. „Na gut.“ War ihr leises Raunen zu vernehmen und in ihren Augen glühte wieder die fast schon niedliche, naive Lebensfreude auf, welche ihm von Anfang an aufgefallen war. Sein Herz schlug gleich zwei Takte höher. Er liebte diesen Moment jedes Mal. Wenn jemand auf eine seiner Provokationen oder Aufforderungen einging und er die Unwissenheit des Augenblickes akzeptieren musste, weil er ausnahmsweise nicht unbedingt wissen konnte, was sogleich als Nächstes folgte. Gebannt zuckten seine Augen zu ihrem Arm, als er dort eine flüchtige Bewegung realisierte. Er verfolgte ihre Bewegung ähnlich wie eine Katze ihr auserkorenes Spielzeug – wie ein kleiner Jäger, der jedoch nichts im Sinne hatte, was von einem Angriff zeugte. Langsam hob sie ihren Arm, bis zu seinem Gesicht, ehe sie die Fingerkuppen sanft an seine Wange legte und ihre Lippen zu Worten öffnete. Ihre Haut war angenehm kühl, im Kontrast zu seiner. „Glaubst du mir jetzt?“Ein stechend heißer Schmerz brannte sich durch das weiche Fleisch seiner Wange, schnitt sich durch sein weiches Gewebe. Binnen einer Sekunde verzog er sein Gesicht kaum merklich, indem er die Augen verengte und seine Lippen hart zu einer Linie presste. „Beweis genug?“ Aurora grinste – nahm wohl kaum wahr, was sie hier eigentlich gerade tat, ließ ihre Hand wandern, zu seiner nackten Schulter, seinen Arm – verbrannte seine glatte Haut. Das alles dauerte vielleicht ein paar Sekunden, eher er wie aus dem Affekt heraus mit einem Mal grob ihr Handgelenk packte, den Arm etwas verdrehte um sie mit einer schnellen fordernden Bewegung nach oben zu ziehen, sodass ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Seine Augen durchstachen Nacht wie zwei glühende Metalleisen. Wahrscheinlich hatte sie nicht einmal gewusst, was sie ihm hiermit antat – das ihre sogenannte „Elektrizität“ eine Form der Lichtmagie war, welche gegen düstere Wesen – aber auch Prototypen einen sehr… eindeutigen Effekt besaß. Alex konnte hierbei von Glück reden, dass Aurora kein Engelswesen war (auch wenn er das gemerkt hätte, wie bei ihrer Freundin aus dem Cafe), sonst hätte sie seine Wange nicht nur leicht angebrannt, sondern vielmehr sein Fleisch förmlich weggeätzt. Lichtmagie war auf kurze Distanz schon schwer zu ertragen… der bloße Hautkontakt jedoch war widerwärtig… Seine klauenartige Hand, hatte ihr Handgelenk umklammert wie ein Schraubstock und er wusste, dass er gerade wahrscheinlich ihre zarte Haut aufrieb und einige tiefe, rote Druckstellen hinterlassen könnte. Dennoch war keine Art des Ärgers in seiner Stimme enthalten, als er zu neuen, tiefschwingenden Worten ansetzte, sogar schräg lächelte. „Du solltest wissen Aurora…“ Flüsterte er leise, fast schon gedankenverloren, während seine andere Hand nach oben wanderte, spielerisch eine Strähne aus ihrem Gesicht sammelte, sie lockte, um sie danach hinters Ohr zu streichen, während er sich ihr langsam näherte, die nächsten Worte förmlich gegen ihre Lippen hauchte und seine Hand wieder zurück unter ihr T-shirt wandern ließ. „Es gibt bei mir so eine… Regel.“ Er grinste. „Machst du mir etwas kaputt…“ Er spielte deutlich auf seine leicht verbrannte Haut an Wange, Schulter und Arm an. Dabei wanderte seine Hand über ihre bebende, kalte Haut langsam nach oben, als wären sein Zeige und Mittelfinger die Beine eines kleinen Männchens, ehe die leicht gekrümmte Kralle seines Zeigefinger in der Mitte ihres BH-Steges verharrte, sich neckisch dahinterklemmte. „…werde ich auch etwas aus deinem Besitz, meiner Wahl zerstören.“ Seine Lippen verharrten wenige Millimeter von ihren – er konnte bereits ihren Atem auf seiner Unterlippe spüren, doch zögerte er, wusste nicht, ob er diesen Gedanken reinen Gewissens nachkommen könnte – wobei ihn das selten gestört hatte. Fast schon zaghaft berührten sich ihre Lippen – sandten ein kleines Kribbeln durch sein Gesicht, welches sich gerade in den gebrannten Stellen sammelte. Neugierig reckte er sein Kinn, vertiefte sanft fordernd den Kuss, während seine Klaue den Druck verstärkte. Seine Zungenspitze huschte kurz über ihre weich-rosane Haut, ehe er in ihre Unterlippe biss – genau in dem Moment den Stoff ihres BHS durchtrennte. Alex, fast schon innerlich selbst erschrocken, verharrte im Kuss. Es war, als würde er erst jetzt realisieren, wie weit er eigentlich gegangen war und auch, wenn er oftmals kein Problem damit hatte, mit einem Mädchen zu schlafen, was er kaum kannte, so war er niemand der sich aufdrängte. Ein Herzschlag verging, ehe seine Klaue sich wortlos unter ihren T-shirt hervorzog und seine Lippen sich vollständig lösten. Mercer erhob sich, ergriff das auf dem Boden liegende T-shirt, zog es sich über, ebenso wie seine Lederjacke. Erst jetzt fiel sein Blick zurück zu Aurora, während seine Augen sich langsam wieder entsättigten – das Orange dem eisigen Blau wich. Er grinste, etwas schief, etwas verlegen, doch keinesfalls unsicher. „Wir sind quitt.“ Lächelte er in die Worte hinein, ließ provokant seinen Blick an ihr herab schweifen, kehrte jedoch schnell zu ihrem Gesicht zurück. Das er mit quitt einerseits den BH meinte, in Bezug auf seine noch leicht verbrannte Wange war klar. Doch was war mit dem Kuss? Als Gegenzug für den Rum… seine Sprachlosigkeit? Das er sie nachhause gebracht hatte? Mercer schwieg einfach, genoss das kühle Kribbeln seiner Lippen. Er wandte sich zur Tür, öffnete sie, verharrte jedoch im Rahmen und drehte sich noch einmal um. „Man sieht sich bestimmt nochmal wieder kleine Pyromanin.“ Er zwinkerte grinsend. War das eine Drohung, ein Versprechen oder Worte von Höflichkeit? Eines stand fest, eine Pyromanin war sie wirklich – denn auch wenn er kaum Schmerzen noch spürte, wurde seine Wange langsam taub. Und Abkühlung brauchte er nach… dieser Situation eben, ganz bestimmt. TBC: Brücke in die Stadt |
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| Thema: Re: Zimmer 1-03 // Kuori & Aurora | |
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